KW-Fehler im Grundig 196w/ukw

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klausw
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KW-Fehler im Grundig 196w/ukw

Beitrag von klausw »

Hallo Bastelgemeinde.

Ich habe meinen Grundig nun fast fertig (optisch + technisch), bis....ja, bis auf einen Fehler im KW-Teil ( und zwar nur dort ), der mich wahnsinnig macht.

Natürlich, wie sollte es anders sein, tritt der Fehler nicht permanent auf.

Äußert sich wie folgt: Lautes Krachen entweder bei der Wellenbereichsumschaltung auf KW, teilweise Funkenfeuer an den Kreiskontakten, oder plötzliches Krachen während des KW-Betriebs, danach kein Empfang mehr. In diesem Fall hilft auch kein erneutes Umschalten mehr (also kein Kontaktproblem)
Ich habe dennoch die Kontakte gereinigt, dort liegt der Fehler aber nicht.

Irgendwann setzt der Empfang mit Krachen von alleine auf KW wieder ein. Röhrentausch und Reinigen der Röhrenfassungen ebenfalls ohne Resultat.

Alle Teerkondensatoren wurden getauscht, es sind nur noch die weiß-milchigen Kunststoffkondis kleiner Kapazität drin. Diese sind -optisch- unauffällig.

Schaltbild liegt mir vor, aber auf Grund der verschachtelten Bauweise des Kreisschalters kann ich nicht feststellen, welche Kontakte (Nummern im Schaltplan) konkret vom "Feuer" betroffen sind.

Meßbar ist allerdings: Beim Aussetzen des Empfangs liegt kaum noch Spannung an der Anode der Triode der ECH42 (normalerweise sind dort bei KW-Empfang ca. 112 V messbar). Vor der Anode liegt eine "Luftspule" (BY 1107) und davor ein 30k-Widerstand. Am anderen Ende des Widerstands liegen noch über 200 V an, jedoch brachte auch Widerstandstausch keine Abhilfe.

Andere Widerstände scheinen ebenfalls unauffällig.

Ein Schaltplan des Gerätes liegt mir vor.
Ich kann den Schaltplan jedoch hier leider nicht hochladen, da ich keinen Scanner besitze. Jedoch ist bei radiomuseum.org in einem Vortrag von Hr. Knoll, der dort frei zugänglich unter dem Suchbegriff "Grundig 196w/ukw" auffindbar ist, das Schaltbild als Anlage für frühe UKW-Schaltungen enthalten:
Link: http://www.radiomuseum.org/forumdata/up ... 20copy.pdf

Kann mir jemand mit einem gezielten Tipp weiterhelfen?

k.

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Erik
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Beitrag von Erik »

Da pflegte mein alter Freund Willi, der gelernte Radio- Fernsehtechniker, späterer Ingenieuer und Oberstudienrat zu sagen: Das findet man am besten, wenn es richtig kaputt ist.

Es kann eine kalte Lötstelle sein, es aber auch ein gebrochener Widerstand oder Röhrchenkondensator sein. Saubere Kontakte alleine sind kein Beweis dafür, daß die Kontaktfahne auch fest aufsitzt.

usw usw

es sind nur noch die weiß-milchigen Kunststoffkondis kleiner Kapazität drin. Diese sind -optisch- unauffällig. Das sagt nix aus, die können prima aussehen und trotzdem defekt sein.

Kannst du es denn durch Anklopfen verändern?

Manchmal kriegt ein gebrochenes Bauteil (Widerstand) wieder Schluß wenn es sich durch Wärme ausdehnt. Das würde zB dazu passen, daß der Empfang auf einmal wieder da ist.

Tut mir leid, wenn ich dir nicht sagen kann, wo du messen solltest. Als konkreten Tipp sage ich: Mal alle Lötstellen nachlöten und die restlichen "milchigen" Kondensatoren untersuchen.
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Radiomann
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Beitrag von Radiomann »

Erik hat geschrieben:Manchmal kriegt ein gebrochenes Bauteil (Widerstand) wieder Schluß wenn es sich durch Wärme ausdehnt. Das würde zB dazu passen, daß der Empfang auf einmal wieder da ist.
...
Tut mir leid, wenn ich dir nicht sagen kann, wo du messen solltest.
Hallo,

manchmal lassen sich derartige Fehler mittels Heißluft (Haarfön) und/oder Kältespray eingrenzen.
klausw
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Beitrag von klausw »

Ich werde mich mal wieder an die Suche machen. Kalte Lötstellen waren bisher nicht erkennbar, beklopfen hat ebenfalls nichts gebracht.

Leider ist das gesamte Spulenaggregat + Kreisschalter so eng verbaut, dass man ständig Gefahr läuft, irgendwas abzureißen (einige haarfeine Spulendrähte sind direkt an die Kontakte des Kreisschalters gelötet, und zwar sehr kurz). Zudem ist trotz aller beleuchtungstechnischer Raffinessen die Sicht auf alle Lötkontakte nur begrenzt möglich. Wärme hat ebenfalls keine eindeutige Ursache hervorgebracht.

