Saba Triberg 125 Reperatur

Fragen, Berichte und Tipps zu Reparatur und Technik.

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mibo0691
Philetta
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Saba Triberg 125 Reperatur

Beitrag von mibo0691 »

Guten Tag liebes Forum,

für einen Kollegen repariere ich gerade ein Saba Triberg 125. Äußerlich optisch noch fast neu, sah das Innenleben doch recht übel aus. Der Netztrafo hatte einen Windungsschluss in der Anodenwicklung, zudem schwarz gefärbt und angerostet. Viele geplatzte Wima-Teerkondensatoren. Der Siebelko nur noch 30+30 µF statt 50+50 µF. Natürlich habe ich ihn so gar nicht erst angemacht sondern erstmal alle Teer- und Papierkondensatoren getauscht. Den Becherelko gegen zwei neue 47µF/400V Elkos getauscht, das Gerät gereinigt und mechanische Teile mit Öl wieder freigängig gemacht. Netztrafo ersetzt und dann über den Stell-Trenntrafo langsam hochgefahren. Und zu guter Letzt noch die EL95 und die EABC80 getauscht, da schon ziemlich heiser.

An die Profis hätte ich hier noch ein paar Fragen.

- Im Schaltplan des Netzteils (in folgendem Thread ersichtlich viewtopic.php?p=282367&hilit=Triberg#p282367) ist ein 4,7nF Kondensator direkt zwischen den beiden Ausgängen der Anoden-Sekundärwicklung geschalten. Dabei ist doch ein Kondensator dieser Kapazität bei 50 Hz noch relativ gut durchleitend - das ist ja mehr oder weniger schon fast ein Kurzschluss. Wie sollte das funktionieren, wo denke ich hier verkehrt? Ich habe schon von Enstörkondensatoren für AM gehört, ist das ein solcher? Ich habe diesen erstmal nicht ersetzt sondern vollständig entfernt.

- Während ich auf den bestellten Ersatz-Netztrafo gewartet habe, habe ich die Anodenspannung direkt über den Trenntrafo + Sicherung eingespeist und die Heizspannung über ein DC-Labornetzteil. Das Radio klang auf UKW und Line-In ganz passabel, wenn auch immer noch etwas brüchig und verzerrt bei gehobener Lautstärke.

- Nach Einbau des Netztrafos klingt er jetzt aber schon relativ schnell verzerrt, gerade wenn Bässe vorhanden sind. Ich habe einmal nachgemessen; an Messpunkt "1" (siehe Netzteilschaltplan oberer Link) bekomme ich nur 191V bei AM und 183V bei FM (Sollwert 225V bzw. 210V). Das ist jetzt nicht super und rührt wahrscheinlich vom Selen-Einweggleichrichter her, der schon etwas müde ist. Aber ich würde mir nicht erwarten, dass der Klang gleich so verzerrt ist. An der Anode der EL95 messe ich nur 179V statt Soll 205V. Die Anodenspannung der Triode der EABC80 beträgt 55V statt 50V Soll.

- Die Gittervorspannung der EL95 sollte ja im Bereich -2V DC liegen wenn man mal ins Datenblatt kuckt. Ich messe am Gitter mit Fluke 175 gegen Masse aber nur knapp -0,2 V. Mache ich hier einen Fehler, bzw. verfälscht der Innenwiderstand des Multimeters (10 MOhm DC/AC) die Messung? Über den Kathodenwiderstand fallen 5,5V ab, Soll wären hier 6,5V. Der Widerstand ist ok, Kathodenelko wurde erneuert. Kann das an den verminderten Anodenspannungen liegen?

- Wäre es ratsam, den Einweggleichrichter gegen eine Diode 1N4007 mit Widerstand zu tauschen? Wäre es auch denkbar hier einen Brückengleichrichter einzubauen, hätte dies Vorteile? (gleichmäßigere Belastung des Trafos, geringere Restwelligkeit etc.) Derzeit beträgt die Restwelligkeit ca. 3V AC am ersten Siebelko und ca. 1,9V am zweiten.

- Die Anodenspannung wird zwischen dem ersten und zweiten Siebelko, durch den Ausgangsübertrager geschleift. Ist das so eine Art Spar-Schaltung, bei der man einfach den Übertrager als Drossel missbraucht?

Für ein paar Tips und Anregungen wäre ich hier sehr dankbar. Bei Bedarf hätte ich auch den Schaltplan der Endstufe da, ich glaube nur nicht, dass ich den hier reinstellen darf nach dem was man in den Regeln so liest.

