Auch Restauration außen: Batteriecover

Alles über das äußerliche Aufarbeiten von alten Radios. Lackieren, beizen, leimen, polieren, ... hier ist es richtig.
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edi
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Auch Restauration außen: Batteriecover

Beitrag von edi »

Hallo, Dampfradio- Freunde !

Für einen Forenkollegen habe ich ein Anodenbatterie- Label gefälscht- vielleicht ist es auch für andere Radiofreunde interessant:

Bild

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Edi
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Niko
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Beitrag von Niko »

Hallo Edi,
da bist du wohl nicht der einzige. Auch ich wurde gebeten, dieses Label zu fälschen. Meine Version sieht so aus:

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Gruss, Niko
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edi
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Frisch gedruckte Blüten...

Beitrag von edi »

Frisch aus Edis Fälscherwerkstatt: Das gefakte Batterielabel ist jetzt beim Forenkollegen Rembrandt im Einsatz.
Rembrandt hat mich gebeten, die Fotos einzustellen- mach' ich doch gern.

Die Erklärungen dazu muß Rembrandt aber nachliefern... :-)

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Edi
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Rembrandt
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Restauration außen: Batteriecover

Beitrag von Rembrandt »

Hallo,

hier meine Erläuterungen zu dem Einsatzgebiet dieser "Batteriefälschung".
Auf Bild 1 ist der verwendete Röhrenkofferempfänger ein Rema Trabant UKW aus dem Jahr 1954 zu sehen.
Bei Batteriebetrieb benötigt dieser eine Anodenspannung von 90 Volt und 1,22 Volt Heizspannung für die Röhrenheizung.

Bild 2 zeigt den dafür vorgesehenen Platz der Batterie im Empfänger. Bild 3 zeigt die Batterie 90 Volt bestückt mit 10x9 Volt Akkus (zZ. sind 200mAh Akkus eingesetzt) und links daneben den dazu gehörigen Netzladeadpter zum Wiederaufladen der Batterie wenn sie nicht im Gerät eingebaut ist. dieser liefert eine Spannung von ca. 90 V0lt bei 16mA und die LED zeigt den Betriebszustand an und dient gleichzeitig zur Ladestrombegrenzung.

Bild 4 zeigt die eingesetzte und angschlossene Batterie an dem entsprechenden Platz. Diese kann dann über die Ladefunktion im Gerät zusammen mit dem Heizsammler zusammen geladen werden (ca. 16h). Dazu war es notwendig im Netzteil des Gerätes ein Widerstand zu verringern, so das sich ein Anodenladestrom von ca. 20mA einstellt.

Bild 5 zeigt die verspannte Batterie im Gerät wie es für den transportablen Einsatz gedacht ist.

Rembrandt
...und eine Stimme sprach zu mir ..lächle und sei froh, es könnte schlimmer kommen. Ich lächelte und war froh und es kam schlimmer....
edi
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Beitrag von edi »

Trabant sagt mir was--- war mir nicht mehr so in Erinnerung- lange, lange nicht mehr gesehen.
Müßte ich auch Werkstattunterlagen für haben- scanne ich gern ein, wenn nötig.

Auf jeden Fall sehr schön erhalten. Schicke Farbgebung...und hat ja richtig ein "Gesicht"... auch innen top- kein bißchen Gammel oder Keim zu sehen.
Macht was her, das Kistli.

Sowas gefällt mir 100mal mehr als jeder Fernost- Ghettoblaster mit UKW, Stereo, und Programmierkenntnissen nötig, für doppelt und dreifach belegte Knöpfchen mit allen möglichen Extrafunktionen... waschen, schleudern, legen... sonstwas...

:-)

Frage: Haben Sie was restauriert ?

Edi
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Rembrandt
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Batteriecover

Beitrag von Rembrandt »

Hallo Edi,

ja, restauriert habe ich. Muß dazu aber sagen der Rema Trabant ist ein Erbstück von meinem Vater den habe ich vor 6 Jahren erst bekommen und das ist gut so, sonst wäre er wahrscheinlich früherer Bastelprojekte zum Opfer gefallen. Also ist er jetzt in Zweitbesitz. 3 Kondensatoren wurden erneuert (Wachsis)einschl. Ratioelko und Widerstände. Die gleichen Typen wie im Stradivari IV. Entweder Hochohmig oder Kappenfehler. Abschließend habe ich mit meinem Messsender noch einen HF-Abgleich durchgeführt.

Rembrandt
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Niko
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Beitrag von Niko »

Hallo,
wieder ein Batteriecover für Rembrandt, diesmal von einer Daimon-Batterie.

So sieht das Label für die Vorderseite aus:

Bild

Das Daimon-Logo habe ich aus dem Internet geholt und die Farben angepasst (Füllwerkzeug). Die zwei Blitze unten sind von einem Daimon-Werbeblatt kopiert und eingefärbt. Der Rest ist selbst gezeichnet.
Für die restlichen Seiten der Batterie habe ich auch die Labels angefertigt. Und so sieht die fertige Batterie aus:

Bild

Der innere Aufbau mit 9-Volt-Akkus:

Bild

Und eingebaut:

Bild

Ich kann mir denken, dass so eine Anodenbatterie ein teurer Spaß ist, wenn man von dem günstigsten mir bekannten Preis für einen solchen 9-V-Akku ausgeht, der 4,75 Euro beträgt. Lohnt sich wohl nur für die Lieblingsgeräte :wink:.

