EM 34/35

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Dietmar
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EM 34/35

Beitrag von Dietmar »

Ich habe gehört, das die EM 34/35 nicht mehr Lieferbar ist und man entweder auf eine gebrauchte zurückgreifen muss oder ein Ersatzmodell verwenden soll, für die man den Sockel umlöten muss......is da was dran oder is das nur ein Gerücht?

Die EM35 für mein Fidelio 55 ist fast tot, kaum noch ablesbar....da kommt wohl finanziell einiges auf mich zu, oder?
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Christopher
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Beitrag von Christopher »

Hallo!

Beide Röhren werden schon seit weigkeiten nicht mehr gefertigt. Eine neue EM35 ist fast gar nicht mehr zu bekommen. Bei der EM34 sieht es auch nicht viel besser aus, sie kostet meist so um die 70€!!! :roll:

Aber das Gerüscht stimmt, es gibt wirklich eine Ersatztype!
Die russische 6E5S (6E5C). Die wurde zu SU -Zeiten in rauen Mengen produziert und ist schon ab 8€ zu haben. Sie hat aber nur einen austeuerbaren Sektor und leuchtet teilweise mehr blau als grün.
Hier hab ich sie z.B. gefunden: http://www.die-wuestens.de/dindex.htm?/rh.htm

Da gibt es auch eine Umbauanleitung: http://www.die-wuestens.de/rd/umbau.pdf
Man muss eigentlich nur ein paar Drähte tauschen. (Mehr oder minder)

Selber habe ich aber noch keine Eingebaut, auch wenn einige Radios es nötig hätten.

Gruß Christopher :)

PS: Noch ein kleiner Hinweis: EM35 ist nicht gleich EM35! Es gibt 2 versch. EM35 die nicht miteinander kompatibel sind! EM35 Telefunken und EM35 Mullard. Also aufpassen! Wird die falsche Röhre genommen wird sie unweigerlich zerstört! RSD und so Marken kann immer beides sein!
Dietmar
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Beitrag von Dietmar »

Das erklärt auch, warum ich bei Ebay die verstorbene EM35 losgeworden bin....12 Beobachter und am ende über 5 Euro, trotzdem sie nicht mehr geleuchtet hat....klar, bei nem Bastlerradio besser ne blinde EM35 als garkeine.
Dave
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Beitrag von Dave »

wurde mittlerweile die röhre getauscht?würde mich mal interessieren.
Dietmar
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Beitrag von Dietmar »

Nein, ich hab sie dringelassen.....wenn ich mal wieder günstig an so eine Röhre rankomme, wechsel ich sie aus, man kann sie aber besser ablesen, als ich anfangs behauptet habe....oder mußte sie sich wieder regenerieren? Der Vorbesitzer sagte, das Radio stand fast 20 jahre unbenutzt auf einem Dachboden..........Übrigens: Ich kenne kein Radio, wo das wechseln einfacher und schneller geht, sie ist nur mit einer Feder an der Lautsprecherblende befestigt.
Dave
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Beitrag von Dave »

wie regenerieren die sich denn von selbst?einfach nur durch längere benutzung?
Dietmar
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Beitrag von Dietmar »

Ich hab davon keine Ahnung...aber ich könnte mir vorstellen, das es sich ähnlich verhält, wie bei einer TV-Bildröhre.....wenn das Gerät lange nicht benutzt wurde (Monate), dann hast du die volle Bildleistung des Gerätes erst nach einiger Zeit wieder...das kenne ich vor allem bei alten S/W-Fernsehern....vielleicht ist es bei den Magischen Augen ähnlich?

Kann aber auch sehr gut sein, das ich mich irre.....!
Dietmar
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Beitrag von Dietmar »

übrigens vermute ich den höheren "Verschleiß" an der Röhre daher, das sie bei den 55er Modellen auch grün leuchtet, wenn man den TA Anschluß benutzt...bei keinem meiner anderen Geräte ist das so (Sind ja auch alle jünger)
Dave
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Beitrag von Dave »

was meinst du mit ta anschluß?
Dietmar
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Beitrag von Dietmar »

TA = Tonabnehmer

Anschluß für Plattenspieler oder Tonband.