Danke und viele Grüße,
Michael

PS: Hier habe ich mich vorgestellt: viewtopic.php?t=34927
röhri
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Re: Saba Triberg 125 Reperatur

Beitrag von röhri »

Hallo, hast du auch mal den Lautsprecher überprüft? Manchmal denkt man auch zu kompliziert.
Gruß
Röhri
fritz52
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Re: Saba Triberg 125 Reperatur

Beitrag von fritz52 »

Moin Michael,
der C über der NT-Anodenspannungswicklung soll idT zur Minimierung eines evtl. Modulationsbrummen bei AM und das auch nur bei starken Ortssendern, die es ja leider nicht mehr gibt, dienen. Somit hat heute, ein Wegfall dieser Kapazität keinerlei Nachteile.
Der verbrauchte Selen GL wird idR durch eine 4007- Diode oder besser noch durch einen Brücken GL mit Spannungsanpassendem Leistungs R ersetzt
Eine moderate ( -15 %) Anodenspannungs Absenkung ist idR nicht der Grund einer NF-Verzerrung. Ein def. Lautsprecher, wie es bereits geschrieben steht, dann schon eher.
Spannungshöhen an den Anoden und g2 Elektroden, sowie den Kathoden der Röhren sind aufgrund von nachlassender Emission sowie den vorgeschalteten Widerständen und dem Innenwiderstand des verwendeten Messgerätes, stark abhängig. Diese Spannungsangaben in den Schaltplänen sind auf neue und somit unverbrauchte Röhren angegeben.
Zuletzt geändert von fritz52 am Do Mai 29, 2025 8:33, insgesamt 2-mal geändert.
M. f. G.
fritz


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Re: Saba Triberg 125 Reperatur

Beitrag von countryman »

Die Anzapfung der Primärwicklung des AÜ ist als Brummkompensation zu sehen. Die Brummspannung tritt hier gegenphasig auf und mindert den hörbaren Brumm bei richtiger Auslegung. Eine Umstellung auf Vollweggleichrichtung verdoppelt die Brummfrequenz zwar auf besser hörbare 100 Hz, gleichzeitig wird aber die Siebung deutlich besser sodass am Ende die Wiedergabe vermutlich ruhiger wird.
Die 4,7 nF an der Anodenwicklung bedeuten bei 50 Hz immerhin fast 800 kOhm kapazitiven Widerstand, sodass kein bedeutender Stromfluss entsteht. Trotzdem besser weglassen, da auch mit modernen C's eine mögliche Fehlerquelle. Öfters werden C's über die Diodenstrecken eines Vollwellengleichrichters empfohlen, auch diese habe ich bisher ohne Probleme weggelassen.
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Re: Saba Triberg 125 Reperatur

Beitrag von mibo0691 »

Hallo zusammen,

vielen Dank schon mal für die sehr kurzfristigen Antworten, sehr hilfreich für das Verständnis! Ich habe den Gleichrichter nun ersetzt und komme mit 150R auf ca. 210 Volt. Leider hat sich der Klang nicht wirklich verbessert.

Der Lautsprecher ist es nicht, den habe ich extra getestet, zumal ich das Chassis ausgebaut und an eine 4 Ohm Box zum Testen angeklemmt habe.

Bis auf die Styroflex Kondensatoren habe ich alle gewechselt; Kathoden- und Gitterableitwiderstände sind ok. Kann es eigentlich nur noch sein dass alle meine zur Verfügung stehenden EL95 verbraucht sind.?

Zwischen Gitter und Kathode an der EL95 messe ich immer ca. 5,5V.

Oder wäre es möglich dass die Verzerrungen durch einen defekten AÜ kommen? Was mir aber sehr unwahrscheinlich vorkommt.

VG, Michael
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Re: Saba Triberg 125 Reperatur

Beitrag von fritz52 »

....kommen die Verzerrungen auch über den TA/TB Eingang ?
Auch meine ich, dass durch Röhrenverschleiß idR wenig Verzerrungen des NF-Signals kommen.
Auch vom evtl. defekte AÜ kenne ich es nicht.
Um da genauer zu argumentieren, würde ein Osillogaphierte Sinusverlauf der Verzerrungen, mehr bringen
M. f. G.
fritz


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Re: Saba Triberg 125 Reperatur

Beitrag von fritz52 »

....kommen die Verzerrungen auch über den TA/TB Eingang ?
Auch meine ich, dass durch Röhrenverschleiß idR wenig Verzerrungen des NF-Signals kommen.
Auch vom evtl. defekte AÜ kenne ich es nicht.
Um da genauer zu argumentieren, würde ein Osillogaphierte Sinusverlauf der Verzerrungen, mehr bringen
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Re: Saba Triberg 125 Reperatur

Beitrag von mibo0691 »

Hallo,

ja, die Verzerrungen kommen auch über TA. Dort erscheint mir das Eingangssignal auch etwas schwach. Um wirklich merklich über Zimmerlautstärke zu kommen, muss man das Lautstärkepoti schon so weit drehen, dass die Klangcharakteristik mittenbetont wird. Das ist ja normalerweise nur dazu gedacht um möglichst verzerrungsarm das letzte Quentchen Lautstärke am oberen Anschlag herauszuholen. Über UKW und einen kleinen Testsender kommt der das gleiche Quellsignal sogar spürbar lauter als bei TA am Lautsprecher an, aber mit der gleichen Verzerrung.

