Fehler, die die Welt nicht braucht- Nähkästchen- Plaudereien

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Für Einsteiger: Erste Inbetriebnahme eines Röhrenradios
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Ralph
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Beitrag von Ralph »

Hallo,

just gehabt, wenn man das als "Fehler" beschreiben möchte:

Schrauben, die nur zum Zuschrauben geeignet sind. Aufschrauben geht nicht, für sowas gäbe es auch kein Werkzeug.

Die Schauben haben einen Schlitz, der nur rechtsrum packt. Linksrum, also aufschrauben, geht nicht. Ist alles wie Skischanzen, Ablaufberge oder sonst was. Kommst Du am Schlitz an, beginnt die Schanze neu. Dafür gibt es keinen Schraubendreher. Für sowas gibt es nur einen Hammer.

Gruß Ralph
Und klingt der Netzbrumm schauerlich, das Radio spricht: NOCH LEBE ICH!
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Rocco11
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Beitrag von Rocco11 »

Hallo,

diese Schrauben kenne ich! :evil:
Die sind für jeden Reparateur der blanke Horror! :angry:

1. Lösungsmöglichkeit:
Man könnte die Schrägen zuerst ein Stück schräg und dann gerade mit einem 1-1,2 mm Bohrer anbohren. Dann mit einer Seegerringzange in die Löcher greifen und die Schraube herausdrehen.

2. Lösungsmöglichkeit:
Am Fuß der 'Schanze' quer einen Schlitz einfräsen damit ein normaler Schraubendreher greifen kann.

3. Lösungsmöglichkeit:
Im Zentrum der Schraube eine kleine Kuhle einschleifen, damit dort ein Bohrer greifen kann. Dann mit einem Bohrer zentrisch ein Loch bohren. Will man das Innengewinde der Verschraubung nicht beschädigen, so kann man es anschließend mit einem Schraubenausdreher versuchen.
Voraussetzung: Das Loch hat mindestens 3mm Ø

Gruß

Rocco11
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Gummiente
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Beitrag von Gummiente »

Hallo zusammen,

solche Schrauben findet man heute oft in Haushaltsgeräten mit Kunststoffgehäuse.
Ich hab einen Trick der fast immer funktioniert. Die Schraube geht ja meist nicht auf weil sie zu fest im Kunststoff sitzt und der Schraubendreher dann beim Versuch sie zu lösen durchrutscht. Wenn man aber die Schraube mit der Spitze eines Lötkolbens so lange erwärmt bis das Kunststoff weich wird kann man diese leicht mit Gefühl rausdrehen.

Grüße

Alex
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röhrenradiofreak
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Beitrag von röhrenradiofreak »

Es gibt noch eine Steigerung dieser Unverschämtheiten: Gehäuse, die umlaufend verschweißt sind. Solche findet man oft bei Steckernetzteilen, Fernbedienungen und anderen Kleingeräten. Da hilft dann oft nur die Pucksäge und hinterher Plastikkleber.

Lutz
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Hotte
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Beitrag von Hotte »

Ralph hat geschrieben:Die Schauben haben einen Schlitz, der nur rechtsrum packt. Linksrum, also aufschrauben, geht nicht.


Ich hatte mir vor Jahren einmal einen kleinen Satz Gewindebohrer für Linksgewinde auf einem Trödelmarkt gekauft. Die Qualität für wirkliche Gewinde dürfte wohl sehr mäßig sein, habe ich dafür auch noch nie gebraucht. Aber besagte Schrauben lassen sich damit perfekt lösen. Diese Bohrer drehen sich ja "verkehrt" herum in die Schraube und je tiefer das angebliche Gewinde wird desto fester packt er auch. Bis Dato hat irgendwann noch jede Schraube nachgegeben. Dieser Satz beinhaltet Gewindebohrer von 3,5 bis 6 mm. Gibt es bestimmt auch heute noch irgendwo zu kaufen.

