Schaub Lorenz Goldsuper W42

[cma]

Heute stelle ich endlich den Schaub Lorenz Goldsuper W42 vor : http://www.radiomuseum.org/r/schaub_gol ... _w_42.html

Letzte Woche habe ich endlich damit angefangen:

- Grobreinigung
- Kondensatortausch
- Sendersuchlaufmechanik durch Forumshilfe zum Laufen gebracht (Antriebsgummi und Räder penibel entfettet)
- Chassiswäsche
- Stoffsuche
- erste Polierversuche
- Teileaufnahme
- Funktionstest nach Löten
- derzeit Stillstand

Habe nach jedem Kondensator kurz Probelauf gemacht, wlecher bis Dato positiv verlaufen ist. Dann kam am Freitag die Chassiswäsche dran, trocknen und erneuter Test. Dabei habe ich die Hochtöner nicht angeschlossen.
Seltsam war, dass ich sehr schlechten Empfang hatte, anfangs, dann Wellenförmigen Empfang, und dann merkte ich dass es im Trafo raschelt.....

Test unterbrochen. Alle C-s erneut geprüft, gemessen, Widerstände gemessen, alles ok, bis auf 1 Widerstand der statt 10 K Ohm nur ca. 2 K Ohm bringt, und ein Elko 50µF / 35V der nur 1/10 davon bringt.....

Nun muss ich mich an die alten Hasen wenden, denn ich habe natürlich wieder einiges entdeckt, wo ich mir nicht sicher bin, wie vorgehen:

a) ein grosser schmeler Elko mit 50µF und 35 V ~ ist verbaut, der den Messungen zufolge hinueber ist. Kann ich hier die normalen Standard axial Elkos von z.B. Conrad nehmen?

b) ich habe 2 Röhrenkondensatoren entdeckt, die "verschmort" aussehen. Was heissen die Bezeichnungen da drauf, und was kann als Ersatz verwendet werden?

c) Trafo ist hinüber....nun muss Ersatz her

d) der Ein/Ausschalter ist abgezwickt worden, muss auch noch auf Funktion getestet werden (vermutlich aber ist er hinueber, denn ansonsten wurde ja nicht direkt angeschlossen)

e) Widerstände: muss mir auch noch ein Sortiment zulegen. Aber: Kohle oder Metall, und seitens der Watt? lieber höhere?

Gruss Markus

[Funkschrotti]

Hallo,
natürlich kannst du einen normalen Standard-Elko von Conrad nehmen. Wozu willst du die beiden Keramik-Röhrchen tauschen ? Die sind nicht kaputt, sehen öfter so aus. Der mit der gelben Schrift hat 5 nF.
Widerstände würde ich keine neuen kaufen, es gibt keine vernünftigen die fürs Radio geeignet sind, die sehen in aller Regel zu modern aus. Normalerweise sind Kohleschichtwiderstände verbaut, ich würde auf Ausschlachtware zurückgreifen (entspricht eher der Originalität).

Gruß

Roland

[Gery]

Hallo Markus,
zu den Punkten:
a) ja kannste, die max. Spannungen bei der Auswahl beachten. Ich habe hier ein Sortiment im Einsatz das es bei Conrad gibt.
b) wenn sie nicht zerbröseln sind sie meistens noch okay, einfach mal messen.
c) das dürfte das größte Problem sein, eine Neuwicklung ist teuer, und Neuware habe ich bis jetzt, nur bei Bürklin gesehen. Da müsste was gebrauchtes her.
d) auch da würden Messergebnisse helfen
e) Widerstände habe ich auch als Sortiment, das sind 1/4 Watt Kohleschichtwiderstände die ich je nach benötigter Leistung parallel schalte. Die Metallschichtwiderstände sind zwar in den Toleranzen besser, und auch im Temperaturverhalten besser, aber auch dementsprechend teurer, bei den Dampfradios langen Kohleschichtwiderstände. Gut die sehen zwar dann etwas anders aus als die Originalen, aber das dürfte eh Wurst sein, wenn die gelben Kondis das Bild eh schon verändern.
Hochlastwiderstände habe ich mir bei Pollin als 1/2 Kiloware Sortiment bestellt, und in Sortimentskästen einsortiert.
Ein umfangreiches Sortiment, hat mir schon manche Fahrt zum C erspart und die Reparatur konnte zügig weiter gehen. Ganz zu schweigen von den Bestellkosten für den Kleinkram.
Hast du bei der Chassiswäsche den Netztrafo auch mit gewaschen?
Gruß Gery

[paulchen]

Hast du bei der Chassiswäsche den Netztrafo auch mit gewaschen?

Auf die Frage habe ich eigentlich schon hier gewartet.

http://www.dampfradioforum.de/viewtopic.php?f=24&t=8809

Denn so wie ich es hier lese und auch in dem Beitrag dort, sind die (also auch der AÜ) mit auf dem Chassis geblieben. Das lässt natürlich einen weiten Raum für alle möglichen Defekte...

paulchen

[cma]

Hast du bei der Chassiswäsche den Netztrafo auch mit gewaschen?

