Telefunken Magnetophon 85 KL

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Willi H 411
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Telefunken Magnetophon 85 KL

Beitrag von Willi H 411 »

Hallo!

Dies hier ist mein "neues" Tonbandgerät:

Bild

Soweit bin ich mit dem Teil sehr zufrieden, jedoch fehlen bei 9,5 cm/sec die Höhen. Bei 19 cm/sec ist alles OK. Spiele ich ein mit 9,5 cm/sec Bandgeschwindigkeit aufgenommenes Band auf einem anderen Gerät ab, sind die Höhen da. Es scheint also eine Sache der (fehlenden) Höhenanhebung bei der Wiedergabe zu sein.

Hier mal ein paar Bilder von den Innereien:

Bild

Bild

Bild

Bild

In dem vorderen Teil, da, wo nur der eine runde Regler ist (s. erstes Bild), scheint wohl die Endstufe zu sein. Da habe ich bisher noch keine Bilder von gemacht. Ich muß mal sehen, wie ich da dran komme.

Bei dem Gerät handelt es sich, wie gesagt, um ein Telefunken Magnetophon 85 KL; etwa aus den Jahren 1963/65.

Kann mir vielleicht jemand weiterhelfen? Leider habe ich keine große Ahnung von den technischen Feinheiten, auch kann ich keinen Schaltplan lesen.

Schon mal Danke im Voraus
Willi


Nachtrag: Webspace für die Bilder geändert
Zuletzt geändert von Willi H 411 am Di Apr 19, 2011 21:32, insgesamt 1-mal geändert.
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Ralph
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Re: Telefunken Magnetophon 85 KL

Beitrag von Ralph »

Hallo Willi,

ein hübsches Bandmaschinchen hast Du da :super: .

Ein Schaltplan und auch die originalen Spezifikationen wären schon sehr hilfreich.

Gruß Ralph
Und klingt der Netzbrumm schauerlich, das Radio spricht: NOCH LEBE ICH!
Willi H 411
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Re: Telefunken Magnetophon 85 KL

Beitrag von Willi H 411 »

Hallo Ralph!

Tja, leider habe ich weder das eine, noch das andere. Ich hoffe ja, daß jemand hier im Forum vielleicht etwas parat hat.

Die Tage mache ich mal ein paar Bilder von der inneren Oberseite. Da ist dann auch die Mechanik sehr schön zu sehen.

VG Willi
Gery
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Re: Telefunken Magnetophon 85 KL

Beitrag von Gery »

Hi Willi,
das Gerät ist ja super gut erhalten (wie neu). Danke übrigens für den Initial-funke den du, was Tonband betrifft bei mir wieder ausgelöst hast.
Habe noch original eingepackte Uralt BASF Bänder die ich in einem extra Beitrag mal vorstellen werden.

Allzeit gutes Band und knotenfreier Bandbetrieb

Gruß Gery
Willi H 411
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Re: Telefunken Magnetophon 85 KL

Beitrag von Willi H 411 »

Hallo Gery!
Ja, das stimmt. Das sieht wirklich aus, wie geleckt.
Diese AEG / Telefunken Geräte hatten auch eine sehr gute Mechanik und Bandführung. Ich mache, wie gesagt, demnächst mal ein paar Bilder davon.

Übrigens, alte Bänder: Zur Not 'n bißchen Essig und Öl dran, dann hat man Bandsalat. :lol:

VG Willi
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Re: Telefunken Magnetophon 85 KL

Beitrag von saarfranzose »

Willi H 411 hat geschrieben: Ich hoffe ja, daß jemand hier im Forum vielleicht etwas parat hat.
Telefunken Magnetophon 85

es sind 10MB mit über 20 Dokumenten..
Gruß,
Jupp
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Der Sammler "an sich" wird einfach nie ethisch oder moralisch sein. Liegt in der Sache der Natur... Sonst wären wir ja keine "Sammler & Jäger", sondern biedere Heimchen (Marek)
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Re: Telefunken Magnetophon 85 KL

Beitrag von radiobastler »

@Willi
mmmh... lecker. Wenn du den mal zu Hause machst, kannst du mich mal zum Essen einladen. :lol:
Gruß Stephan

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Re: Telefunken Magnetophon 85 KL

Beitrag von radiobastler »

Hier könnte eine Ursache für den Fehler liegen. Die Parallelschaltung wird bei 9,5cm aufgehoben. Da könnte ein Fehler am Schalter oder an einem der Widerstände vorliegen, außerdem könnte der Kondi darüber defekt sein.

