Hallo zusammen,
auf dem Tisch steht ein Grundig 5010, das Gerät lief grundsätzlich, war allerdings mit öligem Dreck überzogen und hatte Kontaktprobleme.
Der Tastensatz musste ausgebaut werden und wurde mit Bremsenreiniger (Acetonfrei) gereinigt. Alle Kontaktschieber habe ich aufpoliert und mit Kontakt 61 versiegelt. Das UKW Mischerkästchen habe ich im Ultraschallbad gereinigt, trockengeföhnt und mehrere Wochen auf der sonnigen Fensterbank getrocknet, das war hier wirklich auch ein Hygieneproblem. Alle problematischen Cs sind neu, auch der Gleichrichter. (+ Serienwiderstand damit die Anodenspannung stimmt)
Bei der Inbetriebnahme ist aufgefallen das der komplette ZF-Verstärker "tot" ist, weder bei AM noch bei FM ist irgendwas zu empfangen, die EM34 ist offen und bewegt sich keinen Millimeter. Tippe ich das Gitter der EF85 mit einer Laborleitung an höre ich nichts im Lautsprecher, auch das spricht für ein Problem im ZF-Verstärker. Die Spannungen an den Röhren sind plausibel, (bis auf EF80, da kam ich nicht sauber ran zum messen) im FM Betrieb sind es <1V am Ratioelko. Der NF Teil arbeitet.
Vorhin hatte ich mich mit dem AM Teil beschäftigt und herausgefunden das der Oszillator um die ECH81 nicht schwingt, nach kurzer Zeit hörte ich ein Zischen aus der Nähe des UKW Kästchens. Beim umschalten auf UKW gab es relativ schnell Rauchzeichen aus dem Bereich, schwer zu sagen ob aus dem UKW Teil oder aus dem Bereich der EF85 (hier die AM Vorstufe) gekommen ist. Der UKW Teil sollte eigentlich von der Anodenspannung getrennt sein beim AM Empfang, deshalb denke ich das Problem muss bei der EF85 entstanden sein. (was auch dafür spricht das alle Wellenbereiche tot sind)
Jetzt merke ich mal wieder das ich kein RFT bin sondern in der Elektronikentwicklung arbeite, ich bin mir aktuell unsicher wie ich den Fehler eingrenzen soll. Naheliegend wäre es nochmal Anodenspannung anzulegen und schauen wo es herkommt, ein wenig bedenken habe ich aber das es eine Fassung im UKW Bereich oder der Tastensatz sein könnte, damit mache ich das Problem ja schlimmer. Mit dem Multimeter geprüft sehen die Widerstände um die 3 Röhren plausibel aus.
Die Frage ist jetzt, wie weiter vorgehen? Habt ihr Tipps oder ist Anodenspannung anlegen hier wirklich der beste Weg?
Sichtprüfung zeigt auch nichts auffälliges.
Vielen Dank und Gruß,
Jan
Grundig 5010, Kriechstrecke/Rauch aus UKW Vorstufe/Mischer
-
- Royal Syntektor
- Beiträge: 489
- Registriert: Do Nov 26, 2009 20:56
- Kenntnisstand: Elektrotechnischer Beruf/ Studium
- Wohnort: Stuttgart
Grundig 5010, Kriechstrecke/Rauch aus UKW Vorstufe/Mischer
Igitt! Da ist ein Transistor in meinem Röhrenradio! (-;
-
- Moderator
- Beiträge: 4342
- Registriert: Do Dez 18, 2008 6:27
- Kenntnisstand: Sehr gute Kenntnisse (Hobby)
- Wohnort: Nettetal
Re: Grundig 5010, Kriechstrecke/Rauch aus UKW Vorstufe/Mischer
Ein 5010 ist natürlich eine Ansage, da ärgert man sich schwarz, wenn etwas irreparabel wird.
Ich habe sowas schon mal gemacht, indem ich alle Röhren abgezogen, die Skalenlampen rausgedreht und das Zimmer abgedunkelt habe. Dann vom Stelltrafo aus langsam Spannung drauf gegeben. Mit Glück sieht man dann, wo es fünkelt und brutzelt. Selten ist es allerdings so eindeutig wie bei den beliebten Fehlern im Tastenaggregat bei Saba. Das weiß ich inzwischen, wo es brutzeln kann.
