Hallo Holger,
eigentlich hat Dirk die Funktion der Nachstimmautomatik bereits erklärt. Aber manchmal ist es hilfreich, wenn man zusätzlich ein etwas vereinfachtes Bildchen vor sich hat, in welchem die wesentlichen Zusammenhänge klar ersichtlich sind. Und zudem hält auch doppelt genäht manchmal besser.
Opus-Autom 001-1024-.JPG
So sieht man, dass die Abstimmdiode zunächst über W53 und W38 in Sperr-Richtung vorgespannt ist – und da der hochohmige 3M quasi eine Konstantstromquelle bildet fällt über dem 100k eine konstante Spannung von ca. 7,4V ab. Diese Konstantspannung ist mit ihrem negativen Pol an der durch W39 und W40 halbierten Ratio-Spannung -UR/2- Punkt „B“ angeschlossen. (Dies führt zu einer an Punkt B "angebundenen", floatenden Vorspannung für die Diode.)
Am Punkt „A“ steht die Ratiomittenspannug zur Verfügung welche jetzt bei korrekter Abstimmung auf einen Sender gegenüber „B“ exakt 0V ergibt. Bei Verstimmung folgt die Spannung A-B der Ratio S-Kurve, sodass entsprechend der Richtung der Verstimmung eine positive oder negative Spannung ansteht.
Diese Differenzspannung wird jetzt von Punkt „A“ über 10k, 150k Poti, W105, Oszillator-Spule, Nachstimmdiode (Di), W104 und W38 zum Punkt „B“ geführt. Da die Diode (Di) in Sperrrichtung vorgespannt ist, fließt in dem bezeichneten Kreis kein Strom, so dass die volle A-B Spannung an der Diode anliegt.
Durch die Spannungsänderung an der Diode, ändert sich deren Sperrschicht-Kapazität und verstimmt den Oszillatorkreis. Bei richtiger Polung wirkt diese Spannung einer möglichen Fehlabstimmung sowie Frequenzdrift des Oszillators entgegen, sodass der Empfänger im Haltebereich der Automatik, bis auf einen systembedingten Restfehler, immer auf die optimale Abstimmung nachgeführt wird.
Bei der Handabstimmung wird über S1 die Spannung über der Diode kurzgeschlossen, damit einerseits die automatische Nachstimmung stillgelegt ist und andererseits während des Abstimmvorganges die 0V zwischen A-B „simuliert“ werden.
Der Kondensator C10 (0,33µF), welchen ich nicht eingezeichnet habe, verhindert, dass die Nachstimmung im Rhythmus der Niederfrequenzspannung, welche am Punkt „A“ ansteht beeinflusst wird.
Die Funktion des 150k Trimmpotis erschließt sich mir nicht vollständig, aber ich denke, dass man damit nach sorgfältig erfolgter Handabstimmung anschließend bei aktiver Automatik zwischen A und B exakt auf -0- Volt nachstellen kann... ?
Vielleicht kann darüber ein anders Forenmitglied (möglicherweise ehemals Entwickler bei Teleflunken) noch etwas genaueres sagen.
Als weitere Massnahmen würde ich auch empfehlen, wie Dirk bereits sagte, die einwandfreie Funktion (Bauteile) und den 0-Abgleich des Ratio Detektors überprüfen.
Sie haben keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.
...und glüht auch die Anode rot, ist die Röhre noch nicht tot.
Mit freundlichen Grüßen, Peter R.