Einen Funktionsgenerator und ein 4-Kanal-Oszi habe ich. Wo soll ich das Signal einspeisen, und wo messen?

Anbei mal ein Ausschnitt des Schaltplans mit der Endstufe. Die Grün umrandeten Kondensatoren wurden getauscht. Blau markierte Bereiche "ok" durchgemessen.

VG, Michael
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Re: Saba Triberg 125 Reperatur

Beitrag von fritz52 »

Moin Michael,
Wähle am Generator eine Sinussignal um die 1 Khz und speise es in die TA- Buchse Pin 1 und den mittleren Pin 2 als Masse. Den Lautsprecher dann ablöten und nen z.B. 10 Ohm Widerstand an stelle des Lautsprechers löten. Parallel dazu dann den Oszi.
Pegel und Empfindlichkeit dann entsprechend der Kurvengröße
Dann mit der Generatorfrequenz im Hörbaren Bereich von 50 Hz bis 20 Khz variieren und die Sinuskurve begutachten, die im Bereich der Verzerrung dann deutlich von der Sinuskurve abweicht.
Praktiziert habe ich solch einem Messung mal vor Jahrzehnten, dass aber eher aus Neugier. Vom Ergebnis aber habe ich keine Erinnerung mehr......
M. f. G.
fritz


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Re: Saba Triberg 125 Reperatur

Beitrag von mibo0691 »

Hallo Fritz,

ich habe heute mal Zeit gefunden mich nochmal mit der Materie zu beschäftigen und habe mit dem Oszi gemessen.
Eingespeist habe ich direkt am Koppel-C des Triodengitters um die signalverändernden Komponenten des LS-Potis vorerst mal auszublenden.
Gemessen wurde das verstärkte NF-Signal dann einmal nach dem Entkoppel-C der Triode und einmal an der Anode der Endröhre bzw. AC am Übertrager.

Solange der Lautstärkepegel nicht zu groß ist sieht es über den Frequenzbereich 50-20kHz ganz normal aus.

Die Verzerrung setzt bei einem Eingangspegel von größer gleich 100mV am Triodengitter ein und ist dann auch schon nach dem Koppelkondensator zwischen Anode Vorstufe und Gitter Endstufe zu sehen. Ich habe am Oszi die FFT-Funktion aktiviert und mal angenommen dass das Signal solange verzerrungsfrei ist, als dass noch keine deutlichen Oberwellen entstehen.

Mit der Anodenspannung von 55V und dem 440k Anodenwiderstand ist die Verstärkung der NF Vorstufe ca. 20 - also setzt die Übersteuerung ab ca. 2V Ausgangssignalspannung ein was sich auch so am Oszi zeigt. Da die Gittervorspannung der EL95 bei ca. -5,5 bis -6,5 Volt liegt wird hier die Endröhre bei den 2V also noch längst nicht voll ausgesteuert, oder?

Das würde dann bedeuten, dass das Problem in der NF-Vorstufe ist. Allerdings sind das jetzt alles nur Schlussfolgerungen bei denen ich mangels Erfahrung nicht eindeutig sagen kann ob sie korrekt sind.

Zumal mir dann auch keine Lösung für das Problem einfällt, außer die Anodenspannung der Triode zu erhöhen oder nach einer unverbrauchten Röhre zu suchen, vielleicht löst das ja schon das Problem...
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vg, Michael
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Re: Saba Triberg 125 Reperatur

Beitrag von Grundig4085 »

Hallo Michael,

wie kommst Du auf eine Verstärkung von 20?

An der Triode wirkt nur ein RA 220k, der erste RA ist mit einem Kondensator gesiebt ( Grenzfrequenz 15 Hz ).
Bei einer Spannung von 100V vor dem 220K ergibt sich nach Datenblatt eine Verstärkung von rund 44.

Dabla von hier : https://patric-sokoll.de/R%C3%B6hrenmus ... on%201.pdf

Bei 100 mV RMS Eingangssignal ergibt das rund 7V RMS am Ausgang, damit wäre die EL 95 übersteuert.
Bei 5V RMS an der Anode der Rtriode gibt es nach Dabla ~ 1,7% Klirrfaktor.

