Saba 446WT

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saarfranzose
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Saba 446WT

Beitrag von saarfranzose »

jetzt fange ich doch schon wieder von hinten an, und dann noch ein Beitrag den ich erst in frühestens 3 Monaten fertigstellen kann. Ich schätze mal das die Arbeiten solange dauern werden.

Der Grund ist weil ich ergänzend zum thread "Sinn oder Unsinn des Kondensatortausches" schon mal Bilder zeigen will wie ich bei diesem Gerät vorgehe.

diese beiden "Teeris" habe ich an der Masse abgewandten Seite hochgelegt, die Beinchen mit Schrumpfschlauch isoliert und zusammengerollt. Der gelbe Kondensator rechts ist an das alte Bauteil angebunden, auf der linken Seite war das nicht notwendig, da das Original-Teil angeschraubt ist:

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diese C sind ebenfalls geschraubt:

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Der blindgelegte Katodenelko der AL4:

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und hier ein blauer 5n / 1KV an der Primärseite des AÜ. Das alte Bauteil kann natürlich auch woanders angebunden sein.

4851

das reine Chassis hatte ich an einem Abend zum Laufen, das war nicht das Problem. Aber es kommen noch erhebliche Gehäusearbeiten auf mich zu und die Überarbeitung des Dual Schellackspielers. Auch ist noch eine Umsockelung der AC2 gegen eine EBC91 rückzubauen.

4836

Diese Konstruktion habe ich so vorgefunden. Der LS wurde mal ausgetauscht gegen einen modernes permanentdynamisches Exemplar und Feldmagnet und AÜ beibehalten. Ich habe die Teile auf ein Holzbrettchen montiert und kann es so betreiben bis ich passenden Ersatz habe:

4841

ich werde dann nach und nach weiter berichten.
Zuletzt geändert von saarfranzose am Mo Mär 19, 2012 20:52, insgesamt 1-mal geändert.
Gruß,
Jupp
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Christoph
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Beitrag von Christoph »

So ähnlich mache ich das auch beim Reparieren, nur das ich die Kondensatoren nicht festbinde.
Außerdem ist ein Rückbau in den original Zustand auch jederzeit möglich. Denn es gibt ja auch einige Sammler die ihre Geräte extra nicht reparieren um es möglichst original zu haben.
Nur bei Nachkriegsgeräten wo teilweise sowieso wenig Platz ist kommt bei mir alles raus.

Grüße
Christoph
Ralf
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Beitrag von Ralf »

Sieht eigentlich recht übersichtlich aus, da hätte ich schlimmeres erwartet.

Diese Vorgehensweise finde ich auf jeden Fall wesentlich besser als Bauteile zu befüllen oder die alten Bauteile durch neu zu ersetzen.

:D
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paulchen
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Beitrag von paulchen »

Eigentlich wollte ich fast den gleichen Wortlaut schreiben wie Ralf :cry:

Na ja, auf jeden Fall hast Du meine Zustimmung bei der Vorgehensweise!

paulchen
edi
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Beitrag von edi »

Außerdem ist ein Rückbau in den original Zustand auch jederzeit möglich. Denn es gibt ja auch einige Sammler die ihre Geräte extra nicht reparieren um es möglichst original zu haben.
Weil's mal in diesem Thread steht, antworte ich mal hier:

Grundsätzlich eine recht logische und gute Sache, weil Rückbau oder Tarnung möglich ist.

Rückbau aber... wozu eigentlich ? Rückbau, um die Original- C's wieder anzubauen, und das Gerät in den "originalsten" -aber wahrscheinlich nicht spielfähigen Zustand- zu versetzen ?

Und wegen des "Sammlerwertes"...
Weiß nicht- Das Gerät irgendwann zurückzubauen, um es einem Sammler zu überlassen, der sich nur "originalen Schrott" hinstellt...


Soll das Gerät denn mal als Sammlerstück verkauft werden ? Oder Reserve für schlechte Zeiten ?
Ich stelle mir vor, das macht einer mit einem Auto... alle gewechselten Altteile in den Kofferraum, damit jederzeit Rückbau möglich ist... :D

Optisch isses mit den quietschebunten C's parallel zu den alten C's... na ja.. Gewöhnungsbedürftig.
Nur... unters Chassis sieht ja keiner. Und die Bonbons tun ja exakt dasselbe.

