Hier ein Tip, wie man IC's aus Schlacht- Platinen gewinnen kann.
Da tut man sich gewöhnlich sehr schwer.
IC's kann man auslöten
-Mit Spezial- Entlöt- Kupfer- Formteil für Lötkolben, so vorhanden
- Mit dem "männlichen Lötkolben" ("Lötkolben mit Sack", ein Gummi- Vakuumball und eine hohle Lötspitze)
- mit einer passenden Kanüle
- Mit Entlötlitze
- Mit einem Zinnbad, in welches der Bereich um den IC getaucht wird.
Das geht alles, ist aber eine irre Arbeit, dauert ewig, und mit Zinnbad ist es auch enorm gefährlich.
Zudem gehen oft Pins dabei kaputt.
Heute früh habe ich für meine Digitalvoltmeter- Reparaturen einige D100 und D110 = 7400/ 7410, sowie A109 = µA709 benötigt.
Ich habe etliche noch gefunden, aber R109, das sind "Bastlertypen", von 7 Stück funktionierten nur 3, ok, bei diesen aussortierten ist alles möglich.
Aber- ich habe noch Platinen aus DDR- Digitalelektronik der 980er/ 90er, da sind diese Bauteile drauf, oft sogar die µA- bezeichneten verschiedener Hersteller, diese Standard- ICs wurden ja überall gebaut.
Nur- fast alles durchkontaktierte Platinen- da kriegt man die Teile nur extrem schwer runter.
Da hilft- grobe Technik.
Ich habe seit den Anfang 80ern einen Karton für solche Härtefälle, Inhalt ein "Taschenlötgerät BAT-100" von FORON, aus DDR- Zeiten, Benzin- betrieben, eine Art Mini- Lötlampe, sowie ein Gasbrenner- Stift "Pencil Torch", wohl aus den 90ern, geht mit Feuerzeug- Gas.
Damit geht das vervorragend und sehr schnell.
Für 3 Platinen mit etlichen ICs, sowie goldbeschichtete IC- Fassungen habe ich pro Platine 5 Minuten gebraucht ! Alle IC- Beine ok, muß nur beim Entlöten an den Pins gesammeltes Zinn entfernt werden, manchmal die Pins ausgerichtet- das war's aber auch schon.
Die ICs überleben das problemlos- es sind tatsächlich nur Sekunden Erhitzung der Lötstellen nötig.
Ich habe für die 4- Pin- DIL- Schaltkreise den Stiftbrenner benutzt. Den Taschen- Lötbrenner kann man für größere Flächen verwenden. Wenn man den in einen Schraubstock klemmt, Flamme nach oben, kann man eine Platine in Minuten komplett von Bauteilen räumen.
Die Platinen sind danach natürlich verbrutzelt, und unbrauchbar.
Bei Schlacht- Platinen ist das ja meist egal.
Stiftbrenner gibt es z. B. hier
Das "Taschenlötgerät" wird oft in der Bucht angeboten, etwa Artikelnr.:296385619121 oder Artikelnr.:285451787711
Übrigens hat mir beim Schrauben am Auto das Taschenlötgerät manchmal den Arx gerettet, speziell bei festsitzenden Konuspassungen, etwa Spurstangenköpfe und Achsnaben.
Ich habe Fotos gemacht, sollten klar sein, das Auslöten direkt ist schwer zu knipsen, wenn nicht jemand die Kamera bedient.
Tip aus Edi's Frankensteinlabor: Platinenräumen in Minuten
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Tip aus Edi's Frankensteinlabor: Platinenräumen in Minuten
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Re: Tip aus Edi's Frankensteinlabor: Platinenräumen in Minut
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Re: Tip aus Edi's Frankensteinlabor: Platinenräumen in Minut
Beim "Betanken" des Gasbrenner- Stifts mit Feuerzeug- Gas: Große Vorsicht walten lassen !
Es ist kein Füllstand sichtbar, und beim Betanken geht auch etwas Gas "daneben"- vor allem beim mehrmaligen Drücken des Gasflaschenventils, da kann man schnell die Umgebung mit Gas anreichern, die Nase gewöhnt sich schnell an den Geruch, den man dann nicht mehr wahrnimmt, und dan jagt man beim Anzünden des Brenners noch die halbe Bude in die Luft.
Ich war vorsichtig genug, darum konnte ich hier noch schreiben.
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Es ist kein Füllstand sichtbar, und beim Betanken geht auch etwas Gas "daneben"- vor allem beim mehrmaligen Drücken des Gasflaschenventils, da kann man schnell die Umgebung mit Gas anreichern, die Nase gewöhnt sich schnell an den Geruch, den man dann nicht mehr wahrnimmt, und dan jagt man beim Anzünden des Brenners noch die halbe Bude in die Luft.
