Röhrenradio

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Hoermi
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Röhrenradio

Beitrag von Hoermi »

Servus,

mal eine Frage an Euch, welche Erfahrungen habt Ihr mit UKW-Röhrenradios der ganz frühen Jahre so ab 1950. War UKW technisch damals schon so weit, das ich auch heute noch Sender reinbekomme?

Danke und Gruss

Hörmi
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Blue Fox
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kein Problem

Beitrag von Blue Fox »

Hallo, Hoermi und willkommen im Club (hab gerade gesehen: Anmeldedatum 23.06.08 ),

UKW ist natürlich kein Problem mit folgenden Ausnahmen:

Je nach Alter des Radios geht die Scala und damit natürlich auch der Empfangsbereich nur bis 104 o. 100 MHz.

Und Stereo kann man natürlich auch nur mit entsprechenden Geräten in Stereo empfangen, ansonsten hört man nur Mono. :wink:

Auch Übertragungen von CD, MP3-Player oder neuerem Radio (oberhalb von 100 bzw. 104 MHz) können mit einem FM-Transmitter im UKW-Bereich empfangen werden.

Wenn bei Deinem Radio kein UKW-Empfang möglich ist, MW, KW oder LW aber gehen, wird ein Defekt vorliegen. Da können Dir die Experten hier aber mit Sicherheit weiterhelfen.

Gruß,

Blue Fox
Die Kinder von heute sind Tyrannen! Sie widersprechen ihren Eltern, kleckern mit dem Essen und ärgern ihre Lehrer.
Sokrates, griech.Philosoph, 469-399 v.Chr.

Das halbe Leben besteht aus Warten. In der anderen Hälfte versucht man sich zu erinnern, worauf.
Röhre

Beitrag von Röhre »

....vielen Dank für Deine Antwort, ich will mir noch ein weiteres Telefunken Radio zulegen, dann eben eins mit UKW, deshalb wollte ich mich vorab informieren, mein Favorit wäre das TF Kurier 52, passt supergut zu meinem Markstein.

bis dann..........

Gruss Hörmi
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Ralph
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Beitrag von Ralph »

Nabend Hoermi,

und eine herzliches Willkommen hier.

Der Markstein ist ja auch vom Ende der Dreißiger, hattest Du ursächlich nicht geschrieben in diesem Thread. Da muß man sich schließlich keine Sorgen machen, wenn der kein UKW empfängt.
Aber für alle anderen, die mit UKW erzeugt wurden, gilt, daß sie das empfangen, im Rahmen ihrer Möglichkeiten, die Du auf der Skala ablesen kannst. Der Kurier 52 ist ein hübsches Gerät. Wenn Du mal schaust, den gibt es auch mit Press(Kunst)stoffgehäuse. Nur Stereo kann der natürlich auch noch nicht.

Gruß Ralph
Und klingt der Netzbrumm schauerlich, das Radio spricht: NOCH LEBE ICH!
Funkschrotti
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Beitrag von Funkschrotti »

Hallo,
UKW war 1950 noch in den Anfängen, daher ist auch bei vielen Radios die Empfangsleistung schwach. Es kommt sehr drauf an, welche Schaltung im Gerät realisiert wurde.
Sehr frühe Geräte haben oft Pendelaudions im UKW-Teil (umempfindlich, rauscht stark), die bringen schwache Sender nicht. In der Anfangszeit gab es zur Demodulation auch keinen Ratiodetektor, sondern meist die Flankendemodulation, besonders bei den preisgünstigeren Geräten, das ist auch eher schlecht. Einige teurere frühe Geräte verfügen allerdings bereits über den Ratiodetektor, das gab es schon bei den Stahlröhren mit der EAA11.
Viele frühe UKW-Geräte haben auch "schlechte" Röhren im UKW-Teil, meist Pentoden, welche stärker rauschen. Schlechte Röhren sind z. B. Kombinationen von 2 x EF42, EF80 (EF85) mit ECH42 (ECH81) oder die ECF12. Man kann damit ganz brauchbaren Empfang bekommen, wenn die Demodulatorstufe mit einem Ratiodetektor ausgestattet sind, z. B. EAA91, EB41 oder die weit verbreitete EABC80.
Gute UKW-Eigenschaften haben die Geräte meist ab Jahrgang 1953/54, hier wurden im UKW-Teil "gute" Röhren verwendet, das sind Trioden, die wesentlich weniger rauschen, z. B. 2 x EC92, die ECC81 oder ab 1955 fast immer die ECC85. In Ausnahmefällen gibt es auch nur eine EC92 (Graetz), auch diese Geräte sind ohne Vorstufe gut im UKW-Empfang. Die Geräte ab 1953/54 haben dann auch alle einen Ratiodetektor, meist die EABC80, seltener die EB41. Das UKW-Teil dieser Geräte ist auch fast immer eine eigene Einheit (sog. Tuner mit separatem Drehko oder seltener Tauchspule) und nicht mehr in das Chassis "integriert" wie bei den frühen Geräten.

Gruß

Roland