Hallo liebes Forum,
Ich habe ein Saba Freburg 11 Chassis gekauft und erstmal ne Kondi-Kur gemacht. Nachdem alle Kondensatoren, die teilweise auch schwer zu erreichen sind, getauscht waren, wurde das Teil über den Trenntrafo in Betrieb genommen. Bei der Netzeinstellung 220 Volt heizen die Röhren und eine Anodenspannung ist auch vorhanden, allerdings zu gering. Ich habe den alten Selengleichrichter entfernt und eine Siliziumbrücke mit Vorwiderstand eingebaut. aktuell ist diese jedoch von der Anodenwechselspannung abgeklemmt. Bei 220 Volt primärseitig ergibt sich eine Anodenwechselspannung von 200 Volt. Ich habe dann mal alle Motowicklungen gemessen, welche in Ordnung sind. Ich habe dann mal die Anodenwechselspannung ganz abgklemmt, sodass nur die Heizwicklung und diese andere Wicklung mit 2x17,5 Volt angeschlossen ist. Die Entstörkondensatoren sind getaucht bzw. derzeit abgelötet um auch hier einen defekt auszuschliessen. Bei 220 Volt Netzeinstellung heizen alle Röhren. Ich habe mit dem Radio in Reihe eine 60 Watt Glühlampe, die mit halber Leistung leuchtet. Nun habe ich mir gedacht, stellen wir das Teil mal auf 110 Volt und Trenntrafo auch auf 110 Volt. Watt passiert.. nichts. Bei hochregeln der Spannung auf 110 Volt wird die Glühlampe nur immer heller bis ca 2/3 ihrer Leistung. Wenn man alle Röhren entfernt, dann leuchtet die Skalenbeleuchtung fast mit normaler Helligkeit. Aber irgendwas frisst Strom und entweder hat der Trafo nen Windungsschluss oder es ist irgendetwas anderes. Beim Betreiben des Radios riecht nichts, der Trafo wird auch nicht warm und ich konnte auch bisher keine verbrannten Widerstände erkennen. Ich habe mich in die Funktions von solchen Radios langsam eingelesen und auch wie einfache Röhrenschaltungen funktionieren, aber ich bin noch ein blutiger Anfänger, deswegen bitte ich hier um Eure Hilfe.
Viele Grüße
Sébastien
Saba Freiburg 11 Chassis Hat der Trafo ne Klatsche oder ich?
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- Philetta
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Saba Freiburg 11 Chassis Hat der Trafo ne Klatsche oder ich?
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- Transmare
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Re: Saba Freiburg 11 Chassis Hat der Trafo ne Klatsche oder ich?
Nun, die 200 Volt ~ sekundär ergeben gleichgerichtet und gesiebt eine übliche Anodenspannung um die 270 Volt = (weiß nicht was Saba da genau vorsieht - irgendwo in der Kante liegt sie aber bestimmt)
Wenn du den Trafo auf 110 Volt einstellst und dieselbe 60 Watt/230V Vorschaltlampe verwendest ist es klar, dass diese mit fast voller Helligkeit leuchtet - bitte gaanz schnell wieder auf 220 oder wenn möglich 240 Volt einstellen nicht dass noch ein Unglück passiert! Auch dann wird an einer 60W/230V Vorschaltlampe noch erheblich Spannung abfallen. An meinen (einfacheren!) Dampfradios hatte ich erst mit 100 W Vorschaltlampe normalen Empfang. Der große Saba hat sicher keine geringeren Anforderungen.
Wenn du den Trafo auf 110 Volt einstellst und dieselbe 60 Watt/230V Vorschaltlampe verwendest ist es klar, dass diese mit fast voller Helligkeit leuchtet - bitte gaanz schnell wieder auf 220 oder wenn möglich 240 Volt einstellen nicht dass noch ein Unglück passiert! Auch dann wird an einer 60W/230V Vorschaltlampe noch erheblich Spannung abfallen. An meinen (einfacheren!) Dampfradios hatte ich erst mit 100 W Vorschaltlampe normalen Empfang. Der große Saba hat sicher keine geringeren Anforderungen.
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Re: Saba Freiburg 11 Chassis Hat der Trafo ne Klatsche oder ich?
Da wirst Du wohl nicht um Strohmessungen herum kommen.
Den Schaltplan hast Du ja scheinbar.
Dort sind bei fast allen Röhren die wichtigsten Spannungen und Ströme eingezeichnet.
Nun kannst Du alle dort verzeichneten Ströme für UKW addieren und direkt hinter dem Gleichrichter diese Summe mal kontrollieren mit dem was dort angezeigt wird. So der Stromverbrauch wie Du vermutest (und ich auch) zu hoch ist, kann man Stufe für Stufe kontrollieren wie das mit der Realität übereinstimmt.
