Lumophon Neuerwerb

Allgemeines und was sonst nirgendwo reinpasst zum Thema "Dampfradios".
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Brummbastler
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Lumophon Neuerwerb

Beitrag von Brummbastler »

Mein Bazillus in puncto Dampfradios läßt mich ja nicht mehr los! Ich bekam über einen Bekannten die Auskunft, er kenne jemanden der noch so "olle" Radios im Keller hat, und gab mir die Tel.-nr.. Gesagt, getan, angerufen und vorhin Termin wahrgenommen.
Nach einigem hin+her und Gefeilsche kaufte ich dann 3 Radios, die aus Platzgründen aus dem (beheizten) Keller weg sollten.
1. Blaupunkt Notturno M52 (spielbereit)
2. Braun W 300ukw (spielbereit)
3. Lumophon
Eben dieses besagte Lumophon suche ich jetzt seit 2 Std. im Internet, ohne Erfolg. Vielleicht kann mir ja jemand weiterhelfen.
Einziger erstmal ersichtliche Makel: der linke Drehknopf fehlt!
Vorne scheint eine grünliche Bakelitplatte zu sein, der Rest Massivholz.
Eine Typenbezeichnung habe ich nicht gefunden. Bemerkenswert finde ich, daß alle Teile (Röhrensockel etc.) durch eine Holzbodenplatte führen, auch das eine Röhre "gefedert" ist (wohl gegen Erschütterungen?), desweiteren 2mal ! Drehknopf für Kurz-u. Langwelle.
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Ich wünsche Allen noch ein schönes Osterfest Bild

Gruß Brummbastler
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paulchen
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Beitrag von paulchen »

Hallo!

Erstmal Glückwunsch zu den Geräten.
Zu Deiner Frage.
Bevor wir uns auf die Suche machen, solltest Du uns eventuell ein wenig mehr verraten. Sonst ist es wie Ostereiersuchen.
Was für solche Fälle sehr hilfreich ist, ist die Röhrenbestückung. Damit lässt sich ein originales Gerät in der Regel auch ausfindig machen.
Desweiteren muß natürlich gleich gesagt werden, daß an dem Gerät nicht alles original ist, um es mal vorsichtig auszudrücken.
Aber dazu später.
Leg jetzt bitte nochmal nach und dann sehen wir weiter.

paulchen
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Schumi
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Beitrag von Schumi »

Hallo,

ich stimme mit Paulchen überein, wir benötigen die Röhrenbestückung.

Aufgrund der Lumophon Nomenklatur der 20er Jahre (4 Röhren) könnte es sich um das Modell R4 oder RT4 handeln.
Gruß
Schumi

Der Mensch hat dreierlei Wege klug zu handeln:
Erstens durch Nachdenken, das ist der Edelste, zweitens durch Nachahmen, das ist der Leichteste, und drittens durch Erfahrung, das ist der Bitterste.
Brummbastler
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Beitrag von Brummbastler »

also, eben nachgesehen:
1. Valvo L 414
2. unterm Sockel KTO 6P / 10
3. die gefederte Valvo ? seitl. auf Sockel 393
4. nichts erkennbar!
Gruß Brummbastler
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paulchen
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Beitrag von paulchen »

Danke für die Angaben.

L414 - ca. 1927, Triode - Endstufe
6P10 - ähnlich der EL95 - wohl weniger hier vorhanden :wink:
393 - auch nicht wirklich ein Treffer was Baujahr und vorhanden Röhre angeht.

Für mich sieht die vorhandene Verkabelung ein "wenig" nach Hausgebrauch aus, eher weniger nach Lumophon der ´20 ziger Jahre.
Dies meine ich oberhalb aber mehr noch unterhalb des Chassis.
Die angebauten Knöpfe sind meiner Meinung nach ein Sammelsurium von gerade vorhandenen Knöpfen.
Die Frontplatte sieht an dem linken fehlendem Knopf sehr ausgeknabbert aus. Wohl eher nicht original.
Original scheint der Deckel zu sein, inkl. Firmenlogo.
Was steht da unten rechts auf dem Schildchen?
Wo greifen die Schnapper links und rechts vom Deckel hin? Sieht auf dem Foto so aus wie - ins Nichts?

Sorry Brummbastler, ich hätte es auch vorsichtiger ausdrücken können, aber ich denke so offen ins Gesicht ist manchmal das Beste.
Nichts für ungut, aber meiner Meinung hast Du da einen Kiste mit Ersatzteilen.
Wenn es jemand besser weiß, lasse ich mich gerne belehren.

