Steckverbindungen nachrüsten
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- Kuba Komet
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Hallo Leute,
ich kann ja eigentlich nur Stellung nehmen zu den Modellen von Saba. Die paar Konkurenzmodelle von Nordmende, Loewe Opta, Philips, Grundig und Graetz, die ich auf dem Tisch hatte, sind eine verschwindende Minderheit. Bei den Sabaradios ist allein das Erneuern der Skalenbeleuchtung, was ja wohl nach 50 und mehr Jahren sehr zu empfehlen ist, ohne Ausbau des Chassis überhaupt nicht möglich. Eine gründliche Reinigung, Beginn einer jeden Restauration, dürfte bei keinem Röhrenradio möglich sein. Nenne mir mal jemand ein einziges Modell, bei welchem allein schon eine gründlich Reinigung ohne Chassisausbau machbar ist. Mit anderen Worten, eine Überholung eines alten Radios ohne Chassisausbau ist in meinen Augen Pfusch.
Gruß Otto
ich kann ja eigentlich nur Stellung nehmen zu den Modellen von Saba. Die paar Konkurenzmodelle von Nordmende, Loewe Opta, Philips, Grundig und Graetz, die ich auf dem Tisch hatte, sind eine verschwindende Minderheit. Bei den Sabaradios ist allein das Erneuern der Skalenbeleuchtung, was ja wohl nach 50 und mehr Jahren sehr zu empfehlen ist, ohne Ausbau des Chassis überhaupt nicht möglich. Eine gründliche Reinigung, Beginn einer jeden Restauration, dürfte bei keinem Röhrenradio möglich sein. Nenne mir mal jemand ein einziges Modell, bei welchem allein schon eine gründlich Reinigung ohne Chassisausbau machbar ist. Mit anderen Worten, eine Überholung eines alten Radios ohne Chassisausbau ist in meinen Augen Pfusch.
Gruß Otto
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Zustimmung!Mit anderen Worten, eine Überholung eines alten Radios ohne Chassisausbau ist in meinen Augen Pfusch.
Denke mal auch, ein Chassis laufend auszubauen, weil heute mal eine Reinigung dran ist um dann nächste Woche mal einen Tropfen Öl zu verlieren, kann man nicht als Restaurierung verkaufen.
Entweder richtig oder ganz sein lassen.
Ich denke auch, die hier so häufig beschriebene Kondensatoraustauschaktion macht ja auch keiner mit eingebautem Chassis und das in sechs Anläufen, oder?
paulchen
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Und schon sind wir bei einer Grundsatzdiskussion gelandet: wie perfekt muss das Gerät werden? Müssen alle Kondensatoren, die Papier oder Teer enthalten, getauscht werden oder nur die, die defekt sind? Und so weiter.
Wie ich hier schon geschrieben habe, tausche ich nur die Kondensatoren aus, die aktuell oder voraussichtlich bald Probleme verursachen.
Den in Jahrzehnten angesammelten Staub kann man oft auch ohne Chasssisausbau mittels Staubsauger und Pinsel zum größten Teil entfernen. Wenn in irgendeiner schlecht zugänglichen Ecke noch ein wenig übrig bleibt, stört mich das nicht, solange es nicht von außen sichtbar ist. Machmal geht es nicht ohne Ausbau, wenn man z.B. den sichtbaren Schmutz hinter der Skala sonst nicht wegbekommt. Auf die Idee, ein Chassis z.B. in den Geschirrspüler zu stecken, würde ich nie kommen.
In der letzten Zeit habe ich zwei Radios bearbeitet, die auch ohne Chassisausbau nun den Zustand 1 haben. Die waren natürlich vom optischen Zustand auch vorher schon sehr gut, kaum verschmutzt und hatten nur kleine elektrische Fehler. Beide Geräte (Baujahr 1960/61) waren nicht mehr mit den anfälligen Papierkondensatoren ausgestattet. Wozu hätte ich die Chassis ausbauen sollen?
