AM- Qualität heute besser ?

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radiobastler
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Re: AM- Qualität heute besser ?

Beitrag von radiobastler »

Feine Sache, dein Gerät.
Screenshots mache ich über die Tastatur. Da gibt es eine Taste, die mit Druck oder Print oder so beschriftet ist. Ich muß die bei mir mit Schift zusammen betätigen. Damit kopiert Windoof den Screen in die Zwischenablage und dann in irgendeinem Grafikprogramm z.B. das von Windoof (Paint) über "Strg+V" einfügen und abspeichern. Fertig...
Gruß Stephan

Röhre gut, alles gut
Ein Wunder ist das elektrisch Licht, manchmal geht es, manchmal nicht. :idea:

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Maxwell S.
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Re: AM- Qualität heute besser ?

Beitrag von Maxwell S. »

Hallo allerseits,

mir ist aufgefallen, dass der AFN auf 873 kHz (Sender Weißkirchen) wesentlich besser klingt als die übrigen AM-Sender auf MW und LW. Zwar fehlt bis zur UKW-Qualität noch ein gutes Stück, aber es muss ein deutlich breiteres Frequenzband als die üblichen 4,5 kHz übertragen werden.

Weiss Jemand darüber was Näheres?

Gruss
Maxwell
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Re: AM- Qualität heute besser ?

Beitrag von fotoralf »

Maxwell S. hat geschrieben:mir ist aufgefallen, dass der AFN auf 873 kHz (Sender Weißkirchen) wesentlich besser klingt als die übrigen AM-Sender auf MW und LW. Zwar fehlt bis zur UKW-Qualität noch ein gutes Stück, aber es muss ein deutlich breiteres Frequenzband als die üblichen 4,5 kHz übertragen werden.
Mir war schon öfter aufgefallen, daß der AFN zeitweise gehörig in das Stereosignal von France Bleu auf 864 hineinrotzt.

Nun ist es auf der dicht belegten Mittelwelle manchmal nicht einfach, die Seitenbänder und ihren Modulationsinhalt in der Spektrumsdarstellung zweifelsfrei zuzuordnen. Ich habe eben schon eine Weile beobachten müssen, und eigentlich sah das alles ganz normal aus. Bis ein Stück mit einer Trompete kam, das wohl etwas mehr Höhen enthielt. Da aber war es klarzu sehen...

Bild

Satte 20 kHz Bandbreite des HF-Signals! Die Seitenbänder reichen deutlich über die Trägerfrequenzen der beiden benachbarten Sender hinaus. Sie senken zwar den Bereich über 4,5 kHz zu beiden Seiten um ein paar dB ab, aber bei weitem nicht um die üblichen 40 dB pro Oktave. Offenbar irgendein ziemlich kreativ eingestellter Optimod.

Interessant ist vor allem das hier:
The 9300's output power spectrum is so tightly controlled that stations in Europe are able to operate with filtering as high as 6.0 to 6.5 kHz while still complying with ITU-R/EBU occupied bandwidth regulation! This greatly improves the received sound as compared to conventional 4.5 kHz filtering.
6,5 kHz als obere Fmod unter Einhaltung der Bandbreite von 9 kHz? INteressant. Wahrscheinlich die erste praktische Verwendung dieser neuen überlichtschnellen Neutrinos. Die grenzen die Bandbreitenüberschreitung nachträglich ein, bevor sie auftritt. ;-)

Dieses Signal ist allerdings eine Frechheit und ein eklatanter Fall für die Netzagentur.

Ralf
Zuletzt geändert von fotoralf am Sa Sep 24, 2011 20:02, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: AM- Qualität heute besser ?

Beitrag von edi »

Das ist allerdings eine Frechheit und ein eklatanter Fall für die Netzagentur.
Ja, genau sowas meine ich- mit der fetten Bandbreite kriegt man ja richtig Quali auf die Tüten.
Sch... auf die Bundesnetzagentur, wenn die AM- Sender sowieso abgeschaltet werden, und man dafür aus anderen Ländern Konzertqualität auf diesen Bereichen kriegt.

Ich spinne also doch nicht... Danke für die Bestätigung mittels der Screenshots ! :danke:

Edi
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Re: AM- Qualität heute besser ?