Ich will hier nichts madig oder schlecht machen!!!

paulchen
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Schumi
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Beitrag von Schumi »

paulchen hat geschrieben: Für mich sieht die vorhandene Verkabelung ein "wenig" nach Hausgebrauch aus, eher weniger nach Lumophon der ´20 ziger Jahre.
Paulchen, bevor wir das Gerät als Bastelei "entlarven" :wink:: Ich glaube, Lumophon hat damals auch Bausätze geliefert. Nachweis ? Habe ich mal irgendwo gelesen...
Gruß
Schumi

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paulchen
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Beitrag von paulchen »

Ja gut, kann schon sein.
Aber schaue Dir mal die Kabelart ein wenig näher an. Sieht für mich alles zu modern aus.
Und dann hat das Radio nur max. 4 Kondensatoren??? Ich sehe 2 Drekos, unten eventuell noch 2 Kondensatoren. Wenn dann noch zwei in den Luftspulen drin sind, wird es langsam Radio-like.
Aber nicht ein einziger Widerstand? Nur Potis?
Ich weiß nicht?

Aber eventuell hast Du Recht (ich hoffe es sogar für den Brummbastler, denn geschenkt wird er das "Radio" ja nicht bekommen haben, oder).

paulchen


PS.: Schau Dir mal Geräte von Lumophon aus dieser Zeit an. Fällt Dir da was bei den Spulen auf?
Die hier verbauten habe ich in nicht einem Gerät gesehen, oder täusche ich mich?
Brummbastler
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Beitrag von Brummbastler »

Die Schnapper links +rechts schnappen in die noch fehlenden Teile im Kasten ein (d. Verkäufer hat sie mir mitgegeben).
Auf dem Schildchen steht: s. foto
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Gut, wenns dann eine Kiste mit Ersatzteilen ist werde ich sie wieder verhökern, ist sowieso nicht mein Sammelgebiet !
War zum Glück mit den beiden anderen Radios ja nicht so teuer.
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paulchen
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Beitrag von paulchen »

Unter dem Schild ist doch noch was, oder? Sieht rechts so aus.
Gehört auf jeden Fall eher ans Chassis als an den Deckel innen. Und dann gehört so etwas angenietet.
Für mich ein weiteres Puzzelstück meiner Theorie.
Wenn die Gegenstücke da sind, ist das ja schon mal besser als gar nichts.

Bevor Du da jetzt falsche Schlüsse ziehst, warte erstmal die Meinung anderer Sammler ab.
Bisher habe ja nur ich hier alles "mies" gemacht. Eventuell bin ich ja auch auf dem falschen Dampfer.

paulchen
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Jean_Berlin
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Beitrag von Jean_Berlin »

Hallo zusammen,

also zunächst ist das erstmal ein wunderschönes Gerät, alleine schon die beiden Variometer sind eine Augenweide.

Alle Lumophon die ich bisher hatte, wirkten ein bisschen wie Bastelei, und das mit den Bausätzen habe ich auch schon gelesen, weiss aber nicht mehr wo. Jedenfalls beschreibt Eugen Nesper in seinem damaligen Standardwerk "Broadcasting", solche Bausätze für Radio-Amateure.

Die Anschlussleiste hinten sieht den an meinen Lumophonen sehr ähnlich und auch die Drahtpotis für die Einstellung der Heizspannung für jede Röhre sind zeittypisch.
Ob die knallbunten Drähte original sind, weiss ich nicht, eher nicht. Was nicht heissen soll, dass es sowas nicht schon gegeben haben könnte. Ich habe einen Schneider-Opel, etwa aus der gleichen Zeit, da sind auch quietschgrüne Drähte mit Kunststoffisolierung verlegt, und die Lötstellen sehen alt aus.

Ich sehe zumindest zwei Widerstände und die geringe Zahl der Fest-Kondensatoren liegt daran, dass kein Netzteil eingebaut ist und dass die Verbindung der einzelnen Stufen über Zwischenübertrager erfolgt.

Die Röhrenbeschriftungen kann man mit etwas Glück (und viel Lungenvolumen) durch Anhauchen sichtbar machen.

Mit ein bisschen Kosmetik, ggf. Einbau alter Drähte und ein paar Knöpfen kann das wieder ein schönes Gerät werden. Wenn die Röhrentypen halbwegs eingekreist sind, kann man auch sagen, welche Batteriespannungen benötigt werden.

Sehr schönes Teil, Frohe Ostern,
Jean
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paulchen
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Beitrag von paulchen »

Hallo Jean!

Das Radio kann ja gerne ein Bausatz sein. Ich will das um Gottes Willen nicht abstreiten.
Aber das gesamte Gehäuse inkl. Frontplatte passt irgendwie nicht zum Lumophonlogo. Die Frontplatte ist kleiner als die gesamte Front.
Wie gesagt, sieht es an den einem Loch sehr ausgeknabbert aus.
Die Anschlußschnur ist Zeitgenössisch, keine Frage.

