Kontakt 60?

Fragen, Berichte und Tipps zu Reparatur und Technik.

Für Einsteiger: Erste Inbetriebnahme eines Röhrenradios
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kriz
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Kontakt 60?

Beitrag von kriz »

Hallo,

Kann ich bedenkenlos Kontakt 60 für die Schalter und Drucktasten verwenden?
Oder lieber was anderes?
Ist ein Graetz Fantasia 622, das immer schon bei mir in der Arbeit steht.

Fotos davon mache ich besser keine :cry:
Habs schon zwei Mal vor der Deponie gerettet.

LG
Christian
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amiga3000
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Re: Kontakt 60?

Beitrag von amiga3000 »

Das greift das material an,nicht empfehlenswert, Tunerspray kannst du nehmen.
Mfg.
Mario
kriz
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Re: Kontakt 60?

Beitrag von kriz »

Ah, wieder was gelernt, danke :super:
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cma
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Re: Kontakt 60?

Beitrag von cma »

kriz hat geschrieben: Ist ein Graetz Fantasia 622, das immer schon bei mir in der Arbeit steht.


LG
Christian
Gratuliere, habe auch eins... :super:
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hmueller
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Re: Kontakt 60?

Beitrag von hmueller »

Hallo,

Kontakt 60 benutze ich in der Kette WL - 60 - WL - 61 schon seit etwa 1985.
Es gab immer nur Probleme, wenn man (entgegen der Herstellerempfehlung) das Produkt nicht wieder entfernt.
Und auch dann konnte ich durch erneutes mühsames Reinigen immer wieder alles in Ordung bringen.

Mit TUNER 600 arbeite ich auch gelegentlich, aber oxydierte Kontakte bekommt man damit nicht so toll sauber. Entfernt eher Fett, Öl, Schmutz, etc.
viele Grüße,

Matthias.
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holger66
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Re: Kontakt 60?

Beitrag von holger66 »

Tuner 600 hat auch eine enorme Wirkung beim Ablösen unwilliger Aufkleber, Etiketten aus Papier. Damit gehen die Reste wirklich fix herunter.

Aber ernsthaft: ich bin von K60 und WL weitgehend abgekommen und verwende seit einem Jahr oder so das Oszillin T6-Spray von Teslanol:

http://www.ebay.de/itm/Kontakt-Tuner-Sp ... 0363414275

Die Wirkung ist fast so gut, wie bei K60, es muß aber nicht nachgesprüht werden, da das Zeug ansonsten völlig harmlos und dabei noch sehr ergiebig ist. Und da es das seit einiger Zeit auch meinem Hoflieferanten Reichelt gibt, kaufe ich es dort. Soll jetzt keine Werbung sein.

H.
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Re: Kontakt 60?

Beitrag von hoeberlin »

Ergänzung...

Kontaktmittel jeder Art sollten sehr sparsam angewendet werden. Schalterleisten und einige Röhrenfassungen sind aus porösem Pertinax hergestellt, das gerne die unheilvolle Kombination aus Kontaktmittel mitsamg gelöstem Schmutz aufsaugen, und nie wieder hergeben, und dann noch bei den hohen Spannungen im Gerät Kriechströme verursachen können.

Deshalb sollten wenn irgend möglich nur die Kontakte "benetzt" werden.

meint Henning

und ich bin mir sehr wohl bewusst, dass es auch hier tausende Meinungen geben kann.....
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Re: Kontakt 60?

Beitrag von mvd »

Ja, da gibt es viele Meinungen:

http://www.hifi-zeile.de/index.php?c1=i ... ntaktspray

Ich selbst verwende keinerlei Sprays für Schaltkontakte. Wenn etwas nicht in Ordnung ist, wird es fachgerecht zerlegt und mechanisch repariert.

