Wobbe Notar

Fragen, Berichte und Tipps zu Reparatur und Technik.

Für Einsteiger: Erste Inbetriebnahme eines Röhrenradios
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glaubnix
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Re: Wobbe Notar

Beitrag von glaubnix »

Hallo Ralf,

ja, das rot eingekreiste Teil ist die Siebdrossel. Und es ist zu empfehlen die beiden netzseitigen 6nF Kondensatoren zu ersezten oder zumindest abzukneifen (die sind auf deinem dritten Bild vor dem Netztrafo zu sehen) - das Gerät arbeitet auch ohne diese. Weiterhin sehe ich, aufgrund deines eingestellten Bildes (Chassisunteransicht) Handlungsbedarf bezüglich der sichtbaren Teerkondensatoren; sie bedürfen generell einer Erneuerung.

So wie es aussieht liegt der Fehler bei deinem Gerät bereits im Niederfrequenzteil. Um diesen systematisch aufzuspüren, solltest du zunächst die Spannungen an der Endröhre -EL41- messen. Da sollten an dem pin1 (Anode) und pin4 (Schirmgitter) etwas über 200V anstehen. An pin5 (Steuergitter) sollte keine (positive) Spannug zu messen sein; wenn doch kann einer der 6nF Koppelkondensatoren schadhaft sein - sie sollten ohnehin ausgetauscht werden, weil sie im Fehlerfall die Endröhre (EL41) gefährden.

Und... bei diesem Gerät wird das Magische Auge (EM4) aktiv zur NF Verstärkung benutzt; so ist es auch wichtig, dass die beiden 1Meg-Widerstände nach pin2 und pin5 intakt sind.

Wenn die Messungen bis hier hin positiv verliefen kannst du die NF-Funktion überprüfen, indem du in den TA-Eingang ein Signal einspeist z.B. Plattenspieler, CD-Player oder einen MP3 Player. Jetzt müßte dem Lautsprecher ein brauchbarer Klang entströmen...

Ich gehe davon aus, dass du wenigstens ein Multimeter besitzt, um die Spannungen und gegebenfalls auch Widerstände zu messen.
Zuletzt geändert von glaubnix am So Okt 23, 2011 16:28, insgesamt 7-mal geändert.
...und glüht auch die Anode rot, ist die Röhre noch nicht tot.

Mit freundlichen Grüßen, Peter R.
Ralf_E.
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Re: Wobbe Notar

Beitrag von Ralf_E. »

Hallo Glaubnix,

das ist auch für mich verständlich und nachvollziehbar :D . Werde heute Abend mal schauen und messen. Stelle die Ergebniss dann hier ein.

Danke

Ralf
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Ralf_E.
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Re: Wobbe Notar

Beitrag von Ralf_E. »

glaubnix hat geschrieben:Hallo Ralf,

ja, das rot eingekreiste Teil ist die Siebdrossel. Und es ist zu empfehlen die beiden netzseitigen 6nF Kondensatoren zu ersezten oder zumindest abzukneifen - das Gerät arbeitet auch ohne diese. Weiterhin sehe ich, aufgrund deines eingestellten Bildes (Chassisunteransicht) Handlungsbedarf bezüglich der sichtbaren Teerkondensatoren; sie bedürfen generell einer Erneuerung.

Die alten Teerkondensatoren sind inzwischen alle getauscht. Das Bild ist von vor der Kondikur.

So wie es aussieht liegt der Fehler bei deinem Gerät bereits im Niederfrequenzteil. Um diesen systematisch aufzuspüren, solltest du zunächst die Spannungen an der Endröhre -EL41- messen. Da sollten an dem pin1 (Anode) und pin4 (Schirmgitter) etwas über 200V anstehen. An pin5 (Steuergitter) sollte keine Spannug zu messen sein; wenn doch kann einer der 6nF Koppelkondensatoren schadhaft sein - sie sollten ohnehin ausgetauscht werden, weil sie im Fehlerfall die Endröhre (EL41) gefährden.

Und... bei diesem Gerät wird das Magische Auge (EM4) aktiv zur NF Verstärkung benutzt; so ist es auch wichtig, dass die beiden 1Meg-Widerstände nach pin2 und pin5 intakt sind.

Was für Widerstände kann ich da nehmen. Belastbarkeit 1W oder weniger?

