Zimmerantenne, schlechterer Empfang als mit eingebauter

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Emmy66
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Zimmerantenne, schlechterer Empfang als mit eingebauter

Beitrag von Emmy66 »

Hallo,

habe ein Canzonetta welches gut läuft.
Mit den eingebauten Blechstreifen bekomme ich jedoch manche UKW-Sender schlecht rein.
Also habe ich bei ebay eine 240 Ohm Zimmerantenne gekauft, 2 Bananenstecker drangeschraubt und die Zimmerantenne angeschlossen.
Hier die Antenne (hoffe der Link ist legal)

http://cgi.ebay.de/ws/eBayISAPI.dll?Vie ... K:MEWNX:IT

Egal was ich mache, wie ich sie auch ausrichte, der Empfang mit externer Antenne ist grundsätzlich schlechter.
Ich hab die Zimmerantenne mal durchgemessen, sie hat ca 400 Ohm elektrischen Widerstand.
Ist das okay?

Michael
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Radiomann
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Beitrag von Radiomann »

Hallo,

eine dumme Frage: Hast du den Faltdipol (Antenne) auseinander gezogen und in Empfangsrichtung positioniert? Dann sollte er mindestens ähnliche Empfangsverhältnisse - wenn nicht sogar bessere - liefern wie die eingebaute Antenne.
Messen kannst du die 240 Ohm übrigens nicht mit einem Widerstandsmesser; es handelt sich dabei um den Wellenwiderstand und keinen Gleichstomwert.
Emmy66
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Beitrag von Emmy66 »

Radiomann hat geschrieben:Hast du den Faltdipol (Antenne) auseinander gezogen und in Empfangsrichtung positioniert?
Ja.
Radiomann hat geschrieben: Messen kannst du die 240 Ohm übrigens nicht mit einem Widerstandsmesser; es handelt sich dabei um den Wellenwiderstand und keinen Gleichstomwert.
Danke für den Hinweis. Ich hab gehofft, dass es evt. eine Unterbrechung in der Antenne gibt & deshalb der Empfang so schlecht ist.

Und nun :?:

Michael
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Rocco11
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Beitrag von Rocco11 »

Hallo,

gibt es am Radio evtll. eine Lasche mit Schraube, wo man vom internen Dipol auf eine Außenantenne umstellen muß?
Das sollte auf der Rückwand stehen, falls das so wäre.

Gruß

Rocco11
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Ben
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Beitrag von Ben »

Ist die Antenne wirklich in Ordnung?

Diese in der Ebayanzeige beschriebenen 240-Ohm-Antennen sind Faltdipole, und die haben immer 0 Ohm Gleichstromwiderstand. Wenn da 400 Ohm gemessen wurden, ist vermutlich irgendwo was morsch.

Gruß Ben
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Beitrag von radiobastler »

Solch ein Faltdipol sollte 0 Ohm Gleichstromwiderstand haben, da es sich um eine geschlossene Leiterschleife handelt.

http://de.wikipedia.org/wiki/Faltdipol
Gruß Stephan

Röhre gut, alles gut
Ein Wunder ist das elektrisch Licht, manchmal geht es, manchmal nicht. :idea:

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Beitrag von Didi »

Hallo

Ich finde solche Drahtdipole nur als Notlösung.

Wenn man Radios sammelt und auch mal in Betrieb nimmt, ist doch schon eher ein Dipol oder Rund-Dipol aus Aluminium angebracht.
Für Mitglieder ,die in Mitshäusern mit Verkabelung wohnen, müßte normalerweise ein UKW Signal an der Antennendose anliegen.
Alle anderen empfehle ich ein UKW Dipol auf den Dachboden oder besser auf den Dach zu installieren. Da freud sich auch die moderne Stereoanlage
und beglückt mit einem rauschfreien Stereoempfang.

Gruß Didi
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Radiomann
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Beitrag von Radiomann »

Ich finde solche Drahtdipole nur als Notlösung.
Das finde ich ganz und gar nicht.
Bevor ich einen Kabelanschluss erhielt, empfing ich mit dem Faltdipol die ortsüblichen UKW-Sender in guter Qualität auf dem flachen Lande.
Für Fernempfang hätte ich einen Dipol mit Reflektoren/Direktoren verwendet, der dann auch noch einen geringen Öffnungswinkel besessen hätte und möglichst mit einem Motor zwecks Ausrichtung versehen worden wäre. Darauf legte ich aber keinen Wert.
Die Hausantennen in der Nachbarschaft auf größeren Häusern bestehen auch lediglich aus einem einfachen Dipol, also auch kein höherer Gewinn als beim Faltdipol, von der exponierten Lage einmal abgesehen.
Die wenigsten Radiohörer interessieren sich für UKW-Fernempfang, meist läuft der Regionalsender; dann reicht auch der Dipol.
Und natürlich misst man an dessen Anschlüssen 0 Ohm, andernfalls misst man Mist.
Didi
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Beitrag von Didi »

Sorry

Ich hatte vergessen zu erwähnen ,ich wohne im Gebirge und da gibt es
Stellen,dort ist der einigermaßen gute Empfang nur mit "Hochantenne"
möglich.