Gruß Stefan
mibo0691
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Re: Saba Triberg 125 Reperatur

Beitrag von mibo0691 »

Hallo Stefan,

ich habe mir die Verstärkung von 20 über die Werte am Oszi abgeleitet. Wenn das Eingangssignal (1kHz) 400 mV Spitze-Spitze beträgt, und das Signal nach der Triode 8 V Spitze-Spitze, komme ich auf ca. 20. Daran würde ja das Rechnen mit Spannungseffektivwerten nichts ändern.
001.jpg

Zu den Spannungen: An Abbruchstelle 3 liegen, wie im Schaltplan eingezeichnet, ca. 195 V bei AM an. Die Spannung an der Anode beträgt in diesem Fall 62V. Zwischen den beiden 220k Widerständen liegen 127 V.

Dann stimmt hier ja anscheinend mit der Verstärkung der EAB(C)80 schon was nicht. Wobei die Anodenspannung im Schaltplan ja auch nur mit 50 Volt ausgelegt ist. Für so eine Spannung wird ja im Datenblatt (auch in Deinem) kein Wert für die Verstärkung beschrieben.
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hf500
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Re: Saba Triberg 125 Reperatur

Beitrag von hf500 »

[quote=fritz52 post_id=307731 time=1748583748 user_id=8303]
Moin Michael,
Wähle am Generator eine Sinussignal um die 1 Khz und speise es in die TA- Buchse Pin 1 und den mittleren Pin 2 als Masse.
[/quote]


Moin,
nein, eingespeist wird an Pin 3. Pin 1 ist der Aufnahmeausgang fuer TB. Ueber den kann man zwar auch einspeisen, aber zwischen Buchse und Lautstaerkepoti liegt der Aufnahmevorwiderstand mit immerhin 2,2M Ohm.
Ueber Pin 3 speist man niederohmig direkt in das Poti.

Was man noch ueberpruefen sollte: Den 10M-Widerstand am Gitter der NF-Triode. Ueber ihm wird mit dem Gitteranlaufstrom die Gittervorspannung der Triode erzeugt. Der Widerstand muss also in Ordnung, Fassung und Platine in dem Bereich muessen sauber sein, damit keine Nebenschluesse stoeren.
Bei "schiefem" Arbeitspunkt der NF-Triode kann man auch keine verzerrungsfreie Arbeit erwarten ;-)
Die gemessenen Gleichspannungswerte zeigen zwar auf keine nennenswerten Unregelmaessigkeiten, aber sicher ist sicher.
Steht noch einen andere EABC80 zur Verfuegung?


Was ich bei der Ueberholung aendern wuerde:
C 41 auf 470nF. Er siebt die Anodenspannung der NF-Triode und die kann nicht brummfrei genug sein.
C 45 gegen +1. Damit liegt er auch gleichstrommaessig parallel zur Anodenwicklung des Ausgangsuebertragers und kann keinen Schaden anrichten, sollte er einmal durchschlagen. Das Radio wird nur sehr leise, sonst passiert nichts.

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Peter
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Re: Saba Triberg 125 Reperatur

Beitrag von mibo0691 »

Hallo,

ich habe mir eine andere EABC80 beschafft und was soll ich sagen .., nun spielt das Radio wieder so, wie es soll - zumindest für mein Empfinden. Die Saba-Klangregelungen sind ja leider häufig mit einer sehr starken Bass-Lastigkeit ausgelegt um mit dem kleinen eingebauten Lautsprecher ein möglichst volles Klangbild zu erzeugen. Dreht man das Bassregister voll auf und erhöht die Lautstärke merklich, zerrt es nach dem Röhrentausch deshalb trotzdem immer noch ein klein bisschen. Das allerdings nur bei "moderner" Musik in hoher Lautstärke, die wie man leider weiß zumeist bis über die Grenze des guten Geschmacks hinaus durch einen Kompressor gelaufen ist... Das würde jetzt mal nicht mehr als Problem/Defekt betrachten. Dreht man das Bassregister ein klein wenig heraus, was klanglich sowieso viel angenehmer ist, kann man jetzt auch hohe Sprechstärke ohne Zerren erreichen.

Den 10M am Gitter der NF Vorstufe hatte ich zuvor schon durchgemessen, der war ok. Es scheint wirklich eine verschlissene Röhre gewesen zu sein, bzw. vielleicht auch schlechter Kontakt, was Peter beschrieben hat. Ist halt selten, kann aber wie man sieht auch schon mal passieren.

Damit geht nun eine doch insgesamt recht zeitaufwändige Reparatur doch gut zu Ende. Neben vier neuen Röhren (EL95 EABC80 EM84 und ECC85), einem neuen Netztrafo, neuem Gleichrichter samt Lastwiderstand sowie der kompletten Kondensatorkur im NF-Teil inklusive Siebelko muss aber auch mal schluss sein. Ich glaube das war die bisher aufwändigste Reparatur die ich je hatte. :x :D

Vielen Dank jedenfalls an Euch für all die hilfreichen Beiträge zu diesem Thema!