Deutschsprachiger Sender auf Kurzwelle 3,9 MHz

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tornadofilm
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Deutschsprachiger Sender auf Kurzwelle 3,9 MHz

Beitrag von tornadofilm »

Ist mir neulich mal aufgefallen, ab und an kurble ich mal den ganze KW durch. War Abends, so gegen 20 Uhr. Hat sich angehört wie ein Propagandasender aus dem Bundeswahrheitsministerium. Hat den auch schon jemand gehört?
Ein Phasenprüfer ist so nützlich wie ein Lutscher der nach Kacke schmeckt.
countryman
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Re: Deutschsprachiger Sender auf Kurzwelle 3,9 MHz

Beitrag von countryman »

Da ist das 75m Rundfunkband. Dort läuft jetzt gerade eine Sendung von Radio DARC (Deutscher Amateur Radio Club) über den Sender Channel 292.
Es kommt da aber auch noch der klassische Auslandsdienst von Taiwan über einen Sender in England. Ein religiöser und ein Musiksender tummeln sich dort auch.
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tornadofilm
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Re: Deutschsprachiger Sender auf Kurzwelle 3,9 MHz

Beitrag von tornadofilm »

Da ist das 75m Rundfunkband.
Davon habe ich noch nie etwas gehört, wieder was dazu gelernt, danke. Aber KW ist das schon?
Ein Phasenprüfer ist so nützlich wie ein Lutscher der nach Kacke schmeckt.
edi
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Re: Deutschsprachiger Sender auf Kurzwelle 3,9 MHz

Beitrag von edi »

Bekannt ist das 80 m- Band durch Amateure, 75 m ist das "zivile" Rundfunkband, und es gab früher kaum Radios, die den Frequenzbereich hatten, heute gibt es Allwellenempfänger, die ja auch nur wenige Leute bnenutzen.
Fading de listet die KW- Bänder.
https://www.fading.de/ueber_die_kurzwelle/meterbaender_auf_kurzwelle
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Re: Deutschsprachiger Sender auf Kurzwelle 3,9 MHz

Beitrag von Bernhard W »

Die Deutsche Welle strahlte früher das deutschsprachige Hörfunkprogramm auch auf 3995 kHz aus.
Auf dieser Frequenz war das Programm oft am besten zu empfangen, denn das 75-m-Band war nicht so stark belegt wie beispielsweise das 49-m-Band.

Viele der damals aktuellen Reiseradios können auch die "Tropenbänder" 60 m und 75 m empfangen.

Bernhard
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Re: Deutschsprachiger Sender auf Kurzwelle 3,9 MHz

Beitrag von countryman »

edi hat geschrieben: es gab früher kaum Radios, die den Frequenzbereich hatten
Das stimmt. Zwischen ~2 und 5 MHz (120-60m) liegen "eigentlich" die Tropenbänder, die in Europa frei gehalten wurden. Sie ermöglichen bei Dunkelheit zuverlässig einen weiträumigen Empfang relativ schwacher Stationen. Lang- und Mittelwellen sind in den Tropen oft durch Gewitter stark gestört.
Für die aktuell hier sendenden Stationen stellt das 75m Band wohl eine günstige Lösung mit brauchbarer Hörbarkeit dar.
Von der Qualität her richtig durchhörbar ist mit meinem Reiseradio allerdings nur Radio Taiwan International, das vom starken Sender Woofferton in England kommt.
edi
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Re: Deutschsprachiger Sender auf Kurzwelle 3,9 MHz

Beitrag von edi »

Wenn es 3995 war... der sabbelt gerade... Radio HCJB, ein Missionssender, habe ich vor Tagen auf 5920 mit einem Vorkriegs- Philips empfangen.
Erstaunlich, wie viele Frequenzen die haben.
tornadofilm hat geschrieben:Hat sich angehört wie ein Propagandasender aus dem Bundeswahrheitsministerium
Bundeseigene Propagandisten dieser Art... habe ich selbst noch bis zur Abschaltung 2015 gehört, wenn ich arbeitsmäßig unterwegs war, ich habe da noch MW abgehört.
Die sind wohl nicht mehr auf AM.
Aber Missionare jetzt- jede Menge.
Vom Tonfall her stelllt man sich da barfüßige, alte Männer mit Kartoffelsack- Kaftan,Löwenmähne und wallendem Rauschbart vor, die verschämt, mit gesenktem Kop dasitzende Gläubige mit Traktaten auf ein gottgefälliges Leben zurechtschleifen. Manche Sender haben Webseiten, und die Prediger sheen auch so aus...

Aber diese Sender bringen oft auch recht gute, ruhige Musik.
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Re: Deutschsprachiger Sender auf Kurzwelle 3,9 MHz

Beitrag von holger66 »

edi hat geschrieben: Vom Tonfall her stelllt man sich da barfüßige, alte Männer mit Kartoffelsack- Kaftan,Löwenmähne und wallendem Rauschbart vor, die verschämt, mit gesenktem Kop dasitzende Gläubige mit Traktaten auf ein gottgefälliges Leben zurechtschleifen.

