Stassfurt 5U64 kein UKW

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Rema2080
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Stassfurt 5U64 kein UKW

Beitrag von Rema2080 »

Hallo,

ich habe bei dem oben genannten Gerät Probleme mit dem UKW-Empfang.

http://www.radiomuseum.org/r/stern_stas ... _5u64.html

Nachdem ich sämtliche alte Teerbomben erneuert hatte tat sich auch erstmal nicht viel bis ich die UBF11 durch eine neue ersetzte und siehe da hervorragender Empfang auf allen Wellen ausser UKW.
Die UCH11 wurde testweise auch durch eine neue ersetzt aber keine Besserung.
UKW: leichtes Brummen kein Rauschen

Folgendes Wurde noch am Radio gemacht.
-alle Widerstände gemessen = alle in Ordnung
-Gleichrichter durch Dioden + Widerstand ersetzt
-Alle Schaltkontakte mit Glasfaserpinsel gereinigt
-Spannungen wurden gemessen und stimmen so ziemlich +/-6V

Ich weiß ehrlich gesagt nicht mehr weiter.
Vielleicht hat einer von euch eine Idee wonach ich noch suchen könnte.
Ich bin für Tipps jederart dankbar.

mfg Rema
Zuletzt geändert von Rema2080 am Mo Apr 09, 2012 22:48, insgesamt 2-mal geändert.
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paulchen
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Re: Stassfurt 5U64 kein UKW

Beitrag von paulchen »

Die dümmste aller Fragen - Antenne dran? Also eine richtige? Das Ding ist nicht für mehr als den Ortssender gedacht.
Viel sollte man da nicht erwarten.

paulchen
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Re: Stassfurt 5U64 kein UKW

Beitrag von röhrenradiofreak »

Mit dieser Röhrenbestückung, nur 6 FM-Kreisen und Flankendemodulation wird das Gerät nicht gerade zu den besseren UKW-Empfängern gehören. Eine ordentliche Antenne ist deshalb, wie Paulchen schon richtig angemerkt hat, Pflicht.

Wenn ich den Schaltplan nicht völlig falsch interpretiere, hat dieses Gerät auf UKW keine normale Abstimmung, sondern eine feste Empfangsfrequenz, die sich mit der Spule und/oder dem Trimmer im Anodenkreis der ECH-Triode voreinstellen lässt. Ist auf der Skalenscheibe eine Skala für UKW enthalten? Wenn nein, trifft das wohl zu. Es war 1952 sicher ausreichend, weil es in der DDR zu dieser Zeit wahrscheinlich nur ein UKW-Programm gab, und das noch nicht einmal flächendeckend.

Lutz
edi
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Re: Stassfurt 5U64 kein UKW

Beitrag von edi »

Ja, mit 5U64 haben Sie was Besonderes.
Nicht zu vergleichen mit normalen UKW- Geräten.
Hier und hier habe ich über solche Geräte berichtet.

Keine Vorstufe, nur 4 (auf die Empfangsfrequenz oder deren Umsetzung abgestimmte) Kreise, kein durchgestimmter Abstimmkreis, schlappe ZF, die kommt nicht mal ansatzweise in die Begrenzung (die sie auch nicht braucht).
Da wird kein Rauschen zu hören sein.

Bei diesen Geräten benötigen Sie eine gute Antenne, ein Ringdipol auf dem Dach wäre eine gute Idee. Gehäusedipole- vergessen Sie`s. Ein einfacher Dipol aus 2 m Draht an jede Buchse- könnte vielleicht in einer Stellung stärkere Sender bringen. Bei dem beschriebenen 5U63 waren es am Aufstellort (Rügen) 3.

Bei den beiden HF- Röhren haben sich die 5 U's gelegentlich zickig wie `ne Diva. Am besten mehrere Röhren testen- da spielen bei gebrauchten Röhren keine 2 gleich. Die Abschirm- Metallisierung nicht mehr ok- dann Streik.

Also nicht unbedingt Fehler suchen, sondern anbieten- viel HF.
Die Geräte waren eher als Bezirkssender- Empfänger gedacht.