Auf die Frage habe ich eigentlich schon hier gewartet.

http://www.dampfradioforum.de/viewtopic.php?f=24&t=8809

Denn so wie ich es hier lese und auch in dem Beitrag dort, sind die (also auch der AÜ) mit auf dem Chassis geblieben. Das lässt natürlich einen weiten Raum für alle möglichen Defekte...

paulchen

"gewaschen" nicht wirklich..., aber er hat sicher den einen oder anderen Wasserspritzer abbekommen.

Unabhängig davon: irgendwie werde ich das Gefühl nicht los, dass mit zunehmendem Austausch der C`s und Widerstände, mehr Folefehler aufkommen, resp. das Gerät funktionierte vorher mehr oder weniger gut, danach fallen immer mehr Bauteile aus. Kann dies jemand bestätigen?

Markus

[paulchen]

aber er hat sicher den einen oder anderen Wasserspritzer abbekommen.

Dann würde aus dem Bauch heraus sagen - selber schuld.
Klingt hart und pauschal - aber...

Hier wurde schon x-mal die Säuberung von Chassis durchgekaut. Auch das waschen derselben. Von mir schon mehrmals geschrieben und auch von anderen. Dabei wurde aber immer darauf hingewiesen, daß die Trafos runter müssen. Feuchtigkeit in Trafos bleibt und zerstört sie (wieder pauschal beurteilt). Trocknung hin oder her.
Die Mühe, einen Trafo vom Chassis zu nehmen sollte man sich machen.
Das ist beim AÜ und Netztrafo hier nicht schwer.
Hier ein Beispiel wie es enden kann, wenn es sauber gemacht wurde

Lorenz W45...



Das Chassis nach der Reinigung und Montage der Trafos


Chassis im Netztrafobereich vor der Reinigung

Sorry für mein hartes Urteil, aber ich denke so muß es mal gesagt werden.

paulchen

[cma]

passt schon Paulchen!
Lieber hart als schweigen -)))

In Anbetracht der vielen Radios die Du schon gemacht hast!

Bei uns sagt man : Lehrgeld, und alle Neulinge freuen sich ueber meinen Beitrag, da Sie lesen können was das Resultat ist

Ich hab ja noch ca. 10 Radios von mir die ich anderst machen kann

Markus

[Gery]

Moinsen Radiofreunde,
ach ja habe gerade den anderen Beitrag gelesen. Na da steht ja eigentlich ja schon alles wegen Ersatztrafo. Nun ja Ersatz von einem Schlachtgerät dürfte die günstigste Alternative sein. Aber zuerst würde ich halt mal den Trafo abklemmen und genau durch prüfen. Isolationswiderstände, vorher mal bei 100 Grad für 6 Stunden in den Backofen falls er wirklich feucht ist. Wenn er schon nen Macken hat, wird er damit zwar nicht repariert aber die Hoffnung stirbt ja bekanntlich am Schluss.
Dann mal mit dem Trenntrafo langsam hochfahren und dabei die Leerlaufstromaufnahme beobachten.
Hier der Schaltplan (Danke Jupp) vielleicht hat ja noch jemand so einen Trafo.

Unabhängig davon: irgendwie werde ich das Gefühl nicht los, dass mit zunehmendem Austausch der C`s und Widerstände, mehr Folefehler aufkommen, resp. das Gerät funktionierte vorher mehr oder weniger gut, danach fallen immer mehr Bauteile aus. Kann dies jemand bestätigen?

Deswegen wird nach jedem Bauteil das getauscht worden ist, eine kurze Funktionskontrolle durch geführt. Das nervt zwar mit der Zeit, aber man ist da auch der sicheren Seite. Fehlersuche dauert länger

[EQ80]

Hallo Markus,
habe gerade von deinem Pech mit dem Trafo gelesen.
Ich würde da auch die Idee von Gery weiter verfolgen und nach einem Schlachtgerät Ausschau halten.
Tipp: im Moment ist da beim Auktionshaus ein Westminster 59 drin. Der hat auch zweimal ECL82 drin. Da das Gerät eine defekte Taste hat, sollte der Endpreis noch günstig bleiben. Wäre vielleicht eine Option.
Auf jeden Fall würde ich nach soviel Restaurationsmühen versuchen, das Gerät wenigstens provisorisch bald in Betrieb zu bekommen. Irgendwann findet sich schon ein originaler Ersatztrafo. Alternativ könnte man natürlich auch an eine (spätere) Reparatur des Trafos denken.
Grüße und Viel Erfolg
Frank

[cma]

Hallo Markus,
habe gerade von deinem Pech mit dem Trafo gelesen.
Ich würde da auch die Idee von Gery weiter verfolgen und nach einem Schlachtgerät Ausschau halten.
Tipp: im Moment ist da beim Auktionshaus ein Westminster 59 drin. Der hat auch zweimal ECL82 drin. Da das Gerät eine defekte Taste hat, sollte der Endpreis noch günstig bleiben. Wäre vielleicht eine Option.
Auf jeden Fall würde ich nach soviel Restaurationsmühen versuchen, das Gerät wenigstens provisorisch bald in Betrieb zu bekommen. Irgendwann findet sich schon ein originaler Ersatztrafo. Alternativ könnte man natürlich auch an eine (spätere) Reparatur des Trafos denken.
Grüße und Viel Erfolg
Frank

Hallo Frank!