Gerade die agressiven Sprays, die Oxidschichten beseitigen können, sind natürlich langfristig betrachtet Gift für die Schaltkontakte. Das geht chemisch nämlich nur mit Säuren und wenn diese Säuren anschließend nicht penibel neutralisiert werden, dann wirken sie weiter, zB. wenn die Luftfeuchtigkeit im Sommer mal hoch genug ist. Die Kontakte bestehen fast immer aus einer Legierung und gerade Legierungen sind empfindlich gegen Säuren. Das unedlere Metall wird aus dem Kristallverbund herausgelöst und korrodiert dann an der Oberfläche.
Bei Feuchtigkeit bildet sich an den Korngrenzen ein galvanisches Element und es kann zu interkristalliner Korrosion kommen.

Besser ist es, die Schalter zu zerlegen, die Kontaktflächen erneut auf auf hochglanz zu polieren und dann hauchdünn mit einen säurefreien Kontaktfett vor Luftschadstoffen zu schützen.

Gruß
Michael
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amiga3000
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Re: Kontakt 60?

Beitrag von amiga3000 »

mvd hat geschrieben:Ja, da gibt es viele Meinungen:

http://www.hifi-zeile.de/index.php?c1=i ... ntaktspray

Ich selbst verwende keinerlei Sprays für Schaltkontakte. Wenn etwas nicht in Ordnung ist, wird es fachgerecht zerlegt und mechanisch repariert.

Gerade die agressiven Sprays, die Oxidschichten beseitigen können, sind natürlich langfristig betrachtet Gift für die Schaltkontakte. Das geht chemisch nämlich nur mit Säuren und wenn diese Säuren anschließend nicht penibel neutralisiert werden, dann wirken sie weiter, zB. wenn die Luftfeuchtigkeit im Sommer mal hoch genug ist. Die Kontakte bestehen fast immer aus einer Legierung und gerade Legierungen sind empfindlich gegen Säuren. Das unedlere Metall wird aus dem Kristallverbund herausgelöst und korrodiert dann an der Oberfläche.
Bei Feuchtigkeit bildet sich an den Korngrenzen ein galvanisches Element und es kann zu interkristalliner Korrosion kommen.

Besser ist es, die Schalter zu zerlegen, die Kontaktflächen erneut auf auf hochglanz zu polieren und dann hauchdünn mit einen säurefreien Kontaktfett vor Luftschadstoffen zu schützen.

Gruß
Michael
Das ist bei Tastagregaten eine Sissifus arbeit,will ich nicht machen müssen :wut:
Mfg.
Mario
rettigsmerb
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Re: Kontakt 60?

Beitrag von rettigsmerb »

amiga3000 hat geschrieben:
mvd hat geschrieben:Ja, da gibt es viele Meinungen:

http://www.hifi-zeile.de/index.php?c1=i ... ntaktspray

Ich selbst verwende keinerlei Sprays für Schaltkontakte. Wenn etwas nicht in Ordnung ist, wird es fachgerecht zerlegt und mechanisch repariert.

Gerade die agressiven Sprays, die Oxidschichten beseitigen können, sind natürlich langfristig betrachtet Gift für die Schaltkontakte. Das geht chemisch nämlich nur mit Säuren und wenn diese Säuren anschließend nicht penibel neutralisiert werden, dann wirken sie weiter, zB. wenn die Luftfeuchtigkeit im Sommer mal hoch genug ist. Die Kontakte bestehen fast immer aus einer Legierung und gerade Legierungen sind empfindlich gegen Säuren. Das unedlere Metall wird aus dem Kristallverbund herausgelöst und korrodiert dann an der Oberfläche.
Bei Feuchtigkeit bildet sich an den Korngrenzen ein galvanisches Element und es kann zu interkristalliner Korrosion kommen.

Besser ist es, die Schalter zu zerlegen, die Kontaktflächen erneut auf auf hochglanz zu polieren und dann hauchdünn mit einen säurefreien Kontaktfett vor Luftschadstoffen zu schützen.

Gruß
Michael
Das ist bei Tastagregaten eine Sissifus arbeit,will ich nicht machen müssen :wut:
... um die man (besonders) in hartnäckigen Fällen leider nicht herum kommt. Mit der K-was-weiss-ich-Sprayerei kann man schnell viel "verschlimmbessern" - isso :angry:

Schönen Abend,
Herbert
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captain.confusion
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Re: Kontakt 60?

Beitrag von captain.confusion »

Hallo!

