Saba Meersburg 125 Automatik

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olli0371
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Re: Saba Meersburg 125 Automatik

Beitrag von olli0371 »

Hi,

schließt dabei das magische Band ? Wenn ja - wäre es möglich, dass der ZF-Verstärker schwingt. Das verschwindet dann, wenn man die Betriebspannung reduziert, weil die Verstärkung dann reduziert wird. Solche Fehler können richtig fies sein. Ich hatte mal so einen Fall, da war einer der Abblockkondensatoren nicht vorhanden (Zum Ausgleich wurde der Abgleich verkurbelt, um die Verstärkung zu reduzieren) - das sind diese 4,7nF Kondensatoren von Betriebsspannung nach Masse, oder Heizung nach Masse.
Gruß
Oliver
Nette Grüsse aus dem Ruhrgebiet.

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t2reset
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Re: Saba Meersburg 125 Automatik

Beitrag von t2reset »

@olli371: ja, das Magische Band reagiert. Alles scheint bei 208 V völlig normal..

Update:
Ich habe die relevanten Spannungen gemessen, die bei 208 V~ Eingangsspannung anliegen, der Spannung, bei der das Pfeifen noch nicht zu hören ist:

+1: 262 V (Soll 290)
+2: 243 V (Soll 255)
+3: 235 V (Soll 235!)
+4: 235 V (Soll 230!)
+5: 259 V (Soll 200!)

Es fällt also auf, dass schon bei einer so niedrigen Eingangsspannung das Soll bei +3 errreicht und danach überschritten wird.
Außerdem ist R111, der +5 generiert, im Schaltplan mit 22 K angegeben, installiert ist aber ein 33 K-Widerstand.

Woran kann der Fehler liegen?
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Re: Saba Meersburg 125 Automatik

Beitrag von röhrenradiofreak »

Doe Spannung +5 wird mittels R111 und C101 aus der Spannung +3 gewonnen und versorgt die NF-Vorstufen. Sie müsste also niedriger als +3 sein, was die Sollwerte im Schaltplan ja auch aussagen. Deine Messungen zeigen aber, dass sie höher ist. Das bedeutet, dass irgendwoher Strom in den Zweig +5 fließt. Dafür kommt nur ein Kurzschluss zur Spannung +1 in Frage, z.B. an der Fassung einer der ECL86 zwischen den Stiften 6 und 9. Oder die Verdrahtung wurde verbastelt.

Lutz
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Re: Saba Meersburg 125 Automatik

Beitrag von t2reset »

Einen Kurzschluss an den ECL 86 konnte ich nicht feststellen, auch der Tausch eines verdächtigen Widerstandes (dunkel, aber korrekter Wert) brachte nichts. Ich bin langsam ratlos, aber suche weiter!
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Re: Saba Meersburg 125 Automatik

Beitrag von t2reset »

Ich habe festgestellt, dass die originalen Widerstände (Lage siehe Foto) dunkel verfärbt waren. Der Wert (1Kohm) war aber korrekt. Ich habe sie durch neue ersetzt, aber auch diese verfärbten sich schnell.
Leide konnte ich sie im Schaltplan nicht eindeutig lokalisieren. Um welche Widerstände handelt es sich?

Danke und Gruß
Volker
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Re: Saba Meersburg 125 Automatik

Beitrag von röhrenradiofreak »

Das sind sehr wahrscheinlich R106 und R108 am Suchlauf-Steuerschalter.

R108 sollte im Normalbetrieb (Suchlauf nicht aktiv) einseitig in der Luft hängen. Wenn er in diesem Zustand überlastet wird, bedeutet das, dass einer der Kontakte Mod a am Suchlaufschalter, die dann eigentlich geöffnet sein sollten, geschlossen ist. Das würde auch dazu passen, dass auch R106 überlastet wurd, denn dann hängen beide Widerstände in Reihe an der 2 x 63V-Wicklung des Netztrafos.

Mit der zu hohen Spannung +5 hat das aber nichts zu tun.

Lutz
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Re: Saba Meersburg 125 Automatik

Beitrag von t2reset »

Das Problem liegt sehr wahrscheinlich beim Trafo selber. Ich habe noch einmal ganz von vorne angefangen, den Silizium-Gleichrichter abgelötet und die AC- Spannung des Trafos bei einer Trenntrafo-Spannung von 220 V gemessen: 250 V AC! Bei der Montage der Graetz-Brücke lagen hinter dem Zusatz-Lastwiderstand bei 236 V genau die im Schaltplan angegebenen 295 V an. Auch die Spannungswahlscheibe des Trafos steht noch bei 220V.

Bei einer Trenntrafo-Spannung von 150 V habe ich genau die erforderliche Ausgangsspannung. Kann da im Trafo etwas durchgeschlagen sein?
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Re: Saba Meersburg 125 Automatik

Beitrag von Yamanote »

Hallo,

ich denke nicht, daß das Problem beim Trafo liegt. Die Sekundärspannungen von Trafos werden normalerweise bei Nennstrom angegeben, ein Trafo im Leerlauf wird daher immer höhere Spannungen liefern als unter Last.