Gruß... Hotte
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Rocco11
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Beitrag von Rocco11 »

Hallo Hotte,

die von mir erwähnten "Schraubenausdreher" sind ähnlich aufgebaut.
Die haben ein Linksgewinde, welches allerdings vorne konisch zuläuft.
Dafür gebaut, um sich in ein Bohrloch (in einer Schraube) reinzuwürgen.
Das Beste daran ist, daß man danach nicht erst lange suchen muß. Die gibt's überall zu kaufen.

http://cgi.ebay.de/Schraubenausdreher-5 ... 0615751801


Gruß

Rocco11
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Niko
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Beitrag von Niko »

Hallo,
was ich auch hasse sind die Schrauben mit dreieckigem Loch. Ich meine nicht Tri-Wing! Für Tri-Wing sind in jedem Elektrogeschäft Bits erhältlich. Für diese Dreieckschrauben habe ich noch nie Schraubendreher oder Bits gesehen, nicht mal ein Foto findet sich im Internet. Dabei werden sie recht häufig eingesetzt, z.B. bei Powerlan-Adaptern. Die Lösung ist, einen knapp zu großen Schlitzschraubdreher etwas abzuschleifen, damit er von der Breite her gerade so in das Loch passt. Trotzdem, eine absolut unnötige Erfindung.
Gruss, Niko
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Niko
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Beitrag von Niko »

Hallo PL504,
die Löcher meiner Dreieckschrauben haben zwar eine Seitenlänge von 2 mm, aber ich vermute trotzdem, dass es die Schrauben in nur einer Größe gibt. Der Preis ist auch beachtlich, früher oder später werde ich mir diesen Satz wohl zulegen :wink:.
Niko
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Beitrag von röhrenradiofreak »

Niko hat geschrieben:...was ich auch hasse sind die Schrauben mit dreieckigem Loch...


Meinst Du die mit dem Loch, das prinzipiell ein Innensechskant ist, aber mit nur drei Ecken? Diese Schrauben sind einfach zu bezwingen, und zwar mit einem Inbus- oder Torx-Schlüssel passender Größe.

Für verschiedene Spezialschrauben (u.a. Innen-Drei- und Vierkant sowie Schlitzmuttern) habe ich mir im Laufe der Zeit abgebrochene Schraubendreher passend zurechtgeschliffen.

Lutz
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Beitrag von röhrenradiofreak »

Mitte der achtziger Jahre wurde bei einem der ersten C-Netz-Autotelefone beanstandet, dass es sich öfter komplett abschaltet. Es lag aber nicht am Telefon, sondern am Auto: Die Batterie hatte Schluss in einer Zelle, lieferte also nur noch ca. 10 V. Das hat den Tiefentladeschutz des Telefons veranlasst, aktiv zu werden. Weil aber an dem Auto alles andere einwandfrei funktionierte und die Vertragswerkstatt der betreffenden Automarke diesen Fehler nicht bestätigen konnte, wollte der Kunde das zuerst nicht glauben, selbst als auch ein Austauschgerät sich auch abschaltete. Das Problem wurde erst gelöst, als ein Kollege von mir mit dem Auto und einem Messgerät zu dieser Autowerkstatt fuhr und den in Autoelektrik offensichtlich völlig unfähigen Mechanikern den Fehler vorführte.

Lutz
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Hotte
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Der brummende Filius

Beitrag von Hotte »

Momentan bin ich mit einem Filius 9H43 GW beschäftigt. Beim ersten einschalten spielte es nur leidlich. Aber immerhin es spielte ohne Brummen. Es folgte eine komplette Kondi-Kur. Erstmals habe ich diese getarnt. Dieses habe ich dann auch gleich so gemacht das ich mir irgendwann selber nicht mehr sicher war ob es nun neue oder alte Kondis waren. :-) Aber das war nicht das eigentliche Problem.
Für einen erneuten Probelauf mußte ich den originalen Lautsprecher anschließen. Dieser sitzt zusammen mit dem AÜ auf der Schallwand. Also kamen Krokoklemmen zum Einsatz. Damit versehen funktionierte der Filius wieder wesentlich besser, aber mit einem deutlichem Brummen im Hintergrund. Das Brummen blieb von der Lautstärke immer gleich, egal wie laut man das Radio stellte und auf welchem Wellenbereich. Also würde ich die beiden Siebelkos auch noch tauschen müssen. Vorsichtshalber erst einmal zwei neue auch nur per Krokoklemmen verbunden und getestet. Keine Änderung! Genau das gleiche Brummverhalten ist geblieben. Im Rmorg gab es genau dieses Problem auch schon. Dort war die UCL11 als schuldiges Obhekt erkannt worden. Meine UCL11 zeigt auf meinem RPG aber alles im grünen Bereich an. Trotzdem wurde eine NOS besorgt. Das Geld hätte ich mir auch klemmen können; Es brummt wie gehabt! Also Schallwand wieder beiseite, alle Kondis erneut überprüft, Spannungen gemessen, Widerstände geprüft. Kein Fehler feststellbar. Mittlerweile habe ich vor lauter Haare ausraufen fast Glatze und teste erneut mit Krokoklemmen. Ergebnis: Radio tot! Sagt gar nichts mehr, weder rauschen noch brummen!?!?
Ich prüfe den Lautsprecher mit einem anderen Chassis. Lautsprecher OK. Danach einen anderen Lautsprecher am AÜ des Filius getestet. Radio läuft ohne Brummen und Probleme! (?)

