Bei der Inbetriebnahme fiel bereits auf, dass erst bei voller Netzspannung eine gute Empfindlichkeit und Lautstärke erreicht wird. Also bei heutigen 235 Volt, obwohl dieses Gerät nur bis 220 Volt eingestellt werden kann.
Die Überprüfung ergab als (vermutlich?) ausschlaggebende Abweichung dass sich der 1600 Ohm Vorwiderstand im Heizkreis sich auf 1730 Ohm erhöht hat. Alle im Schaltplan als "Zickzack" gezeichneten Leistungswiderstände sind gemeinsam auf einen Keramikkörper gewickelt. Bei dem geringen Heizstrom von nur (soll) 50 mA wird der kaum merkbar warm.
Meine Messungen legen nahe dass bei 235 V Netz nun eigentlich alles in Ordnung ist, siehe Plan: Rot Spannungen gegen Masse bzw. Wechselspannung, grün Spannungen/Ströme an den jeweiligen Bauteilen, blau gemessene (leicht abweichende) Ohmwerte. Der Heizkreis wurde grün nachgezeichnet. Links geht es zur DK92, ich wollte nicht den ganzen RM Schaltplan hier wiedergeben.
Die Röhren bekommen also (fast) ihre erforderlichen 1,4 Volt je Heizfaden und wie erwähnt spielt das Radio ordentlich. Verringere ich die Primärspannung auf 220 V fällt die Leistung des Radios stark ab, ich vermute wegen Unterheizung der Röhren.
Verdächtig für Spannungsabfall außer dem erhöhten Leistungswiderstand wäre noch der Gleichrichter. Jedoch ist die Anodenspannung mit 94,5 Volt bei 235 V Netz noch OK (?), jedenfalls nicht abgefallen. Der GL wird nicht mal handwarm, auch nicht der Netztrafo. Die Primärstromaufnahme liegt bei 35 mA.
Ich möchte das Radio durchaus gelegentlich spielen lassen, auf Kurzwelle ist es ziemlich gut und MW kommt von meinem Heimsender auch immer prima rein
-so lassen und freuen
-den 1600 Ohm durch Parallelschaltung wieder herstellen (22 k müssten passen) und das Radio an 220 V betreiben
-zusätzlich noch den Gleichrichter modernisieren, wäre aber schade und nicht ganz einfach bei dem recht kompakten bis verbauten R12.
Vielen Dank für eure Meinungen, Grüße, Dietrich