Beitrag von fotoralf »

edi hat geschrieben:Sch... auf die Bundesnetzagentur, wenn die AM- Sender sowieso abgeschaltet werden, und man dafür aus anderen Ländern Konzertqualität auf diesen Bereichen kriegt.
Dann versuch mal, auf 864 kHz France Bleu zu hören. Das rotzen die Amis mit ihrer Brachialmodulation völlig zu. Wenn die UKW-Qualität haben wollen, dann sollen sie auf UKW senden.

Aber die dürfen hier ja wahrscheinlich sowieso wieder machen, was sie wollen.

Ralf

Nachtrag: BBC Radio Wales auf 882 kHz könnte ich hier mit einem normalen Radio auch nicht hören. Geht nur mit dem Perseus, wenn ich das gesamte untere Seitenband wegfiltere, das vom AFN völlig zugesplattert wird.

Mittelwelle hat gerade abends auch den Reiz des Fernempfangs, und wenn dann welche derart die Sau herauslassen, dann ist das schlicht asozial.

Ralf
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Re: AM- Qualität heute besser ?

Beitrag von Walterh »

Hallo

Nach Perseus und Co. mal eine Betrachtung zur Tonqualität auf AM aus den Zeiten, als AM noch Standard war...

Andere Hersteller haben nicht gleich das Empfangsprinzip geändert aber doch die Bandbreite in weiten Bereichen regelbar gemacht. Wer einen AM-Spitzensuper gehört hat, als noch "normale" MW-Sender in Betrieb waren, der weis, dass die Geräte durchauch guten Klang bieten konnten.

Gruss, Walter
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Re: AM- Qualität heute besser ?

Beitrag von fotoralf »

Netter Einfall der Werbefritzen...

Und wo hätte bei einer maximal zulässigen Kanalbandbreite von 9 kHz, die bei der NF zwangsläufig eine Fo von 4,5 kHz vorgibt, der Modulationsinhalt bis 10 kHz beim Ortsempfang herkommen sollen? Auch damals schon hatte die Eckmiller-Höhensperre HS10 im Sendeweg eine Flankensteilheit von 24 dB/Oktave.

Ralf
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Re: AM- Qualität heute besser ?

Beitrag von edi »

Das denke ich auch mal... ich kann mich nicht erinnern, je in der Qualität eine AM- Sendung empfangen zu haben, daß sogar die Hochtöner mitquietschen.- nicht mal bei Ortssendern.
Nutzt nichts, die Bandbreite breiter drehen zu können, wenn die Modulation senderseitig ja schon begrenzt ist.

Und bei der Mehrzahl der AM- Stationen funktioniert es immer noch wie früher, normale AM- Bandbreite- eben bis auf die wenigen Stationen, die sich einen Sch... um Rechtsnormen der Europäer scheren, die ihre AM- Sender ja sowieso nach und nach abwürgen, und ihren Sendern richtig Pfeffer verpassen.

Gestern abend, etwa 22 Uhr, wieder eine Station, 960 KHz (Skale aber noch nicht geeicht, kann leicht daneben liegen), könnte von der Sprache her ein dänischer Sender gewesen sein, wieder ein Orgelkonzert: Felix Mendelssohn- Bartholdy. Titel verstand ich nicht.
Volle Höhen, und -ich war baff- auch richtig fette Tiefen. Klasse !

Edi
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Re: AM- Qualität heute besser ?

Beitrag von fotoralf »

edi hat geschrieben:...Stationen, die sich einen Sch... um Rechtsnormen der Europäer scheren, die ihre AM- Sender ja sowieso nach und nach abwürgen...
Da tust Du in diesem Fall denjenigen, deren Hörer unter dieser Rüpelei des AFN leiden, aber gewaltig Unrecht. Gerade die Briten und die Franzosen sind auf Lang- und Mittelwelle immer noch sehr aktiv - vom Megawattsender auf Langwelle bis zu kleinen Mittelwellensendern, die in GB eigens für bestimmte lokale Ereignisse in Betrieb gehen.
Gestern abend, etwa 22 Uhr, wieder eine Station, 960 KHz ... Volle Höhen, und -ich war baff- auch richtig fette Tiefen. Klasse !
Das könnten die Tschechen auf 954 kHz sein. Gute 12 kHz breit und bei den Nachrichten gerade mit einem ausgesprochen unangenehmen Sound, als käme die ganze Modulation durch zwei Meter PVC-Rohr. Wenn man sieht, wie die Höhen hochgerissen werden, scheint hier ein völlig überdrehter Optimod am Werk zu sein. Dazu noch komprimiert, daß es pumpt wie ein Maikäfer. Klingt absolut grauenhaft.