OK- für spätere Abtarnung ist der passende Original- C gleich zur Hand.
Wenn man's denn selbst möchte.

@Saarfranzose, soll alles kein Meckern sein- Sie führen -wie gewohnt- eine sorgfältige Restauration durch- ist eben Ihre Methode, und wie ich das so sehe, wäre es natürlich schon toll, so ein so spielfähiges, für Abtarnung vorbereitetes Gerät von Ihnen zu bekommen.

Edi
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saarfranzose
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Beitrag von saarfranzose »

ich hatte es schon erwähnt. Diese Saba haben ein spezielles Bezeichnungssystem das man ohne Stückliste nicht aufschlüsseln kann und die Teeris gehören einfach zum Gerät.
Natürlich ist die aktuelle Huckepack-Optik nicht ansprechend. Das ist halt der Preis. Die Teeris sind noch nicht mal so schlecht, nur geringe Fehlströme. Auch der Block ist nicht aufgequollen. Das Radio hat mit den originalen C genausogut gespielt wie mit den neuen.
Ein Verkauf ist nicht geplant. Das Radio will ich als Alltagsgerät nutzen, hauptsächlich zum Abspielen der Schellacks.
Vielleicht können nachfolgende Generationen mal von meiner Arbeitsweise profitieren, falls sich überhaupt jemand nach mir noch dafür interessiert.
Und mal ehrlich .. wieviele C sind betroffen? Nicht mal eine Hand voll.
Gruß,
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Beitrag von saarfranzose »

das Bild stammt von letztem Samstag, da nahm ich mit Entschichter die erste Runde Lack an den Gehäuseteilen runter. Ich stand ein paar Stunden im Frost und hantierte auch mit Wasser.

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heute folgte eine weitere Entschichter-Schicht, bei zartem Schneefall. Das Schleifen erledigte ich dann in der Waschküche.
Zuletzt geändert von saarfranzose am Mo Mär 19, 2012 20:55, insgesamt 1-mal geändert.
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paulchen
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Beitrag von paulchen »

Hallo Jupp!

Schlimme Arbeitsbedingungen :lol: !

Da habe ich es zum Glück einfacher.
Warum schreibe ich das?
Weil es der Zufall will, daß wir gemeinsam und Zeitgleich an dem gleichen Gerät bauen.
Na ja, nicht ganz dem selben. Ist bei mir ein 446 WLK. Aber der Unterschied im Radioteil ist ja minimal.
Aber jetzt mal Klartext. Was Du da hast, sollte doch der Bezeichnung nach eine Truhe sein, also Radio mit Dreher. Große Holzteile sehe ich ja, aber eben auch das komplette Radiogehäuse mit Deckel.
Das macht mich richtig gespannt auf den Rest Deines Beitrages!!

Zum Glück, mußte ich nicht lackieren. Das konnte ich anders lösen.

Aber nun wieder zurück zu Deinem Gerät. Ist ja schließlich Dein Beitrag...

paulchen

PS.: Sag mal eine ganz banale Frage.
Ist im Deckelgriff des Radios eine Edelstahlleiste eingelegt oder ist da nur ein goldner Strich bei Dir drin? Ich frage, weil ich beide Varianten hier vor mir habe, aber bei der letzten beschriebnen nicht weiß, ob es so sein soll.
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saarfranzose
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Beitrag von saarfranzose »

hallo Paulchen,
hier mal ein paar (eigentlich nicht vorzeigbare) Fundbilder. Der Schrank ist mit dem Radio verschraubt. Das Radiochassis hat extra Steckverbindungen für den Anschluß des PU, das dürfte der einzige Unterschied zum normalen Tischgerät sein.
Der Deckelgriff hat keine Ziereinlage, ich glaube es ist wie die Scharniere auch einfach nur Aluminium. Diese Teile liessen sich sehr gut aufpolieren.
Die ausgebrochene Seitenwand ist inzwischen wieder verleimt, zum Glück waren die Furnierteile alle noch vorhanden.
Der Plattenspieler ist bei einem Spezialisten in Reparatur. Er bewegt sich nur zäh und ein gebrochenes Bakelitteil muss nachgebaut werden.

