Hallo,
vor ein paar Wochen hatte ich mir ein Saba Villingen 6-3D für ganz kleines Geld gekauft.
Das Gerät sah nicht gut aus u.a. Tasten gebrochen, Gehäuse verschmutzt, innen sehr sehr
staubig. Ich dachte noch gut als Teilespender. Nach der Reinigung war wieder alles anders,
zu schaden zum Schlachten!
Also nach ein paar Äusserlichkeiten, so wie immer Lade – und Siebelko neu befüllen, da dieser schon ziemlich alt waren, Papierwickler getauscht, Sicherung erneuert und Sicherungshalter gereinigt, Grünspan. Scalenglühlampen erneuert etc. Ihr kennt das....
Dann kam der grosse Moment, Spannung dran, einschalten und nichts passiert Glühlampen bleiben dunkel. Ich habe gleich nachgemessen Sicherung Schalter auf Durchgang auf einmal geht das Radio an. Warum weiss ich nicht, ich konnte den Fehler nicht lokalisieren. Ein / Aus Schalter schaltet satt. Mein Vorschaltgerät zeigt mir 62 W und 370 mA.
Nach dem Aufheizen der Röhren, nächste Ungereimtheit, UKW Empfang ist da Radio spielt aber leise. Ich drehe den LS fast voll auf, plötzlich, in der EL 84 blitzt es 3 mal, Radio spielt leise weiter. Ich mache das Radio aus und erstmal Feierabend.
Am nächsten Abend will ich den Duchgang vom TA ( Brummprobe ) machen und kein Brummen oder Krachen beim Antippen vom Gitter der EL 84 und EABC 80. Ich habe die zwei Röhren in Verdacht und stecke die Röhren in mein Nordmende Rigoletto. Das Rigolette spielt dann besser mit den „ Verdachtröhren “ , zumal die EABC neuwertig aussieht, Beschriftung klar, innen und aussen sauber, Stifte blank. Also Röhren wieder zurück.
Kondensatorverdrahtung etc. überprüft nichts zu finden. Hoffentlich nicht der AÜ defekt. Ich hatte das Radio mit meinem Testlautsprecher geprüft, jetzt halt mal mit die orginalen im Gehäuse.
Radio an, Röhren heizen hoch und Radio spielt. Kopfkratz!
Danach habe ich div. Spannungen durchgemessen. Die Spannungen an den zwei Elkos und an der
EL 84 waren ca. 20 V zu hoch, ich hatte auch im Netz 245 V. Über meinen Regeltrafo bin ich auf
230 V zurück und habe folgende Spannungen gemessen:
Wechselspanung Ausgang Trafo 272 V, Elko 1 293 V, Elko 2 247V, Anode EL 84 268 V, Kathode 7,2 V, Anode EABC 80 54 V, Heizung 6,2 V, Ratio - 35 V, Nach 20 min. Testlauf Trafo bleibt Handwarm. Sicherung sollte 400 mA sein, ich habe mit 315 mA abgesichert, Sicherung bleibt OK !
Ich denke, das sieht soweit ganz gut aus. Was meint Ihr zu den Spannungen ? Die EZ 80 sollte mit diesen Werten noch gut sein ?
Momentan stellen sich mir noch weitere Fragen:
Nach dem Gewitter in der EL 84, sollte ich diese besser tauschen oder laufen lassen solange die geht ?
UKW funktioniert, MW LW und KW muss ich noch checken, auf TA grummelt und rauscht es,
als wenn ein Gewitter aufzieht. Was könnte das sein ? Ich habe den Tastensatz im Verdacht. Lautstärke – Höhen – und Bassregler funktionieren einwandfrei ohne Krachen!
Die Anzeigeröhre EM 80 schimmert leicht grün und zeigt links und rechts einen ganz dünnen
Balken / Strich. Es liegen 247 V an, den Anodenwiderstand 500k messe ich mit 540k, vom Ratio über einen 20 k Widerstand kommen -14V. - 35 V habe ich am Ratioelko. Reicht die Spannung um die EM 80 auszusteuern ?
Für kurze Infos wäre ich dankbar.
LG Alexander
Saba Villingen Reparaturbericht und Fragen
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Re: Saba Villingen Reparaturbericht und Fragen
[quote]Nach dem Aufheizen der Röhren, nächste Ungereimtheit, UKW Empfang ist da Radio spielt aber leise. Ich drehe den LS fast voll auf, plötzlich, in der EL 84 blitzt es 3 mal, Radio spielt leise weiter. [/quote]
Moin,
Stichwort "leise":
Lautsprecher korrekt angeschlossen?
Unterbrechung im Lautsprecheranschluss/Lautsprecher?
