dies ist mein erster Beitrag hier, darum seht mir bitte eventuell "naive" Fragen nach, die einem Profi nur ein müdes Lächeln abringen könnten. Schließlich bin ich Anfänger bei Röhrenradios und daher froh, daß es dieses Forum hier gibt. Nun zum eigentlichen Thema:
Seit langem steht bei mir dekorativ ein Blaupunkt "Barcelona" - Modell 2054, BJ 1954 - herum, das vor Jahren auch noch lief; doch irgendwann wurde es im UKW-Bereich stets nach wenigen Minuten deutlich leiser, auf Mittelwelle kamen nur noch drei Sender herein, und irgendwann gab es kaum noch einen Ton von sich, obwohl alle Röhren glühten. Seitdem wurde es nicht mehr benutzt.
Angeblich haben die "Barcelonas" hinsichtlich ihrer Fertigungsqualität keinen guten Ruf, aber das Modell 2054 soll noch eines der besseren sein. Auch wenn ich also radiotechnisch nicht mit den Stereo-Luxusgeräten samt Stationstasten und automatischem Sendersuchlauf mithalten kann, möchte ich das Blaupunkt nicht auf den Sperrmüll werfen.
Ich verfüge über einen Regeltransformator, einen Lötkolben, mehrere Multimeter sowie ein Einstrahloszilloskop und möchte das Radio also wieder "in "Schuß" bringen. Ein Schaltplan liegt vor, auch in digitaler Form (selbst gescannt, also gibt es keine urheberrechtlichen Probleme).
Soll ich für Spannungsmessungen ein altes Multimeter mit einem der damaligen Zeit entsprechenden Innenwiderstand verwenden, um Meßwerte zu erhalten, die mit denen im Schaltplan konform gehen oder gibt es eine Umrechnungsfaustregel zur Verwendung moderner Meßgeräte mit höherem Innenwiderstand?
Nachdem ich hier im Forum gelesen habe (u. a. auch hier http://www.dampfradioforum.de/viewtopic ... +Barcelona), bin ich zu dem Schluß gekommen, das Kondensatoren getauscht werden müssen. Prophylaktisch habe ich bereits ein paar Kondensatoren gekauft (siehe angefügte PDF-Liste). Doch da ich trotz Lektüre des hervorragenden Beitrags und der Diskussion über "gute und böse Kondensatoren" (http://dampfradioforum.de/viewtopic.php?t=2700) noch unsicher bin, habe ich hier ein paar Photos angefügt und wäre dankbar, wenn mir erfahrene Restauratoren sagen könnten, welche Teile ich erneuern muß und welche im Gerät belassen werden können. Ich möchte keine "Radikalkur" machen, sondern das Radio nah am Originalzustand halten (vielleicht höhle ich sogar die alten Kondensatoren aus und stecke die neuen hinein, es gibt hier ja interessante Beiträge zum "Kondensatorenfälschen"

Zählen die Kondensatoren mit Metallmantel und Pertinaxdeckeln (siehe Bild h) auch zu den "schlechten"?
Hat es negative Auswirkungen, wenn man die alten Kondensatoren aus konservatorischen Gründen an einem Anschlußdraht hängen läßt, wie es in Bild e der Fall zu sein scheint?
Den Siemens-Becherelko werde ich wohl auch aushöhlen und mit "Frischware" befüllen müssen? (Siehe Bild i.)
Im selben Bild ist der Gleichrichter zu erkennen, der wohl auch erneuert werden muß. Irgendwo im Netz gab es einen super Beitrag, wie man in den alten Gleichrichter neue Dioden einpflanzt. Leider finde ich den nicht mehr. Angeblich muß noch ein Widerstand mit eingesetzt werden, weil moderne Silizium-Dioden eine höhere Spannung liefern als alte Selen-Dioden. Welchen Wert sollte dieser Widerstand haben? Welche Dioden können verwendet werden?
Bild f zeigt links unten einen braunen Gewebeschlauch, der ein Bauteil zu enthalten scheint? Könnte sich da ebenfalls ein defekter Kondensator verbergen?
Die angefügten Bilder habe ich soweit verkleinert wie möglich. Über hilfreiche Antworten würde ich mich freuen!
Mit besten Grüßen
Gorbi