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Zuletzt geändert von saarfranzose am Mo Mär 19, 2012 20:58, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitrag von saarfranzose »

Probleme gibt es mit dem Stoff. Beim feuchten Reinigen hat sich Beize auf der Schallwand gelöst und hat ihn noch mehr verfärbt, und dann ist er auch noch eingerissen beim Reinigungsversuch. Ich glaube der war angefault, ausserdem hauchdünn. Ersatz habe ich gefunden an einer Grundig Schallwand, das design ist ähnlich, aber der Stoff ist wesentlich stabiler. Allerdings muss der auch erst noch sauber werden.

Solche Zufälle erlebt man öfters, Paulchen. Siehe letzte Woche mit dem Loewen 3737, den ich zeitgleich mit Kevin auf dem Tisch hatte.
Dann ist mir letzten Dienstag noch so was passiert. Ich hatte morgends Unterlagen zu einem Telefunken Phonoschrank 650WK bearbeitet und zu rm geladen. Abends besuche ich einen Sammlerfreund den ich neu kennengelernt habe und da steht im Wohnzimmer genau dieser Phonoschrank, Erbstück vom Opa! Bei rm gibt es nicht mal ein Photo dieses seltenen Teils.
Gruß,
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Beitrag von paulchen »

Jetzt wo Du die Bilder vom gesamten Stück eingestellt hast, verstehe ich den Mangel an Holzteilen auf den oberen Fotos :) . Aber wie ich Dich kenne, wird das schon.

Der Griff ist bei mir völlig anders, auch die Schallwandverkleidung ist bei meinem Typ ja eine andere.
Aber ich denke, ich habe da eine Antwort unter der Lupe gefunden. Da gehört bei mir die Edelstabstrebe rein...

Das Problem mit der Schallwand und der Beize kann ich super nachvollziehn. Ich habe bei mir das was Du beschreibst schon im Vorfeld erahnt, habe mich auf Restschmutz im Stoff nach der Reinigung eingestellt und das ganze vorsichtig mit Teppichschaum gemacht. Kann sich aber sehen lassen mein Ergebnis.
Ja, der Stoff ist sehr dünn und super empfindlich.

Bei mir verzichte ich auf die technische Revision. Habe mich nur optisch ausgetobt und, wie ich denke ein ganz gutes Ergebnis erziehlt. Werde mich leider aus totalen Platzgründen davon so schnell wie möglich wieder trennen müssen.

Aber eins muß man schon sagen. Das Chassis macht richtig Spaß beim Arbeiten. Ich hatte das Glück, das ich keinerlei Rost hatte und auch sonst das Innenleben sehr gepflegt war.
Da lacht einem das Herz...

paulchen
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Beitrag von saarfranzose »

hier ging es wieder etwas weiter:

Feinarbeiten:

Bild

Fertigteile:

Bild

der Dual wurde von einem Bekannten überarbeitet und ist wieder wie neu. Zum Nadelwechsel kann man das System nach oben drehen.

Bild
Gruß,
Jupp
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Beitrag von EQ80 »

Saubere Arbeit !
Kann mir gut vorstellen, daß der beld wieder in schönster Optik Schellacks abspielt.
Hut ab vor deiner vorzüglichen Foto-Dokumentation! Da ist man fast schon selbst live dabei!
Das Laufwerk macht ja einen sehr soliden Eindruck (wenn man da an den neueren Plastikkram denkt!) und sieht top aus.

Zum Lautsprecher: hast du inzwischen Ersatz aufgetrieben?

Ich meine, ich hab hier noch einen aus einem 446 Tischgerät, das ich mal geschlachtet habe. Hat aber sicher Rost angesetzt.
Soll ich mal nachsehen?

Grüße
Frank
EQ80
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Beitrag von EQ80 »

So, ging schneller mit dem Finden, als ich dachte.
Ist allerdings aus 355WH und noch auf der Schallwand.

Bild

Lochabstand ist 15cm. Kommt der in Frage?

Frank
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Beitrag von saarfranzose »

oh .. ich schreib dir eine PN!
Gruß,
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