Grööööhl......genau so.....muahaha.....

H.
UKW: Wehe, wehe, wenn ich auf das Ende sehe.....
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Re: Deutschsprachiger Sender auf Kurzwelle 3,9 MHz

Beitrag von Munzel »

tornadofilm hat geschrieben:
Da ist das 75m Rundfunkband.
Davon habe ich noch nie etwas gehört, wieder was dazu gelernt, danke. Aber KW ist das schon?
Hier:
[lnk]http://websdr.ewi.utwente.nl:8901[/lnk]
sind alle Rundfunkbereiche eingetragen und farbig markiert.
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Re: Deutschsprachiger Sender auf Kurzwelle 3,9 MHz

Beitrag von edi »

Manche Bänder sind nicht so sehr bekannt.
Hier eine Seite dazu:

https://www.fading.de/ueber_die_kurzwelle/meterbaender_auf_kurzwelle

(PDF entfernt, habe angefragt, Nein, Urheberrecht)
Zuletzt geändert von edi am Do Okt 31, 2024 11:58, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Deutschsprachiger Sender auf Kurzwelle 3,9 MHz

Beitrag von radio-hobby.de »

Danke für die PDF, sie enthielt auch für mich noch interessantes Neues.
Gruß
Georg
Ein guter Irrtum braucht solide Fehlannahmen. :wink:
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Re: Deutschsprachiger Sender auf Kurzwelle 3,9 MHz

Beitrag von radioschrat »

edi hat geschrieben:Bekannt ist das 80 m- Band durch Amateure, 75 m ist das "zivile" Rundfunkband, und es gab früher kaum Radios, die den Frequenzbereich hatten, heute gibt es Allwellenempfänger, die ja auch nur wenige Leute bnenutzen.
Es gab in Belgien normale Röhrenradios, die einen Wellenbereich direkt oberhalb der Mittelwelle bis ca. 3800 kHz hatten. Der wurde als Fischereiband bezeichnet, weil dort auch der küstennahe Seefunk auf der sog. Grenzwelle abgewickelt wurde, damals noch in AM. So konnten die Familien an Land mithören.

Heute kann man mit den Geräten prima die niederländischen Piraten hören.

Ralf
Und wenn ich nicht mehr weiter weiß, dreh ich am Oszillatorkreis.
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Re: Deutschsprachiger Sender auf Kurzwelle 3,9 MHz

Beitrag von röhrenradiofreak »

edi hat geschrieben:Bekannt ist das 80 m- Band durch Amateure, 75 m ist das "zivile" Rundfunkband, und es gab früher kaum Radios, die den Frequenzbereich hatten...
Bei uns ist das so. Aber in einigen anderen Ländern war dieser Wellenbereich durchaus gängig. Deshalb bauten auch viele deutsche Radiohersteller Exportversionen, die statt des Langwellenbereiches (den es in den USA und vielen anderen Ländern nicht gab) einen zweiten Kurzwellenbereich hatten. Auf der Taste dafür stand mitunter M (für Marineband), während die Taste für den Mittelwellenbereich mit BC (Broadcast) oder AM beschriftet war. Hier ein Beispiel:
[lnk]https://www.radiomuseum.org/r/blaupunkt_frankfurt_us_3.html[/lnk]
In diesem Fall geht das Marineband von 2,15 bis 2,75 MHz, schließt also das 120m-Rundfunkband ein. Bei manchen anderen Radios reichte der zusätzliche Kurzwellenbereich vom oberen Ende des Mittelwellenbereiches bis zum 49m-Kurzwellenband.

Lutz
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Re: Deutschsprachiger Sender auf Kurzwelle 3,9 MHz

Beitrag von edi »

röhrenradiofreak hat geschrieben:edi hat geschrieben:
Bekannt ist das 80 m- Band durch Amateure, 75 m ist das "zivile" Rundfunkband, und es gab früher kaum Radios, die den Frequenzbereich hatten...
röhrenradiofreak hat geschrieben: Aber in einigen anderen Ländern war dieser Wellenbereich durchaus gängig.
radioschrat hat geschrieben:Es gab in Belgien normale Röhrenradios, die einen Wellenbereich direkt oberhalb der Mittelwelle bis ca. 3800 kHz hatten.
Ok, in anderen Ländern gibt es immer Geräte, die andere Frequenzbereiche haben. Aber die hat kaum jemand.
Ich habe schon eine Anzahl Röhrenradios, aber deutsche Geräte oder Philips- DE- Versionen, außer einen Peugeot.
Ja, ein Radio, Kühlergrill/ Lautsprechergrill hört sich ähnlich an, da haben die Franzosen hinter einen Frontgrill eben ein Radio gebaut :-).
Blaupunkt, Telefunken, Siemens Kammermusikgeräte, Staßfurter Großgeräte und Truhen, mit mehreren LKW- Skalen.

Nur 2 Geräte (DDR, Goldpfeil "Capri" und "Rossini") haben diesen niederen KW- Bereich mit 75 und 80m.
Hat jemand ein weiteres Röhrengerät, bitte vielleicht in dieser Beitragsfolge einstellen.