Ich war vorsichtig genug, darum konnte ich hier noch schreiben.
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Re: Tip aus Edi's Frankensteinlabor: Platinenräumen in Minut
Hi Edi,
das habe ich auch mal gemacht und trotz mehrmaligem Duschen nach verschmorter Platine gerochen
Seit ich eine SMD-Heißluftstation habe, mache ich das damit.
Man kann die Temperatur auf erträgliche Höhe einstellen und es geht dennoch schnell genug - und nicht so giftig
Ich stelle mir beim Schlachten ein stabiles Behältnis unter und schlage die Platine nach ausreichender Wärmebehandlung drauf. Das flüssige Zinn wird aus der Platine nach unten geschleudert und viele Bauteilel kann man dann schon so entnehmen. Manchmal braucht es noch eine zweite Wärmebehandlung.
Früher hab ich das noch mit der Entlötsaugpumpte gemacht, bis sich die Sehnenkanäle entzündeten...
Übrigens: Allen einen guten Rutsch!
das habe ich auch mal gemacht und trotz mehrmaligem Duschen nach verschmorter Platine gerochen

Seit ich eine SMD-Heißluftstation habe, mache ich das damit.
Man kann die Temperatur auf erträgliche Höhe einstellen und es geht dennoch schnell genug - und nicht so giftig

Ich stelle mir beim Schlachten ein stabiles Behältnis unter und schlage die Platine nach ausreichender Wärmebehandlung drauf. Das flüssige Zinn wird aus der Platine nach unten geschleudert und viele Bauteilel kann man dann schon so entnehmen. Manchmal braucht es noch eine zweite Wärmebehandlung.
Früher hab ich das noch mit der Entlötsaugpumpte gemacht, bis sich die Sehnenkanäle entzündeten...
Übrigens: Allen einen guten Rutsch!
Gruß,
Daniel
„Baden Baden, Beromünster, Paris, Rom…
...Eine ganze Welt ist auf der Skala des SABA-Empfängers vereint“
Daniel
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Re: Tip aus Edi's Frankensteinlabor: Platinenräumen in Minut
Das funktioniert auch gut mit einem Heißluftfön.
Viele Grüße,
Michael
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Re: Tip aus Edi's Frankensteinlabor: Platinenräumen in Minut
Das ist schon riskant, die meisten Föns sind nicht für solche rauhen Aufgaben gedacht, ich habe zwar eine Heißluftpistole zum Zwecke des Schrumpfschlauch- Schrumpfens, aber selbst die würde ich nur ungern verwenden müssen.EL86 hat geschrieben:Das funktioniert auch gut mit einem Heißluftfön.
Warum ?
Beim herzhaften Herausziehen des Bauelements spritzt immer etwas Zinn in der Gegend herum, so hatte ich etliche Zinnperlen auf der Arbeitsdecke, und auch kleine Perlen im Düsenrohr des Stiftbrenners, die gingen aber leicht raus.
Zinnspritzer in so eine Heiz- Elektrik... "nicht der Burner".
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Re: Tip aus Edi's Frankensteinlabor: Platinenräumen in Minut
Mal noch ein Hinweis für Leute die das nachmachen wollen.
Das hier gezeigte Cevausit-Trägermaterieal ist glasfaserverstärktes Kunstharzmaterial (Epoxid) und wird unter der Hitze regelrecht verbraten. Dabei entstehen giftige Dämpfe mit denen nicht zu spaßen ist. Gut Be-und Entlüftung ist hier ebenso wichtig wie ein Mund/Nasenschutz. Wer mal Kunstharz verbrannt hat wird den stechend/beißenden Geruch kennen und seine Wirkung auf den Menschen.
Neueres FR4 ist fast genauso aufgebaut und bedarf gleicher Vorsicht.
Auch "normales" Phenol Basismaterieal (FR3?)möchte ich so nicht behandeln ohne Schutz meiner Atmungsorgane.
paulchen
Das hier gezeigte Cevausit-Trägermaterieal ist glasfaserverstärktes Kunstharzmaterial (Epoxid) und wird unter der Hitze regelrecht verbraten. Dabei entstehen giftige Dämpfe mit denen nicht zu spaßen ist. Gut Be-und Entlüftung ist hier ebenso wichtig wie ein Mund/Nasenschutz. Wer mal Kunstharz verbrannt hat wird den stechend/beißenden Geruch kennen und seine Wirkung auf den Menschen.
Neueres FR4 ist fast genauso aufgebaut und bedarf gleicher Vorsicht.
Auch "normales" Phenol Basismaterieal (FR3?)möchte ich so nicht behandeln ohne Schutz meiner Atmungsorgane.
paulchen