
Meinen Sammlerfreund konnte ich jedenfalls heute wieder beruhigen und ihn zur Weiterarbeit an dem Schauinsland ermuntern.
Das geht nicht. Das SECAM-France-Format lässt sich mit PAL-Geräten überhaupt nicht wiedergeben, weder Bild noch Ton. Ich brauchte daher hier früher einen Multinorm-Empfänger, nur damit klappte das. (Im Gegensatz zu SECAM-Ost, das soll ja zu PAL immerhin s/w- und tonkompatibel gewesen sein.)Du konntest doch französische Sendungen in S/W bestimmt bei Dir empfangen, oder?
Kaum bekannt ist, dass das auch für Deutschland gilt. Aufgrund der freundschaftlichen politischen Beziehungen zu Frankreich wäre es Mitte der 60er Jahre beinahe dazu gekommen, dass (West-) Deutschland das französische SECAM-Farbsystem übernommen hat. Im letzten Moment gelang es den Technikern, die das PAL-System gerade erst entwickelt hatten, die Politiker umzustimmen.Fernsehjeck hat geschrieben:Länder die unter dem politischen Einfluß eines anderen Staates standen hatten in der Regel auch deren Fernsehsystem zu übernehmen.
Das war aber ohnehin notwendig, auch ohne politische Absichten, da man in der DDR ja auch die CCIR-Norm in der Ausprägung B/G-Norm nutzte. Hätte man Norm L eingeführt, wären ja alle vorhandenen schwarz-weiß-Geräte nutzlos geworden.röhrenradiofreak hat geschrieben: Die DDR hat dann, um sich von Westdeutschland abzugrenzen, nicht das PAL-, sondern das SECAM-System übernommen. Allerdings wollte man aus propagandistischen Gründen, dass das DDR-Fernsehprogramm auch in den grenznahen Gebieten Westdeutschlands gesehen werden kann (wobei "grenznah" relativ ist, z.B. war der Sender Brocken in Halb Norddeutschland zu empfangen). Deshalb wurde der französische Standard nicht komplett übernommen, sondern es gab eine Variante "SECAM Ost", bei der das Schwarz-Weiß-Signal kompatibel war, der Unterschied bestand nur in der Verwendung des französischen Farbsystems SECAM.