Wenn Du die angebratenen Widerstände nicht selbst im Schaltplan lokalisieren kannst und die Funktion der nachfolgenden Schaltung zumindest vom Prinzip her verstehst, wirst Du mit der Fehlersuche nicht weiterkommen. Vielleicht hast Du ja einen erfahrenen Kollegen in Deiner Nähe, der Dir direkt vor Ort weiterhelfen kann?
Viele Grüße,
Günter
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Re: Saba Meersburg 125 Automatik

Beitrag von t2reset »

Das Problem muss im Heizkreislauf liegen, denn bei abgeklemmtem Gleichrichter hat ja nur dieser Spannung und die genannten Widerstände brutzeln vor sich hin. Demnach hat röhrenradiofreak recht und bei den genannten Widerständen handelt es sich tatsächlich um R106 und R108. Ich werde also die Suchlaufkontakte noch einmal überprüfen. melde mich!

Groß Volker
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Re: Saba Meersburg 125 Automatik

Beitrag von röhrenradiofreak »

Volker, Du verzettelst Dich immer wieder.

Der Fehler mit der zu hohen Spannung +5 kann, wenn Deine Messwerte der anderen + Spannungen stimmen, nicht vom Trafo kommen. Auch hat er nichts mit der Überlastung der beiden 1 kOhm-.Widerstände zu tun.

Die Überlastung der beiden 1 kOhm-Widerstände kann auch nicht vom Trafo verursacht werden. Denn wie im folgenden Schaltplanausschnitt gezeigt, hängt R108 einseitig in der Luft, wenn der Suchlaufschalter nicht aktiviert ist. Somit kann R108 nicht belastet werden. Bei aktiviertem Sichlaufschalter hilt dasselbe für R106, weil je nach Suchrichtung einer der beiden Kontakte Mod r geöffnet ist. Bei korrekt arbeitendem Suchlaufschalter ist also die Überlastung beider Widerstände nicht möglich, egal was der Trafo liefert.

Wenn aber einer der beiden Kontakte Mod a geschlossen ist, liegen R106 und R108 in Reihe an der 2 x 63V-Wicklung des Netztrafos (dorthin führen die Spannungspfeile k und l). Dann werden beide Widerstände nit je knapp 4W belastet, was ihre Verfärbung erklärt. Das wird auch dem Netztrafo nicht guttun, weil die 2 x 63V-Wicklung wahrscheinlich nicht für diesen Strom ausgelegt ist.
Saba_Meersburg_125_Steuerschalter.JPG
Lutz
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Re: Saba Meersburg 125 Automatik

Beitrag von t2reset »

Hallo Lutz,
du hattest Recht: ein Schaltkontaktpaar mod a hatte Kontakt. Der Kunststoffhalter war gebrochen, und beim Einbau ist es offensichtlich zum Kontakt gekommen. Ich habe den Halter repariert, jetzt läuft der Automatik-Motor wieder.

Aber bei der Spannungsversorgung gibt es weiterhin Probleme. +1 und +2 sind vorhanden (natürlich zu hoch, weil keine Last vorhanden ist), danach ist Schluss - keine Spannung mehr messbar. R112, 113 und 114 sind OK. Hast du einen Tipp?

Danke und Gruß

Volker
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Re: Saba Meersburg 125 Automatik

Beitrag von röhrenradiofreak »

Also fehlen jetzt die Spannungen +3 bis +5? Am 27. Juli, als Du die Messwerte gepostet hast, waren sie noch vorhanden.

+4 ist die gleiche Spannung wie +3, sie ist jedoch nur vorhanden, wenn die Tasten TA und Stereo nicht gedrückt sind. +5 wird aus +3 gewonnen. Also solltest Du Dich erst einmal auf das Fehlen der +3 konzentrieren. Wenn +2 vorhanden ist und +3 nicht, kann das nur an R112 liegen. Vielleicht nicht am Widerstand selbst, es könnte sich zum Beispiel beim Hantieren ein Draht gelöst haben. Ein Kurzschluss auf +3 oder dahinter würde R112 überlasten, er würde dann schmoren oder sogar durchbrennen.

Lutz
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Re: Saba Meersburg 125 Automatik

Beitrag von t2reset »

Ich hatte lange keine Zeit, in die Werkstatt zu gehen und habe es mit deinen Tipps (danke, Lutz!) noch einmal probiert, bin aber nicht weitergekommen. Da ich zudem Ersatzteile für meine zwei verbliebenen Meersburg 125 brauche (Automatikmotor, Skalenglas) und das Gehäuse in sehr schlechtem Zustand ist, werde ich es als Schlachtchassis nutzen. Damit wäre dieses Thema geschlossen. Ich danke nochmals allen, die mir mit sehr wertvollen Tipps geholfen haben!