Ein Traumfund vom Flohmarkt: Ein Royal Syntektor

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Christopher
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Beitrag von Christopher »

Hallo!

so, weiter geht es mit dem Syntektor. Heute ist eine Ladung neuer alter C's von Rocco eingetroffen. Ich habe direkt angefangen diese einzubauen. 6 sind schon drin.

Hier mal ein bereits fast fertiger Bereich.
Bild

Die ACE's sind wirklich gut geworden. Der Original auf dem Bild ist leider stark ausgeblichen.
Bild

Als nächstes habe ich dann versucht schon mal probeweise die Rauschsperre etwas einzustellen. Diese ist nur bei Taste "Nah" wirksam.
Der erste Versuch war etwas naja... Die Sender kamen jetzt zwar "plop" aus völliger Stille und waren vollkommen rauschfrei, allerdings waren die Schwächeren um etwa 50% in der Lautstärke reduziert. Das Ganze ist etwas diffizil, ich habe es aber wohl etwa hinbekommen.
Vorgehensweise:
- Antenne ab, Lautstärke, Höhe, Bass auf max.
- Rauschregler nach rechts drehen, bis es geradeso nur noch sehr schwach rauscht.
- Antenne dran, Schwächeren Sender suchen (halber Augenausschlag)
- Etwas nachjustieren, bis geradeso die Lautstärke nicht leidet
Vorsicht: 1° ist viel!
Da werde ich aber noch was rumprobieren, kann man bei nur einem Poti ja nicht viel kaputtmachen. ;)

Gruß Christopher :)
EQ80
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Beitrag von EQ80 »

Hallo Christopher,
auch von mir Glückwunsch zu diesem interessanten Gerät und Röhrengrab :lol: ! Sieht ja absolut autentisch aus mit den aufbereiteten Kondis. Kompliment an Rocco!Dabei taucht bei mir die Frage auf, wer ist Hersteller dieser "ACE-Kondensatoren"? Ausländische Fertigung?
Offenbar musste Körting bei aller Innovation (Syntektorschaltung) bei dem Gerät schon ganz schön den Rotstift ansetzen, um mit den Herstellungskosten klar zu kommen.
Da macht für mich auch die Verwendung der (vorsintflutlichen) AZ 11 Sinn: In der hier verwendeten Schaltung nutzt Körtung die zulässige Anodenspannung der EL84 nahezu voll aus. Daher wäre mindestens ein B300 C140 erforderlich. Und bei dem großen Gehäuse spielte die zusätzliche Wärmequelle wohl nicht die Rolle. Hab hier gerade ein RIM Bastelbuch von 1955 mit Preisen zur Hand: der Gleichrichter kostet da 9,50 Märker, die AZ 11 nur 3,00 Mark. Da war die kleine Zusatzwicklung für die AZ-Heizung und der Röhrensockel wohl kalkulatorisch zu vernachlässingen. Übrigens hat Körting auch bei etwas neueren Geräten (z. B. Luxus Syntektor-besitze selbst einen) immer noch die AZ 11 verwendet und später dann öfters die EZ 80/81 verbaut.
Grüße und nicht lockerlassen bei der Instandsetzung und Optimierung dieser "Radiolegende"

Frank
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Rocco11
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Beitrag von Rocco11 »

Hallo,

@Christopher:
Ja, - das macht sich wirklich gut. Es ist schon stilgerechter, wenn die quietschgelben Kondis nicht schon von weitem ins Auge stechen. :wink: Auch wenn die EROs so aussehen, wie wenn sie NOS wären, - also sauber. :D

@Frank:
Dabei taucht bei mir die Frage auf, wer ist Hersteller dieser "ACE-Kondensatoren"? Ausländische Fertigung?
Innen befinden sich die gelben Kondensatoren von 'antikradiorestored' (ATS). Die Aufschrift der Spannungsangaben (im Bild nicht sichtbar) weichen vom Original ab. Hier habe ich auf Wunsch von Christopher die tatsächlichen Werte draufgeschrieben. Nach dem Motto: Was draufsteht ist auch drin.
Ob ausländische Fertigung oder nicht, da hält sich der Importeur - der ebenfalls Mitglied hier im Form ist - bedeckt. Obwohl schon darauf angesprochen, kam da nichts rüber. Tatsache ist aber, daß die gelben Kondensatoren qualitativ überzeugen konnten. Sie wurden mittlerweile schon zigtausendfach eingesetzt. Probleme damit sind - zumindest mir - nicht bekannt.

Gruß

Rocco11
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http://www.youtube.com/watch?v=PZUL6cPc26g&feature=related
EQ80
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Beitrag von EQ80 »

@ Rocco11: kleines Missverständnis. Ist mir schon klar, dass da neue (ATR-) Kondis im alten Gewand drin sind. Mich interessiert aber, wer der Hersteller der "ACR-Kondensatoren" war, die Körting verwendet hat. Damals waren ja sonst fast nur EROs und Wimas drin.
Müsste direkt mal nachschauen, ob die ACRs auch in meinem Luxus Syntektor verbaut sind. Das Gerät braucht sowieso mal etwas Zuwendung. Aber bevor der hier http://dampfradioforum.de/topic,3241,-s ... bleme.html
nicht geheilt ist, mach ich keine neue Baustelle auf! :roll:
Frank
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Christopher
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Beitrag von Christopher »

Hallo!

