Loewe Opta Bella Luxus brummt

Fragen, Berichte und Tipps zu Reparatur und Technik.

Für Einsteiger: Erste Inbetriebnahme eines Röhrenradios
Forumsregeln
Regeln
Impressum
Barni2000
Philetta
Philetta
Beiträge: 8
Registriert: Do Jan 14, 2010 13:46

Loewe Opta Bella Luxus brummt

Beitrag von Barni2000 »

Hallo !

Ich habe hier ein Loewe Opta Bella Luxus 1700w und das gute Stück spielt so ca. 1 Stunde ganz hervorragend. Es kann sein, das ein paar Minuten vor dem Ausfall ein leichtes knacken im Lautsprecher zu hören ist ( ist aber eher selten ) und nach ungefähr 1 Stunde ertönt ein lautes brummen im Lautsprecher. Der Sender ist im Hintergrund total verzerrt und ganz leise zu hören. Das Brummen ist unabhängig vom Lautstärkeregler, also egal ob der Ton an ist oder aus, das brummen ist immer gleich laut.
Der Netzelko 2x 50 µF ist ausgetauscht und der war es leider nicht.
Hat jemand eine Idee ?

Gruß
Barni2000
Benutzeravatar
Opus92
Royal Syntektor
Royal Syntektor
Beiträge: 439
Registriert: Do Aug 20, 2009 10:59
Wohnort: Delmenhorst

Beitrag von Opus92 »

Hi,

hast du schon die restlichen Teerkondensatoren ausgetauscht?

Daran könnte es liegen.
Grüße

Nicolai
->Lasst die Anode mit euch sein!->
Funkschrotti
Kuba Komet
Kuba Komet
Beiträge: 1916
Registriert: Fr Okt 26, 2007 10:24
Wohnort: Braunschweig

Beitrag von Funkschrotti »

Hallo,
möglicherweise ist die Endröhre stark überlastet durch einen defekten Koppelkondensator am Gitter 1, dann gehen die Spannungen in die Knie und es brummt. Das Gerät so bitte nicht weiter nutzen, sonst gehen als Folgeschaden Gleichrichter und Trafo kaputt.
Kannst du die Katodenspannung der EL84 (EL41) messen ? Üblich sind so 6 bis 7 Volt, wenn es deutlich mehr ist liegt es meist am kaputten Koppelkondensator.

Gruß

Roland
Christoph
Kuba Komet
Kuba Komet
Beiträge: 1178
Registriert: Fr Aug 21, 2009 20:57
Kenntnisstand: Elektrotechnischer Beruf/ Studium

Beitrag von Christoph »

Hallo,
ich kenne das Gerät zwar nicht aber es könnte evtl auch an dem Gleichrichter liegen, falls er nicht mehr ganz OK ist.

Grüße
Christoph
Barni2000
Philetta
Philetta
Beiträge: 8
Registriert: Do Jan 14, 2010 13:46

Beitrag von Barni2000 »

Hallo !

Momentan betreibe ich das Radio nicht mehr. Es macht auch nicht wirklich Sinn immer nach 1 Stunde einen Brummton heraus zu fordern.

Die Katodenspannung beträgt genau 5.5 V . In dem Moment, wo der Brummton da ist, ist die Spannung bei 2.4 V ... habe das Gerät dann sofort ausgeschaltet und auch nicht mehr weiter betrieben.

Ich habe auch schon eine Vermutung gehabt, das es irgendwo im Bereich der EL84 ist ?! Kann die EL84 eventuell auch diesen Fehler verursachen?

Ich werde in der nächsten Woche mal die Teerkondensatoren einfach austauschen. Sprich Anfang der Woche gleich vom Elektronikschop einen ganzen Satz Kondensatoren besorgen. Schaltplan liegt glücklicherweise bei mir vor und dann mache ich mir eine Liste fertig mit den Kondensatoren.

Ich werde berichten, sobald ich die Kondensatoren und hoffentlich auch den Fehler gefunden habe. Bei dieser Gelegenheit wird der Gleichrichter auch gleich mal mit ausgetauscht.

Vielen Dank

Gruß
Björn
Jean_Berlin
Mitgliedschaft beendet
Beiträge: 343
Registriert: Di Jan 27, 2009 13:42

Beitrag von Jean_Berlin »

Hallo Björn,

neben dem Katodenelko kann auch ein Wärmebedingter Kurzschluss in der EL84 zwischen Heizung und Katode die Ursache für das Brummen sein. Katodenelko und Koppelkondensator sollten aber in jedem Fall erneuert werden.
Grüsse aus Berlin,
Jean
Benutzeravatar
Rocco11
† Siemens D-Zug
† Siemens D-Zug
Beiträge: 3354
Registriert: Di Feb 05, 2008 18:41
Wohnort: Göppingen

Beitrag von Rocco11 »

Hallo,
Bei dieser Gelegenheit wird der Gleichrichter auch gleich mal mit ausgetauscht.
Silizium- gegen Selengleichrichter, - das ergibt mehr Anodenspannung.
Hier müßte dann noch ein Vorwiderstand mit rein.

Möchtest Du nicht den Gleichrichteraustausch vorerst noch etwas hinausschieben?
Möglicherweise bedarf es dessen gar nicht.


Gruß

Rocco11
The Times They Are A Changin' (Bob Dylan)
http://www.youtube.com/watch?v=PZUL6cPc26g&feature=related
Barni2000
Philetta
Philetta
Beiträge: 8
Registriert: Do Jan 14, 2010 13:46

Beitrag von Barni2000 »

Hallo,

vielen Dank für die Tipps. Ich werde jetzt einfach Anfang nächster Woche mal die Kondensatoren und den Elko um die EL84 austauschen. Dann erwarte ich nächste Woche noch ein Loewe Opta Radio und dann kann ich auch die EL84 einfach mal tauschen. Vorausgesetzt die EL84 in dem Gerät ist auch in Ordnung, aber das kann ich kurz testen, sobald ich das Gerät habe.

