Restauration DKE40

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Für Einsteiger: Erste Inbetriebnahme eines Röhrenradios
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Opto
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Restauration DKE40

Beitrag von Opto »

Hallo zusammen,

melde mich auch mal wieder zu Wort.
Bin gerade an einem DKE40 dran, ein Sparmodell ohne Brummkompensation, jedoch noch mit Siebdrossel.
Möchte nun die Kondensatoren tauschen, dabei habe ich aber ein Problem:

Es gibt da diesen 0,01 uF Teerkondensator mit 500 V ~ / 3000 V - ! Gegen was ersetzt man den? Kondensatoren mit dieser Spannungsfestigkeit finde ich weder bei ATR noch bei den großen Versandhäusern!
Habe irgendwo gelesen, dass man hier die Kapazität der Netzelkos nicht vergrößern sollte. 4,7 uF statt den 4 uF sind aber wohl okay?

Und gibt es eine Möglichkeit, durch einfache (!) Messungen vorab schon herauszufinden, ob die Röhren noch was taugen? Zum Beispiel, ob die Kathode der VY2 noch funktioniert? Mir ist natürlich klar, dass Emission etc. nur auf einem Prüfgerät gemessen werden kann.

:danke:

Gruß Tobi
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Rembrandt
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Re: Restauration DKE40

Beitrag von Rembrandt »

Hallo Tobi,

den 4uf Kondensator kannst du bedenkenlos gegen einen 4,7uF tauschen 350 Volt sollten ausreichend sein. Der 0,01uf Kondensator könntest du gegen einen mit 630Volt austauschen können ohne das es Probleme gibt denn 3000 Volt liegen mit Sicherheit nicht an.

Ob die Röhren noch was taugen läßt sich ohne Röhrenprüfgerät schlecht beurteilen. Lediglich an der VY2 könnte eine Spannungsmessung an der Katode Aufschluss darüber geben ob sie noch gut ist. Es sollte sich eine zu messende Gleichspannung von ca. 190 bis 200 Volt einstellen.

Gruß Rembrandt
...und eine Stimme sprach zu mir ..lächle und sei froh, es könnte schlimmer kommen. Ich lächelte und war froh und es kam schlimmer....
edi
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Re: Restauration DKE40

Beitrag von edi »

Es wäre möglich, eine solche Spannungsfestigkeit zu erreichen- 3 Kondis der 3- fachen Kapazität in Reihe- aber ich denke mal, das ist nicht nötig- dermaßene (Gleich-) Spannungsspitzen sind in dem einfachen Gerät nicht zu erwarten.

Ich verwende z. B. 1 KV- Styroflex- Kondensatoren. Selbst solche mit 630 V sollten es tun.
Ein für besondere Sicherheit (zum Schutz menschl. Lebens -> Potential zw. Netz und Wechselstrom- Chassis) ausgelegter "Y- Kondensator" ist nicht unbedingt nötig, da es sich ja bereits um ein Allstromgerät handelt.
Würde aber gehen. Bietet z. B. WIMA- aber in Leiterplatten- Bauformen.

4,7 gegen 4 MüF ist kein Problem- Elektrolytkondensatoren hatten früher sowieso sehr hohe Toleranzen.

Edi
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Re: Restauration DKE40

Beitrag von DAC324 »

Hallo,

noch ein Tipp: Falls die VY2 noch lebt (und auch noch eine Weile leben soll) einen Widerstand von 330 - 470 Ohm, 2 Watt in die Zuführung zum Anodenanschluss der Röhre schalten (falls nicht bereits geschehen). Das verringert den Verschleiß dieser Röhre.

Erklärung dazu in Jogis Röhrenbude (ganz nach unten bis zu "Schonung der VY2" scrollen).

Beste Grüße

DAC324
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Re: Restauration DKE40

Beitrag von Opto »

Herzlichen Dank für die schnellen Antworten!
Rembrandt hat geschrieben: Lediglich an der VY2 könnte eine Spannungsmessung an der Katode Aufschluss darüber geben ob sie noch gut ist. Es sollte sich eine zu messende Gleichspannung von ca. 190 bis 200 Volt einstellen.
Eine einfache Durchgangsmessung sagt also noch nichts? Das mit dem Schutzwiderstand werde ich berücksichtigen, danke dafür!
edi hat geschrieben: Ich verwende z. B. 1 KV- Styroflex- Kondensatoren. Selbst solche mit 630 V sollten es tun.
Woher beziehst Du diese? Und passen die dann in die Glasröhrchen der alten Kondensatoren, zum Tarnen?

Normalerweise scheitere ich nicht schon beim Bestellen der Kondensatoren. Aber auch die anderen Typen (30 pF, 100 pF, 200 pF, 300 pF) gibts es bei ATR gar nicht, bei MagischesAugeShop nur bis 500 V und bei Reichelt eben als WIMA-Klotz, der sich nicht tarnen lässt... Dieser Radiotyp wird doch häufig restauriert, wie geht man da am besten vor?

In der Bucht gibts es unter der Nummer 220750433073 auch einen Komplettsatz, sieht zumindest so aus, als lassen sich alle bis auf den WIMA verpacken...

Grüße, Tobi
Didi
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Re: Restauration DKE40

Beitrag von Didi »

Hallo Opto

Nach der Gleichrichtung durch die VY2 können um max. die 200 Volt Gleichspannung an den Spannungsführenden Leitungen anliegen . Kondensatoren mit einer Spannungsfestigkeit so ab 400 Volt reichen völlig . Dabei ist immer noch genügend Reserve vorhanden.
Warum damals Werte mit 500 Volt Wechselspannung verwendet wurden , wobei die angegebenen 3000 Volt nur die kurzzeitige Prüfspannung bedeutet, weis ich nicht. Ist in meinem Augen total überdimensioniert gewesen .
Bei den Kleinkondensatoren bis 300 Pf muß man z.Teil auf "Krumme Werte " wie z.B. statt 30 Pf nehme man 33 oder 27 pF oder 200 Pf nehme man 220 Pf u.s.w. zurückgreifen .
Da es ein Einkreiser ist, fallen die Werte nicht so sehr ins Gewicht.

MfG. Didi