Wie schon im Betreff zu lesen ist, hab ich mich gefragt wozu die Sprache-Taste ist. Ich habe einige Radios mit dieser Taste, doch irgendwie bin ich nie hinter das Geheimnis dieser Taste gekommen. Denn wenn man sie drückt passiert eigtl garnichts...
Also wer weiss die Antwort? Ich denke das werden mal wieder alle, wissen nur ich wieder nicht....
Mehrere Geräte, bei denen die Taste nicht wirkt ? Sehr merkwürdig.
Alle meine Geräte, die sie haben, haben auch die Funktion dazu.
Üblicherweise werden Höhen und Tiefen beschnitten, damit ist also der Mittenbereich- vorzugsweise um den Sprachfrequenzbereich (300 Hz -4 KHz) herum - hervorgehoben.
Zu Zeiten schlechter und schlechtester Empfangsbedingen, und nur auf AM- Bereichen, war diese Funktion sinnvoll- und wurde bis zum Ende der Röhren- Ära, meist in besseren Geräten, als Taste/ Schaltstellung in Klangregistern, weiter mitgeschleppt, die Geräte hatten ja noch AM- teilweise mit hervorragenden Empfangsleistungen, besonders in Großsupern und großen Mittelsupern.
Ich kann mir nicht vorstellen, daß die Funktion auf FM noch jemand jemals ernsthaft nutzte.
Könnte übrigens sein, daß Geräte die Sie besitzen, die Funktion nur auf AM wirksam werden lassen ?!
Danke euch zweien erstmal für die schnellen Antworten. Bin ich wieder etwas schlauer in dem Gebiet.
edi hat geschrieben:Könnte übrigens sein, daß Geräte die Sie besitzen, die Funktion nur auf AM wirksam werden lassen ?!
Ja, das kann sein. Denn ich muss gestehen, ich habe diese Taste nur auf FM-Betrieb getestet. Denn eigentlich höre ich fast nur UKW und seltener AM, nur wenn ich mal wieder Lust auf ferne klänge habe . Und diese Taste haben nur 4 Geräte von 11. Ich bin ja noch etwas am Anfang meiner Sammlung
Es wäre allerdings unwahrscheinlich, daß diese Taste bei einem Klangregister, wie es in den 50 ´zigern und 60 ´zigern üblich war, nur auf AM geht. Dies war eher nur bei den üblichen Sprache/Musik Schaltern möglich, wie sie bis dahin gebaut waren. Nun wissen wir ja nicht, um welche Modelle es sich handelt, aber allein die Baujahreingrenzung sollte hier reichen.
Und da sind wir an der Stelle, warum ich überhaupt schreibe.
Sollte es sich ein normales 50 ´ziger Radio handeln, sollte sich schon ein Klangunterschied bei Betätigung der Sprachtaste ergeben. Weniger Bass, eher Mittenlasstig sollte das Ergebnis sein. Wenn da nichts zu hören ist, würde ich pauschal von schlechtem Gehör oder Defekt ausgehen.
Da lieber Fan, solltest Du bitte nochmals berichten.
Es handelt sich bei allen vier Geräten um 50er jahre Geräte. In dem Baujahrsbereich von 55 bis 58. So aus dem Stehgreif weiss ich nur von einem Radio die genaue Bezeichnung. Das wäre das Modell Musica 4R der Firma Graetz. Die drei andern müsste ich aus dem Regal holen und auf die Rückwand schauen... Es handel sich jedoch um ein weiteres Gerät der Firma Graetz und jeweils eins von Nordmende und Nora.
Ich habe heute mir alle vier nochmal angehört mit aktivierter Sprache-Taste. Nur bei einem konnte ich eine deutliche Änderung des Klangs feststellen. Bei einem gaanz minimal und bei den restlichen zwei überhaupt nicht. Sie lieferten durchgehend ein hervoragenen Klang mit Höhen und Tiefen. Um ehrlich zu sein, würde ich es nicht allzu schlimm finden, wenn diese Funktion defekt ist. Ich war ja nur mal daran interressiert wozu die Taste diente oder dient.
Nur so aus Interesse: Was könnte denn das so im allgemeinen kaputt sein, damit die Taste keine Wirkung zeigt?
Was könnte denn das so im allgemeinen kaputt sein, damit die Taste keine Wirkung zeigt?
Ferndiagnose ohne Infos...
Sind die Geräte restauriert ?
Wenn nicht, dürften oft die alten Kondensatoren den Geist aufgegeben haben.
Tastensätze der Klangregister oxydieren, gerade nie benutzte Tasten- Kontakte sind nach 4 Jahrzehnten oft mit einer schwarzen Oxydschicht belegt, die schlecht oder gar nicht leitet.