Zum Schaltplan: ich habe den Schaltplan von der Rückwand des Geräts, dieser ist allerdings nur mit Lupe entzifferbar, etwa Gesamtgröße DIN A6 ( :shock: auch damals gab's schon Leute, die schwer gedacht haben und Erprobtes unbedingt versauen mussten :? ). Eine etwa 4-fache Vergrößerung mittels Kopierer lässt das Ganze nur bedingt besser werden, da die Werte der Bauteile sowie insbes. die Nummerierung der Schalterkontakte so klein gedruckt sind, dass sie bereits beim Druck zu Farbklecksen verschwammen. Insofern gleicht mein Schaltplan in etwa dem des RM.

Mein bisheriges Ergebnis:
ich habe auf dem Schaltplan alle Anschlüsse derjenigen Kontakte weiterverfolgt, welche nur in Stellung "K" geschlossen sind:

9 - 10
15 - 16
29 - 30
29 - 31
30 - 31

Dort finde ich im Oszillatorbereich laut Schaltplan aber keinen infrage kommenden C. ????


Trotz miesem Schaltplan meine Bitte um weitere Tipps.
Momentan bin ich wahrscheinlich etwas betriebsblind geworden.
k.

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Beitrag von saarfranzose »

gut lesbare Pläne hatte ich hier schon mal bereitgestellt
Gruß,
Jupp
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Beitrag von klausw »

saarfranzose hat geschrieben:gut lesbare Pläne hatte ich hier schon mal bereitgestellt

Ist richtig. Damals ging's um einen 165w/UKW (also ohne KW-Teil), bei dem Du noch den Plan des 196w (ohne UKW) angehängt hattest. Der 165w/UKW ist fertig restauriert und spielt.

Ich habe jetzt nicht gesondert verglichen, inwieweit sich der Plan des 196w und meines 196w/UKW (also mit in die Gesamtschaltung integrierten UKW-Supers, kein eingebautesZusatzgerät) unterscheiden, weil mich das bei meiner Fehlersuche nicht weiterbringt, habe dies aber hier im Forum auch deswegen nicht verlinkt, da zumindest bei mir der link auf Deine Schaltpläne im Moment eine Fehlermeldung ("Seite kann nicht angezeigt werden") ergibt.

Gruß
k.

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Beitrag von saarfranzose »

es kann schon mal sein das die download Seite kurzzeitig nicht erreichbar ist, es ist ein sehr preiswerter account den ich für meine großen Ablagen benutze. Im Moment geht es aber wieder.
Die Schaltungen für die UKW Variante mit ECH42 befinden sich im zip Archiv.
Gruß,
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Beitrag von klausw »

Aktueller Sachstand:

Ich hatte nochmal alle Anschlüsse überprüft, in Frage kommende C's einseitig abgelötet und neue eingesetzt, jedoch keinen Fehler gefunden. Danach wieder die alten Verbindungen hergestellt, da ich nicht alle C-Werte genau passend hatte.

Auch schwierig feststellbar, weil das Ding momentan spielt.

Der Kreisschalter ist "Teufelszeug", weil die Platten so eng stehen, dass man mechanisch reinigend nicht an alle Ecken rankommt, egal, was man sich an Werkzeug bastelt.

Wahrscheinlich kommt der nächste Aussetzer, sobald ich alles fein säuberlich ins Gehäuse eingebaut habe und das Gerät zwecks längerer Erprobung aus der Werkstatt in einen Wohnraum geschleppt habe. :?

Momentan erstmal keine Lust zu weiterer, herumstochernder Fehlersuche.... :(


k.

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Beitrag von Erik »

klausw hat geschrieben: Der Kreisschalter ist "Teufelszeug", weil die Platten so eng stehen, dass man mechanisch reinigend nicht an alle Ecken rankommt, egal, was man sich an Werkzeug bastelt.
Da wirst du chemisch rangehen müssen.
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Beitrag von SK468W »

Hallo,

Zweites Gerät mit KW-Bereich nehmen danebenstellen und auf Oszillatorfrequenz des ersten abstimmen (Rauschminimum). Evtl. Antenne aus einigen Wdg. Draht um das erste Gerät wickeln und an zwei anschliessen. Bei Bei einem KW-Ausfall hörst Du nun, ob es am Oszillator liegt oder nicht!

MfG Volker
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Beitrag von röhrenradiofreak »

Dieser Test ist überflüssig, denn klausw hat am 20.7. geschrieben, dass im Fehlerfall die Anodenspannung der Triode fehlt. Dann schwingt der Oszillator definitiv nicht mehr.

Lutz