Je nach Schaltung (Auslegung der Gegenkopplung) reagiert eine Roehrenendstufe mit Ueberspannung an der Primaerwicklung bei Aussteuerung ohne Last. Die im Ausgangsuebertrager steckende Endergie "kann icht weg", um es platt auszudruecken. Leerlauf ist zu vermeiden.
Da bei den meisten Radios der Zweitlautsprecheranschluss direkt mit dem Ausgangsuebertrager verbunden ist: An die Anschlussbuchsen kommt ein Widerstand von 47 bis 100 Ohm/1W. Er sorgt fuer eine Grundlast und schuetzt die Endstufe vor Leerlauf. Der Widerstand stoert nicht weiter und kann im Geraet verbleiben.
73
Peter
Moin,
Stichwort "leise":
Lautsprecher korrekt angeschlossen?
Unterbrechung im Lautsprecheranschluss/Lautsprecher?
Je nach Schaltung (Auslegung der Gegenkopplung) reagiert eine Roehrenendstufe mit Ueberspannung an der Primaerwicklung bei Aussteuerung ohne Last. Die im Ausgangsuebertrager steckende Endergie "kann icht weg", um es platt auszudruecken. Leerlauf ist zu vermeiden.
Da bei den meisten Radios der Zweitlautsprecheranschluss direkt mit dem Ausgangsuebertrager verbunden ist: An die Anschlussbuchsen kommt ein Widerstand von 47 bis 100 Ohm/1W. Er sorgt fuer eine Grundlast und schuetzt die Endstufe vor Leerlauf. Der Widerstand stoert nicht weiter und kann im Geraet verbleiben.
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Re: Saba Villingen Reparaturbericht und Fragen
Die EL84 scheint wohl nen inneren defekt zu haben, d.h. wechseln.
Die -14V Ratio Spannung am Steuergitter genügt idR um das MA voll aufgehen zu lassen.....
Die -14V Ratio Spannung am Steuergitter genügt idR um das MA voll aufgehen zu lassen.....
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fritz
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Re: Saba Villingen Reparaturbericht und Fragen
....das war doppelt !
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Re: Saba Villingen Reparaturbericht und Fragen
Hallo,Alexander1962 hat geschrieben: Fr Mai 16, 2025 17:29 auf TA grummelt und rauscht es, als wenn ein Gewitter aufzieht
das klingt nach dem berüchtigten Problem im Tastensatz, an dem viele Saba Radios aus diesen Baujahren gerne kranken. Dabei bilden sich in Verbindung mit Staub, Metallabrieb und vielleicht auch noch Kontaktsprayresten Kriechstrecken im Pertinax und zwar zwischen benachbarten Kontaktfahnen mit hoher Spannungsdifferenz, also zum Beispiel zwischen Anodenspannung und Masse.
Das Thema wurde zum Beispiel hier besprochen (die Bilder sind leider alle verschwunden): viewtopic.php?f=2&t=32435
Zuletzt geändert von Yamanote am Fr Mai 16, 2025 20:11, insgesamt 2-mal geändert.
Viele Grüße,
Günter
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Re: Saba Villingen Reparaturbericht und Fragen
Hallo,
danke für die schnellen Antworten. Das Radio war immer unter LS Last angeschlossen und betrieben. Mein " Prüflautsprecher" hat bisher
an allen meinen Röhrengeräten funktioniert. Die EL 84 ist heute ohne Beanstandung gelaufen, ich hatte heute eine neue EL versucht
und habe keinen Unterschied in Lautstärke oder Klang festgestellt.
Die Anzeige hat wohl das Gröbste hinter sich, die wird wohl platt sein, schade.
Das was mich noch nervt ist das massive Rumpeln und starke Rauschen auf TA Betrieb. Das hatte ich noch nicht.
Die AM Bereiche funktionieren, wenn ich, egal bei welchen Wellenbereich auf keinen Sender abstimme, habe ich
normales Radiorauschen. Bei TA Rumpelt und Rauscht es ohne Ende. Ich hatte den Tastensatz mit Kabel überbrückt,
keine Besserung. Sobald ich den 5000p Kondensator nach T6 ablöte ist Ruhe, natürlich auch der Empfang kommt dann nicht mehr durch.
Der 1 M Widerstand zwischen den Buchsen ist ok. Vielleicht fällt Euch dazu noch was ein.
Gruss
danke für die schnellen Antworten. Das Radio war immer unter LS Last angeschlossen und betrieben. Mein " Prüflautsprecher" hat bisher
an allen meinen Röhrengeräten funktioniert. Die EL 84 ist heute ohne Beanstandung gelaufen, ich hatte heute eine neue EL versucht
und habe keinen Unterschied in Lautstärke oder Klang festgestellt.
Die Anzeige hat wohl das Gröbste hinter sich, die wird wohl platt sein, schade.
Das was mich noch nervt ist das massive Rumpeln und starke Rauschen auf TA Betrieb. Das hatte ich noch nicht.
