Kleber für Röhrensockel

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mvd
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Kleber für Röhrensockel

Beitrag von mvd »

Hallo zusammen

Bei mir haben sich schon einige gebrauchte Röhren angesammelt, die zwar noch einwandfrei funktionieren, aber deren Sockel sich vom Glaskörper gelöst hat.
Womit kann man das wieder zuverlässig verkleben?

Es gibt zu diesem Zwecke 2 unterschiedliche Kleber von der Firma Emission Lab, einer der den alten noch vorhandenen Kleber kurzfristig anlöst und damit wieder eine Verbindung herstellt und einen der bei Neuverklebung benutzt werden soll, wenn der Sockel komplett abmontiert und gereinigt wurde.

Die erscheinen mir aber sehr teuer und deshalb frage ich hier erstmal nach günstigen Alternativen.

Gruß
Michael
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amiga3000
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Re: Kleber für Röhrensockel

Beitrag von amiga3000 »

Ich hab 2-komponentenkleber genommen(der aus der Doppelsprize von UHU,glaub ich war der) und in den sockel laufen lassen,hat bis dato gehalten an der EL12 und AZ12.
Mfg.
Mario
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olli0371
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Re: Kleber für Röhrensockel

Beitrag von olli0371 »

Hallo,

Ponal Holzleim (der Normale) - mit der Spritze zwischen Sockel und Roehre gebracht - funktioniert auch sehr gut.

Gruss
Oliver
Nette Grüsse aus dem Ruhrgebiet.

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GeorgK
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Re: Kleber für Röhrensockel

Beitrag von GeorgK »

[
olli0371 hat geschrieben:Hallo,

Ponal Holzleim (der Normale) - mit der Spritze zwischen Sockel und Roehre gebracht - funktioniert auch sehr gut.

Gruss
Oliver
Finde ich auch gut, zumal dieser fast klar austrocknet.

KEINEN Sekundanten Kleber Verwenden!! Wird alles WEISS. Für diesen Überstülp Glaskolben Bau (neues Wort für 2012)
hatte ich zuerste Sek.Kleber verwendet, Innen alles Weiss!!(Gut als Test, ob die Röhre Luftdicht ist) :mrgreen: Wechgeworfen, unbrauchbar. Dann Knete vom Baumarkt verwendet. Leider nichts geworden. Innen erfolgt keine trocknung, das der Graskolben ja dicht ist.
Holzleim ist dafür das richtige.
Deim "aufdremeln" des Glaskolbens hatte ich Tesafilm drumgewickelt, ist auf dem Bild noch drann. Die Schraube ist auch mitlerweile drann.
Innen ist eine 2SH27L mit gleicher Wirkung wie die RE074. Aber das ist nur am Rande Erwähnt.

Bild
Der Arbeitsplatz
http://up.picr.de/9757217ajq.jpg
Die Homepage
http://www.oldradio.de.tl/Home.htm

"Sag nicht alles, was du weißt, aber wisse immer, was du sagst.“

Matthias Claudius
Grüsse Georg
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Jochen Amend
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Re: Kleber für Röhrensockel

Beitrag von Jochen Amend »

Ich kann der Ponal.-Lösung nur zustimmen. Ich habe so schon etliche Röhren geklebt. Einfach mit einer Spritze (mal den hausarzt, Zahnarzt oder so fragen) und fett reinlaufen lassen. Hochkant stellen, übergequollenes Ponal feucht abwischen und fertig.
Gruß
Jochen
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drahtfunk
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Re: Kleber für Röhrensockel

Beitrag von drahtfunk »

Hallo,

wie die Vorredner schon anmerkten, ist die Klebung mit dem weißen Holzleim (z.B. PONAL) aus meiner Erahrung die beste Methode. Auch für abeglöste Glasscheiben von Drehspulmeßwerken. Hält sehr gut mit einem guten Maß an Resteleastizität.

Grüße drahtfunk
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Im übrigen:

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Re: Kleber für Röhrensockel

Beitrag von mvd »

Zwischenstand:

4 Stimmen für Holzleim
1 Stimme für Zweikompontenkleber von UHU

Holzleim würde mir gut gefallen, da er Preisgünstig ist, nicht stinkt und auch ungiftig ist. Das werde ich als erstes mal an einer Röhre ausprobieren.
Wie lang ist die Trockenzeit? Das Wasser in dem frischen Leim muß ja komplett verdunsten, wenn kein Holz da ist um es aufzusaugen.

