Hallo zusammen,
heute stelle ich Euch ein gerade fertig gestelltes Kofferradio vor. Es ist ein Philips Babette L4D22T, Baujahr 1962/63.
Als das Radio eintraf, war es ziemlich verschmutzt und roch wie ein voller Aschenbecher, der seit gefühlt tausend Jahren nicht mehr geleert wurde.
Viel Putzen mit Bref, ein kleiner Ozon-Generator und Teppichschaum neutralisierten den nur schwer zu ertragenden Kippengeruch.
Jetzt konnten die eigentlichen Arbeiten beginnen.
Sämtliche Tasten mussten erst einmal gängig gemacht und die dazu gehörigen Kontakte gründlich gereinigt werden. Nach diesen Arbeiten blieb das Radio aber weiterhin stumm. Transistor T2 (ein AF115) entpuppte sich als die Ursache, höchst wahrscheinlich durch die Ausbildung von Whiskers innerhalb des Gehäuses. Er wurde durch einen AF200 Transistor ersetzt. Nun spielte das Radio wieder, klang aber noch etwas dumpf. Ein Teil der verbauten Elkos war von den Werten her grenzwertig, andere zeigten erste Anzeichen von Inkontinenz - sie wurden allesamt ausgetauscht. Den zahlreich im Gerät vertretenen Kohlemasse-Widerständen erging es genau so. Jetzt klingt das alte Radio wieder besser.
Anbei ein Bild von der wieder genesenen Babette:
Gruß
Björn
Philips Babette L4D22T
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- Capella
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Philips Babette L4D22T
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Re: Philips Babette L4D22T
Hallo,
ein schönes Gerät, solche Geräte gefallen mir einfach.
Die Arbeit hat sich gelohnt, viel Spaß damit.
Viele Grüße Thomas
ein schönes Gerät, solche Geräte gefallen mir einfach.
Die Arbeit hat sich gelohnt, viel Spaß damit.
Viele Grüße Thomas
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Re: Philips Babette L4D22T
Danke, Thomas! 
Gruß
Björn