Ralf
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Re: AM- Qualität heute besser ?

Beitrag von edi »

Das mit dem AFN... ja, kann sein, daß es Rüpelei ist- den habe ich aber nicht empfangen, weder absichtlich noch unabsichtlich, ich schrieb ja, franzözischsprachige, russisch, chinesische Sender.

Der Sender auf etwa 960... skandinavisch- Tschechisch war es nicht, und der Sprecher der Sendung klang auch nicht schlecht- Nachrichten habe ich aber nicht gehört. Allerdings war die Gesamtdarbietung trotz Höhen und Tiefen etwas mittenresonant. Dennoch schön, Orgelmusik in besserer Qualität auf MW zu hören.
Andere Sender klangen eben- normal.

Edi
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Re: AM- Qualität heute besser ?

Beitrag von bauer horst »

edi hat geschrieben:
Gestern abend, etwa 22 Uhr, wieder eine Station, 960 KHz (Skale aber noch nicht geeicht, kann leicht daneben liegen), könnte von der Sprache her ein dänischer Sender gewesen sein, wieder ein Orgelkonzert: Felix Mendelssohn- Bartholdy. Titel verstand ich nicht.
Volle Höhen, und -ich war baff- auch richtig fette Tiefen. Klasse !

Edi

Liegt zwar etwas weiter entfernt von 960 kHz aber auf 1008 kHz werden oft Orgelkonzerte übertragen.
1008 kHz
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Gruß Marc

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Re: AM- Qualität heute besser ?

Beitrag von edi »

1008 kHz
Groot Nieuws Radio
Zeewolde (Niederlande)
Nein, nicht Zeewolde- einen holländischen Sender hätte ich erkannt, ich kann niederländisch.
Aber Danke für den Tip !

Edi
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Re: AM- Qualität heute besser ?

Beitrag von george_tschechien »

Das könnten die Tschechen auf 954 kHz sein. Gute 12 kHz breit und bei den Nachrichten gerade mit einem ausgesprochen unangenehmen Sound, als käme die ganze Modulation durch zwei Meter PVC-Rohr. Wenn man sieht, wie die Höhen hochgerissen werden, scheint hier ein völlig überdrehter Optimod am Werk zu sein. Dazu noch komprimiert, daß es pumpt wie ein Maikäfer. Klingt absolut grauenhaft.

Ralf[/quote]

Die großen Verzerrungen können durch Sendeanlagen im synchronen Netzwerk 954 kHz verursacht werden. Auf dieser Frequenz arbeiten nämlich 3 ortliche Sender, siehe die Tabelle:
http://www.radiokomunikace.cz/vysilaci- ... ilace.html
Zwei von 954kHz Sender (der dritte in Karlsbad hat derzeit keine Presentazion:
http://stredni.vlny.sweb.cz/Cra/C_budej_cz.html
http://stredni.vlny.sweb.cz/Cra/Dobrochov_cz.html
Ich habe in meinem Wohnort keinen Empfang von diesen Sender aufgrund hohen Störungen, deshalb kann ich nicht die Qualität bewerten.

Georg
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Re: AM- Qualität heute besser ?

Beitrag von fotoralf »

george_tschechien hat geschrieben:Die großen Verzerrungen können durch Sendeanlagen im synchronen Netzwerk 954 kHz verursacht werden. Auf dieser Frequenz arbeiten nämlich 3 ortliche Sender
Ah, das erklärt es. Ein Gleichwellennetz könnte im Fernempfang natürlich zu ähnlichen Phasen- und Auslöschungseffekten führen.

Ralf
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Kenntnisstand: **Zutreffendes Feld fehlt**

Re: AM- Qualität heute besser ?

Beitrag von rettigsmerb »

Hallo zusammen,

nur mal so ein Hirngespinst...

Wie würde wohl eine AM-Einseitenband-Übertragung mit Träger klingen?

Sie wäre meiner Meinung nach
> mit einem herkömmlichen AM-Empfänger zu empfangen
> breitbandig, im Extremfall mit steilen NF-Filtern vor der Modulation 9kHz breit und passt damit ins Raster bei einem um 4,5kHz versetzten Träger

Was denkt ihr?

Grüssekes,
Herbert