Beschallung für Werkhallen... Funkwerk-Kölleda

[runni]

Wer kennt die Geräte vom Funkwerk:


Habe zwei von den Teilen das hier zu sehende Gerät aus den 60er und noch eines aus den 50er Jahren.
Bei dem neueren hat das Radio UKW bei dem älteren noch nicht außerdem wurden Aussenkontakt Röhren
verbaut.

Leider sind die Teile schwer wie Blei.

Gruß,
RN

[Gery]

Mit was wurde da früher den Beschallt? Musik oder wurden damit Durchsagen durchgeführt?

[Erik]

So was stand in den Schulen. Oder auf dem Land, da gab bzw gibt es diese Dorfdurchsage.

[paulchen]

Hallo!

Setze Dich mal mit "scotty" hier aus dem Forum in Verbindung (so er hier nicht selbst antwortet). Er wohnt nicht weit weg von Dir.
Solch ein Gestell hat er restauriert. Aber wie!!!
Eventuell kann er Dir bei der Findung der Geräte helfen.

paulchen

[Pusteblume]

kennen schon.

Die Dinger waren damals fas in jedem größeren VEB als Beschallunsanlagen eingesetzt. Pausenunterhaltung, Durchsagen, Alarm, Propaganda etc. Sind auch zur Kinobeschallung benutzt worden.

Zwei KV25 hatten wir damals in der "Band" als Hauptverstärker. Die hatten ordentlich Bums. Aber wie bereits von Dir erwähnt... schwer wie Blei und wenn ich mich recht entsinne waren da noch handgewickelte 100V-Übertrager dazu, die hatten nochmal ordentlich Gewicht.

Guter Zustand übrigens, die meissten sind total verrostet oder verbastelt.

mfg
Dirk

[Erik]

Dann muß ich mich wohl ergänzen; im Westen stand so was in den Schulen oder im Gemeindeamt. In den Firmen hatten wir so was nicht.

[runni]

Die Geräte waren bei der Bahn im Ausbesserungswerk im Einsatz.
Ich durfte sie vor ein paar Jahren vor der Verschrottung retten.
Seit dem stehen sie so da...
Ich hab eh keine Zeit mich darum zu kümmern, gibt es Menschen
die so brachiale Technik sammeln?

[Pusteblume]

brachial ist gut

Ich würde sie als unverwüstlich bezeichnen. Zur Wend war so ein Ungetüm bei mir im Werk damal noch im Einsatz und spielte täglich, streng bewach allerdings.
Was sind für Kraftverstärkereinheiten drin? KV25 oder KV75? Bei dem aus den 50er könnte auch noch der KV20 mit zwei mal EL12 verbaut sein.
Liebhaber gibt es bestimmt. Wenn man Platz hat, keine Frau und ein florierendes Umzugsunternehmen betreibt

Dirk

[Erik]

Der Verstärker könnte auch heute noch von einer Band genutzt werden. Sinnvollerweise im Proberaum.

Mal eine Frage; gab es in der DDR auch diese Dorfrundsprechanlagen?

[Pusteblume]

Sicher wurden da ähnliche Geräte verwendet und da es nur einen Hersteller dafür gab, wars mit Sicherheit ein Kölleda. Die standen dann meisst im "Rat der Gemeinde". Ich bin um diese Zeit allerdings äusserst selten mal aufm Dorf gewesen und wenn, dann hab ich darauf sicher nicht geachtet. Ich weiß nur, die Dinger wurden relativ streng bewacht. (...ach, das sagte ich ja schon, sorry)
Dirk

[Petzi]

So eine Anlage wurde 1967 in unserem Internat (Lehrlingswohnheim) installiert um uns linientreu zu unterhalten.Desweiteren wurden wir allmorgendlich über eine vorhandene Kommandoschaltung (auch bei abgeschalteten Zimmerlautsprechern) recht laut mit dem Beatles-Titel Rock and Roll Musik geweckt .

[Uwe]

Hallo,

eine solche Anlage steht als Schauobjekt im Foyer einer Dresdner Medientechnik Firma. Die betreuen u.a. den Dresdner Hauptbahnhof, genau da hat diese Anlage bis Anfang der 90èr auch gestanden. Nach der Ausmusterung wurde sie sichergestellt und dient nun als Deko. Jedesmal wenn ich wegen irgendwas dort bin komm ich an der Anlage nicht vorbei . Und jedesmal nehm ich mir vor das nächste mal die Digicam mitzunehmen...... . Na ja, das nächste mal ...... . Wenn ich mirs recht überlege, am Dienstag hab ich mit einem Mitarbeiter der Fa. zu tun, vielleicht kann er mir mal ein Bild schicken .
Diese Anlagen waren praktisch der Dynacord des Ostens, nur daß man da noch nicht von Promatrix Softwarelizenzen und sowas abhängig war, die konnte man noch einfach so reparieren, Waren das noch Zeiten ...

Gruss
Uwe

[runni]

Noch ein Foto, besser komme ich momentan nicht dran.

[Munzel]

Schöne Geräte. Die ältere Anlage hat dem Anschein nach NV4147 eingebaut. Die Anlagen sollte man schön aufheben, davon ist schon viel zuviel nach Fernost verschwunden.
Restaurieren und verwenden ist das beste.

FWK hatte sich ab den mittelalten Geräten etwas mehr gedacht als beispielsweise Siemens oder Telefunken, denn: die Anlagenteile konnte man ohne Löten oder Kabelabschrauben aus dem Gestell ziehen und in jeder beliebigen Lage abstellen: die Griffe schützen alle Bedienelemente und das Chassis schützt die Röhren. Nicht mal die Messerleisten gehen kaputt, wenn man das Gerät rückwärts abstellt.
Die Normeinschübe Größe 5 hatten zusätzlich eine Verriegelung, damit sie nicht herausfallen, wenn man sie zur Hälfte raus hat.

Eine ordentliche Bereitschaftsschaltung (neudeutsch Standby) hatten die Geräte auch, die schalteten die Anodenspannung eben nicht komplett weg, sondern senkten sie nur ab und schlossen den AÜ sekundärseitig kurz.
Wie schon gesagt, das Zeug haben keine Dummköpfe entwickelt.

Die jüngeren Anlagen (hier nicht abgebildet), mit V125 / V150 (PV880 / PV890) waren von den technischen Daten noch etwas besser.

MfG
Munzel

[scotty]

Hallo runni,
die Anlagen sind mir bestens bekannt. paulchen hatte schon erwähnt, daß ich eine solche gerade restauriert und alltagstauglich gemacht habe. Ich wohne scheinbar ganz in Deiner Nähe. Weiteres per PN.

Gruß

Wolfram