Stoboskopscheibe zur Geschwindigkeitskontrolle

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radiobastler
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Beitrag von radiobastler »

Es gibt auch Schallplatten mit Stroboskopscheibe. Die Deutsche Grammophon (Gelblable) hatte auf ihren Schellackplatten am Rand den Tulpenrand. Dieser war das Stroboskop für 78 UpM. Ich besitze solch eine Platte, mit der ich das getestet habe, es funktioniert.
Gruß Stephan

Röhre gut, alles gut
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radiobastler
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Beitrag von radiobastler »

Wenn man die Stroboskopscheibe mit einer Leuchtstofflampe mit Drossel und Starter als Vorschaltgerät beleuchtet, braucht man nur auf die scheinbar still stehenden Striche zu achten. Dann läuft der Teller richtig. Eine LED, die mit einer nicht gesiebten, pulsierenden Gleichspannung aus einem billigen Steckernetzteil betrieben wird, reicht auch als Beleuchtung aus.
Gruß Stephan

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Ben
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Beitrag von Ben »

Hallo in die Runde,

ich denke, Röhrenradiofreak hat recht. Die Abweichungen bei 45 und 78 U/min kann man vernachlässigen.

Das (gesunde) menschliche Gehör kann - laut Literatur - bei Sinus-Tonfolgen bis 500 Hz eine Änderung von 3,5 Hz gerade noch wahrnehmen, bei Frequenzen darüber liegt das Tonhöhenunterscheidungsvermögen bei 0,7 %. Beispiel: Schlägt man eine Stimmgabel mit 440 Hz an, und danach eine mit 443 Hz, klingen beide absolut gleich. (Das darf nicht verwechselt werden mit der Fähigkeit, Tonhöhenschwankungen zu erkennen! Da geht die Erfassungsgrenze bei kritischem Musikprogramm sogar bis zu 0,05 % herab.)

Die Abweichungen durch Stroboskopeinstellung sind also erheblich geringer als die Tonhöhen-Erkennungsgrenze des Gehörs.

Viel schlimmer ist es, wenn bei einer Platte das Loch nicht genau in der Mitte sitzt. Ich kann mich sogar an hochwertige DMM-Pressungen erinnern, die nahezu herzzerreißend jaulten. Da half nur "Loch aufbohren", von Hand zentrieren und auf Band überspielen.

Gruß Ben
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radiobastler
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Beitrag von radiobastler »

So ganz verstehe ich die Abweichung bei 45 und 78 nicht. Wie kommt die zustande?
Gruß Stephan

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Rocco11
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Beitrag von Rocco11 »

Hallo,
So ganz verstehe ich die Abweichung bei 45 und 78 nicht. Wie kommt die zustande?
Das ist eine einfache Rechenaufgabe.
Grob gesagt liegt es daran, daß die Anzahl der Balken auf der Stroboskopscheibe immer nur ganzzahlig sein kann.
Ich kann logischerweise im Umfang z.B. nicht 25,5 sondern entweder 25 oder 26 Balken anbringen. (Zahlen willkürlich gewählt).

Bei Speisung mit 50Hz Netzfrequenz habe ich 100 Halbwellen. Eine Lampe flackert dann mehr oder weniger träge mit 100 Hz.
Da 100 ein ganzzahliges Vielfaches der Drehzahl 33 1/3 ist, erhalte ich bei einer durch 3 teilbaren Anzahl von Balken ein stehendes Bild.

Bei 45 oder 78 funktioniert das nicht exakt. Da kann ich mich nur annähern. Bei der Drehzahl 16 2/3 funktioniert es dann wieder, da hier die 100 ebenfalls ein ganzzahliges Vielfaches ist.

Um das 45er bzw. 78er Problem exakt zu lösen, wäre es erforderlich mit einer anderen Frequenz als mit 50Hz zu arbeiten.


Gruß

Rocco11
The Times They Are A Changin' (Bob Dylan)
http://www.youtube.com/watch?v=PZUL6cPc26g&feature=related
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Beitrag von TED »

Sehr interessanter Threat und das Angebot des Threatstarters kommt mir gerade sehr gelegen!
Sie haben Post :D
Erik
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Re:

Beitrag von Erik »

PL504 hat geschrieben:Auch eine Möglichkeit: Eine Lichtschranke am Plattenspieler montieren und auf dem Plattenteller ein Stück Papier festkleben, das dann durch die Lichtschranke läuft. Dann wird bei jeder Umdrehung die Lichtschranke unterbrochen und man kann die Zeit zwischen zwei oder mehreren Impulsen messen.
Warum nicht einfach das Knacken eines Kratzers auf der Zeitskala der Software ablesen?

Ok, das Regulieren wird dann etwas schwieriger, aber man weiß genau, wie schnell es sich dreht.
- Ja, der Heesters, das hat er nun davon, von seiner Raucherei... -
Erik
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Re: Stoboskopscheibe zur Geschwindigkeitskontrolle

Beitrag von Erik »

kameraverschlüsse kann man auf diese Weise auch grob kontrollieren.
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