Blaupunkt Riviera 2640 mittelmäßiger UKW Empfang

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xscotty1990
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Blaupunkt Riviera 2640 mittelmäßiger UKW Empfang

Beitrag von xscotty1990 »

Mahlzeit, 8_)

Ich habe hier in der Firma seit längerer Zeit ein Riviera stehen, was zum Kd. zurück soll. Nun habe ich das Gerät nochmal überprüft und der UKW Empfang ist wirklich nur mittelmäßig. Die EM84 schlägt nicht ganz aus, bei starken Sendern nur 3/4. Das ganze Band ist bei dem Radio ziemlich leer, gegenüber einem Fidelio, oder meinem Senior 62. Spannungen sind alle im annehmbaren Bereich und noch zu verkraften. Röhren wurden referenzhalber auch schon getauscht. Nun wollte ich wissen, ob der Empfang bei der Kiste einfach nicht besser geht?

Vielen Dank,

xscotty1990 :wink:
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Funkschrotti
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Beitrag von Funkschrotti »

Hallo,
das geht auf jeden Fall besser, da wird wohl irgendein Fehler im UKW-Bereich vorliegen.

Gruß

Roland
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holger66
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Beitrag von holger66 »

Ich hatte vor einiger Zeit ein 2540, also das Vorgängermodell hier zur Reparatur. Der UKW-Empfang war hinterher sehr gut, das mag. Band wollte aber auch nicht ganz restlos zusammengehen. Begrenzereinsatz. Ich habe dann den R an dem G2 der letzten Zf-Röhre etwas verkleinert, dann gings. Dieselbe Aktion habe ich neulich an einem Loewe-Opta Atlas 3790 auch gemacht. Dieser "Fehler" scheint an Geräten aus den Jahren um 1957, die eine EM84 haben, gar nicht so selten zu sein, ein aktuell hier stehendes "Goldy 58" von Schaub-Lorenz hat es auch, bei wirklich bombigem UKW-Empfang.

So wie Du es beschreibst, würde ich aber auch einen Fehler annehmen. Kannst Du abgleichen ?

H.
UKW: Wehe, wehe, wenn ich auf das Ende sehe.....
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xscotty1990
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Beitrag von xscotty1990 »

holger66 hat geschrieben:Ich hatte vor einiger Zeit ein 2540, also das Vorgängermodell hier zur Reparatur. Der UKW-Empfang war hinterher sehr gut, das mag. Band wollte aber auch nicht ganz restlos zusammengehen. Begrenzereinsatz. Ich habe dann den R an dem G2 der letzten Zf-Röhre etwas verkleinert, dann gings. Dieselbe Aktion habe ich neulich an einem Loewe-Opta Atlas 3790 auch gemacht. Dieser "Fehler" scheint an Geräten aus den Jahren um 1957, die eine EM84 haben, gar nicht so selten zu sein, ein aktuell hier stehendes "Goldy 58" von Schaub-Lorenz hat es auch, bei wirklich bombigem UKW-Empfang.

So wie Du es beschreibst, würde ich aber auch einen Fehler annehmen. Kannst Du abgleichen ?

H.
Nein,noch nicht. Aber ich bin lernfähig. Dazu muss ich eingestehen, daß die Blaupunkt Kondis noch drinne sind. Kd. will nicht so viel Geld reinstecken.
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hoeberlin
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Beitrag von hoeberlin »

Hallo, xscotty,

das Riviera 2640 hat auf AM und FM eine erstklassige Empfangsleistung..... wenn es in Ordnung ist. Ich hatte so ein Gerät, das ich aber aufgrund defekten Tastensatzes ( schlechte Kontaktgabe ) geschlachtet habe.

Es wäre denkbar, dass der Abgleich nicht stimmt. Vorher sollten aber gerätetypische Besonderheiten geprüft werden. So gibt es z.B. eine innere Abschirmung im UKW Tastenschieber, die über eine hochflexible Litze geerdet ist. Auch die Kontakte selbst greifen an vielen Stellen der Schaltung ( ZF-Verstärker ) weitreichend ein, und schliessen bei UKW die AM Filterkreise kurz. Das Problem ist, dass die Funktion der Schalter nicht per Ohmmeter geprüft werden kann.

