Das erste einschalten hab ich jetzt hinter mir mit und gibt ein beruhigendes Gefühl. Die Skalenlampen leuchten, die in Reihe zum Trafo geschaltete 60 Watt Lampe glimmt nur, die Heizspannungen sind jedenfalls vorhanden, wenn auch mit 7,2Volt etwas hoch.
Was mich verwundert ist die recht hohe Spannung von 360 Volt hinter dem Gleichrichter, wo laut Schaltplan 260 Volt anliegen sollen. Das Philips Radio ist auf 220 Volt Netzspannung eingestellt, 240V geht augenscheinlich nicht.
Könnte jetzt auf den unbelasteten Zustand (ohne Röhren) zurück zu führen sein, oder mit dem hochohmigen Multimeter?, oder mit der höheren Netzspannung. Für mich Laien nur vermutungen.
Könnte mir bitte einer sagen dass ich mir erstmal keine Sorgen machen muss oder ist das schon der erste Zonk? Trafo defekt oder ähnliches
wenn du alle Röhren gezogen hast ist das normal. Die Spannungsangaben im Schaltbild gelten nur wenn die Röhren gesteckt und in gutem Zustand sind.
Wenn der Trafo auch nach einiger Zeit nicht heiß wird, und alle Spannungen vorhanden sind, ist er auch in Ordnung
Gruß
Oliver
ja, sehr wahrscheinlich durch den Leerlaufbetrieb sind die Spannungen an der Versorgungsschiene zu hoch! Durch die hohe Spannung sind die Elkos rel. hoch spannungsbelastet, wenn sie dafür gebaut sind, geht das aber, ansonsten teilweise nur im Kurzzeitbetrieb zulässig (ältere Elkos haben manchmal 2 Spannungsangaben). Bei alten Elkos am Besten mit der Glühbirne arbeiten wie geschehen, bei längerem Betrieb Spannung etwas reduzieren, Stelltrafo oder schwächere Glühbirne...
Wenn das Radio nur 220V~Einstellung hat, ist das bis 235V~ rel. unkritisch, wenn sich der Netztrafos nicht auffällig stark erwärmt. Es gibt aber Lösungen, um die 220V~ zu machen (kleiner Spartrafo...).
Also keine Sorgen machen und die nächste Messung mit Röhren durchführen (oder Ersatzlast, die sich aus dem Belastungsstrom aller Röhren ergibt), mit dem richtigen Belastungsstrom (sehr oft hauptsächlich die NF-Endstufe) sollten sich die richtigen Spannungen einstellen. Wenn man am g1 der NF-Endröhre den Problemkondensator erneuert hat (ganz allg. Hinweis), braucht man nicht zu vorsichtig bei der Inbetriebnahme sein, geht auch mit Röhren.
Am Meßgerät liegt es nicht, die Problematik greift nur an hochohmigen Spannungsmeßpunkten, wenn durch die Belastung mit anderem Meßgeräte-Innenwiderstand die zu messende Spannung beeinflußt wird, die Betriebsspannung ist dafür zu "hart" (Innenwiderstand so gering, so daß der Meßgerätewiderstand nicht merklich belastet).