Einfacher, aber ungenauer, ist es die Röhren der einzelnen Stufen zu ziehen und gleichzeitig zu schauen, wie sich der Stromverbrauch verändert. Das setzt etwas Erfahrung und Rechnerei voraus.
paulchen
Den Schaltplan hast Du ja scheinbar.
Dort sind bei fast allen Röhren die wichtigsten Spannungen und Ströme eingezeichnet.
Nun kannst Du alle dort verzeichneten Ströme für UKW addieren und direkt hinter dem Gleichrichter diese Summe mal kontrollieren mit dem was dort angezeigt wird. So der Stromverbrauch wie Du vermutest (und ich auch) zu hoch ist, kann man Stufe für Stufe kontrollieren wie das mit der Realität übereinstimmt.
Einfacher, aber ungenauer, ist es die Röhren der einzelnen Stufen zu ziehen und gleichzeitig zu schauen, wie sich der Stromverbrauch verändert. Das setzt etwas Erfahrung und Rechnerei voraus.
Geht hier leider nicht...oder wenn möglich 240 Volt einstellen
paulchen
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Re: Saba Freiburg 11 Chassis Hat der Trafo ne Klatsche oder ich?
Als Ergänzung zu dem bereits vorher gesagten...
Leider läßt sich das Gerät nicht auf 235/240 Volt Netzspannung einstellen.
Das führt dazu, daß das Gerät bei der aktuellen Netzspannung ( die örtlich nach oben ind unten abweichen kann ) mit etwas zu hoher Spannung betrieben wird. Folge: De Röhren werden etwas höher geheizt, und ziehen etwas mehr Strom. Die Motoren von Suchlauf etc. ziehen ebenfalls (etwas) mehr Strom.
Die Anodenspannung ist ggf. etwas höher, was zu etwas mehr Anodenstromverbrauch führt.
Zusätzlich ist davon auszugehen, daß der Netztrafo möglicherweise in die Sättigung gerät, was zu erhöhten Verlusten im Trafo führt.
Das ist alles kein Drama, sollte aber bedacht werden, wenn Spannungen und Ströme mit Angaben im Schaltbild verglichen werden.
Nur die Messung mit einem echten Wirkleistungsmesser gibt korrekt Auskunft darüber, ob die Gesamtleistungsaufnahme des Gerätes überschritten wird, elektronische "Wattmeter" zeigen üblicherweise falsch an.
VG Henning
PS: Ich habe mir angewöhnt, die Motorwicklungen vom Trafo abzuklemmen, und erst dann, wenn der Rest des Gerätes einwandfrei läuft, wieder anzuklemmen. Die Motorkondensatoren müssen genau die vorgesehenen Werte haben!
Leider läßt sich das Gerät nicht auf 235/240 Volt Netzspannung einstellen.
Das führt dazu, daß das Gerät bei der aktuellen Netzspannung ( die örtlich nach oben ind unten abweichen kann ) mit etwas zu hoher Spannung betrieben wird. Folge: De Röhren werden etwas höher geheizt, und ziehen etwas mehr Strom. Die Motoren von Suchlauf etc. ziehen ebenfalls (etwas) mehr Strom.
Die Anodenspannung ist ggf. etwas höher, was zu etwas mehr Anodenstromverbrauch führt.
Zusätzlich ist davon auszugehen, daß der Netztrafo möglicherweise in die Sättigung gerät, was zu erhöhten Verlusten im Trafo führt.
Das ist alles kein Drama, sollte aber bedacht werden, wenn Spannungen und Ströme mit Angaben im Schaltbild verglichen werden.
Nur die Messung mit einem echten Wirkleistungsmesser gibt korrekt Auskunft darüber, ob die Gesamtleistungsaufnahme des Gerätes überschritten wird, elektronische "Wattmeter" zeigen üblicherweise falsch an.
VG Henning
PS: Ich habe mir angewöhnt, die Motorwicklungen vom Trafo abzuklemmen, und erst dann, wenn der Rest des Gerätes einwandfrei läuft, wieder anzuklemmen. Die Motorkondensatoren müssen genau die vorgesehenen Werte haben!
Schlau ist, wer weiss, wo er nachlesen kann, was er nicht weiss
Nur Messungen liefern Fakten, alles andere ist Kaffeesatz
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- Geographik
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Re: Saba Freiburg 11 Chassis Hat der Trafo ne Klatsche oder ich?