Ich würde daher davon abraten, an Filterkernen zu drehen!! Ohne Messgeräte kanns nur schlechter werden.

ich hoffe, das hilft erstmal weiter.

Henning
Erik
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Beitrag von Erik »

holger66 hat geschrieben:, ein aktuell hier stehendes "Goldy 58" von Schaub-Lorenz hat es auch, bei wirklich bombigem UKW-Empfang.
Da schau her!

Ich habe doch vor einigen Wochen einen Goldy aus den frühen 60ern für unseren Junior hergerichtet. Und da lässt das magische Band auch immer so ein kleines Anstandsstückchen frei. Der Empfang ist aber absolut sauber und klar.
- Ja, der Heesters, das hat er nun davon, von seiner Raucherei... -
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holger66
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Beitrag von holger66 »

xscotty1990 hat geschrieben: Blaupunkt Kondis noch drinne
Raus damit. So wird das nie was !

H.
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paulchen
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Beitrag von paulchen »

Hallo Holger!

Zustimmung zu Deinem letzten Beitrag.

Allerdings möchte ich schon mal etwas zu dem Eingriff in die ZF sagen, die Du vorher angedeutet hast.

Bevor ich das Regelverhalten der Schaltung verändere, bis zum wilden Schwingen der ZF, sollte man sich doch einmal überlegen, was und wie man da etwas verändert.
In der Regel hilft hier einfach eine andere Röhre. Ich habe sehr oft beobachtet, das gerade MA gleicher Bezeichnung unterschiedliche Aussteuerung haben.
Danach kann ich immer noch die Widerstände an der Röhre in gewissen Grenzen verändern, um das unbedingte (?) Zusammenführen der Balken zu erreichen.

meint zumindest

paulchen
hoeberlin
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Ermittlung der Empfindlichkeit

Beitrag von hoeberlin »

Hallo, in die Runde,

wenn ich xcotty richtig verstanden habe, hiess es "das Band ist ziemlich leer". Das interpretiere ich dahingehend, dass ein anderes Rradio z.B. 20 Sender rauschfrei bringt, dieses aber nur 5 oder 10.

Mit Hausmitteln kann man nur vergleiche anstellen. dazu sucht man sich einen Sender, der auf einem guten Radio nur bei präziser Abstimmung sauber, laut und klar empfangbar ist.

Den gleichen Sender versucht man nun mit dem "Prüfling" auch zu empfangen. Dazu müssen die gleichen Empfangsverhältnisse gegeben sein. ( Gerät freistehend im Raum, nichts oben drauf liegend etc. )

Wenn der gleiche Sender nur verrauscht oder sehr leise empfangbar ist, dann ist dieses Gerät schlechter. Um wieviel, muss noch geklärt werden.

Wieweit das MAgische Band dabei ausschlägt, ist Nebensache! Das hängt von der Gerätekonzeption ab, und von Toleranzen, z.B.
- Alterung der Röhren
- Erhöhte Anodenspannung aufgrund erhöhter Netzspannung
- Verringerte Anodenspannung aufgrund schwachen Gleichrichters
- Veränderung von Widerständen im Ansteuerkreis der EM
- Änderung der Aussteuerkennlinie der EM aufgrund veränderter Anodenspannung.

Ich muss Paulchen recht geben: Man sollte niemals irgendwelche Bauteilwerte ändern. Verändert man die Verstärkung / Begrenzerwirkung des ZF-Verstärkers, dann verändert sich automatisch die Durchlasskurve des ZF-Verstärkers. Das kann dann zum Schwingen der ZF führen, zu Erscheinungen wie "Zwitschern" ( man hört trotz korrekter Sendereinstellung einen Nachbarsender mit Zischlauten im Hintergrund)

Diesem Problem wieder Herr zu werden, ist selbst mit ausreichend Messmitteln und Erfahrung ausgesprochen schwierig. Und ein "geht so einigermaßen" wird den hervorragenden Konstruktionen der damaligen Zeit nicht gerecht.

meint Henning