Rundungen ersetzen

Alles über das äußerliche Aufarbeiten von alten Radios. Lackieren, beizen, leimen, polieren, ... hier ist es richtig.
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GeorgK
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Rundungen ersetzen

Beitrag von GeorgK »

Heute fertiggestellt. Eine Haube von einer alten Singer Nähmaschine.
Da war oben die Rundung weggebrochen.

Dieses Beispiel kann auch für Radiogehäuse verwendet werden um die Rundungen zu ersetzen.
Als erstes säge ich mit einer Feinsäge links und rechts neben den Bruchstellen in die Rundung und trage mit einem schafen! Stemmeisen(Stechbeitel) die Stelle sauber aus.
Das Stück ist Eiche Furnier, also kommen Steifen zum Einsatz, die genau in der länge zugeschnitten werden.
Breite kann etwas mehr sein um später grosszügig zu schleifen.
Holzleim auf den Steifen und Bügeleisen mit Baumwoll Stufe drüber bis der Leim festgebacken ist. Den Streifen schleifen und den nächsten draufleimen. Mit Wasser gleich den Leimübesrschuss abwischen sonst hält die Beize nicht darauf.Das wiederholen, biss die höhe erreicht ist. Zuschleifen, Schellack (hier angedunkelt) drüber, fertig.
Man kann natürlich ein Stück Eiche Massivholz aussägen einpassen. Aber das ist ja zu einfach, oder?

Ich wollte diese Möglichkeit halt einmal hier aufzeigen.

In diesem Fall bleibt der "alte" Lack drauf, um die Originalität zu bewahren.Und das Logo natürlich.

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Rocco11
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Beitrag von Rocco11 »

Wow! :shock: Das ist ja großartig geworden! :super:

Da ist kein Übergang zu sehen.
Hast Du den gesamtem Wulst neu lackiert, oder nur das neue Stück?
Und, - wegen der Symmetrie auch den Wulst auf der anderen Seite?

Diese "Schichtbauweise" ist vermutlich stabiler als das Originalmaterial. :wink:

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Re: Rundungen ersetzen

Beitrag von Hotte »

GeorgK hat geschrieben:Holzleim auf den Steifen
Ich dachte dafür gibt es heutzutage so kleine blaue Pillen!?

Duck und weg..... Hotte :mrgreen:
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Niko
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Beitrag von Niko »

Hotte, das war nicht zum Thema, schäm dich!!! 8_)
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GeorgK
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Beitrag von GeorgK »

Rocco11 hat geschrieben:Wow! :shock: Das ist ja großartig geworden! :super:

Da ist kein Übergang zu sehen.
Hast Du den gesamtem Wulst neu lackiert, oder nur das neue Stück?
Und, - wegen der Symmetrie auch den Wulst auf der anderen Seite?

Diese "Schichtbauweise" ist vermutlich stabiler als das Originalmaterial. :wink:

Gruß

Rocco11
Nach dem Einfärben wurde die ganze Haube mit (ganz dünn)Schellack behandelt, so sieht alles einigermassen gleich aus.

Schichtbauweise: Ja die gibt es ja im Holzbau (Leimbinder) ist sehr stabil, aber hier ging es um die einfache Reparatur. Einsetzen eines Massiven Stückes ist sicher aufwendiger. Noch ein Möglichkeit:
Rundholz nehmen, mit Heissdampf (alter Kaffeekessel mit Flöte) und in Form bringen.
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Re: Rundungen ersetzen

Beitrag von GeorgK »

Hotte hat geschrieben:
GeorgK hat geschrieben:Holzleim auf den Steifen
Ich dachte dafür gibt es heutzutage so kleine blaue Pillen!?

Duck und weg..... Hotte :mrgreen:
Ja ja Hotte...... aber Holzleim kostet viel weniger denke ich :Schulterzuck:
Aber das Thema passt ja zu meiner Zahl der Beiträge. :D
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zuendi
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Beitrag von zuendi »

Hallo Georg,
ich bin ja nun auch nicht mehr der allerjüngste, aber solch eine Arbeit / Lösung, habe ich noch nie gesehen, muß ich ehrlich gestehen.
Hut ab, vor Dir und Deiner Arbeit, sie beeindruckt mich.