Wenn die Messungen bis hier hin positiv verliefen kannst du die NF-Funktion überprüfen, indem du in den TA-Eingang ein Signal einspeist z.B. Plattenspieler, CD-Player oder einen MP3 Player. Jetzt müßte dem Lautsprecher ein brauchbarer Klang entströmen...

Ich gehe davon aus, dass du wenigstens ein Multimeter besitzt, um die Spannungen und gegebenfalls auch Widerstände zu messen.

Habe ich...!
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Ralf_E.
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Re: Wobbe Notar

Beitrag von Ralf_E. »

Ralf_E. hat geschrieben:Hallo Glaubnix,

das ist auch für mich verständlich und nachvollziehbar :D . Werde heute Abend mal schauen und messen. Stelle die Ergebniss dann hier ein.

Danke

Ralf

Bei 1MEG Widerständen messe ich 1,160 MOhm. Ist das OK?

1 gegen Masse 134 V
4 gegen Masse 158 V
5 gegen Masse 0V
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glaubnix
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Re: Wobbe Notar

Beitrag von glaubnix »

Hallo Ralf,

die gemessenen Spannungen sind etwas gering. Dafür war aber auch meine Angabe, dass an dem pin5 der EL41 0V sein sollen FALSCH!

Dort muss eine negative Spannung anliegen! Die Endröhre zieht wohl zu viel Strom sie ist dadurch in Gefahr. Die negative Gittervorspannung für die EL41 fällt an dem 130 Ohm Widerstand ab, welcher mit dem 100µF Niedervolt Elko überbrückt ist. Es ist möglich, dass beim Einbau des Netzteilelkos (der da so in der Gegend herumhängt-sein Gehäuse darf keine Verbindung zum Chassis haben) der 130 Ohm Widerstand kurzgeschlossen wurde. Über diesem Widerstand muss lt. Schaltbild eine negative von etwa 7 Volt messbar sein. Solange diese Spannung nicht vorhanden ist, solltest du das Gerät nur kurzzeitig zum Messen einschalten, um die Endröhre nicht zu überlasten.

Erst wenn das Problem mit der Gittervorspannung der Endröhre gelöst ist, kannst du entspannt mit den Messungen weiter machen. Wenn dann die Endstufe ihren vorgesehenen Arbeitspunkt hat, sollten auch die Spannungen an pin1 und pin 4 etwas höher liegen, weil die Endröhre weniger Strom zieht. So du dann das Gitter der Endröhre, pin5, mit einer Pinzette (unisoliert [die andere Hand dabei möglichst in der Hosentasche]) berührst müsste im Lautsprecher ein mäßiges Brummen ertönen.

Danach kannst du dich um die Spannungen an der EM4 kümmern.

Die gemessenen Widerstandswerte befinden sich im "grünen Bereich".
Zuletzt geändert von glaubnix am Fr Jul 08, 2011 17:38, insgesamt 2-mal geändert.
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Mit freundlichen Grüßen, Peter R.
Ralf_E.
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Re: Wobbe Notar

Beitrag von Ralf_E. »

Muss mich erstmal korrigieren,

der dritte MEG Widerstand am mag.Auge war durch. Jetzt leuchtet zumindest das Auge wieder.

An Pin 5 liegen -2,9- -3 Volt an

Pin 1 154 V
Pin 4 174 V

Finde den 130 Ohm Widerstand nicht!!!!

Habe einen Widerstand der geht von "alten" Eko auf Masse mit 150 Ohm


Ralf
Zuletzt geändert von Ralf_E. am Fr Jul 08, 2011 17:47, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Wobbe Notar

Beitrag von glaubnix »

Hallo Ralf,

das ist ja schon ein positives Zeichen -es sollten eigentlich größenordnungsmäßig (lt. Schaltbild) etwa -6,8V sein. Es ist aber möglich, dass wegen der lt. Schaltbild etwas zu geringen Anoden- und G2- Spannung der Stromfluß in der Endröhre etwas niedriger ausfällt - auch wird sie wahrscheinlich keine 100%ige Emission mehr haben...

Wenn du jetzt den 1Meg getauscht hast und das Auge wieder leuchtet, sollte auch das NF-Teil wieder arbeiten - also mal eine Signalquelle am TA-Eingang anschließen. Dabei muß das Gerät natürlich auch auf TA-Betrieb geschaltet werden.

Vielleicht kommen wir jetzt so langsam weiter.

