Sekundärbeschaltung Festspannungsregler

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Binser
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Sekundärbeschaltung Festspannungsregler

Beitrag von Binser »

Moin zusammen,

kleines Verstädnisproblem... Brauche ein Netzteil mit Festspannungsregler.
Nachstehende Schaltung ist aus dem Internet adaptiert.
Was mich wundert - weil ich's technisch nicht verstehe - ist die Beschaltung der Sekundärseite mit 100nF Folie parallel zu 1µF Elko.

Das Datenblatt des Spannungsreglers sieht an dieser Stelle zwingend einen 100nF Kondensator vor. Aber was soll der Elko? Was würde es für einen Unterschied machen, an dieser Stelle 1µF Folie zu verbauen und den 100nF einzusparen?

Any ideas?

Danke,
Jörg
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Re: Sekundärbeschaltung Festspannungsregler

Beitrag von user44 »

Many ideas:

Die 100nf-Kondensatoren sollen Regelschwingungen verhindern. Hier sind keramische Typen ideal. Sie sollten möglichst mit kurzen Beinen am Spannungsregler angebracht sein.
Grüße aus dem Odenwald,

Werner
Binser
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Re: Sekundärbeschaltung Festspannungsregler

Beitrag von Binser »

Danke Werner,

mein Problem ist, dass ich keinen 1µF Elko mit der benötigten Lebensdauer bekomme (105°C, 10.000h). Also müsste ich auf Folie ausweichen. Vermutlich mit einem Serienwiderstand im mOhm-Bereich um einen "schlechten" Elko zu simmulieren, oder? Gibt's solche Widerstände überhaupt?
Oder doch Folie?

Grüße,

Jörg
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SABA78
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Re: Sekundärbeschaltung Festspannungsregler

Beitrag von SABA78 »

Wenn ich das richtig verstanden habe ist der 100nF für die "schnellen" Schwankungen - also hochfrequentes Ansprechen und der 1µ (oder größer) für die niederfrequenten Schwankungen.
Elkos sind für höhere Frequenzen glaube ich zu träge.
Beim 1µF kannst Du sicher auch Folie nehmen, dann kannst Du Dir vielleicht den 100nF sparen. Wenn's nur um die Kosten geht, würde ich den 100nF nicht einsparen.
In der Regel hat der 1µF auf der Ausgangsseite nicht so viel zu tun. Da dürfte auch ein "normaler" 80° Elko taugen, sofern er nicht vom Kühlkörper mitgeheizt wird.
Den 100nF sollte man - wie das hier schon geschrieben wurde - möglichst nahe an den Regler setzen, den Elko kann man dann etwas entfernter positionieren.

Ich habe mal gelernt, dass die kleinen Kondensatoren, die jeweils von Ein- und Ausgang nach Masse geschaltet werden nötig sind, um Eigenschwingen des Reglers zu vermeiden.
Ich hab das mal ohne diese Kondensatoren versucht, was dazu führte das der Regler in meiner Schaltung bei geringer Last extrem heiß wurde. Mit Kondensatoren kam er dann nicht mehr ins Schwitzen.
Gruß,
Daniel


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Re: Sekundärbeschaltung Festspannungsregler

Beitrag von Sulaid »

user44 hat geschrieben:Many ideas:

Die 100nf-Kondensatoren sollen Regelschwingungen verhindern. Hier sind keramische Typen ideal. Sie sollten möglichst mit kurzen Beinen am Spannungsregler angebracht sein. Aus diesem Grund empfehle ich die Kontaktaufnahme mit den Meistern von klempner basel.
Das ist eine gute Frage.

Der Folienkondensator wird verwendet, um hochfrequentes Rauschen herauszufiltern, das vom Spannungsregler erzeugt werden kann. Ein Elektrolytkondensator wird verwendet, um niederfrequentes Rauschen herauszufiltern, das von der Last erzeugt werden kann.

In diesem Fall ist ein 100-nF-Kondensator erforderlich, damit der Spannungsregler funktioniert. Es sorgt für die notwendige Filterung zur Unterdrückung hochfrequenter Störungen. Ein 1uF-Elektrolytkondensator ist optional. Es bietet eine zusätzliche Filterung zur Unterdrückung niederfrequenter Störungen.

Wenn Sie einen 1uF-Folienkondensator installieren, funktioniert dieser genauso wie die Originalschaltung. Wenn die Last jedoch viel niederfrequentes Rauschen erzeugt, kann es notwendig sein, einen 1 µF-Elektrolytkondensator zu verwenden.
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Re: Sekundärbeschaltung Festspannungsregler

Beitrag von Valvotek »

Hallo
Ich habe es mir (zusätzlich dazu) zur Gewohnheit gemacht,eine Diode zwischen in und out in Sperrrichtung zu betreiben z.B.1N1448.
Das schützt den Regler bei Rückspannung (falls welche auftritt,z.B.bei Akkuladung....
Grüße aus dem Rheinland
Roman
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Re: Sekundärbeschaltung Festspannungsregler

Beitrag von Bernhard W »

Binser hat geschrieben:...Was mich wundert - weil ich's technisch nicht verstehe - ist die Beschaltung der Sekundärseite mit 100nF Folie parallel zu 1µF Elko.
Das Datenblatt des Spannungsreglers sieht an dieser Stelle zwingend einen 100nF Kondensator vor...
Hallo Jörg und Mitleser,
die linearen Spannungsregler der Baureihen "78" benötigen üblicherweise gar keinen Kondensator am Ausgang, um stabil zu arbeiten.
Deren Ausgangsstrom kommt vom Emitter eines npn-Leistungs-Transistors ("Emitterfolger-Schaltung").
Nachteil: zwischen Eingang und Ausgang müssen mindestens 2 V anliegen.
Vorteil: Diese Schaltung arbeitet schnell und der Ausgang ist von sich aus niederohmig.

Um den Ausgangswiderstand für schnelle Lastwechsel (hohe Frequenzen) noch niederohmiger zu machen, kann man Kondensatoren parallel schalten.
Aber Vorsicht: Kondensatoren haben auch einen kleinen induktiven Impedanzanteil. Bei mehreren parallelen Kondensatoren erhält man Parallelschwingkreise, die bei manchen Frequenzen dann nicht mehr stützen.
Je größer die Kapazität am Ausgang ist, desto kleiner sind die Spannungsschwankungen bei großen Laststromwechseln.

Den µA78S12 kenne ich nicht. Ich vermute aber, dass auch er keinen Kondensator am Ausgang benötigt.
100 nF empfehlen viele Hersteller. Das ist eine bewährte Kombination für gutes Regelverhalten von tiefen bis hohen Frequenzen.

Bernhard