Ergebnis: Eine defekte Krokoklemme war Schuld an stundenlanger Sucherei! Wer denkt denn an so etwas banales?? :wut:
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Beitrag von röhrenradiofreak »

Ich hoffe, die folgende Begebenheit ist nicht zu sehr off-topic. Aber ganz witzig.

Vor etlichen Jahren rief ein Autofahrer die Polizei, weil er aus einem Ampelschaltkasten einen Feuerschein gesehen hatte. Auch die Polizisten konnten durch die Ritzen einen flackernden Lichtschein, aber weder Rauch noch Brandgeruch wahrnehmen und riefen die Feuerwehr. Diese hatte aber keinen Schlüssel dafür und wollte den Schaltschrank nicht aufbrechen, solange nicht sicher ist, dass es darin wirklich brennt, zumal die Ampel einwandfrei funktionierte.

Also wurden der Bereitschaftsdienst des größten ortsansässigen Elektrofachbetriebs und jemand vom städtischen Bauhof herbeigerufen. Diese hatten auch keinen Schlüssel, aber nun war - während des Berufsverkehrs - die halbe Kreuzung mit Einsatzfahrzeugen zugestellt.

Nach weit mehr als einer Stunde erschien endlich jemand, der den Schaltschrank aufschließen konnte. Darin hing eine Glühlampe, die wild mit Krokodilklemmen angeschlossen war und mit wechselnder Helligkeit leuchtete. Daneben ein handgeschriebener Zettel: "Achtung! Lampe muss immer leuchten!"

Lutz
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Niko
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Beitrag von Niko »

Hallo,
schon länger beschäftigte mich das Saba Triberg W51, das ich eigentlich schon fertiggestellt hatte, es trat aber immer wieder folgender Fehler auf:
Bei längerem Betrieb fing es mit der Zeit an zu rascheln und krachen, das wurde immer lauter, bis es den Rest komplett überdeckte. Spannungen alle im grünen Bereich.
Nach längerem Abschalten war erstmal wieder Ruhe, es fing aber immer wieder an. Jetzt habe ich den Fehler gefunden:

Bild

Hier an der Fassung sind gut die Kontakte zu sehen. Die Röhre (ECL11) ist auf beiden Seiten mit so einem weißen Klebestreifen festgeklebt, der sehr nah an den Kontakten ist. Durch die Erwärmung der Röhre hat er scheinbar seinen Widerstand verringert und für Funkenbildung o.Ä. gesorgt, nachdem ich die betroffene Stelle ausgeschnitten hatte, war jedenfalls Ruhe :).
Gruss, Niko
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Rocco11
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Beitrag von Rocco11 »

Hallo Niko,

wieso ist da überhaupt ein Klebestreifen? :roll:
Der ist ja wohl nicht original!

Das erinnert mich an einen Bilderwitz wo der Tankwart zum Autofahrer sagt:
"Der Kaugummi am Benzintank müßte gelegentlich erneuert werden". :D


Gruß

Rocco11
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Beitrag von Niko »

Hallo Rocco11,
auf jeden Fall ist er schon länger dort. Bei einem RM.org-Foto ist auch zu sehen, dass der Klebestreifen mal dort war, aber entfernt wurde (Kleberreste am Sockel). Ob original oder nicht - mir stellt sich überhaupt die Frage, was das bringen soll. So schnell fällt ja keine 11er-Röhre aus der Fassung.
Niko
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