Bild

Eine andere Möglichkeit wäre dieser Kondensator, er wird bei 9,5cm gegen Masse geschaltet. Ich glaube aber das sich diese 30pF nicht nennenswert auf das Signal auswirken, es sei denn der ohmsche Wert des Kondis ist niederohmig genug, dann würde das Signal aber nur leiser werden.

Bild

Mehr Eingriffe der Geschwindigkeitsumschaltung in den Wiedergabezweig habe ich nicht gefunden.
Gruß Stephan

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Re: Telefunken Magnetophon 85 KL

Beitrag von radiobastler »

Beim zweiten Bild, bei dem der Motor in der Bildmitte zu sehen ist, kann man den Schalter für die Bandgeschwindigkeit erkennen.
Unterhalb des Motors, direkt unterhalb der rechten Motorschraube liegt der Schalter. Man kann die beiden 4,7k Widerstände und den 0,022µF und den 30pF Kondi sehen.
Gruß Stephan

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Re: Telefunken Magnetophon 85 KL

Beitrag von TED »

Willi du Schlachshund!
Schönes Teil und sieht aus wie ausm Laden!
Wo ist der Neidbutton? :mrgreen: :super:
Willi H 411
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Re: Telefunken Magnetophon 85 KL

Beitrag von Willi H 411 »

Zunächst einmal einen ganz herzliches Dankeschön an Franz-Josef für die Daten zu meinem Tonbandgerät. Die Texte sind sogar so geschrieben, daß selbst ich etwas davon verstehen kann.

Ich hatte mir mal den Text zur Wiedergabe durchgelesen und mit dem verglichen, was Stephan geschrieben hatte. Wenn ich das richtig verstanden habe, haben die Bauteile 2x4,7k Widerstände und der 0,022µF Kondensator nichts mit der Höhenanhebung bei der Wiedergabe zu tun, sondern lediglich der 30pF Kondensator.

Es könnte also so sein, daß dieser bei 9,5 cm/sec gar nicht hinzugeschaltet wird, dann wäre der Fehler im Schalter zu suchen, oder er ist defekt. Daher werde ich zunächst einmal versuchen, mir den Schalter näher zu beäugen, ob ich da etwas finden kann.

Eine andere Möglichkeit wäre noch, daß die Vormagnetisierungsspannung niedriger eingestellt werden muß. Dann müßte allerdings die Höhenanhebung bei 19 cm/sec herabgesetzt werden. Das halte ich allerdings für eher unwahrscheinlich, denn dann könnte man die dermaßen bespielten Bänder auf keinem anderen Bandgerät mehr abspielen.

Also werde ich mal sehen, ob ich so an den Schalter drankomme. Ansonsten werde ich mir mal so einen "Zahnarztspiegel" beschaffen.


@ Stephan:
Wenn du den Salat dann auch vorkosten willst, bitte, können wir mal versuchen. Ich hab' da noch so 'n paar olle Shamrock-Bänder... :lol:

@ TED:
Ja, da hatte ich wirklich Glück mit dem Teil. Aber wie heißt es doch so treffend:
Auch ein blindes Huhn findet mal einen Korn. (oder so ähnlich :lol:)

VG Willi
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Re: Telefunken Magnetophon 85 KL

Beitrag von radiobastler »

Hier ist eine Beschreibung, die recht gut und interessant ist.
http://www.magnetbandmuseum.info/das-ma ... ahren.html
Gruß Stephan

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Re: Telefunken Magnetophon 85 KL

Beitrag von radiobastler »

Was sein kann, das der Schalter wegen verbogener Mechanik nicht korrekt schaltet. Wenn die Parallelschaltung nicht aufgehoben wird, ist die Höhenabsenkung bei 9,5cm/s zu stark. Durch höhere Frequenzen werden im Tonkopf höhere Spannungen induziert, das wird mit dem RC-Glied hinter der EF86 ausgeglichen, so steht es auch in der Beschreibung.
Solche Kondis, wie der 30pF können auch mal defekt sein, auch wenn es selten ist. Ich mußte mal solch einen Kondi in einem Autoradio wechseln.