Gruß Didi
Emmy66
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Beitrag von Emmy66 »

Erst mal Danke für die zahlreichen Tipps.

Zur Info:
Das Radio steht in der Küche einer Neubauwohnung in Leipzig, im Regal an einer Wand - weit entfernt von einer Antennebuchse :cry:

Auf der Rückseite des Radios ist keine Art Umschalter vorhanden für eine
Innen-/Aussenantenne.

Der Faltdipol soll (sofern er funktioniert) dann hinter dem Regal & Schrank unsichtbar werden.

Ich werde als nächstes die "Plastenden" des ebay-Dipols entfernen und nach der morschen Stelle / Unterbrechung suchen.

Gebe das Ergebnis dann hier bekannt.

Gruß
Michael
TKOFreak61
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Beitrag von TKOFreak61 »

Hallo Michael,

die DDR-Plattenbauten wurden bekanntlich mit viel Stahlbewerung in den Segmenten gebaut. Diese Platten wurden dann auch noch zusammengeschweißt. Folglich stellt der Raum fast einen "Faradaychen Käfig" dar. Dein Faltdipol an der Innenwand bringt dann fast keinen Gewinn. Das Radio steht evtl. günstiger zum Fenster, weshalb der Empfang damit etwas besser ist.
Ich kann Deine Probleme nachvollziehen, denn ich habe auch 20 Jahre in der Platte in Leipzig-Grünau gewohnt.
Hänge den Faltdipol auf einer schmalen Leiste befestigt vor das Fenster (oder lege ihn aufs Fensterbrett) und der Empfang wird sicher besser werden. Das dünne Flachkabel kannst Du problemlos zwischen Flügel und Rahmen nach innen führen.
Voraussetzung für einen besseren Empfang ist, daß Du die mögliche Unterbrechung bzw. den Widerstand in der Schleife beseitigt hast.

Viel Erfolg und beste Grüße
Jürgen
Emmy66
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Beitrag von Emmy66 »

So, die Plastkappen an den Enden des Dipols habe ich entfernt & die Drähte direkt verbunden. Keine Besserung.

Danach habe ich das "T-Stück" zerlegt und die Drähte direkt verbunden. Keine Besserung.

Nun habe ich die obere Verbindung am "T-Stück" geöffnet. Plötzlich war eine Verbesserung hörbar. Und eine starke Richtwirkung ist spürbar.

Mit Dipol hat das wohl nun nichts mehr zu zun :roll:

Jedenfalls ist das Empfangsergebnis nun besser als mit eingebauter Antenne :lol:

Warum?

Da fällt mir ein Spruch meines alten Lehrmeisters ein: "Gott, Strom & die Liebe gehen oft seltsame Wege."

Ob das hier zutrifft?

Das Radio näher ans Fenster zu stellen ist bei uns keine Alternative. Ich bin froh, dass das gute Teil überhaupt in der Küche stehen darf :wink:

Leider reicht das Kabel des Dipol nicht aus, um ihn auf das Fensterbrett zu legen.
Ich schau mal, ob ich hier in Leipzig die 240 Ohm Leitung als Meterware bekomme. Dann kann ich mir einen Dipol mit längerer Zuleitung bauen und diesen auf das Fensterbrett legen.

Gruß
Michael
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holger66
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Beitrag von holger66 »

Emmy66 hat geschrieben:
Da fällt mir ein Spruch meines alten Lehrmeisters ein: "Gott, Strom & die Liebe gehen oft seltsame Wege."

Gruß
Michael
Was war das denn für ein Meister ? Ein Priester, ein Elektriker, oder ??? :oops: :oops: :oops:

Aber ernsthaft: derlei Probleme kenne ich auch, habe sie hier aber glücklicherweise nicht mehr. Die Vermutung, es könne am Stahlbeton liegen, ist absolut berechtigt. Im Keller unseres kleinen Häuschens mit 2* Stahlbeton überm Kopf kommt auch fast nichts mehr. Da ist sogar der hochempfindliche Grundig Satellit fast taub.

H.
UKW: Wehe, wehe, wenn ich auf das Ende sehe.....
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Radiomann
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Beitrag von Radiomann »

Da fällt mir ein Spruch meines alten Lehrmeisters ein: "Gott, Strom & die Liebe gehen oft seltsame Wege."
Na ja, bislang folgten die Wege immer noch den physikal. Gesetzmäßigkeiten, zumindest beim elekt. Strom. :wink:
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Ben
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Beitrag von Ben »

Hallo in die Runde,

bei mittig unterbrochener Schleife ist das jetzt immer noch ein Dipol, nur halt mit anderer Impedanz.

(Mit der Hauptfolge, dass die Zuleitung nicht mehr abgestimmt ist, d.h., die Länge dieser Zuleitung jetzt anpassungsmäßig die Hauptrolle spielt.)

Wenn's klappt, sei pragmatisch und lass es so, und kürze nicht die Antennenleitung, und verlängere sie auch nicht.

Gruß Ben

@Radiomann: Schöner Spruch! :)