Gruß
Björn
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Re: Philips Babette L4D22T
Sehr schönes und für das Baujahr ungewohnt futuristisch anmutendes Gerät.
Hast Du die ausgebauten Teile aufgehoben und kannst Du davon ein Foto einstellen, damit man einen Eindruck davon bekommt, wie viel Arbeit das ist ? Danke.
Gruß
Holger
Hast Du die ausgebauten Teile aufgehoben und kannst Du davon ein Foto einstellen, damit man einen Eindruck davon bekommt, wie viel Arbeit das ist ? Danke.
Gruß
Holger
UKW: Wehe, wehe, wenn ich auf das Ende sehe.....
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- Capella
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Re: Philips Babette L4D22T
Hallo Holger,
bitte entschuldige die etwas späte Antwort, aber manchmal ist halt irgendwie der Wurm drin.
Leider habe ich die ausgebauten Teile nicht aufgehoben. Das ist aber nicht weiter schlimm, da ich momentan ein ähnliches Gerät (Philips L3D12T Evette) repariere. Von der Bestückung und vom Arbeitsumfang her sind die beiden Geräte fast identisch, so dass man einen gleichwertigen Eindruck über den Arbeitsaufwand gewinnen kann. Ich werde das Ganze dann in einem eigenen Beitrag hier einstellen.
Vorab hätte ich hier schon mal ein Bild von der Hauptplatine: Gruß
Björn
bitte entschuldige die etwas späte Antwort, aber manchmal ist halt irgendwie der Wurm drin.
Leider habe ich die ausgebauten Teile nicht aufgehoben. Das ist aber nicht weiter schlimm, da ich momentan ein ähnliches Gerät (Philips L3D12T Evette) repariere. Von der Bestückung und vom Arbeitsumfang her sind die beiden Geräte fast identisch, so dass man einen gleichwertigen Eindruck über den Arbeitsaufwand gewinnen kann. Ich werde das Ganze dann in einem eigenen Beitrag hier einstellen.
Vorab hätte ich hier schon mal ein Bild von der Hauptplatine: Gruß
Björn
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- Philetta
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Re: Philips Babette L4D22T
Danke @Denshi-kan {Björn} für das Platinen -Bild der Evette L3D12T;
kostete damals mit {laut RM} DM 239.- wohl auch schon einen bedeutenden Anteil eines Monats -Gehaltes {oder mehr}.
Keine Röhre mehr; in der Tat: damals seiner Zeit voraus, portabel & kompakt, während andere Hersteller genüsslich ihre Dampf -Geräte weiter produzierten (allerdings für Heim -Gebrauch & vorallem auch nicht mehr so lange).
In dieser Zeit {ab 1955} waren von Sony 6 Transistor MW -Empfänger in Zigarettenschachtelgrösse erhältlich, die wohl jämmerlich klangen; jedoch passten sie in eine Hemdentasche. Die setzten ihre Konzepte kompromisslos durch..
Dies {in verschiedenen Farben erhältliche} Evette -Modell war wohl für betuchte Klient[inn]en geeignet, die damit im Freibad {Federball spielend} z. B. Elvis hören konnten, sofern dessen Darbietungen denn am Radio gesendet & die Batterien nicht leer wurden.
(Auch der Blick in noch ältere Philips -Geräte {inkl. Fernseher} weckt derartige Erinnerungen.)
Die Bauteile, speziell die Keramik -Röhrchen, die beigen Polyester & blau ummantelten Elektrolyt -Kondensatoren {falls original} gemahnen bereits an die von den EE2000* Baukästen her vertrauten Teile.
Oben befindet sich der gerillte Ferrit -Stab mit Bespulungen zwecks Empfang der AM -Bereiche (bis hin zu z. B. Luxemburg 6090 kHz bzw. ~49 m).
Links ist ja der Drehko {AM/FM kombiniert}; rechts ist wohl ein Ausgangsübertrager -Trafo, welcher die 0.5 W Audio -Leistung der etwas unauffälligen Germanium -Transistor -Endstufe an den effizienten 11cm -Lautsprecher überreicht.
Meine Frage lautet nun, was denn in dem rechteckigen Alu -Gehäuse drin versteckt ist, welches da unten in der Mitte zu sehen, worauf auch die Modell -Bezeichnung "L3D12T/00" ettikettiert ist?
Sehr interessant; freue mich, mehr dazu lesen zu dürfen
kostete damals mit {laut RM} DM 239.- wohl auch schon einen bedeutenden Anteil eines Monats -Gehaltes {oder mehr}.
Keine Röhre mehr; in der Tat: damals seiner Zeit voraus, portabel & kompakt, während andere Hersteller genüsslich ihre Dampf -Geräte weiter produzierten (allerdings für Heim -Gebrauch & vorallem auch nicht mehr so lange).
In dieser Zeit {ab 1955} waren von Sony 6 Transistor MW -Empfänger in Zigarettenschachtelgrösse erhältlich, die wohl jämmerlich klangen; jedoch passten sie in eine Hemdentasche. Die setzten ihre Konzepte kompromisslos durch..
Dies {in verschiedenen Farben erhältliche} Evette -Modell war wohl für betuchte Klient[inn]en geeignet, die damit im Freibad {Federball spielend} z. B. Elvis hören konnten, sofern dessen Darbietungen denn am Radio gesendet & die Batterien nicht leer wurden.
(Auch der Blick in noch ältere Philips -Geräte {inkl. Fernseher} weckt derartige Erinnerungen.)
Die Bauteile, speziell die Keramik -Röhrchen, die beigen Polyester & blau ummantelten Elektrolyt -Kondensatoren {falls original} gemahnen bereits an die von den EE2000* Baukästen her vertrauten Teile.
Oben befindet sich der gerillte Ferrit -Stab mit Bespulungen zwecks Empfang der AM -Bereiche (bis hin zu z. B. Luxemburg 6090 kHz bzw. ~49 m).
Links ist ja der Drehko {AM/FM kombiniert}; rechts ist wohl ein Ausgangsübertrager -Trafo, welcher die 0.5 W Audio -Leistung der etwas unauffälligen Germanium -Transistor -Endstufe an den effizienten 11cm -Lautsprecher überreicht.
Meine Frage lautet nun, was denn in dem rechteckigen Alu -Gehäuse drin versteckt ist, welches da unten in der Mitte zu sehen, worauf auch die Modell -Bezeichnung "L3D12T/00" ettikettiert ist?
Sehr interessant; freue mich, mehr dazu lesen zu dürfen

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- Geographik
- Beiträge: 7436
- Registriert: Do Nov 13, 2008 7:16
Re: Philips Babette L4D22T
Fast alle renommierten Hersteller waren bemüht ihre Produkte zu standardisieren, zu vereinfachen....was denn in dem rechteckigen Alu -Gehäuse drin versteckt...
So auch Philips.
Dazu wurden universelle Module entworfen die man in die sich ähnelnden Schaltungen integrieren konnte. Hier sind es Demodulator-Bausteine. Dazu gehörend sind die beiden Filter welche man darüber erkennt. Versteckt ist hier auch der Ratio-Elko

Solche Platinen findet man fast bei jedem zweiten Hersteller dieser Zeiten.
paulchen
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- Philetta
- Beiträge: 9
- Registriert: Do Okt 21, 2010 11:39
Re: Philips Babette L4D22T
Ah, danke paulchen für Deine Antwort betreffs des etikettierten "Moduls".
Gemäss dieses Prinzips der Modularisierung wurden {also UKW -HF -kritische Sachen eingekapselt & gleichzeitig} durch Standardisierung generische Komponenten mit höheren Stückzahlen effizienter produziert.
Gemäss dieses Prinzips der Modularisierung wurden {also UKW -HF -kritische Sachen eingekapselt & gleichzeitig} durch Standardisierung generische Komponenten mit höheren Stückzahlen effizienter produziert.