Vor ca. 30 Jahren habe ich genau wegen solch eine Fehler, so ein Teil verheizt. Man lernt eben nie aus.
Da ich gerade ein Holzgehäuse für ein Röhrenradio baue, kommt Deine hier vorgestellte Methode, wie gerufen. Ich habe da nämlich ein kleines optisches Problem, ich muß den Tastensatz etwas dicker "umhausen" / kann man das so schreiben. 2 - 3 mm ansetzen, ohne das man das gleich erkennt. Das wäre eventuell eine Methode.
Eine Frage dazu, geht das mit jedem Holzleim, also auch den Poanal-Express aus dem baumarkt, oder ist das ein spezieller?

Gruss zuendi
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GeorgK
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Beitrag von GeorgK »

zuendi hat geschrieben:Hallo Georg,

Eine Frage dazu, geht das mit jedem Holzleim, also auch den Poanal-Express aus dem baumarkt, oder ist das ein spezieller?

Gruss zuendi
Hollo Zuendi,
Du kannst jeden Holzleim Verwenden, wichtig ist nur Holz auf Holz, oder Furnier auf Holz oder Furnier auf Furnier. Also nicht Holz und Kunststoff zusammen leimen wollen - , dass geht nicht.
Das mit dem Bügeleisen ist eine schnelle Sache, denn danach kann gleich weitergearbeitet werden.
In "Jungen" Jahren habe ich an einer Furnierpresse und der Furnierfügemaschine gearbeitet. Auf die Werkstücke kommt Leim mit der Zahhnspachel drauf, dann das Furnier darauf, und ab in die Presse, die mit etwa 80 Grad (Je nach Furnier) beheizt ist. Die Pressdauer ist nicht lange. Das Bügeleisen ist also die Minni-Variante. Grössere Furnierstücke mache ich auch so. Bei hellem Furnier mit der Temperatur vorsichtiger angehen.Bei Harthölzern wie Buche, Eiche usw, ist das Furnier sowiso etwas dicker, verträgt schon mehr Hitze.
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Wie geht das

Beitrag von Rufusi »

Hallo Georg,
einfach toll! eine Frage wie schützt du das Bügeleisen vor Leimresten?
Besten Gruß
Wolfgang
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zuendi
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Beitrag von zuendi »

Hallo Wolfgang,
"Mutti" wird sowieso nicht tatenlos zuschauen, wie Du ihr bestes Stück zur Sau machst - so ist es jedenfalls bei mir. Dazu sollte man schon ein altes Bügeleisen vorsichtshalber nehmen. Solche Teile findet man auf dem Sperrmüll, wenn nicht kaufst Du Deiner Holden ein neues, dann hast Du "Deins" :P
Obwohl das weniger verdreckt wird, wie man denkt, eher schaffen wir Bastler, die Oberfläche des Bügeleisen zu zerkratzen, oder ähnlich unansehlich zu "gestalten".
Leimreste und ähnliche Anhaftungen, kann man immer mechanisch entfernen, das geht leichter, wie Du denkst, denn es heißt ja nicht umsonst Holzleim und nicht Metallkleber. Danach kann man die Oberfläche des Bügeleisen wieder reinigen, sogar polieren - also das ist gar kein Problem.
Wenn man eine neue Arbeit beginnt, sollte man das vorher sowieso immer machen.

Ich hoffe nicht durch meine voreilige Antwort, mich unbeliebt gemacht zu haben - entschuldige bitte Georg. Es sind meine Erfahrungen, mit Arbeiten - wo ich ein Bügeleisen benutze. Übrigens danke Georg (als Feedback), ich wäre nie auf das einfachste gekommen und habe schon erfolgreich einen Test durchgeführt!
Gruss zuendi
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GeorgK
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Beitrag von GeorgK »

zuendi hat geschrieben:Hallo Wolfgang,
"Mutti" wird sowieso nicht tatenlos zuschauen, wie Du ihr bestes Stück zur Sau machst - so ist es jedenfalls bei mir. Dazu sollte man schon ein altes Bügeleisen vorsichtshalber nehmen. Solche Teile findet man auf dem Sperrmüll, wenn nicht kaufst Du Deiner Holden ein neues, dann hast Du "Deins" :P

Genau !:super:


Gruss zuendi
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Bügeleisen

Beitrag von Rufusi »

Hallo zuendi, Hallo Georg,
das habe ich aus anderem Grund gefragt. Ich fürchtete dass der Leim am Bügeleisen hinterlich ist beim arbeiten. Für solche Fälle (aufbügeln von Umleimern) habe ich ein eigenes Bügeleisen in der Werkstatt.
Schönen Dank für die Antworten und Georg ist halt immer für 'ne Überraschung gut!
Gruß Wolfgang