Elektrodenschluss beseitigen ?

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Tobi
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Elektrodenschluss beseitigen ?

Beitrag von Tobi »

hab mir gerade eine RENS 1294d zerschossen.
Die Röhre war neuwertig, mit 100% vorher gemessen, jetzt zeigt der Röhrenprüfer "Elektrodenschluss" an.
Kann man da nochwas machen?
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Funkschrotti
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Re: Elektrodenschluss beseitigen ?

Beitrag von Funkschrotti »

Hallo,
was für eine Röhre soll das sein ? Eine RENS1294d gibt es nicht. Ob man da was machen kann, hängt davon ab, wo der Schluß sich befindet. Zwischen welchen zwei Elektroden ?

Gruß

Roland
hoeberlin
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Re: Elektrodenschluss beseitigen ?

Beitrag von hoeberlin »

.... hier wäre auch interessant, mit welchem Röhrenprüfgerät das gemessen wurde. Funke W19 und Konsorten zeigen nur einen leichten Ausschlag am Messwerk, und das nur, wenn wirklich ein Schluss vorliegt, neuberger RPG270 zeigt Schluss per Glimmlampe an, und zwar schon dann, wenn es nur ein relativ hochohmiger Übergangswiderstand ist. Dazu ist noch wichtig, zwischen welchen Elektroden der Schluss ist, und zuletzt bräuchte man noch das Schaltbild des Gerätes.

meint Henning
Schlau ist, wer weiss, wo er nachlesen kann, was er nicht weiss
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Jean_Berlin
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Re: Elektrodenschluss beseitigen ?

Beitrag von Jean_Berlin »

Hi Henning,
die meisten Funke-Prüfer machen die Kurzschlussprüfung sehr hochohmig, schlagen also schon bei mehreren Meg-Ohm deutlich aus. Das kann schon passieren, wenn man die Röhre in Nähe der Stifte feucht abgewischt hat. Bei lockerem Kolben, können sich auch Drähte im Sockel berühren.
Wichtig für die Beurteilung wäre, bei welcher Gelegenheit die Röhre "zerschossen" wurde und um welche Elektroden es sich handelt.

Auch die Fassung des Prüfers kann verschmutzt sein und den Kurzschluss fabrizieren, dann tritt er vielleicht sogar ohne eingesteckte Röhre auf.

@Funkschrotti: Bei diesen RENS-Typen gibt es manchmal Typen, die in keiner Tabelle (mehr) stehen. Die Telefunken-Bezeichnung RENS1294 gibt es und auf der gleichen Karte(42) des W19 steht die Valvo-Bezeichnung H4129D mit dem nachgestelltem D, also könnte es auch eine RENS1294d gegeben haben.

Grüsse,
Jean
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Re: Elektrodenschluss beseitigen ?

Beitrag von Tobi »

es ist eine RENS 1294, ich hab leicht am Kolben gewackelt und dabei gab es im inneren einen blauen Lichtbogen und im Radio war Ruhe.
Kolben und Sockel haben minimal Spiel,warsch. hat sich da etwas berühert.
Gemessen hab ich es mit einem "Kiesewetter &Co Vollnetz 35 "
Dort steht beschrieben:
"Elektrodenschlußprüfung: Hat die Röhre Elektrodenschluss, so wird der Zeiger in der Anfangsstellung stark schwingen. Auch hier ist eine weitere Prüfung nicht mehr nötig."
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Munzel
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Re: Elektrodenschluss beseitigen ?

Beitrag von Munzel »

Ohne Röhrenprüfgerät: was sagt denn ein simples Ohmmeter?


MfG
Munzel
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Re: Elektrodenschluss beseitigen ?

Beitrag von Tobi »

das Ohmmeter zeigt einen Schluss zwischen Gitter2 und Anode.
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RENS 1294

Beitrag von drahtfunk »

Hallo,

schade um diese Röhre. Diese Type wurde bis 1935 sehr häufig in höherwertigen Empfängern verwendet.
Tobi hat geschrieben:das Ohmmeter zeigt einen Schluss zwischen Gitter2 und Anode.
Das war's dann wohl. An einen Schluß im Sockel glaube ich ehrlich gesagt nicht.
Die Sockel unten und vor allem oben wären als Ersatzteil interessant, falls die Röhre in den Abfall soll.