Die 5 U`s arbeiten mit Flankendemodulation. U. U. ist der Empfang verzerrt, obwohl alles ok ist, die heutigen Sender fahren die Modulation mehr aus, und "überfahren" den Demodulator.

Dennoch können solche Geräte einigermaßen funktionieren, und gut klingen.

Edi
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Re: Stassfurt 5U64 kein UKW

Beitrag von edi »

@Röhrenradiofreak:
Die 5U`s haben eine Abstimmung, nur Oszillator, Variometer an der Triode. mischen mit den offenen "Scheunentor- Eingang", die ZF entsteht ja nur mit einer Eingangsfrequenz (und der Spiegelfrequenz, deren Bereich ja kaum belegt ist).
Der Frequenzbereich ist aber begrenzt(er), als bei den Vollsupern. Die Skalen dieser Geräte hatten damals oft noch keine Frequenz- Angaben.

Edi
Rema2080
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Re: Stassfurt 5U64 kein UKW

Beitrag von Rema2080 »

Hallo,

sowas in der Richtung habe ich mir schon fast gedacht.
Bei uns in der Ecke ist mit UKW-Empfang sowieso ziemlich sch...
Im Nachbarort gibt es einen Sender (15km entfernt) den bekomme ich noch nichtmal mit einem modernen Transistorempfänger ran.
Ich gebe mich eben damit zufrieden, dass bei dem Gerät auf UKW nichts los ist habe auch ein Sachsenwerk mit EF14 da ist auch tote Hose.

mfg Rema
Zuletzt geändert von Rema2080 am Fr Jan 06, 2012 12:06, insgesamt 1-mal geändert.
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Uwe
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Re: Stassfurt 5U64 kein UKW

Beitrag von Uwe »

Hallo Rema,

den 5U64 kenne ich nicht, in der Truhe ist doch sicher irgendein Chassis aus einem normalen Radio drin ?
Rema2080 hat geschrieben:Hallo,

habe auch ein Sachsenwerk mit EF14 da ist auch tote Hose.

mfg Rema

Mit dem Sachsenwerk meinst du sicher den Olympia 532, auch mit Flankendemodulation. Einen solchen habe ich letzte Woche auch wieder bekommen, diesmal mit ganzem Netztrafo :mrgreen: . Da dachte ich nach den üblichen Arbeiten auch zunächst UKW geht nicht. Ich habe dann den SUP1 + Impedanzwandler angeschlossen. Funktionierte wunderbar über die ganze vorgesehene Bandbreite des Radios. Gerade für solche Prüfzwecke ist doch der SUP1 immer wieder genial ! :super:

Grüsse in die Lausitz :hello:

Uwe
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röhrenradiofreak
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Re: Stassfurt 5U64 kein UKW

Beitrag von röhrenradiofreak »

edi hat geschrieben:Die 5U`s haben eine Abstimmung, nur Oszillator, Variometer an der Triode...
Dann ist der Schaltplan, den ich habe, an dieser Stelle falsch: Die eine Spule im Oszillator ist mit dem Symbol "T" gekennzeichnet, was eine Abgleichposition bedeutet, keine Einstellbarkeit durch den Benutzer des Gerätes. Die andere Spule ist nicht als einstellbar gekennzeichnet.

Lutz
edi
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Re: Stassfurt 5U64 kein UKW

Beitrag von edi »

Dann ist der Schaltplan, den ich habe, an dieser Stelle falsch: Die eine Spule im Oszillator ist mit dem Symbol "T" gekennzeichnet, was eine Abgleichposition bedeutet, keine Einstellbarkeit durch den Benutzer des Gerätes. Die andere Spule ist nicht als einstellbar gekennzeichnet.
Ja, ist ein Schaltplanfehler.
Hier 2 Ausschnitte aus den Plänen 5 U 63 "Aida" oder "Tosca"- Truhe, Schaltplansammlung Lange- Nowisch, ich hatte das Gerät restauriert, definitiv mit Variometer, und 5E 63/ 5 u 63, Beilage "Carmen", hier ist netürlich ein Variometer drin, aber auch im Schaltplan.

Edi

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