Den Gleichrichter werde ich mir als letztes vornehmen, wenn sozusagen die Versuche vorher zu keiner Lösung führen.

Ich werde nächste Woche mal berichten, ob es zu einem Erfolg geführt hat.
Ich will es natürlich hoffen:-)

Gruß
Björn
Ralf
Kuba Komet
Kuba Komet
Beiträge: 1588
Registriert: Mo Nov 26, 2007 10:39

Beitrag von Ralf »

Wenn man nur die Kathodenspannung ermittelt und dadurch auf den Fehler schließen möchte, dann gestaltet sich die Fehlersuche mehr oder weniger zu einem Kaffeesatzlesen.

Bei solch einen Fehlerfall ist es auf jeden Fall zweckmäßig die Spannungen an der Anode, der Kathode, am G1 und am G2 der Endröhre zu messen. Des weiteren sollte die Betriebsspannung am Netzelko und die Leistungsaufnahme bzw. Stromaufnahme des Gerätes überprüft werden.
........das Ganze natürlich kurz nach dem Einschalten, wenn das Gerät noch funktioniert und 1 Stunde danach, wenn der Fehler auf tritt.
Erst dann ist man in der Lage genauere Rückschlüsse auf die eigentliche Fehlerursache zu machen.

........nach der derzeitigen Messung nur an der Kathode tippe ich mal auf einen defekten Koppelkondensator und eine schlappe Endröhre.

:wink:
Barni2000
Philetta
Philetta
Beiträge: 8
Registriert: Do Jan 14, 2010 13:46

Beitrag von Barni2000 »

Hallo !

Ich habe mir nun die Mühe gemacht und habe diverse Teile ausgetauscht, aber bisher leider ohne Erfolg.
Die Netzelkos sind erneuert, der Gleichrichter ist nun auch neu, dann sind die Koppelkondensatoren ausgetauscht. Die Widerstände um den EL84 und EABC80 sind alle kontrolliert ( einmal im funktionsfähigen Zustand und einmal wo das Radio den Brumm-Fehler macht) die waren alle einwandfrei.
Glücklicherweise habe ich alle Röhren auch tauschen können, da ich noch ein Gerät bekommen habe. Und an den Röhren liegt es nicht.
Weiterhin ist der Fehler da und das Radio spielt so ca. 1 Stunde einwandfrei und dann fängt es an zu brummen. Nach kurzer Abkühlphase im ausgeschaltetem Zustand ( 10 Minuten ) ist es wieder spielbereit. Allerdings dann keine Stunde mehr.
Die Spannungen sind alle einwandfrei und in dem Moment wo es brummt, geht alles in die Knie.
Hat jemand eine Idee wo dieser Fehler entstehen könnte ?

Gruß
Björn
Barni2000
Philetta
Philetta
Beiträge: 8
Registriert: Do Jan 14, 2010 13:46

Beitrag von Barni2000 »

Hallo !

Nachdem ich alles mögliche geprüft hatte, habe ich das Radio so lange laufen lassen, bis der Fehler da war. Dann habe ich nochmal die Netzelkos getauscht und siehe da , der Fehler ist weg. Somit habe ich so einen blöden Fehler mit den neuen Elkos dort eingebaut ... ist manchmal zum verzweifeln, aber doppelte Kontrolle ist eben besser. Am Montag bekommt mein Elektrofritze den Elko prompt wieder auf den Tisch gelegt.

Das Radio spielt jetzt seit 2 Stunden hervorragend.

Vielen Dank

Gruß
Björn
Benutzeravatar
röhrenradiofreak
Geographik
Geographik
Beiträge: 10239
Registriert: Do Dez 27, 2007 23:19
Kenntnisstand: Sehr gute Kenntnisse (Hobby)
Wohnort: östliches Niedersachsen

Beitrag von röhrenradiofreak »

Welche Spannungsfestigkeit haben denn die Elkos, die Du verbaut hast?

Lutz
Barni2000
Philetta
Philetta
Beiträge: 8
Registriert: Do Jan 14, 2010 13:46

Beitrag von Barni2000 »

Hallo Lutz!

Es war ein Doppelelko 2x47µF mit 350V

Jetzt habe ich einzelne Elkos drin mit jeweils 47µF und 450V

Gruß
Björn
Benutzeravatar
röhrenradiofreak
Geographik
Geographik
Beiträge: 10239
Registriert: Do Dez 27, 2007 23:19
Kenntnisstand: Sehr gute Kenntnisse (Hobby)
Wohnort: östliches Niedersachsen

Beitrag von röhrenradiofreak »

Zu beachten ist, dass dieses Radio wahrscheinlich einen Trockengleichrichter hat. Nach dem Einschalten lädt sich der Siebelko deshalb zunächst auf eine Leerlaufspannung auf. Diese ist deutlich höher, als im Schaltplan steht. Wenn die Röhren angeheizt sind, fällt die Spannung auf den angegebenen Wert. Eine Spannungsfestigkeit von 350 V reicht aber bei den meisten Geräten aus.

Wenn der Elko wirklich ab Werk defekt war, hat man trotzdem nicht unbedingt Anspruch auf Ersatz. Denn viele Händler lehnen Gewährleistung bei Bauteilen, die bereits eingebaut waren, ab, weil sie nicht überprüfen können, ob der Käufer das Bauteil überlastet oder sonstwie falsch eingesetzt oder behandelt hat. Für den Käufer ist das ärgerlich, wenn er wirklich ein defektes Bauteil bekommen hat.

Lutz