Das ist genauso wie bei alten Autos. Ein Oldtimer darf meiner Meinung nach ruhig Gebrauchsspuren haben. Fahrzeuge, die komplett zerlegt und penibelst auf einen neuwertigen Zustand gebracht wurden (einschließlich einer Menge teurer Neuteile), wirken auf mich nicht authentisch. Wenn ein solches Fahrzeug dann nur in der Garage steht und selbst zu einem Oldtimertreffen in einem geschlossenen Anhänger transportiert wird, damit bloß kein Staubkörnchen und kein Regentropfen darankommt, finde ich das lächerlich. Wenn der Besitzer, wie ich schon erlebt habe, das Fahrzeug 5 km vor dem Treffen vom Anhänger holt, damit zum Treffen fährt und dort eine Geschichte von einer abenteuerlichen 800 km weiten Anreise erzählt, wird es peinlich. Denn wer genau hinschaut, sieht, dass das Fahrzeug nicht so weit gefahren sein kann. Und es würde diese Strecke auch womöglich gar nicht durchhalten.
Lutz
Wie ich hier schon geschrieben habe, tausche ich nur die Kondensatoren aus, die aktuell oder voraussichtlich bald Probleme verursachen.
Den in Jahrzehnten angesammelten Staub kann man oft auch ohne Chasssisausbau mittels Staubsauger und Pinsel zum größten Teil entfernen. Wenn in irgendeiner schlecht zugänglichen Ecke noch ein wenig übrig bleibt, stört mich das nicht, solange es nicht von außen sichtbar ist. Machmal geht es nicht ohne Ausbau, wenn man z.B. den sichtbaren Schmutz hinter der Skala sonst nicht wegbekommt. Auf die Idee, ein Chassis z.B. in den Geschirrspüler zu stecken, würde ich nie kommen.
In der letzten Zeit habe ich zwei Radios bearbeitet, die auch ohne Chassisausbau nun den Zustand 1 haben. Die waren natürlich vom optischen Zustand auch vorher schon sehr gut, kaum verschmutzt und hatten nur kleine elektrische Fehler. Beide Geräte (Baujahr 1960/61) waren nicht mehr mit den anfälligen Papierkondensatoren ausgestattet. Wozu hätte ich die Chassis ausbauen sollen?
Das ist genauso wie bei alten Autos. Ein Oldtimer darf meiner Meinung nach ruhig Gebrauchsspuren haben. Fahrzeuge, die komplett zerlegt und penibelst auf einen neuwertigen Zustand gebracht wurden (einschließlich einer Menge teurer Neuteile), wirken auf mich nicht authentisch. Wenn ein solches Fahrzeug dann nur in der Garage steht und selbst zu einem Oldtimertreffen in einem geschlossenen Anhänger transportiert wird, damit bloß kein Staubkörnchen und kein Regentropfen darankommt, finde ich das lächerlich. Wenn der Besitzer, wie ich schon erlebt habe, das Fahrzeug 5 km vor dem Treffen vom Anhänger holt, damit zum Treffen fährt und dort eine Geschichte von einer abenteuerlichen 800 km weiten Anreise erzählt, wird es peinlich. Denn wer genau hinschaut, sieht, dass das Fahrzeug nicht so weit gefahren sein kann. Und es würde diese Strecke auch womöglich gar nicht durchhalten.
Lutz
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Zumal man selbst ja auch deppert dabei werden kann. Bei mir findet der Testlauf mit externen Lautsprechern (harte Membran, von einem Dual-Kofferplattenspieler mit Röhrenverstärker) statt. Das Chassis ist oft eine Woche lang draußen. Meine Lebensgefährtin ist da immer ganz fasziniert davon, sie hätte am liebsten so ein Chassis mit Boxen im Wohnzimmer stehen. Weshalb ich irgendwann auch mal ein Gerät in ein Plexigehäuse einbauen werde.paulchen hat geschrieben:
Denke mal auch, ein Chassis laufend auszubauen, weil heute mal eine Reinigung dran ist um dann nächste Woche mal einen Tropfen Öl zu verlieren, kann man nicht als Restaurierung verkaufen.