Gibt es noch weiter Vorschläge und eigene Erfahrungen?

Gruß
Michael
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olli0371
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Re: Kleber für Röhrensockel

Beitrag von olli0371 »

Hallo,

bisher war eine Stunde Trocknung ausreichend. Ich habe da allerdings die Röhre geheizt, indem ich sie in den Röhrenprüfer gesteckt habe. Dann gehts etwas schneller.

Gruß
Oliver
Nette Grüsse aus dem Ruhrgebiet.

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paulchen
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Re: Kleber für Röhrensockel

Beitrag von paulchen »

Jau, noch ein Vorschlag.

Holzleim ist ok. Da ich allerdings nicht immer welchen angerührt habe, nehme ich auch schon Sekundenkleber. Scheine ja hier der einzige zu sein. Dabei sollte allerdings darauf geachtet werden, diesen nur punktuell zu nehmen und nicht um die ganze Röhre rum zu ziehen. Dann kann es gut sein, daß die Röhre reißt (Glaskolben). Besonders bei Endröhren und Netzröhren sollte da ein Auge drauf geworfen werden. Bis heute hatte ich noch nicht einen Ausfall und war mit der Festigkeit zufrieden. Und ich rede hier bestimmt von einem 3 stelligen Bereich an Röhren.
Die Sache mit dem Holzleim nehme ich immer, wenn der Sockel komplett locker ist und das "Bett" darunter rausgebröselt ist - wenn der Sockel wieder völlig neu verklebt werden soll (also auch Umsockelung). Dann kann man mit Sekundenkleber keine dauerhafte Lösung finden. Nach der ersten Fixierung heize ich die Röhre einige Stunden. Durch die Wärme bindet der Kleber schneller ab. Die Röhre steckt dazu schon in der Fassung. Allerdings ohne Anodenspannung.
Die Sekundenklebermaßnahme ist immer nur dann im Einsatz, wenn der Sockel nur wackelt aber noch eine gewisse Festigkeit am Kolben hat. Dies ist zumindest meiner Meinung nach fast immer der Fall.
Mal schauen, wann jetzt die ersten Proteste kommen :mrgreen: .
Milchigen Kleber hatte ich zumindest noch nie. Da muß meiner Meinung nach was schief gelaufen sein. Spiritus im Einsatz?

paulchen
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Re: Kleber für Röhrensockel

Beitrag von mvd »

Hallo paulchen

Es gibt einige Sekundenkleber, die die ihre gesamte Umgebung mit einem milchig weißen Nebel versauen, vor allem die ganz alten Cyanacrylate der ersten Generation. So etwas würde ich nie für einen Röhrensockel benutzen, weil man diese Sauerei nie wieder wegbekommt.
Heute gibt es 'zig verschiedene Sekundenkleber, die alle sehr sauber zu verarbeiten sind und mit Sicherheit ist der eine oder andere davon auch geeignet um Röhrensockel zu kleben.

Nur gebe ich zu bedenken, daß dabei keinerlei Langzeiterfahrungen vorliegen. Was dünsten diese modernen Kleber während der Trocknung an Chemikalien aus? Wie reagiert das langfristig mit den Jahrzehntealten Materialien der Röhre, dem Bakelitsockel, den Anschlußdrähten im Inneren des Sockels?

Deshalb würde ich "alten" Technologien wie Holzleim oder dem originalen Kitt von damals immer den Vorzug geben, wenn es irgendwie möglich ist.

An Lacke habe ich auch schon gedacht. Mit Lack kann man ja auch ganz gut verkleben aber ich bin mir nicht sicher wie ein Lack bei so hohen Temperaturen reagiert.