Die AM Bereiche funktionieren, wenn ich, egal bei welchen Wellenbereich auf keinen Sender abstimme, habe ich
normales Radiorauschen. Bei TA Rumpelt und Rauscht es ohne Ende. Ich hatte den Tastensatz mit Kabel überbrückt,
keine Besserung. Sobald ich den 5000p Kondensator nach T6 ablöte ist Ruhe, natürlich auch der Empfang kommt dann nicht mehr durch.
Der 1 M Widerstand zwischen den Buchsen ist ok. Vielleicht fällt Euch dazu noch was ein.
Gruss
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Re: Saba Villingen Reparaturbericht und Fragen
Wie vorhin gerade geschrieben...Alexander1962 hat geschrieben: Fr Mai 16, 2025 19:39 Sobald ich den 5000p Kondensator nach T6 ablöte ist Ruhe, natürlich auch der Empfang kommt dann nicht mehr durch.
Der 1 M Widerstand zwischen den Buchsen ist ok. Vielleicht fällt Euch dazu noch was ein.
Was sind die Nachbarkontakte von T6? Einer dabei mit Anodenspannung?
Viele Grüße,
Günter
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Re: Saba Villingen Reparaturbericht und Fragen
Hallo Günter,
so war es, genau wie Du mir geraten hattest. Oberhalb von den betreffenden Pins war Dampf drauf. Ich hatte die Zuleitung von der TA Buchse und den 5 nF Kondensator abgelötet und dann 154 V ! gemessen. Der Kondensator hat das zwar geblockt aber daher kam das Gewitter im LS bei TA .
Obwohl ich den Tastensatz gereinigt hatte war Durchschlag. Auf dem Schieber oben war noch eine kleine Staubschicht. Nach Entfernen des Staubes war plötzlich die Spannung weg. Toll, dachte ich und habe alles wieder zusammen gelötet und dann war auf TA Ruhe. Jedoch nicht lange nach zweimal umschalten auf UKW und zurück Rumpelte es schon wieder. Ein Nachmessen hat mir wieder 80 V angezeigt. Mit Wattestäbchen etc. bewaffnet habe ich mich wieder über die Kontakte hergemacht. Mal war es gut dann wieder nicht und irgendwann was es mir zu blöd und ich habe den Fehler etwas unfachmännisch beseitigt. Ich habe die TA Eingangsbuchse mit einem Kabel 2 - 3 mal auf Minus getippt, in der Hoffnung was zu sehen. Ergebnis Fehler jetzt weg auch nach mehrmaligem Umschalten. Hoffentlich bleibt es so. Sonderbar, es ist zwischen den Kontakten genug Abstand, das Kunststoff glänzt und nichts verschmort, jedenfalls das was man sehen kann. Ausbauen möchte ich das Teil trotzdem nicht unbedingt.
Danke an Dich Günter für den guten Tip, danke auch an alle !
Die EL 84 ist weiter unauffällig, ich lasse die erstmal drin, die Anzeigeröhre ist wohl hin, da muss ich mir mal was besorgen.
LG Alexander
so war es, genau wie Du mir geraten hattest. Oberhalb von den betreffenden Pins war Dampf drauf. Ich hatte die Zuleitung von der TA Buchse und den 5 nF Kondensator abgelötet und dann 154 V ! gemessen. Der Kondensator hat das zwar geblockt aber daher kam das Gewitter im LS bei TA .
Obwohl ich den Tastensatz gereinigt hatte war Durchschlag. Auf dem Schieber oben war noch eine kleine Staubschicht. Nach Entfernen des Staubes war plötzlich die Spannung weg. Toll, dachte ich und habe alles wieder zusammen gelötet und dann war auf TA Ruhe. Jedoch nicht lange nach zweimal umschalten auf UKW und zurück Rumpelte es schon wieder. Ein Nachmessen hat mir wieder 80 V angezeigt. Mit Wattestäbchen etc. bewaffnet habe ich mich wieder über die Kontakte hergemacht. Mal war es gut dann wieder nicht und irgendwann was es mir zu blöd und ich habe den Fehler etwas unfachmännisch beseitigt. Ich habe die TA Eingangsbuchse mit einem Kabel 2 - 3 mal auf Minus getippt, in der Hoffnung was zu sehen. Ergebnis Fehler jetzt weg auch nach mehrmaligem Umschalten. Hoffentlich bleibt es so. Sonderbar, es ist zwischen den Kontakten genug Abstand, das Kunststoff glänzt und nichts verschmort, jedenfalls das was man sehen kann. Ausbauen möchte ich das Teil trotzdem nicht unbedingt.
Danke an Dich Günter für den guten Tip, danke auch an alle !

Die EL 84 ist weiter unauffällig, ich lasse die erstmal drin, die Anzeigeröhre ist wohl hin, da muss ich mir mal was besorgen.
LG Alexander