Bei manchen Radios steht auch "Phono" oder sogar "Tonband" über der entsprechenden Taste
Fernmelder
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Beitrag von Fernmelder »

hallo,

es gibt eine schaltung zur anodenspannungserhöhung, mesit bringt die eine menge helligkeit wieder. die röhre ist ja sowieso hin und wenn die dann etwas überspannung bekommt und schneller verbraucht ist des auch egal. schau deswegen mal unter jogis-röhrenbude und unter magisches augen. mhmm also wenn das auge dunkel ist und das radio lange stand bringt es auch nach längerer betriebszeit keine helligkeit wieder, da die phosphorschicht verbraucht ist.

achja ersatz röhre ist super habe nun 2 in betrieb mittels adapterfassung (eigenbau) klappt super. denkt aber daran das die röhre dicker als eine em 34 ist und auch etwas länger.

ps: ich bin froh das in meiner nordmende truhe noch eine gute em35 ist. diese werde ich aber bald austauschen, da es mir etwas zu schade für das rörchen ist.
Funkschrotti
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Beitrag von Funkschrotti »

Hallo,
produziert werden fast ausschließlich nur noch Röhren, die sich auf dem HiFi- und Röhrenverstärkermarkt verkaufen lassen. Die EM34 ist im Prinzip nur für Radiosammler interessant und davon gibt es zuwenige, die da gewinnträchtige Preise für ausgeben würden. Es lohnt sich rein wirtschaftlich nicht, dafür eine Produktion aufzulegen, zumal auf einmal mindestens 50000 bis 100000 Stück hergestellt werden müssen. Die muß man erst einmal verkaufen und mit "Nachbauten" erzielt man normalerweise keine hohen Preise. Technisch wäre die Fertigung jeder Röhre machbar.
Schwerpunkttypen der Röhrenproduktion sind ECC-Typen, EL84 und EL34 sowie einige Gleichrichterröhren, halt alles für Verstärker. Auf dem Markt sich auch noch Enddtrioden wie 2A3 oder 6B4G bzw. auch noch etwas leistungsstärkere wie die 300B und so ähnliche.
Selbst die sehr gesuchten und teuren Röhren wie AD1 werden nicht als Nachfertigung produziert, es lohnt sich nicht wegen der zu geringen Stückzahl und weil die HiFi-Freaks in der Regel sowieso nur das Original wollen, am besten von Telefunken. Wegen des Außenkontaktsockels und der damit häufig auftretenden Kontaktprobleme ist die AD1 ohnehin eine *****Bitte in diesem Forum auf die Ausdrucksweise achten/ Automatisch zensiert!******-Röhre für HiFi-Anwendungen, das geht mit einer 6B4G wesentlich besser. Dabei wäre die Herstellung einer AD1 ganz einfach, da das Grundsystem als 2A3 bzw. 6B4G bereits vorhanden ist, dieses müßte nur mit einem 4 Volt-Heizer und einem Außenkontaktsockel ausgestattet werden, und schon ist die AD1 fertig.

Gruß

Roland
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röhrenradiofreak
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Beitrag von röhrenradiofreak »

Im Gegensatz zur Herstellung einer EM 34, das ist ganz und gar nicht einfach.

Noch ein paar Anmerkungen zu Einigem, was meine Vorredner geschrieben haben:

Weil die russische Ersatztype dicker ist, passt sie in manche Radios gar nicht hinein. Besser vorher nachschauen als nachher langes Gesicht machen.

Das mit dem selbsttätigen Regenerieren habe ich auch schon ein paarmal erlebt. Ich vermute, das ist tatsächlich ein Effekt wie bei den alten Bildröhren, aber nur möglich, wenn es an der Katode liegt und nicht etwa an einem verbrauchten Leuchtschirm. Bei der EM 34 gibt es beide Ursachen.

Wenn man die Anodenspannung erhöht, leuchtet das Auge zwar wieder schön hell auf, aber schlägt kaum noch aus. Grund ist, dass die Elektronen bei der höheren Spannung nicht mehr so gut abgelenkt werden. Diesen Effekt gibt es auch bei Bildröhren: wenn die Hochspannung ansteigt, wird das Bild kleiner bzw. umgekehrt.

Lutz
Dietmar
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Beitrag von Dietmar »

Is mir zu imständlich...da hab ich lieber ein etwas schwaches magisches Auge
Holger
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Beitrag von Holger »

Hallo,
ich habe mal gelesen das die Leuchtschicht mit der Zeit durch die relativ langsamen Elektronen zerstört wird. Im Gegensatz zu einer Bildröhre ist die Beschleunigungsspannung ja eher gering. (250V zu einigen kV bei einer Bildröhre)
Ionen, also im Gegensatz zu Elektronen relativ große geladene Teilchen, sollten im Hochvakuum einer Röhre ja eigentlich kaum vorkommen.

Das für die Leuchtschicht verwendete Material spielt aber aber in jeden Fall auch ein große Rolle. Das magische Band einer EM84 z.B., ist ja nach Jahrzehnten meistens auch noch brauchbar.

Die Ersatztypen aus Russland scheinen mir übrigens auch recht verschleissfreudig. Eine 6E1P (EM80) zeigt jedenfalls nach einem Jahr täglichem Betrieb schon deutliche Ermüdungserscheinungen. Ähnliche Erfahrungen habe ich mit einer 6E5C gemacht. Allerdings sind die Dinger recht billig, da kann man ja öfter mal eine neue spendieren :)

Holger