Siehe hier unter L: http://www.dampfradioforum.de/viewtopic.php?f=24&t=2700
Gruß Stephan

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Re: Telefunken Magnetophon 85 KL

Beitrag von Willi H 411 »

radiobastler hat geschrieben:Was sein kann, das der Schalter wegen verbogener Mechanik nicht korrekt schaltet. Wenn die Parallelschaltung nicht aufgehoben wird, ist die Höhenabsenkung bei 9,5cm/s zu stark.
Ich hatte das genau umgekehrt verstanden, daß bei 9,5 cm/sec der Kondensator parallelgeschaltet wird, und bei 19 cm/sec wird er ausgeschaltet. Daß also durch den Kondensator keine Höhenabsenkung, sondern eine Höhenanhebung stattfindet:
Die zur Entzerrung der Spaltverluste bei 9,5 cm/sec. notwendige Höhenanhebung wurd durch Resonanz des Hör-Sprechkopfes mit dem parallel geschalteten Kondensator C3 vorgenommen. Bei 19 cm/sec. ist dieser Kondensator durch die Schaltkontakte Gc abgetrennt und damit unwirksam.
VG Willi
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Re: Telefunken Magnetophon 85 KL

Beitrag von Willi H 411 »

Hallo!

Melde mich mal zwischendurch wieder.

Ich habe hier mal eine Ausschnittsvergrößerung des Schalters, welcher für die Höhenanhebung zuständig ist, hochgeladen:

Bild

Hierzu steht in den Dokumenten, die mir Franz-Josef zugeschickt hat, folgendes:
Zur Entzerrung des Bandflußfrequenzganges bei 9,5 cm/sec. Bandgeschwindigkeit liegt parallel zum Anodenwiderstand W7 das RC-Glied C7, W18. Bei 19 cm/sec. wird durch den Entzerrungsumschalter G (Schaltkontakte Gb 5/6) der Widerstand W20 parallel zu W18 geschaltet und dadurch die Zeitkonstante des RC-Gliedes entsprechend verkleinert.
Das bedeutet doch, daß bei Schaltung von nur W18 die Höhenanhebung stärker ist, als bei der Parallelschaltung von W18 und W20? Da die Höhen bei 19 cm/sec. korrekt wiedergegeben werden, dürfte der Kondensator C7 in Ordnung sein. Es könnte also, falls der Fehler irgendwo an dieser Stelle liegt, nur daran liegen, daß die Parallelschaltung von W18 und W20 bei 9,5 cm/sec. nicht aufgehoben wird?

Dann zu weiterem Text:
Die zur Entzerrung der Spaltverluste bei 9,5 cm/sec. notwendige Höhenanhebung wird durch Resonanz des Hör-Sprechkopfes mit dem parallel geschalteten Kondensator C3 vorgenommen. Bei 19 cm/sec. ist dieser Kondensator durch die Schaltkontakte Gc abgetrennt und damit unwirksam.
Hierzu habe ich die Frage: Um wieviel werden denn in diesem Fall die Höhen angehoben, wenn der Kondensator C3 hinzugeschaltet wird?

Dann noch eine Frage: Der Endverstärker befindet sich im vorderen Teil, unter der schmalen Abdeckung und ist mit einem Kabel, an dessen Ende ein Stecker ist, der wie ein Röhrensockel aussieht, mit dem Chassis verbunden. Um das Chassis ausbauen zu können, muß ich diese Verbindung trennen. Kann ich das Tonbandgerät dann trotzdem einschalten und es über einen externen Verstärker betreiben oder kann dann etwas zerstört werden?

VG Willi


Nachtrag: Webspace für die Bilder geändert.
Zuletzt geändert von Willi H 411 am Di Apr 19, 2011 21:34, insgesamt 1-mal geändert.