Bei Röhrenradios habe ich bis jetzt noch nicht mit Kontakt 60 gearbeitet, aber bei der Restauration alter Mopedteile eigentlich immer. Bei den Mopedleuten wird auch nach der Anwendung immer gespült und zwar mit Bremsenreiniger. Mit dem bekommt man alles absolut fettfrei und sauber, zudem verdampft er extrem schnell. Die Materialverträglichkeit ist auch sehr gut. Aber ob man Bremsenreiniger bei Radios auch verwenden sollte? Vielleicht für hartnäckige Fälle.

Grüße: Frank
Viele Grüße aus der Pfalz!

Nicht nur alte Radios klingen schön, sondern auch alte Flugzeuge klick
rettigsmerb
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Re: Kontakt 60?

Beitrag von rettigsmerb »

captain.confusion hat geschrieben:Hallo!

Bei Röhrenradios habe ich bis jetzt noch nicht mit Kontakt 60 gearbeitet, aber bei der Restauration alter Mopedteile eigentlich immer. Bei den Mopedleuten wird auch nach der Anwendung immer gespült und zwar mit Bremsenreiniger. Mit dem bekommt man alles absolut fettfrei und sauber, zudem verdampft er extrem schnell. Die Materialverträglichkeit ist auch sehr gut. Aber ob man Bremsenreiniger bei Radios auch verwenden sollte? Vielleicht für hartnäckige Fälle.

Grüße: Frank
Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste. Nicht alle Kunststoffe vertragen diesen viel gelobten Bremsenreiniger. Die stark entfettende Wirkung kann auch zur Versprödung führen und damit die Bruchanfälligkeit fördern.

Viele Grüße,
Herbert
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Re: Kontakt 60?

Beitrag von kriz »

Danke für die vielen Antworten :super:

Ja klar, zerlegen und polieren... hmmm, werd glaub ich doch lieber sprühen :mrgreen:
Habe mir Tuner 600 besorgt und werde es einfach mal probieren.
Kontakt 60 habe ich irgendwo noch im Keller.



Aber ach du Schreck, da fällt mir gerade was ein:

Habe meinen Siemens mal 2007 glaub ich wars mit Kontakt 60 eingesprüht - eben nur eingesprüht und so gelassen.
Sollte ich da nach so langer Zeit nochmal spülen?
Ich kann jetzt nicht sagen, ob der Elektriker, der mir die Platine überholt hat an den Kontakten was gemacht hat.
kriz
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Re: Kontakt 60?

Beitrag von kriz »

cma hat geschrieben:
kriz hat geschrieben: Ist ein Graetz Fantasia 622, das immer schon bei mir in der Arbeit steht.


LG
Christian
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Würde ihn geschenkt bekommen, das Gehäuse ist aber traurig.
Das Furnier steht in alle Richtungen ab und das Holz drunter fühlt sich auch nicht gut an. :|

Hatte es einmal zum Sicherungswechsel offen - wasn das?!? Schallkompressor :shock:
Eigentlich schon ne beeindruckende Konstruktion!
Und ne Tüte Original Ersatzsicherungen waren drin. 8_) Hab aber ehrlich zugegeben 30 Minuten gebraucht bis ich kapiert hab, dass die im Umschalter drin ist :roll:

Aufm Dachboden ist noch einer - glaub ein Melodia, der hellere eckige, aber nicht besser beieinander.



lg
Christian
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hmueller
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Re: Kontakt 60?

Beitrag von hmueller »

Hi,

wenn Du Platz hast, rette die Graetz'e. Man fühlt sich gleich besser.
Es muß bei mir z.B. bei einem 50 Jahre alten Radio auch keine perfekte Oberfläche sein- das aüßere erzählt im Original viel mehr, als eine 'Renovierte' Version.
Es gibt aber natürlich Fälle, wo behutsames Eingreifen bis Radikalkur anzuraten ist (Geruchsbelästigungen, Holzwurm, gebrochene Gehäuse, Wasserschäden).

Das kann man bei funktionierender Technik aber auch noch in zehn Jahren machen.

Gruß,


Matthias
viele Grüße,

Matthias.