Aber wie Du schon sagst, aus dem Vorhandenen kann man etwas sehr schönes bauen. Etwas, was auch entsprechend dem Alter der Bauelemete danach ausieht, so alt zu sein, wie es sein soll.

Die alte Anschlußleiste sieht wirklich alt aus. Das hatte auch am Anfang gesehen. Selbst das Chassis könnte vom Grundsatz her was richtig altes sein.
Aber eventuell findet sich ja noch die eine oder andere Meinung hier.
Wobei ich Deine hier schätze, wie Du Dir denken kannst :wink: .

paulchen
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Beitrag von Brummbastler »

Hallo, hier weitere Infos,
Da das Gesamtgehäuse etwas ramponiert (und verzogen) ist, scheint es so, daß die Bakelit ? frontplatte nicht passt. Mit etwas Gewalt - Seitenteile zusammengedrückt - passt sie sehr genau.
Das "ausgeknapperte" Loch entpuppte sich als Dreck (s.Foto) Bild
Mit dem Anhauchen der Röhren bin ich leider nicht weitergekommen, weder seitlich noch oben finden sich Restspuren.
Das Schildchen an der Unterseite des Deckels war doch tatsächlich mit doppelseitigem Klebeband befestigt, war ursprünglich auf der Rückseite oberhalb der Bakelitplatte mit den Anschlüsse (Abdruck).
Gruß erstmal und noch schöne Feiertage
Brummbastler
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Beitrag von paulchen »

Naaa, so langsam werde ich ja milder gestimmt :lol: .

Versuche es mal mit diesen Modellen.

http://www.radiomuseum.org/r/lumophon_r4_neu.html


http://www.radiomuseum.org/r/lumophon_rt4a.html
sagte Schumi schon Anfangs

http://www.radiomuseum.org/r/lumophon_elektro.html

http://www.radiomuseum.org/r/lumophon_g29ii.html

http://www.radiomuseum.org/r/lumophon_g29iii_220v.html

Ich habe diese Modelle lediglich nach dem Gesichtspunkt 4 Röhren und RE 134 (L 414) ist enthalten, ausgesucht. Denke aber, ein Volltreffer ist nicht dabei. Aber ein Anfang wäre es.

Die Frontplatte sollte eventuell aus Hartgummi sein? Sieht von der Maserung und Färbung so aus.
Die Röhren bekommt man eventuell über den Heizungsstromverbrauch und der Optik (Fotos) heraus.

paulchen
Jean_Berlin
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Beitrag von Jean_Berlin »

Hallo zusammen,

ich habe auch einige ähnliche, aber keineswegs gleiche Modelle mit der Google-Bildersuche gefunden. Für die Marke Lumophon sind die aufwändigen, teuren Spulensätze mit Variometer ungewöhnlich. Entweder ist es ein weitgehend unbekanntes Spitzenmodell der Firma, oder ein Bastler hat es aufgemotzt.

Das technische Verändern/Verbessern war derzeit wohl sehr üblich. Ähnlich wie man bis vor ein paar Jahren dauernd an seinen PC's rumgeschraubt hat, um noch mehr Leistung rauszuholen. Es war (wie bei den PC's) eine riesige Zulieferindustrie für die Bastler entstanden, was man an den zahlreichen Werbe-Annoncen am Ende der Bastlerbücher sehen kann.

Der Rundfunkpionier Eugen Nesper (der laut seiner selbstgeschriebenen Biographie "Ein Leben für den Funk" ausführlich an seine Verdienste um die Rundfunktechnik erinnert) hat in den Anfangsjahren ein vielbeachtetes Buch geschrieben mit dem Titel "Der Radio-Amateur - Broadcasting", in dem er viel über Bausätze und Schaltungsverbesserungen schreibt.
Hier zwei Fotos aus diesem Buch (5. Aufl. 1924), die uns daran erinnern, dass es weniger Zerstörung auf der Welt gäbe, wenn man jedesmal erst kontrolliert, ob die Krawatte sitzt, bevor man zum Hammer greift:

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Beitrag von paulchen »

der laut seiner selbstgeschriebenen Biographie "Ein Leben für den Funk" ausführlich an seine Verdienste um die Rundfunktechnik erinnert
Hier zwei Fotos aus diesem Buch (5. Aufl. 1924), die uns daran erinnern, dass es weniger Zerstörung auf der Welt gäbe, wenn man jedesmal erst kontrolliert, ob die Krawatte sitzt, bevor man zum Hammer greift:
Köstlich :jump: :jump: :jump:

paulchen