Moin,
Trafo ueberpruefen:
Alle Roehren ziehen, Anodenwicklung abtrennen und ueber Vorschaltlampe einschalten.
Die darf bei leerlaufendem Trafo nicht leuchten. Die Spannungen an Anoden- und Heizwicklungen sollten sich in der Groessenordnung der Nennwerte befinden.
Ein leerlaufender Trafo mit Windungsschluss wird in jedem Fall entweder die Vorschaltlampe zu mehr oder weniger voller Helligkeit bringen oder die Netzsicherung durchbrennen lassen. Ein Windungsschluss ist gleichbedeutend mit einem aeusseren Kurzschluss am Trafo.
Warum die Vorschaltlampe bei dem "110V-Experiment" mehr oder weniger voll leuchtete:
Die Roehrenheizung "kam nicht hoch" und die kalten Heizfaeden haben einen vergleichsweise kleinen Widerstand. Der Trafo wird also quasi an der Heizwicklung kurzgeschlossen und weil es an Heizleistung fehlt, kann sich dieser Zustand auch nicht so schnell aendern.
Im kalten Zustand, unmittelbar nach dem Einschalten, zieht der Heizkreis einen deutlich ueberhoehten Strom bis zum etwa 6-fachen des Nennwertes.
Das macht nichts, einmal sind Trafos kurzzeitig ueberlastbar und dann ist die Netzsicherung dem in Bemessungsstrom und Ausloesecharakteristik (Traege) angepasst.
(Es ist auch mit der Grund, warum Allstromgeraete so eine lange Anheizzeit haben. Bei ihnen wird der Heizstrom (100mA) auf den Nennwert begrenzt, damit der Heizkreis und die in ihm enthaltenen Skalenlampen nicht ueberlastet werden.)
73
Peter
Trafo ueberpruefen:
Alle Roehren ziehen, Anodenwicklung abtrennen und ueber Vorschaltlampe einschalten.
Die darf bei leerlaufendem Trafo nicht leuchten. Die Spannungen an Anoden- und Heizwicklungen sollten sich in der Groessenordnung der Nennwerte befinden.
Ein leerlaufender Trafo mit Windungsschluss wird in jedem Fall entweder die Vorschaltlampe zu mehr oder weniger voller Helligkeit bringen oder die Netzsicherung durchbrennen lassen. Ein Windungsschluss ist gleichbedeutend mit einem aeusseren Kurzschluss am Trafo.
Warum die Vorschaltlampe bei dem "110V-Experiment" mehr oder weniger voll leuchtete:
Die Roehrenheizung "kam nicht hoch" und die kalten Heizfaeden haben einen vergleichsweise kleinen Widerstand. Der Trafo wird also quasi an der Heizwicklung kurzgeschlossen und weil es an Heizleistung fehlt, kann sich dieser Zustand auch nicht so schnell aendern.
Im kalten Zustand, unmittelbar nach dem Einschalten, zieht der Heizkreis einen deutlich ueberhoehten Strom bis zum etwa 6-fachen des Nennwertes.
Das macht nichts, einmal sind Trafos kurzzeitig ueberlastbar und dann ist die Netzsicherung dem in Bemessungsstrom und Ausloesecharakteristik (Traege) angepasst.
(Es ist auch mit der Grund, warum Allstromgeraete so eine lange Anheizzeit haben. Bei ihnen wird der Heizstrom (100mA) auf den Nennwert begrenzt, damit der Heizkreis und die in ihm enthaltenen Skalenlampen nicht ueberlastet werden.)
73
Peter
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Re: Saba Freiburg 11 Chassis Hat der Trafo ne Klatsche oder ich?
Hallo Peter und danke auch alle anderen für Eure Antworten. Ja ich habe mich heute einfach mal getraut das Chassis wieder auf 220 Volt umzustellen und das Teil direkt an den Trennstrafo ohne Lampe angeschlossen und auf 220 Volt hochgeregelt. Alle Röhren heizen schön undas magische Auge zeigt auch den Empfang eines Senders an. Nur habe ich egal auf welchem Wellenbereich keinen Ton. Ich weiss, dass das mit dem Umschalter zu tun hat der auch im Schaltplan dargestellt wird. Nun habe ich. mir mal angeguckt welche Kontakte dafür bei der braunen Buchse über dem AÜ gebrückt werden müssen, damit die hinteren Buchsen für die externen Lautsprecher auch Saft kriegen. Aber es kommt kein Ton. Entweder ist an der Stelle die mit +5 gekennzeichnet ist keine Spannung drauf oder es ist eine Röhre verbraucht/defekt. Soweit erst mal der aktuelle Stand.
Viele Grüße
Viele Grüße
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