ich habe mal wieder ein Problem. Diesmal handelt es sich um einen Loewe Opta venus (536W). Der LW-Empfang ist gut und das Magische Auge (6e5c) reagiert richtig auf Empfang. Auf UKW empfange ich nur einen Sender und den nur sehr schlecht und das Magische Auge rührt sich auch nicht. Habe alles schon mal durchgesehen. Kondensatorkur habe ich gemacht. Der TA-Eingang funktioniert wie auch LW tadellos. Vielleicht kann mir einer von euch helfen.
Hallo Tobi,
LW ist ja nicht gerade repräsentativ um die Funktion eines Radios zu beurteilen, auf LW ist so gut wie nichts mehr los. Was tut sich denn auf MW und KW ?
Was hast du denn in Sachen UKW unternommen ? Röhren geprüft/getauscht (EF85/EC92), Spannungen gemessen, EABC80 geprüft, Ratioelko geprüft ?
So pauschal kann man nicht sagen woran es liegt, da gibt es zuviele Möglichkeiten.
ich habe alle Röhren bis auf die EF41 mal getauscht, brachte aber keine Besserung. Welcher Elko ist der Ratioelko C52? Falls C52 der Ratioelko ist, so stimmt seine Kapazität und auch die Polung. Auf MW verhält es sich so wie auf LW. Auf KW empfange ich keinen Sender (mit anderen Radios auch nicht).
Hallo Tobi,
ob C52 der Ratioelko ist, weiß ich nicht (kann den Schaltplan nicht lesen), zumindest ist es der einzigste Elko im Gerät wo Plus auf Masse liegt.
So schlecht kann doch die Empfangslage gar nicht sein, das du mit keinem Radio was auf KW rein bekommst ? Wenn man KW durchdreht, in großen Teilen des Bandes ist es voll mit Sendern (zwar alles Ausländer, aber immerhin).
Einen bestimmten Rat kann ich jetzt nicht geben, wenn du die Röhren getauscht hast und es bringt nichts, mußt du wohl mal Spannungen messen um zu sehen was los ist.
Dieses Radio hat ein etwas unüblich aufgebautes UKW-Teil: die Abstimmung erfolgt nicht durch Drehko oder Variometer, sondern durch Induktivitäten, die als Metallringe ausgebildet sind und mittels Schleifern, ähnlich wie beinem Poti, verstellt werden können. Das sind diese drei seltsamen Schaltzeichen im unteren Teil des Schaltplans.
Ich habe einmal so ein Gerät überholt, bei dem praktisch kein UKW-Empfang vorhanden war. Beim Betätigen der Senderwahl kam nur Krachen. Die Metallringe und Schleifer waren so stark oxidiert, dass sie kaum noch Kontakt gaben. Kannst ja mal in dieser Richtung schauen.
die Schleifbahnen und Schleifer habe ich mal komplett gereinigt. Neuerdings brummt es jetzt kurz nach dem Einschalten. Es brummt immer lauter und lauter und wenn ich es dann abschalte, dann pfeift es noch ca. 5 Sekunden lang, bis sich die Elkos entladen haben? Ich bin ratlos.
das Radio spielt wieder. Schuld war ein Drahtbruch im Koaxialkabel. Jedoch funktioniert das magische Auge im UKW-Bereich nicht. In den anderen Frequenzbändern funktioniert es. Habe alle Styroflex- und Folienkondensatoren auf ihre Kapazität geprüfe. Alles in Ordnung. Aber das magische Auge rührt sich im UKW-Bereich nicht.
Hall Roland,
die Spannung beträgt nur ca. 1,1 bis 1,3 Volt, die dann auch bei dem magischen Auge ankommen, während es bei LW uns so 3,9V sind, die die 6e5c voll anschlagen lassen. Die Spannung messe ich bis an Pin 2 der EABC80. Dann müsste doch an Pin 2 schon zu wenig Spannung ankommen, dass die EABC80 nicht richtig durchsteuert. Habe die EABC80 auch mal gewechselt (kein Erfolg). An Pin 3 messe ich 0,7V. Welche Spannung sollte dort etwa anliegen? Desweiteren ist mir aufgefallen, dass ich LW und MW sowie TA viel lauter höhre wie UKW. Welche Aufgabe hat die EF41? Welche Röhre ist für die Vorverstärkung zuständig? Ich glaube, der Pegel, der aus der Vorverstärkung heraus kommt ist zu schwach und deshalb schlägt das magische auge nicht aus. Ich habe den Selengleichrichter durch einen Siliziumgleichrichter ersetzt. Jedoch kommen am Ausgang nicht wie berechnet ca. 316V sondern nur 282V heraus. Solange die Röhren noch aufheizen, ist die Spannung bei etwa 350V und sinkt dann ab. hinter dem 600Ohm Widerstand sind statt 240V nur noch 222V. Kann ich den Widerstand am Siliziumgleichrichter entfallen lassen, damit ich dann wenigstens 235V statt 240V hinter dem 600Ohm Widerstand habe oder zerstören dann die 350V am Anfang die Röhren oder Kondensatoren?
1,1 bis 1,3 Volt sind zu wenig. Der Fehler besteht darin, dass der UKW-Empfang zu schwach ist. Deshalb auch die unzureichende Lautstärke. Das kann verschiedene Ursachen haben:
- Ein fehlerhaftes Bauteil, z.B. eine verbrauchte Röhre. Ich würde mal die Spannungen an den Röhren EF85, EC92, ECH81 und EF41 überprüfen und die EF85 sowie die EC92 probeweise tauschen. Ich hatte schon mehrfach bei ähnlichen Radios einen Leckstrom des Kondensators am Gitter 2 der EF41, die Spannung dort war deshalb zu niedrig, was den UKW-Empfang stärker beeinträchtigte als auf AM.
- Ein nicht passender Abgleich im ZF- und/oder UKW-HF-Teil (hatte ich bei den Loewe-Opta-Radios aus dieser Zeit öfter).
- Ein empfangstechnisch ungünstiger Standort (z.B. gut geschirmter Kellerraum).
- Wie ist die UKW-Gehäuseantenne aufgebaut: mit Kabel oder mit Folie? Wenn letzteres: ist die Folie so stark oxidiert, dass sie nicht mehr richtig leitet oder keinen Kontakt mehr an den Anschlussstellen hat? Das kommt gelegentlich vor.
Hinter Gleichrichter 268V statt 290V
hinter R26 222V statt 240V
EC92 und EF85 habe ich schon getauscht aber brachte nichts. Antennenfolie habe ich überprüft. Die Spannungsmessungen an der EF85 und der EC92 sind fast nicht möglich, weil kein Platz ist. Ich habe das Radio schon an mehreren Stellen ausprobiert, an denen andere Geräte top empfang haben aber es macht keinen unterschied zur Werkstatt. Die Gitterspannung an der EF 41 stimmt bis auf 2V.
Die Spannungen sind soweit in Ordnung, Abweichungen von 10 % und mehr sind normal. Zwei Werte scheinen mir aber etwas niedrig zu sein:
- die Spannung hinter dem Gleichrichter. Ich würde mal den Gleichrichter überprüfen (wird dieser übermäßg warm?) und die Anodenstromaufnahme messen. Allerdings ist ein Problem in diesem Bereich nicht die Ursache für den schlappen UKW-Empfang.
- die Anodenspannung der EC92. Hier würde ich überprüfen: den Vorwiderstand (vermutlich 10 k Ohm) und den Abblockkondensator zwischen diesem Widerstand und dem ZF-Auskoppelfilter.
Ich tippe aber darauf, dass der Abgleich das Problem ist.