Ob ich das bei einem 5010 machen würde, naja ? Andererseits: was hilft es, wenn irgendwo eine Fassung defekt ist, muß sie getauscht werden, so blöd sie auch liegen mag.
H.
Ich habe sowas schon mal gemacht, indem ich alle Röhren abgezogen, die Skalenlampen rausgedreht und das Zimmer abgedunkelt habe. Dann vom Stelltrafo aus langsam Spannung drauf gegeben. Mit Glück sieht man dann, wo es fünkelt und brutzelt. Selten ist es allerdings so eindeutig wie bei den beliebten Fehlern im Tastenaggregat bei Saba. Das weiß ich inzwischen, wo es brutzeln kann.
Ob ich das bei einem 5010 machen würde, naja ? Andererseits: was hilft es, wenn irgendwo eine Fassung defekt ist, muß sie getauscht werden, so blöd sie auch liegen mag.
H.
UKW: Wehe, wehe, wenn ich auf das Ende sehe.....
-
- Royal Syntektor
- Beiträge: 489
- Registriert: Do Nov 26, 2009 20:56
- Kenntnisstand: Elektrotechnischer Beruf/ Studium
- Wohnort: Stuttgart
Re: Grundig 5010, Kriechstrecke/Rauch aus UKW Vorstufe/Mischer
Danke Holger, da habe ich dann schon in die richtige Richtung gedacht.
Werde ich wie von Dir vorgeschlagen versuchen und berichten, es stimmt schon, so ist das Gerät ja nicht zu gebrauchen.
Gruß,
Jan
Werde ich wie von Dir vorgeschlagen versuchen und berichten, es stimmt schon, so ist das Gerät ja nicht zu gebrauchen.
Gruß,
Jan
Igitt! Da ist ein Transistor in meinem Röhrenradio! (-;
-
- Geographik
- Beiträge: 7455
- Registriert: Do Nov 13, 2008 7:16
Re: Grundig 5010, Kriechstrecke/Rauch aus UKW Vorstufe/Mischer
Grundsätzlich das richte Vorgehen. Aber...
Wenn durch die Röhren kein Strom fließt, kann es eventuell auch nicht "brutzeln".
Daher ein anderer Gedanke um der Sache auf die Spur zu kommen. Alle Röhren erstmal raus im HF-Teil.
Dann von hinten angefangen diese wieder zu stecken.
Du hast ja hoffentlich den originalen Plan von Grundig zur Verfügung. Da stehen auch ne Menge Stromangaben drinnen. Mit jeder Röhre die gesteckt wird, muss sich der Stromverbrauch in der Anodenspannungsstrecke erhöhen um den angegebene Wert der gesteckten Röhre. Da kann man mit einem Messgerät entspannt zuschauen, wie die jeweilige Stufe arbeitet oder auch nicht. So kannst Du sehen, ob es bei der EF85 oder erst weiter vorn "brutzelt".
Daher vorher ein Strommesser in die Anodenspannung des Netzteils einschleifen.
Wenn es natürlich schon ohne Röhren knistert, wird wohl eventuell ne Fassung erneuert werden müssen.
paulchen
Wenn durch die Röhren kein Strom fließt, kann es eventuell auch nicht "brutzeln".
Daher ein anderer Gedanke um der Sache auf die Spur zu kommen. Alle Röhren erstmal raus im HF-Teil.
Dann von hinten angefangen diese wieder zu stecken.
Du hast ja hoffentlich den originalen Plan von Grundig zur Verfügung. Da stehen auch ne Menge Stromangaben drinnen. Mit jeder Röhre die gesteckt wird, muss sich der Stromverbrauch in der Anodenspannungsstrecke erhöhen um den angegebene Wert der gesteckten Röhre. Da kann man mit einem Messgerät entspannt zuschauen, wie die jeweilige Stufe arbeitet oder auch nicht. So kannst Du sehen, ob es bei der EF85 oder erst weiter vorn "brutzelt".
Daher vorher ein Strommesser in die Anodenspannung des Netzteils einschleifen.
Wenn es natürlich schon ohne Röhren knistert, wird wohl eventuell ne Fassung erneuert werden müssen.
paulchen