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Ist natürlich eine schweißtreibende Angelegenheit, ein Radio mit der Zahnbürste abzuschrubben. Andererseits sollte so ein altes Radio nach Möglichkeit in einen werksnahen Zustand versetzt werden oder man lässt es so, wie es gefunden wurde. Dazwischen gibt es nichts.
Halbe Sachen hasse ich schon seit meiner Geburt, irgendwelche Kompromisse sehen doch immer ein wenig aus wie gewollt und nicht gekonnt. Wenn man aber etwas nicht kann, dann sollte man es lassen.
Gruß Otto
Halbe Sachen hasse ich schon seit meiner Geburt, irgendwelche Kompromisse sehen doch immer ein wenig aus wie gewollt und nicht gekonnt. Wenn man aber etwas nicht kann, dann sollte man es lassen.
Gruß Otto
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Naja, eine felldichte Staubschicht sollte _immer_ runter.Otto hat geschrieben:Ist natürlich eine schweißtreibende Angelegenheit, ein Radio mit der Zahnbürste abzuschrubben. Andererseits sollte so ein altes Radio nach Möglichkeit in einen werksnahen Zustand versetzt werden oder man lässt es so, wie es gefunden wurde. Dazwischen gibt es nichts.
Ich habe ja das große Glück, direkt an meiner Bastelbutze einen Balkon zu haben, darauf ein großer runder Tisch mit Glasplatte steht. Da kann man wunderbar reinigen. Wer allerdings in einer Mietwohnung ohne Balkon aber mit zur Giftigkeit neigendem Weibe wohnt...
Wer mal ein interessantes Gerät mit total defektem Gehäuse hat, bitte an mich denken, das Plexiglasprojekt wird irgendwann mal gemacht. Schon der staunenden Kinderaugen wegen.
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Meiner Meinung nach muß man das Chassis zwischendurch mal ausbauen. Staub sammelt sich während des Betriebes schon mal an. Der muß dann weg. Das mache ich auch bei meinem Fernseher. Da machen dann Stecker schon Sinn, vor allem an den Lautsprechern.
Gruß Stephan
Röhre gut, alles gut
Ein Wunder ist das elektrisch Licht, manchmal geht es, manchmal nicht.
RIP WDR Langenberg 720kHz (6.07.2015 - 02:00)
RIP DLF Nordkichen 549kHz (31.12.2015 - 23:50)
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Moin,Otto hat geschrieben:Halbe Sachen hasse ich schon seit meiner Geburt, irgendwelche Kompromisse sehen doch immer ein wenig aus wie gewollt und nicht gekonnt.
zufällig auch Sternzeichen Jungfrau?

Gruß aus Stuttgart... Hotte
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Nee, Hotte, Löwe. Deine Oma hat so Unrecht nicht, aber sie hätte wohl auch nichts dagegen einzuwenden, wenn man seine Arbeit ordentlich macht. Aus einem 50 Jahre alten Radio muss das Chassis zwingend ausgebaut werden, sonst heißt es außen hui und innen pfui. Es kommt ja noch etwas erschwerend hinzu, wir alle wissen doch aus eigener leidvoller Erfahrung, wie verbaut manchmal so ein altes Radio ist. Man kommt schier an die Bauteile nicht heran, auch Messungen an den Röhrenfassungen arten manchmal in Arbeit aus. Bei einem ausgebauten Chassis sind diese Arbeiten erheblich leichter zu bewältigen, bei meinen Wurstfingern wäre es schlicht ein Unding, nur durch das Loch im Boden arbeiten zu wollen. Selbst bei den Geräten, bei denen man erst diverse Drähte ablöten muss, ist doch das Chassis in 15 Min. draußen.