Der 130 Ohm Widerstand müßte sogar ein etwas dickerer Kollege, meistens Größenordnung 1 Watt sein. Ich sehe mal nach, ob ich ihn in deinem Bild finde, bis dann... Richtig, das muss der braune Widerstand oberhalb des roten Elkos sein, dieser sollte dann der 100µF sein. 150 Ohm ist auch ok. vielleicht wurde da mal was geändert, über die endgültigen Werte kann man sich dann noch Gedanken machen, wenn das Gerät prinzipiell funktioniert.

Wegen der 3 Volt über dem 150 Ohm Widerstand, können wir jetzt sagen das in deinem Gerät ein resultierender Anodenstrom von etwa 20 mA fliesst. Das ist etwas wenig... Wenn man von den Schaltbildangeben ausgeht, sollten es ca. 50 mA sein.
Zuletzt geändert von glaubnix am So Okt 23, 2011 16:28, insgesamt 2-mal geändert.
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Mit freundlichen Grüßen, Peter R.
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Re: Wobbe Notar

Beitrag von Ralf_E. »

Das mir dem Mp3 Player klappt nicht. Habe noch nicht mal ein knistern im LS wenn ich mit den Kontakten in der TA Buchse wackel.

Das Brummen an Pin 5 klappt.

Ralf
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Re: Wobbe Notar

Beitrag von glaubnix »

Dann haben wir jetzt wohl ein kleines Problem bezüglich der NF-Verstärkung mit der EM4. Dazu solltest du zunächst einmal die Spannungen an pin2 und pin5 des MA messen.
Zuletzt geändert von glaubnix am Fr Jul 08, 2011 18:38, insgesamt 1-mal geändert.
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Mit freundlichen Grüßen, Peter R.
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Re: Wobbe Notar

Beitrag von Ralf_E. »

Werde erstmal eine Kleinigkeit happern. Magen knurrt.

Werde nachher nochmal messen und Berichten

Erstmal vieln Dank fürs Händchen führen


Ralf
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Re: Wobbe Notar

Beitrag von Ralf_E. »

Pin 2 21 V

pin 5 23,7-24,8 Volt
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Re: Wobbe Notar

Beitrag von glaubnix »

Hallo Ralf,

die an den Anoden der EM4 gemessenen Werte sehen recht gut aus, so würden in jedem Zweig ca. 150µA fließen. Theoretisch sollte der NF-Verstärker nun funktionieren; wenn du jetzt mit der Pinzette an pin4 des MA tastest müßte es im Lautsprecher heftig brummen. Wenn ja, dann sollte auch der TA-Eingang arbeiten, sofern die zwischen pin4 und dem TA-Eingang befindlichen Bauteile und die Schaltkontakte ihren Dienst tun.

Beim Betrachten der Chassisansicht deines Gerätes kommt es mir so vor, als wäre der rote Elko falsch herum eingelötet - er muss mit dem plus Pol am Chassis liegen. Bei falscher Polung könnte er einen Nebenschluß zu dem 150 Ohm Widerstand bilden und den Arbeitspunkt der Endröhre ungünstig verlagern.
Zuletzt geändert von glaubnix am So Okt 23, 2011 16:29, insgesamt 1-mal geändert.
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Mit freundlichen Grüßen, Peter R.
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Re: Wobbe Notar

Beitrag von Ralf_E. »

Hallo Peter,

der -Pol geht an den "Innenleiter" von der EL41, der +Pol an den "alten" Elko.

Das Brummen an Pin 4 passt

Grüsse Ralf

Bin morgen wieder da!

Danke erstmal und einen schönen Restabend
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Re: Wobbe Notar

Beitrag von glaubnix »

Hallo Ralf,

wenn dem so ist, wäre der Elko in der Tat falsch gepolt. Du kannst das selbst mit deinem Multimeter nachprüfen, indem du damit die Spannung direkt über dem Elko misst und auf das Vorzeichen der Anzeige achtest; wenn also bei korrektem Anschlus des Instrumentes an den Elko (+an+ und -an-) die Anzeige negativ ist, ist der Elko falsch eingelötet. Dann muß er durch einen neuen ersetzt, weil er wegen der dauerhaften Falschpolung unbrauchbar geworden ist.

Dann bis morgen...
Zuletzt geändert von glaubnix am So Okt 23, 2011 16:29, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Wobbe Notar

Beitrag von Ralf_E. »

Hast Recht


-8Volt. Umdrehen bringt nichts??


Ralf
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