Gruß
Michael
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paulchen
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Re: Kleber für Röhrensockel

Beitrag von paulchen »

Das es einige Sorten gibt ist mir bekannt. Meiner ist von Pat**ex.
Na ja, Langzeiterfahrungen kann ich in dem Sinne nicht geben. Einige Jahre mache ich das schon so.
Ob aber nun Ponal auf Dauer diesen Zweck erfüllt, sollte man auch erst mal schauen. Den die an den Röhren entstehende Hitze ist in der Tat nicht unerheblich. Aber was macht man dann nach einigen Jahren zur Not wieder? Neu verkleben.
Ich sehe das für meine Person völlig entspannt.

paulchen

http://www.radiomuseum.org/forum/locker ... tigen.html
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amiga3000
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Re: Kleber für Röhrensockel

Beitrag von amiga3000 »

mvd hat geschrieben:.....An Lacke habe ich auch schon gedacht. Mit Lack kann man ja auch ganz gut verkleben aber ich bin mir nicht sicher wie ein Lack bei so hohen Temperaturen reagiert......
Es gibt *Ceramic* Auspufflack (VHT-Auspufflack) der bis 1090°C Hizebeständig ist(schwarz),die anderen farben(auch Klarlack) bis 815°C. :wink:
Mfg.
Mario
edi
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Re: Kleber für Röhrensockel

Beitrag von edi »

Ich hab`s an anderer Stelle schon mal erwähnt... hier ist es ja Thema, schreib' ich`s mal hier...

Ich verwende, wenn ich woanders mal reparieren muß- gewöhnliches Elektriker- Isolierband (Tape). Gibt`s wohl auch in Fahrrad- und Autoläden. Früher nannte man das Koroplast, gibt es jetzt von allen möglichen Herstellern. Da muß man schon die Eignung testen- es gibt schlechte Bänder.

Das Zeug ist super dehnbar, kann man richtig mit Spannung aufziehen. Klebt wie Teufel. Da wackelt nix mehr.
Vorteil: Die Röhre ist sofort nutzbar. Das Band Geht spurlos wieder ab, wenn man später doch kitten will. Der Kleber selbst mit mit Benzin ab.
Gibt's in bunt. Kann mit Edding beschriftet werden, wenn man farbiges Band nimmt. Und mit Spiritus geht Edding auch wieder runter (wenn man z. B. Prüfdaten von RPG hinterlassen möchte).

Ich kann nicht meckern- Gutes Elektriker- Isolierband hält jahrelang. Selbst Endröhren (EL11. AL4) habe ich damit geklebt.
Eigentlich nicht unlogisch- unten ist ja bei weitem nicht die Hitze, die oben am Kolben herrscht.

Elektriker haben noch mehr in der Werkzeugkiste: Schrumpfschlauch geeigneter Größe- und den gibt es auch für solche Durchmasser- könnte auch gehen.

OK, ist nicht original. Schwarzes Tape fällt jedoch nicht auf.

Edi
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paulchen
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Re: Kleber für Röhrensockel

Beitrag von paulchen »

Hallo Edi!

Genau auf diese Meldung habe ich eigentlich schon bei der ersten Anfrage hier gewartet. Technisch betrachtet ist gegen Klebeband nichts einzuwenden. Halten tut es Sockel und Kolben.
Allerdings bekomme ich immer das :kotz: wenn ich so etwas sehe. Ich betrachte diese Art der Reparatur immer als absolute Notlösung aus dem Werkstattbereich, nicht aber als Lösung des Restaurierens.
Dies sich daraus ergebende Optik ist einfach grauenhaft.
Ich finde gerade die großen Röhren in ihrer Optik auf einem gemachten Chassis hinreißend. Sehe ich dann solche ein Klebeband...
Na ja, nicht schon wieder als Kritik auffassen, mehr als Meinung.

paulchen
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Re: Kleber für Röhrensockel

Beitrag von mvd »

paulchen hat geschrieben: Dies sich daraus ergebende Optik ist einfach grauenhaft.
Das sehe ich genauso, das ist reiner Pfusch und für mich unakzeptabel.

Den schönsten Anblick bietet ein altes Röhrengerät doch von hinten bei abgenommener Rückwand und da kommt es aufs Detail an. Da muß auch jede Röhre ein Schmuckstück sein und Klebeband hat da rein garnichts zu suchen.

Eher würde ich ein bischen altersbedingte Korrosion am Chassis tolerieren als eine derart verunstaltete Röhre.

Die Röhren sind es wo man draufschaut, die da im Gewirr der Technik glänzen und leuchten.

Gruß
Michael