Gruß Otto
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Ähem.. ich sagte doch das ich die Chassis auch immer ausbaue. Ich bin halt nur nicht so verrückt das ich ALLE Bauteile ausbaue um dann das nackte Blech am besten per Sandstrahlen und neu lackieren wieder in Neuzustand zu bringen. Damit wären wir wieder bei meiner Oma.Otto hat geschrieben:Aus einem 50 Jahre alten Radio muss das Chassis zwingend ausgebaut werden, sonst heißt es außen hui und innen pfui.

Gruß aus Stuttgart... Hotte
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Sei nicht so empfindlich, ich habe das doch mehr grundsätzlich gemeint. Alles, was man hier schreibt, wird doch von vielen Leuten gelesen. Es ging also mehr an die Adresse derer, die sich vor dem Chassisausbau fürchten oder aus was weiß ich für Gründen sich eben durch die Kellerluke zwängen.
Gruß Otto
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Ich bin alles mögliche, nur nicht empfindlich.Otto hat geschrieben:Sei nicht so empfindlich


Aber nun mal im Ernst. Ich habe es noch nie für nötig gehalten ein Chassis mit Steckverbindungen auszurüsten. Natürlich würde es eine nochmalige Reparatur erleichtern. Andererseits habe ich mit diesen Steckverbindungen auch wieder eine mögliche Fehlerquelle. Wie oft baut man ein Chassis eigentl. aus? Ich immer nur zur Reparatur, danach läuft es testweise noch einige Wochen (bin ja nur an den Wochenenden zu Hause!) per Testlautsprecher (dieser ist mit Krokodilklemmen angeschlossen) und wird erst dann wieder eingebaut. Während dieser "Testphase" bin ich dann meist mit dem Gehäuse beschäftigt. Also alles im grünen Bereich.

Gruß aus Stuttgart... Hotte
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Hallo Hotte,
das ist genau meine Vorgehensweise auch. Der Weg ist eben nicht das Ziel, aber es führt in dem Fall nur ein Weg zum angepeilten Ziel. Ich beschäftige mich vorwiegend mit Saba und da speziell mit den verschiedenen Meersburg- und Freiburgmodellen. Ein bisschen bin ich dadurch verwöhnt, denn man braucht keine Kabel abzulöten. Ganz schlimm finde ich Radios, die über eine Klangregistratur verfügen. Die ist dann sinnigerweise an der Schallwand fest verschraubt, die Schrauben lassen sich mit keinem normalen Werkzeug lösen und das ausgebaute Chassis spielt nur über diese Klangregistratur. Dazu noch starre Drähte, die man 2 x biegen darf und die beim 3. Versuch abbrechen. Man könnte meinen, dass die Konstrukteure überhaupt nicht damit gerechnet haben, das Gerät könne ein Problem kriegen und müsse irgendwann auch mal repariert werden.
Gruß Otto
das ist genau meine Vorgehensweise auch. Der Weg ist eben nicht das Ziel, aber es führt in dem Fall nur ein Weg zum angepeilten Ziel. Ich beschäftige mich vorwiegend mit Saba und da speziell mit den verschiedenen Meersburg- und Freiburgmodellen. Ein bisschen bin ich dadurch verwöhnt, denn man braucht keine Kabel abzulöten. Ganz schlimm finde ich Radios, die über eine Klangregistratur verfügen. Die ist dann sinnigerweise an der Schallwand fest verschraubt, die Schrauben lassen sich mit keinem normalen Werkzeug lösen und das ausgebaute Chassis spielt nur über diese Klangregistratur. Dazu noch starre Drähte, die man 2 x biegen darf und die beim 3. Versuch abbrechen. Man könnte meinen, dass die Konstrukteure überhaupt nicht damit gerechnet haben, das Gerät könne ein Problem kriegen und müsse irgendwann auch mal repariert werden.
Gruß Otto