Lötstellen bei Philips

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fotoralf
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Re: Lötstellen bei Philips

Beitrag von fotoralf »

Mir ist, als hätte der Gulden immer so bei 1,10 DM gestanden. Ich würde aber weder Gulden noch Mark drauf wetten. ;-)

Ralf
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röhrenradiofreak
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Re: Lötstellen bei Philips

Beitrag von röhrenradiofreak »

Es ist so rum wie Holger schreibt. Als ich in den 80er Jahren in die Niederlande fuhr, kostete 1 Gulden 93 Pfennig. Aber trotzdem war das eine Summe, die 1967 sicher nur wenige für Unterhaltungselektronik übrig hatten: ein VW Käfer kostete damals, je nach Modell, um die 5000 DM...

Lutz
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peetey
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Re: Lötstellen bei Philips

Beitrag von peetey »

holger66 hat geschrieben:
fotoralf hat geschrieben: das anno 1967 die Bagatelle von 7000 (i.W. siebentausend!) niederländischen Gulden, also über 8000 DM
War der Gulden damals stärker, als die Mark ? Habe ich andersrum in Erinnerung, also 7000 Gulden = ungefähr 6200 Mark ?

H.
Die Gulden war damals sicherlich nicht stearker..6200DM soll schon stimmen!

peetey :mrgreen:
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Re: Lötstellen bei Philips

Beitrag von radiobär »

Also das mit den Verknoten der Anschlüsse könnte auch einen ganz einfachen Grund haben.
Wir stellen bei der Radioproduktion immer folgendes Szenario vor:

Ein Bauteil reinlegen, löten, nächstes Bauteil.

Die Wirklichkeit sah aber anders aus.

Ungelernte Kräfte ( meistens Frauen, wegen der kleinen Hände, nicht böse sein :mrgreen: ) haben immer nur 1 bis 2 Bauteile reingeknotet. :wut: Denen war überhaupt nicht bekannt was das Bauteil konnte ( wahrscheinlich auch egal ).
Nach einigen dieser Fertigungsstationen durfte dann die beste Löterin ran und alles zusammenbraten. Alles natürlich im Akkord ( es lebe die kalte Lötstelle :angry: )
Was dann nicht verknotet war ist auf dem Weg schon wieder rausgefallen.

So hat mir das mal jemand erklärt der bei Phillips beschäftigt war.
War zur Platinenzeit nicht anders, jeder Bauteildraht wurde nach aussen gebogen damit er nicht beim Löten aus der Platine plumpst.

Gruss Ludwig
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uli12us
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Re: Lötstellen bei Philips

Beitrag von uli12us »

Deine Beschreibung entspricht schon der Wirklichkeit, im Prinzip war und bei Kleinserien ists heute noch ein Job für dressierte Affen. Einfach umbiegen sollte trotzdem ausreichen, da braucht man doch keinen verbogenen Pfahlsteg reinmachen.
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Re: Lötstellen bei Philips

Beitrag von Schlappmacher »

Hallo,

eine rationelle, sprich zügige Fertigung ist ein Grund für das Umwickeln der Lötaugen/-stützpunkte.
Im Rahmen der Lehrlingsausbildung lernt man ja, dass eine mechanische Verbindung Grundlage für eine gute Lötverbindung ist.

Ein anderer Grund ist die verbesserte Lötung durch vergrößerte Oberflächen zwischen Draht/ Bauelement und dem Lötauge. Organisationen wie IPC und Firmen empfehlen dies nach wie vor bei bedrahteten Anschlüssen (die in der industriellen Fertigung zunehmend seltener werden). Ein Beispiel: http://www.youtube.com/watch?v=RZmTkwTc ... re=related

Wenn die Anschlüsse denn aber gleich 3..4-mal umwickelt sind, darf der geneigte Reparateur auch mal so richtig fluchen, oder?! :twisted:

Viele Grüße,

Der Schlappmacher
"Digital is a special case of Analogue", Bob (Robert C.) Dobkin
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Re: Lötstellen bei Philips

Beitrag von hoeberlin »

Hallo, in die Runde,

wenn ich Euch ein wenig aufmuntern darf...,

wenn so ein Gerät dann aber erst mal spielt, dann ganz vorzüglich! Ich darf eine Capella 753 mein eigen nennen, und das Ding funktioniert erstklassig.

Und man sollte auch nicht vergessen, das auch damals schon Preisdruck herrschte, und die Langzeitkonstanz vieler Materialien nicht genügend erforscht war ( z.B. Zinkdruckguss, Schmierstoffe, Kunststoffe )( das passiert heute in der Autoindustrie z.B. auch noch )

Und die Geräte sind heute ein vielfaches älter, als es der kalkulierten Lebensdauer entsprechen würde....

meint Henning,

der seit Anfang der Woche nicht seine Capella hören konnte ( die nehme ich nicht mit auf Dienstreise )
Schlau ist, wer weiss, wo er nachlesen kann, was er nicht weiss
Nur Messungen liefern Fakten, alles andere ist Kaffeesatz