Steckte die Röhre in Deinem Radio? Dann dürfte der Grund des Ablebens der Röhre wohl in dem Empfänger liegen. Wahrscheinlich hat das Schirmgitter durch einen Defekt im Gerät unfreiwillig die Rolle der Anode übernommen. Mit ihren dünnen Wicklungen ist es natürlich nicht so leistungsfähig wie die diese. Und brannte wohl durch.
Vielleicht hat sich ein Drähchen des G2 zur Anode 'urchgekämpft', obwohl doch eigentlich das Bremsgitter dazwischen ist.

Mit etwas Glück läßt sich ein gut gebrauchtes Exemplar in der E- Bucht zwischen 10 und 20 Euro saugen. Oder ein Umbau mit einer AF3. Bei der ist jedoch der Anodenstrom fast doppelt so hoch, was aber kein ernstes Problem darstellt.

Gruß drahtfunk
Schützt unsere Muttersprache!

Im übrigen:

Unerlaubtes Drehen am Radioapparat führt zu schweren Verstimmungen beim Hausherren, und ist daher bei Strafe verboten!
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Re: Elektrodenschluss beseitigen ?

Beitrag von Tobi »

ja wirklich schade um die Röhre zumal sie "Ladenneu" war, nichtmal ein Kratzer an der Abschirmung ist vorhanden.
Zum Glück hab ich noch ein paar RENS 1294 im Fundus, sodass der Mende nun wieder ordentlich spielt.
Den Grund des Absterbens habe ich hoffentlich gefunden, der Röhrensockel ist federnd gelagert, wie üblich mit Filzscheiben, eine davon hat sich aufgelöst, der Sockel und damit die Lötanschlüsse hatten zu viel Spiel und das ganze hat dabei leider beim wackeln eine Art Abschirmblech unter dem Chassis berühert.
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Re: Elektrodenschluss beseitigen ?

Beitrag von weiss »

Hallo, da die Röhre ja schon defekt ist kannst versuchen den Schluß "heraus zu Brennen". Das heißt du schließt einfach eine geringe Spannung an G2 und Anode an bis der Schluß herausgebrannt ist. Dann kannst die Röhre ja auf deinem RPG nochmls testen ob der Schluß wirklich weg ist. Vorher natürlich gut aufheizen.

Einen Versuch ist es wert.

MFG

Mario
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Re: Elektrodenschluss beseitigen ?

Beitrag von Tobi »

wie hoch sollte ich die Spannung zum rausbrennen wählen?
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Re: Elektrodenschluss beseitigen ?

Beitrag von Manu »

Ich würde da nicht zu hoch anfangen, so 20-30 Volt.
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Re: Elektrodenschluss beseitigen ?

Beitrag von Tobi »

hab es mit Elko und Netzteil probiert, Spannungen zwischen 30 und 150 Volt Gleichstrom gewählt, aber der Schluss geht nicht raus.
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Manu
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Re: Elektrodenschluss beseitigen ?

Beitrag von Manu »

Dann nimm mehr Ampere, so 700 mA, wenn dann nicht, 1 Ampere, und mehr Volt,
Kaputt ist sie ja sowieso...
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Re: Elektrodenschluss beseitigen ?

Beitrag von Christoph »

Die Höhe der Spannung hängt auch vom Widerstand des Schlusses ab. Es muss ja auch ein Strom fließen können der hoch genug ist.
Ich würde auch eher einen Elko vorschlagen. Vielleicht 50-100µF und mal 50V oder so.

Ich habe mal einen Elektrodenschluss bei einer RES164 eher ausversehen mit einem ca. 100µF Elko bei gut 200V weggebruzzelt. Ich hatte eigenltich vor mal mit einer geringeren Spannung anzufangen. Aufgrund von "nicht aufgepasst" kamen aus dem Netzteil aber doch gut 200V... Aber die Röhre hat dann wieder funktioniert.

Grüße
Christoph
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Christoph