Danke für die Info! An das habe ich auch gedacht! Es ist auch ein weiteres Goldsuper dort anzufinden, denn was die Sache bei dem Radio erschwert ist die EZ80, die eine eigene Wicklung hat, und diverse Modelle aus dem eigenen Hause dafür in Frage kommen.
Bekomme demnächst ein Goldklang 58, wo ich die Trafos auch zusätzlich vergleichen kann.

Aufgrund der 2 ECL möchte ich eben auch nicht aufgeben, da es sich klanglich sicher lohnt....

Soeben habe ich einen alten Lieferanten aufgewärmt, der Trafos auf Sonderbestellung macht, und auch Serien, ich kann ihm das Teil vorbei bringen, er meint dass wir sicher eine bezahlbare Lösung finden! Bin mal gespannt....

Markus

[cma]

Hallo Markus,
zu den Punkten:
e) Widerstände habe ich auch als Sortiment, das sind 1/4 Watt Kohleschichtwiderstände die ich je nach benötigter Leistung parallel schalte. Die Metallschichtwiderstände sind zwar in den Toleranzen besser, und auch im Temperaturverhalten besser, aber auch dementsprechend teurer, bei den Dampfradios langen Kohleschichtwiderstände. Gut die sehen zwar dann etwas anders aus als die Originalen, aber das dürfte eh Wurst sein, wenn die gelben Kondis das Bild eh schon verändern.
Hochlastwiderstände habe ich mir bei Pollin als 1/2 Kiloware Sortiment bestellt, und in Sortimentskästen einsortiert.
Ein umfangreiches Sortiment, hat mir schon manche Fahrt zum C erspart und die Reparatur konnte zügig weiter gehen.
Gruß Gery

Hi Gery,

bei dem Durchforsten der Sortimente ist mir aufgefallen, dass wie bei den Kondensatoren, gewisse Werte nicht aktuell verfügbar sind.
z.B.: 70KOhm, wie realisierst Du so einen? (68K+2,2K?)
Können Die Werte gering abweichen wie bei den Kondensatoren?

Gruss Markus

[Funkschrotti]

Hallo,
so genau müssen die Widerstände nicht sein, statt 70 kOhm nimmt man 68 kOhm, ebenso statt 50 kOhm dann 47 kOhm nehmen, bzw. statt 80 kOhm nimmt man 82 kOhm.
Widerstände haben ohnehin entweder 5%, 10% oder sogar 20% Toleranz in Radiogeräten.

Gruß

Roland

[cma]

Hallo Markus,
habe gerade von deinem Pech mit dem Trafo gelesen.
Ich würde da auch die Idee von Gery weiter verfolgen und nach einem Schlachtgerät Ausschau halten.
Tipp: im Moment ist da beim Auktionshaus ein Westminster 59 drin. Der hat auch zweimal ECL82 drin. Da das Gerät eine defekte Taste hat, sollte der Endpreis noch günstig bleiben. Wäre vielleicht eine Option.
Auf jeden Fall würde ich nach soviel Restaurationsmühen versuchen, das Gerät wenigstens provisorisch bald in Betrieb zu bekommen. Irgendwann findet sich schon ein originaler Ersatztrafo. Alternativ könnte man natürlich auch an eine (spätere) Reparatur des Trafos denken.
Grüße und Viel Erfolg
Frank

Markus

Tja die Ebay Auktion habe ich geschäftlich bedingt verpasst...
Und der Trafo Wickler hat abgewunken > hat einen Kurzschluss, neue Wicklung € 80.- . Nun muss ich mal überlegen ob ich den wirklich neu wickeln lasse und das Gerät dann halt behalte, da die * SPAM-Verdacht! Werbung nicht erlaubt* nicht mehr einbringbar sind (Trafo, Mag. Auge, alle C neu, 2 R neu, und 3 Elkos neu (teure Aluminium 2.2µF, 47µF und 3.3 µF).

Soweit aktueller Stand.

[Gery]

Hallo Markus,
ich habe hier auch noch einen Netztrafo für einen Philips Saturn den ich neu wickeln muss. Früher als Azubi habe ich solche Fummelarbeit öfters machen müssen. Ohne Wickelmaschine ist das fast schon unmöglich, zum Glück hatten wir eine mit Zählwerk. Sehr zeitaufwändig das Ganze, und 80€ sind da eigentlich schon günstig. Wenn es zeitlich mal klappt, Wickel ich den Trafo vom Saturn und stelle Bilder rein. Von meinem alten Chef habe ich das okay die Elektromaschinenbauer Werkstatt zu benutzen. Dieser bekommt dann Isolationsklasse F und wird mit 2L Lack gewickelt, anschließend mit Tränklack getränkt. Da ich nicht mehr in Übung bin, brauche ich da bestimmt ewig

[cma]

Gut zu wissen! Meiner wäre dann auch für die nächsten 50 Jahre und würde mich wahrscheinlich überleben