Revolutionierende Software "Abtastung" alter Platt

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Willi H 411
Kuba Komet
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Beitrag von Willi H 411 »

saarfranzose hat geschrieben:
Willi H 411 hat geschrieben:"Nein," meinte er, "bei Schallplatten sind acht Kanäle übereinander in der Rille gespeichert."

VG Willi
das müssten die neuen Blue-Ray Schallplatten sein, die werden schichtweise abgetastet.
Das ist dann weniger bluh-reh, als oh-jeh. :D

VG Willi
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Rocco11
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Beitrag von Rocco11 »

Hallo,

vielleicht hat der Typ mal was von 8-Spur-Cassetten gehört oder gelesen, und das dann irgendwie verwechselt.

Gruß

Rocco11
The Times They Are A Changin' (Bob Dylan)
http://www.youtube.com/watch?v=PZUL6cPc26g&feature=related
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Ralph
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Beitrag von Ralph »

Hallo an alle,

der Link von Ben ist wirklich spannend. Der zu den "gerußten"
Aufnahmen auch, aber das kannte ich bereits, weshalb es leider nichts neues war.

Der freundliche Herr bei Saturn war ganz offensichtlich nur doof, ein Schicksal, das er mit den freundlichen Menschen beim konzernverwandten MediaMarkt teilt. Wenn es ans Eingemachte geht, wird mit freundlichem Gesicht einfach nur noch geblubbert.
Vor zwei Wochen habe ich im Aachener Mediamarkt Nachhilfe erteilt bzgl. des Unterschieds zwischen printable- und lightscribe-Rohlingen.
Schön, wenn der Kunde wenigstens orientiert ist.

Ich wünsche ihnen, aus vollem Herzen und mit liebem Wunsch, zu Ostern im Riesenosterei, eine upgedatete Version der Philips Lehrbriefe. Vielleicht wird dann die Beratung und das Wissen wieder ähnlich zu dem, was es schon einmal gab.

Gruß Ralph
Und klingt der Netzbrumm schauerlich, das Radio spricht: NOCH LEBE ICH!
Willi H 411
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Beitrag von Willi H 411 »

@ Ralph
Da paßt dann der Spruch:
MediaMarkt? - Ich bin doch nicht blöd! :D
VG Willi
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radiobastler
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Beitrag von radiobastler »

Das wäre eine Dolby 7.1 Schallplatte. :D
Gruß Stephan

Röhre gut, alles gut
Ein Wunder ist das elektrisch Licht, manchmal geht es, manchmal nicht. :idea:

RIP WDR Langenberg 720kHz (6.07.2015 - 02:00)
RIP DLF Nordkichen 549kHz (31.12.2015 - 23:50)
Willi H 411
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Beitrag von Willi H 411 »

radiobastler hat geschrieben:Das wäre eine Dolby 7.1 Schallplatte. :D
Genau das hat er mir ernsthaft beizubringen versucht.... :D
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Andy
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Beitrag von Andy »

Hallo,
da sieht man mal wieder, warum die Verkäufer dort Fachverkäufer heißen: weil sie die Ware aus dem Fach holen :roll: :lol:

Gruß
Andy
Erik
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Beitrag von Erik »

Willi H 411 hat geschrieben:Ich kam darauf mit dem Verkäufer, der übrigens sehr nett war, ins Gespräch und meinte, daß Schallplatten ja wieder im Kommen sind. Darauf meinte er todernst, daß die Qualität bei Schallplatten ja auch besser sei, als bei CDs, da bei Schallplatten mehr Spuren vorhanden seien. Ich bemerkte, daß bei Schallplatten ja auch nur der linke und rechte Kanal vorhanden sei.
"Nein," meinte er, "bei Schallplatten sind acht Kanäle übereinander in der Rille gespeichert."
Der wird wohl mal was von 8 Kanal Studiobandmaschinen gehört haben.

Die Story mit der DINA3 gescannten Platte habe ich dir nicht abgekauft, es ist technisch nicht möglich schwarze Rillen so zu scannen, daß genügend Bildinformation für den Rechenprozess da wäre. Zumindest nicht mit einem normalen Scanner.
TED
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Beitrag von TED »

Willi H 411 hat geschrieben:
saarfranzose hat geschrieben:
Willi H 411 hat geschrieben:"Nein," meinte er, "bei Schallplatten sind acht Kanäle übereinander in der Rille gespeichert."

VG Willi
das müssten die neuen Blue-Ray Schallplatten sein, die werden schichtweise abgetastet.
Das ist dann weniger bluh-reh, als oh-jeh. :D

VG Willi
Ja ne is klar :lol:
Ich sach mal wenn Pink Floyd noch bischen weiter experimentiert hätten , wäre sowas noch zutraubar gewesen.
Quadrophonie gabs ja und die nötigen Abspielgeräte auch.
Ein echtes Erlebniss wenn man Darkside of the Moon auf einer HS130 abspielt.DAS ist was genaues!
An sonsten sage ich mir immer:Warum überspielen wenn ich das Original Vinyl hören kann? :wink:
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Bosk Veld
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Beitrag von Bosk Veld »

Erik hat geschrieben:Die Story mit der DINA3 gescannten Platte habe ich dir nicht abgekauft, es ist technisch nicht möglich schwarze Rillen so zu scannen, daß genügend Bildinformation für den Rechenprozess da wäre. Zumindest nicht mit einem normalen Scanner.
Das ist ja gerade das Revolutionäre an der oben vorgestellten Software.