Auf den ACE-Kondensatoren steht auf jeden Fall mal "Made in Germany". Diese Kondensatoren scheinen sogar etwas hochwertiger zu sein als die Eros. 2 von mir gemessene waren zumindest oberflächlich OK.

@Rocco: Ja, sind schon schön die Teile. :super: Auf diesem Weg auch noch mal vielen lieben Dank dafür!
Ich muss selber mal was mit Banderolen rumexperimentieren.

Gruß Christopher :)
Mr. Woodenapple
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Beitrag von Mr. Woodenapple »

Die neuen Kondis sehen echt klasse aus, tolle Arbeit :super:
Grade weil das so toll ist wundert es mich, dass die Druckvorlagen nicht überall rumgeistern, oder wird das Geheimnis gehütet? Verstehen könnt ich's schon, da steckt bestimmt viel Arbeit drin, aber vielleicht hat ja auch einfach noch niemand gefragt..? :D

Christian, der dem Spender einen Huldigungsschrein erbauen würde...
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Rocco11
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Beitrag von Rocco11 »

Hallo Christian,

ich wollte eigentlich vermeiden, diesen von Christopher gestarteten Instandsetzungs-Thread des Royal Syntektors in einen Kondensatortarnungsthread umzuwandeln.

Ich komme aber wohl nicht drumherum, nochmals einige grundlegende Dinge zu erklären. Vielleicht binde ich das am besten an die gestellten Fragen an.
Grade weil das so toll ist wundert es mich, dass die Druckvorlagen nicht überall rumgeistern,......
Nun, das Interesse daran ist nicht überwältigend. Die meisten Leute tauschen lieber kurzerhand aus, als stundenlang zu drucken, zu schneiden und zu kleben. Vorausgesetzt, die Banderole existiert bereits in druckfähiger Form. Andernfalls muß entworfen, gezeichnet, modifiziert werden. Und dies hinsichtlich Schriftart, Schriftgröße, Platzierung, Farbe, Herstellerlogos, usw. Probeausdrucke schließen sich an.
Hinzu kommt die "Endenbearbeitung" mit Teer, Polymer, Heißkleber, oder sonstwas.
.....oder wird das Geheimnis gehütet?
Nein. Denn ein Geheimnis ist es nicht.
....aber vielleicht hat ja auch einfach noch niemand gefragt..
Doch, - das kam schon vor. Die Problematik ist lediglich, daß meine Vorlagen mit einem Frontplattenerstellungsprogramm generiert werden, welches ein eigenes Dateiformat verwendet das von keinem anderen mir bekannten Programm gelesen werden kann. Es ist natürlich eine Vektorgrafik! Ein Datenexport ist möglich. Aber nur als .bmp und .jpg.
Dann kann nur noch die Größe manipuliert werden, - nicht aber die Details.

Über eine allgemein verwendbare Banderolendatenbank verfüge ich in diesem Sinne nicht. Ich generiere die benötigten Banderolen jedesmal projektbezogen aus bereits vorhandenen Zeichnungen früherer Restaurationen. Wollte also jemand die bereits vorhandenen Banderolen sinnvoll nutzen, so müßte er sich des erwähnten Programmes bedienen um sie in seinem Sinne modifizieren zu können. Eine reine Übernahme (als .bmp bzw. jpg) würde nur manchmal das gewünschte Ergebnis bringen.

Falls die Frage aufkommen sollte, wieso ich überhaupt dieses Programm verwende: Es ist für meine Zwecke sehr geeignet, - ich erziele damit gute Ergebnisse, - und es kostet bei weitem nicht so viel wie ein Programm mit zehnmal so vielen Funktionen, die ich aber alle nicht benötige.
Es ist absolut möglich, daß mit anderen Programmen - wie Corel Draw zum Beispiel - dieselben oder gar bessere Ergebnisse erzielt werden könnten. Das ist nicht auszuschließen.

Gruß

Rocco11


PS: @Christopher: Du kannst diesen Betrag verschieben, da er ja eigentlich nicht so recht hier reinpasst. :roll:
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Beitrag von Mr. Woodenapple »

Ohne das jetzt groß auszuweiten und abschweifen zu lassen:
Danke für den ausführlichen Exkurs, Rocco! Mir war nicht klar dass Du ein unverbreitetes Programm dafür nutzt, so verstehe ich, warum noch niemand diese Dateien hochgeladen hat. So werde ich einfach mal selber mit anderen Programmen rumspielen... wird schon irgendwie werden :wink:

Viele Grüße,
Christian