Ich habe jetzt nicht den Plan von dem Musica, aber geht da nicht die Umschaltung über die Taste Sprache / Musik? Soweit ich mich erinnere, wird dies vorn am Lautstärkeregler mit der Zuschaltung eine Kondesators gemacht (und werden da nicht noch die Hochtöner mit abgeschaltet??).
Dies sollte auf jeden Fall zu hören sein!
Wenn sich beim Einschalten der Sprache - Taste nichts tut, ist was kaputt.
Die Taste macht normalerweise einen "nüchternen" Klang ohne Bässe und auch die Höhen werden abgesenkt. Wenn ältere Leute (schwerhörig und damals in der Regel ohne Hörgerät) die Nachrichten laut hörten, waren Bässe oft äusserst unangenehm, es "bollerte" dann so. Da wurde dann die Sprache - Taste genutzt. Wenn das Radio leise läuft, ist das nicht so wichtig. Aber wie gesagt, die alten Leute hatten es meist recht laut aufgedreht.
- Ja, der Heesters, das hat er nun davon, von seiner Raucherei... -
paulchen hat geschrieben:Da muß ich Edi zustimmen.
Ich habe jetzt nicht den Plan von dem Musica, aber geht da nicht die Umschaltung über die Taste Sprache / Musik? Soweit ich mich erinnere, wird dies vorn am Lautstärkeregler mit der Zuschaltung eine Kondesators gemacht (und werden da nicht noch die Hochtöner mit abgeschaltet??).
Dies sollte auf jeden Fall zu hören sein!
paulchen
Es sollte vor allem auffallen, wenn man von "Sprache" auf "Jazz" oder "Solo" umschaltet.
- Ja, der Heesters, das hat er nun davon, von seiner Raucherei... -
neben der Möglichkeit, den "Überalles-Frequenzgang" zu messen besteht die Möglichkeit, durch Rechteckeinspeisung die grundsätzliche Funktion der Klangregler/-tasten zu überprüfen.
Dazu einfach ein Rechtecksignal über den TA-Eingang oder in die Vorstufe einspeisen und mittels Oszilloskop ansehen, ob sich dieses bei Betätigung der Regler/Tasten irgendwie (Dachschräge u.ä.) verändert.
Dann weiß man wenigstens, das irgend eine Beeinflussung vorliegt.
Genaue Aussagen liefert jedoch nur die Messung mittels NF-Generator und NF-Millivoltmeter bzw. Oszilloskop.
An manchen Geräten - besonders Verstärker - gab es gelegentlich verstellbare (Poti oder Stufenschalter) Filter, die mit Präsenz bezeichnet waren. Die Funktion entsprach ungefähr der Sprache-Taste, also Hervorhebung des mittleren Frequenzbereiches, in dem die Sprache liegt.
Also an den Kondis kann es nicht mehr liegen, denn diese habe ich alle getauscht. Jedenfalls die, die prophielaktisch ausgetauscht werden sollten. Was wirklich gut sein kann, ist das mit den oxidierten Kontakten an den Schaltern. Denn diese reinige ich fast nie, da sie meistens schwer zu erreichen sind. Und ich nicht den ganzen Schalterblock ausbauen möchte und hinterher das Problem habe das ich irgendetwas falsch zusammengelötet habe.
Die Messungen sind gar keine schlechte Idee. Mir fehlt nur der Frequenzgenerator. Aber ich denke, ich kann mir mit der Rechteckspannung des Oszilloskops aushelfen, zur kalibrierung der Tastköpfe.
Und vielen Dank nochmal für die vielen Antworten und Tipps. Obwohl ich eigtl nur wissen wollte wofür die Taste ist. Und das ist das tolle in diesem Forum. Man will etwas wissen und bekommt die Antwort und hilfreiche Zusatzinfos dazu.
röhrenfan2011 hat geschrieben:Die Messungen sind gar keine schlechte Idee. Mir fehlt nur der Frequenzgenerator. Aber ich denke, ich kann mir mit der Rechteckspannung des Oszilloskops aushelfen, zur kalibrierung der Tastköpfe.
Mit WaveLab oder audacity kann man solche Töne generieren.
VG Willi
Das Leben und dazu eine Katze: Das gibt eine unglaubliche Summe! Rainer Maria Rilke
Willi H 411 hat geschrieben:
Mit WaveLab oder audacity kann man solche Töne generieren.
VG Willi
Ja. das ist bisweilen sehr aufschlußreich, wenn man sein Röhrenradio mal an den PC hängt und die verschiedensten Töne reinschiebt, da tut sich dann schon mal ein Loch in der Frequenzkurve auf.
- Ja, der Heesters, das hat er nun davon, von seiner Raucherei... -