Das Zauberwort bei Scannern hieß schon immer: Interpolation. Bei einer optischen Auflösung von 4800 x 4800 dpi interpoliert ein Scanner üblicherweise auf 9600 x 9600. Diese Angaben beziehen sich auf die x- und y-Richtung. Die Software nutzt nun ein eigentlich altbekanntes mathematisches Verfahren auf neue Art aus, mit dem sich die Informationsmenge dramatisch erhöhen läßt:
das Kästchenrechnen.

Dieses Verfahren wurde früher in Grundschulen verwendet, und erhielt seinen Namen wegen der Form der gestellten Aufgaben.
2 + 3 = 5
4 + 2 = 6
3 + 6 = 9
4 + 4 = 8

Ein kanadisches Forscherteam um den Kubologen Prof. Fred N. Feinbein hat nun im Jahre 1994 in einer Feldstudie insgesamt 3091 Kästchen untersucht. Das Ergebnis: Ausnahmslos alle Kästchen waren 3-dimensional, nicht 2-dimensional, wie vom Kästenrechnen bekannt! O-Ton Feinbein: "We were f***ing shocked!"
(Dieses Thema wurde ein Jahr später von Matt Groening in der Serie "The Simpsons", Folge "Treehouse of Horror VI" verarbeitet. Szene1 Szene2)

Und hier setzt die Software an. Sie interpoliert zur flächigen optischen Auflösung die z-Richtung hinzu, also statt 4800 x 4800 jetzt 4800 x 4800 x4800. Das sind ca. 110 Milliarden Dots. Zurückgerechnet auf die übliche zweidimensionale Auflösungsangabe bedeutet dies: (Wurzel aus 4800³ = 332.553) ca. 330.000 x 330.000 dpi.

Eine LP hat eine Gesamtfläche von ca. 100 Quadrat-Zoll. Nehmen wir an, die Rille bedeckt nur die halbe LP-Fläche, also 50 Quadrat-Zoll. Selbst wenn man - ganz konservativ - jedem Dot nur ein einziges Bit zuordnet, kommt man auf eine scanbare Datenmenge von ca. 650 Gigabyte.

Wie man sieht, geht es also auch mit einem ganz normalen Scanner.

Gruß, Frank
Willi H 411
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Beitrag von Willi H 411 »

@ Bosk Veld

Daß man hier mit Interpolation weiterkommt, glaube ich nicht, da es hierbei um ein tatsächliches Scannergebnis ankommt. Bei der Interpolation werden die fehlenden Informationen ja lediglich "geschätzt".

Der Link, den Ben hier eingebracht hatte, ist sehr gut, da dort die Technik des Scannverfahrens sehr gut erklärt wird.

VG Willi
Erik
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Beitrag von Erik »

Willi H 411 hat geschrieben:@ Bosk Veld

Daß man hier mit Interpolation weiterkommt, glaube ich nicht, da es hierbei um ein tatsächliches Scannergebnis ankommt. Bei der Interpolation werden die fehlenden Informationen ja lediglich "geschätzt".

Der Link, den Ben hier eingebracht hatte, ist sehr gut, da dort die Technik des Scannverfahrens sehr gut erklärt wird.

VG Willi
Ich dachte weniger an die Auflösung als vielmehr an das Licht. Die Auflösung nützt einem nichts, wenn das reflektierte Licht nichts taugt.
Willi H 411
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Beitrag von Willi H 411 »

Erik hat geschrieben:Ich dachte weniger an die Auflösung als vielmehr an das Licht. Die Auflösung nützt einem nichts, wenn das reflektierte Licht nichts taugt.
Ben hatte hier einen sehr interessnten Link veröffentlicht:
http://visualaudio.project.eia-fr.ch/

Da wird das Verfahren sehr gut erklärt.

VG Willi
Erik
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Beitrag von Erik »

Willi H 411 hat geschrieben:
Erik hat geschrieben:Ich dachte weniger an die Auflösung als vielmehr an das Licht. Die Auflösung nützt einem nichts, wenn das reflektierte Licht nichts taugt.
Ben hatte hier einen sehr interessnten Link veröffentlicht:
http://visualaudio.project.eia-fr.ch/

Da wird das Verfahren sehr gut erklärt.

VG Willi
Ja, eben:

The principle of VisualAudio is to take a photograph of the record, to scan the film

Platte auf den Scanner funktioniert nicht, die Rillen werden zu unterschiedlich beleuchtet da sich der Winkel ja ständig ändert. Aber auch beim Abfotografieren dürfte die Beleuchtung äusserst pfriemelig sein. Schon alleine die Spitzenlichter... Mir als Fotograf gruselt es davor!
Willi H 411
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Beitrag von Willi H 411 »

Erik hat geschrieben:Ja, eben:

The principle of VisualAudio is to take a photograph of the record, to scan the film

Platte auf den Scanner funktioniert nicht, die Rillen werden zu unterschiedlich beleuchtet da sich der Winkel ja ständig ändert. Aber auch beim Abfotografieren dürfte die Beleuchtung äusserst pfriemelig sein. Schon alleine die Spitzenlichter... Mir als Fotograf gruselt es davor!
Da hatte ich was verwechselt: Es stimmt, hier wird zuerst ein Photo von der Schellackplatte gemacht, und dieses wird dann gescannt. Trotzdem, wenn ich das richtig verstanden habe, wird dieses Verfahren bereits in der Praxis angewendet, um vor allem Platten, die nicht mehr abgespielt werden können, hörbar zu machen.

Auf ähnliche Weise hatte man hier die Schallaufzeichnungen, die von Édouard-Léon Scott einige Jahre vor Edisons Erfindung des Phonographen auf rußgeschwärztem Papier gemacht worden waren, hörbar gemacht: First Sounds

VG Willi