Hier ist übrigens das Original zu sehen: http://www.radiomuseum.org/r/daimon_ano ... e_314.html

Gruss, Niko
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Rembrandt
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Batteriecover

Beitrag von Rembrandt »

Hallo,

die 90 Volt Anodenbatterie habe ich mit 10x9 Voltakkus a´310 mA befüllt. Siehe auch unter www.top-akku.de. Diese habe ich von meinem Elektronikhändler hier in Krefeld gekauft zum Stückpreis von 8,50 Euro. Sicher ein teurer Spaß, aber wie schon bemerkt, ist für eines meiner Lieblingsgeräte Philips Colette mit magischem Auge (DM71 Ausrufezeichen).

Gruß Rembrandt.
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Rocco11
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Beitrag von Rocco11 »

Hallo,

weiß jemand, wieviel so eine Anodenbatterie seinerzeit mal gekostet hat?


Gruß

Rocco11
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http://www.youtube.com/watch?v=PZUL6cPc26g&feature=related
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Christopher
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Beitrag von Christopher »

Hallo!

Ich habe gerade mal im Katalog 62/63 geschaut. Damals hat eine 90V Emce-Anodenbatterie je nach Größe zwischen 17 und 20 DM gekostet.

Die normalen 1,5 bis 6V Batterien lagen zwischen 1 und 3 DM.

Die 1,5V-akkus ("Stahlsammler") lagen bei 20 bis 30 DM!

War also ziemlich teuer alles!

Gruß Christopher :)
edi
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Beitrag von edi »

Muß es denn Ersatz mit einem Haufen Batterien oder Akkus sein ?
Bei dem großen Platz, den eine Anodenbatterie bietet, ist doch ein kleiner Transistor- Transverter plus 4 Babyzellen- Akkus o. ä. eine gute Lösung...

Sowas ähnliches baute Stern Radio sogar mal in ein Koffergerät mit D- Röhren ein (Stern 1).
Bauanleitung gibts auch bei Jogi. Hier.

Tip: ein Transistor- Sperrschwinger mit einem alten Germanium- Knüppel und einem kleinen Trafo tut's auch, habe ich mal mit Ausgangstrafos von Autoradios gebaut.

Edi
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Rembrandt
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Batteriecover

Beitrag von Rembrandt »

Hallo Edi,

sicher könnte man einen Transverter in das Gehäuse eibauen aber mir geht es um die Originalität und zum anderen kann so eine Batterie, wenn sie mit Akkus ausgerüstet ist, wieder um Gerät geladen werden, wenn im Netzteil ein entsprechender Widerstand geändert wird so dass ein höherer Anodenladestrom zu Verfügung steht.

Gruß Rembrandt
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paulchen
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Beitrag von paulchen »

Das was Edi hier beschreibt stimmt schon und funktioniert tadellos.
Ich habe hier vor mir genau so etwas nur von der anderen Seite der Elbe.
Ist ein Akkord "Trifels" mit eben solch einem Transverter.
Alles in eine kleine Box eingebaut und ohne die kleinsten Störungen.
Allerdings würde ich die Sache auch mit Akkus oder Batterie betreiben, bei den geringen Laufleistungen, mit denen die Radios betrieben werden. Wohl kaum einer wird damit Stundenlang bei großer Lautstärke Radio hören.
Dafür haben wir doch alle ganz andere Geräte, oder?

paulchen
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Beitrag von edi »

@Rembrandt:
sicher könnte man einen Transverter in das Gehäuse einbauen aber mir geht es um die Originalität und zum anderen kann so eine Batterie, wenn sie mit Akkus ausgerüstet ist, wieder um Gerät geladen werden, wenn im Netzteil ein entsprechender Widerstand geändert wird so dass ein höherer Anodenladestrom zu Verfügung steht.
Rein schaltungstechnisch ist ein Aufladen der Akkus, die den Transverter powern, per Vorwiderstand aus der Anodenspannung, nicht die tolle Lösung, da die (Netz-) Anodenstromquelle den Ladestrom nicht hergibt, oder das Netzteil doch etwas verbastelt werden muß (vermute ich).
Das mit Akkuladen war ja nie vorgesehen.
Abwärts- Schaltregler.. ok, Platz wäre, aber auch wieder Aufwand.

Als Erhaltungsladung wäre Anodenstrom denkbar.
Genug Ladezeit, lädt's auch Akkus, die runter sind. Wie Paulchen schreibt, so ein Gerät wird kaum so lange Spielzeiten am Tage haben.

Ein einfacher Sperrschwinger sollte sich gut entstören lassen. Schaltregler als Transverter- die Impulse sind hartnäckiger.

Übrigens @Rembrandt, Sie haben noch eine nicht gelesene PM von mir.

Edi