Schadhafte Beschichtung gewebeisolierter Drähte

Fragen, Berichte und Tipps zu Reparatur und Technik.

Für Einsteiger: Erste Inbetriebnahme eines Röhrenradios
Forumsregeln
Regeln
Impressum
Grundig-1985

Schadhafte Beschichtung gewebeisolierter Drähte

Beitrag von Grundig-1985 »

Hallo,

zunächst wünsche ich euch ein frohes, neues Jahr! :D

Ich habe eine Frage zu den Isolierungen einiger Drähte.

In den Geräten kommen neben den mit Kunststoff isolierten Drähten auch welche, die mit einer Gewebeisolierung versehen sind, vor.
Diese Isolierung ist mit einer Beschichtung überzogen, die in einigen Fällen, auch an Knickstellen, zwar beschädigt, jedoch die eigentliche Isolierung, das Gewebe, noch intakt ist.

Obwohl ich mit den Geräten keine Probleme habe, jedoch diese Beschädigungen auch dort bestehen, habe ich die Frage, ob die Drähte trotz des noch intakten Gewebes und somit nicht freiliegenden Leiters neuisoliert, bzw. ersetzt werden sollten oder ob dies nicht notwendig ist.

Wegen des vor Kurzem durchgeführten Neuisolierens und Auswechselns einiger Drähte (TK 30) bin ich halt vorsichtiger, da hier die schadhafte Isolierung die Ursache war. Jedoch waren hier teilweise die Leiter sichtbar.

Vielen Dank im Voraus.

Gruß
Denis
Walterh
Kuba Komet
Kuba Komet
Beiträge: 1064
Registriert: Do Dez 06, 2007 18:56
Wohnort: bei Bern, Schweiz

Beitrag von Walterh »

Hallo Denis

Eine generelle Antwort gibt es auch hier nicht.

Zuerst muss man auch unterscheiden, von welcher Bauform von gewebeummanteltem Draht man spricht.

Die in den 30iger verwendeten Drähte hatten meist eine zweilagige Isolation (Seide und Gewebe). Da hatte ich nie Probleme.

Dann gibt es die Gewebe-Isolationen wie man sie von Bougierohr kennt. Auch die sind unproblematisch bis auf die Tatsache, dass sie gerne "kleben".

Andererseits habe ich in einem Loewe-Opta Radio (Baujahr 1961/62) gewebeisolierte Drähte gefunden (nicht harzgetränkt, trocken - nicht klebend...), deren Isolation nicht nur leicht zum Verkohlen neigen, sondern auch Durchschläge zum Chassis verursachten.

Gruss, Walter
Benutzeravatar
Hotte
Moderator
Moderator
Beiträge: 2247
Registriert: So Mai 24, 2009 22:18
Kenntnisstand: Weitergehende Kenntnisse (Hobby)
Wohnort: Duisburg

Re: Schadhafte Beschichtung gewebeisolierter Drähte

Beitrag von Hotte »

Grundig-1985 hat geschrieben:Obwohl ich mit den Geräten keine Probleme habe, jedoch diese Beschädigungen auch dort bestehen, habe ich die Frage, ob die Drähte trotz des noch intakten Gewebes und somit nicht freiliegenden Leiters neuisoliert, bzw. ersetzt werden sollten oder ob dies nicht notwendig ist.
Ich halte es in solchen Fällen immer so das ich die offensichtlich schadhaften Stellen mit einem Schrumpfschlauch überziehe und diesen entsprechend erhitze. Bisher hatte ich keine Probleme damit.

Gruß... Hotte
Grundig-1985

Beitrag von Grundig-1985 »

Hallo,

vielen Dank für die Antworten.

@ Walter:
Mit den Arten des Gewebes kenne ich mich leider nicht aus.
In meinen Geräten kommen - als Gewebeisolierungen - nur die Beschichteten vor (soweit ich mich erinnern kann).

Das TK 30 war das einzige Gerät, bei dem der Trafo sich aufgrund der schadhaften Isolation zu stark erwärmte.
Hier isolierte ich einige Drähte neu, andere wiederum ersetzte ich. Teilweise waren die Isolierungen - nicht nur die Beschichtungen - beschädigt, was auch auf einen durch das Chassis hindurchgeführten Draht zutraf - wahrscheinlich war dies die Hauptursache, sodass dieser, z. B. aufgrund der Motorvibration, das Chassis gelegentlich berührte. Jetzt arbeitet das Gerät wieder ordnungsgemäß - offenbar entstand auch kein zusätzlicher Schaden in der Elektronik.

Wenn es mit diesem Gewebe normalerweise keine Probleme gibt, muss ich die Drähte der anderen Geräte (nur schadhafte Beschichtungen) ja doch nicht neuisolieren, bzw. auswechseln. :D


@ Hotte:
Zur Isolierung in dem o. g. Tonbandgerät verwendete ich Gewebeschlauch aus einem Elektrofachhandel (siehe Bild), einige der durch das Chassis hindurchgeführten Leitungen und die Verdrillten ersetzte ich.

Vielen Dank an euch für die Hilfe. :D

Gruß
Denis
Sie haben keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.
2_Stroker
Siemens D-Zug
Siemens D-Zug
Beiträge: 813
Registriert: Sa Jan 31, 2009 21:00
Kenntnisstand: Elektrotechnischer Beruf/ Studium
Wohnort: Confoederatio Helvetica

Beitrag von 2_Stroker »

Die Gewebedrähte fand ich vermehrt in Geräten der 40er bis 50er Jahre.

Die meisten waren sehr spröde und brachen bei Wechsel der Bauteile, an denen sie befestigt waren.

Ein Wechsel würde ich empfehlen, wenn es sich um gefährliche Drähte in der Nähe des Trafos etc handelt.

Generell würde ich aber einen ganzen Wechsel empfehlen, wobei man sich natürlich wieder streiten kann.
Benutzeravatar
Hotte
Moderator
Moderator
Beiträge: 2247
Registriert: So Mai 24, 2009 22:18
Kenntnisstand: Weitergehende Kenntnisse (Hobby)
Wohnort: Duisburg

Beitrag von Hotte »

Grundig-1985 hat geschrieben: @ Hotte:
Zur Isolierung in dem o. g. Tonbandgerät verwendete ich Gewebeschlauch aus einem Elektrofachhandel (siehe Bild), einige der durch das Chassis hindurchgeführten Leitungen und die Verdrillten ersetzte ich.
Äh.. Ja. Gewebe. Manchmal schreibe ich schneller als ich lese ( und vor allem begriffen habe was ich gelesen habe. :-) )

Gruß... Hotte
Grundig-1985

Beitrag von Grundig-1985 »

Bitte löschen