Folien lassen sich prinzipiell an einem Stück herstellen, die Hersteller von z.B. Plastiktüten fertigen so. Allerdings sind deren Durchmesser wesentlich geringer.
Deshalb glaube auch ich nicht, daß das bei den Tefi-Bänder der Fall gewesen ist. Ich glaube, die sind so ähnlich wie ein Film hergestellt worden, als breitere Bahn, dann auf Bandbreite geteilt und auf Länge konfektioniert und durch Verkleben/Verscheißen zusammengefügt, wobei der Stoß nachbearbeitet worden sein dürfte.
Nun habe ich eines, das ich nie höre, war einfach mal mit dabei. Das mache ich einmal auf und schaue nach. Da kann ich dann direkt was lernen und üben , wie ich das wieder hinkriege, sollte mal an einem Band etwas passieren, auf das ich Wert lege.
Gruß Ralph
Und klingt der Netzbrumm schauerlich, das Radio spricht: NOCH LEBE ICH!
das mit den Folien stimmt. Sah ich schon im Fernsehen. Das ist eine Art Schlauch der dann in Tütengröße zerteilt wird.
Im Fall Tefi müßte dieser Schlauch allerdings (bei ca. 4,88m Bandlänge, was dem Umfang des Schlauches entspräche) einen Durchmesser von etwa 1,5 m haben. Ob man damals mit den dafür erforderlichen Strangpressmaschinen schon so weit war, entzieht sich meiner Kenntnis. Wohl aber eher nicht.
Eine stoßfreie Verklebung der Bandenden sollte machbar sein. Das Material ist nicht so dünn wie ein Tonband. Es hat eher die Dicke eines Super-8 oder 35mm Filmes. Oder mehr. Schneidet man Filme, so schleift man die Verbindungsstelle beidseitig schräg an. Dann klebt man sie überlappend zusammen.
Zur Herstellung ist mir noch eine Idee gekommen.
Nehmen wir mal an, der Bandrohling wäre bereits gefertigt und an seinen Enden zusammengeklebt. Dann hätte man zunächst einen rillenlosen Ring mit einem Umfang von knapp 5 Meter und einem Duchmesser von etwa 1,5 Meter. Nun spannt man diesen Ring auf eine Trommel oder auf ein Rad mit eben diesem Durchmesser.
Als Gegenstück braucht man nun ein zweites Rad mit einer Bandmatritze mit erhabenen Rillen. Rollt man nun die beiden Räder gegeneinander ab, - eventuell unter gleichzeitiger Erwärmung der Berührungsstelle -, so prägen sich die erhabenen Rillen in das weiche Kunststoffband. Diese eine Umdrehung sollte in 1 Minute machbar sein.
Bei dieser Methode würde das Band erst nach der Verklebung "bespielt". Bei dem Matritzenband ginge das natürlich nicht. Dieses müßte wohl aus dünnem Stahl oder Kupfer oder Messing sein. Hier müßte man die Stoßstelle unter dem Mikroskop nacharbeiten. Das ist aber bei maximal 64 Rillen nicht schwierig. Sowas wird auch bei den Matritzen für die Schallplatten gemacht.
Anschließend muß man nur noch das Band auf den Kern aufwickeln und dann in der Cassette unterbringen.
so ähnlich, siehe weiter oben, habe ich mir den Fertigungsprozeß auch vorgestellt.
Wie gesagt, mache nachher so ein Band einmal auf, vielleicht macht das ja wirklich schlauer.
Gruß Ralph
Und klingt der Netzbrumm schauerlich, das Radio spricht: NOCH LEBE ICH!
Neee, - nicht wenn sich der Spulenkern mitdreht. Stell Dir mal eine Kabeltrommel vor. Wenn Du das Kabel abwickelst wie man es sollte, dann dreht sich die Trommel mit und das Kabel wird radial abgewickelt. Zieht man aber das Kabel seitlich bei feststehender Trommel ab, so bekommt man ebenfalls Kabellänge, aber hier ist das Kabel nun in sich selbst "verquirlt" weil es axial abgezogen wurde.
Rocco, da habe ich Zweifel...
Ein zu einer Spule aufgewickeltes flaches Band ist, wenn die Enden miteinander verbunden sind, spiralig in sich "verzwirbelt", wenn man den Wickel auseinanderzieht. Zwar ist das ganze dann ein großer Ring, aber das Band ist in sich verdreht, und zwar genauso oft, wie der Wickel Windungen hatte. Also wie ein Möbius-Band, nur halt nicht um 180 Grad, sondern um ein Vielfaches von 360 Grad verdreht.
Jedenfalls theoretisch
Und ein solcher "verzwirbelter Ring" läßt sich m.E. nicht nahtlos herstellen. Egal, genau werden wir's wissen, wenn Ralph die Tefikassette zerlegt.
wie versprochen, das geöffnete Tefi-Band. Eine Klebestelle habe ich bis jetzt noch nicht gefunden, aber, ich suche weiter. Ab Freitag ist mein Kleiner wieder im Mama-WE, da kann ich dann sogar ungestört mich auf diese Suche begeben. Aber, schon einmal vorab, die Fotos der geöffneten Tefi-Kassette:
Gruß Ralph
PS.: Obwohl ich unter Bildern gelesen habe, daß 3 Attachements möglich sein sollen, klappen nur 2. Erstelle also noch eine Antwort mit dem dritten Bild.
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Die Klebestelle - sofern vorhanden - muß nicht unbedingt stumpf sein.
Eher ist sie schräg. Und da man sie vermutlich kaum oder gar nicht hört, dürfte sie sehr gut gemacht sein. Ich denke mal, am ehesten dürfte auf der Bandrückseite etwas zu befühlen sein. Vielleicht ist da an einer Stelle eine ganz leichte Verdickung zu ertasten.
möchte noch einmal darauf hinweisen, daß diese gelochte Filzlasche auf den Bildern, durch die die Achse des "Spulentellers" läuft, die Trennzunge zwischen der oberen Wendel und der Spule ist. Die restlichen Filze dienen der "exakten" Spurhaltung und wohl auch der Bandsäuberung. Letzteres habe ich nur durch Inaugenscheinnahme sehen können, weil der "Dreck", den das Band mitführt, daran haften bleibt und sich dort anhäuft. Die Schallbandspule liegt vollflächig auf dem Teller auf, der auf Bild 3 extra gelegt ist.
Jetzt dürft ihr beide mich gerne verbessern, aber ich sehe den Antrieb folgendermaßen: Die geschlossene Bandspule, nicht mit der Mittelachse des Spulentellers verbunden, aber über den Teller, worauf sie liegt, in Rotation versetzt, schiebt nach aussen. Das ist auch kein "direkter" Vorgang, weil es wegen Mangels fester Verbindung zu einem Schlupf kommt. Wäre dieses Band nicht räumlich stark begrenzt, würde die Spule ursächlich in die Breite gehen. Sich zusammenziehen kann es sich auch nicht, dafür müßte es mit der Tellerachse fest verbunden sein. Da diese beiden Varianten ausgeschlossen sind, schiebt sich das Band aus der Spule raus. Von Zugmomenten läßt sich bei dem Tefi-Band nicht sprechen, da das ganze im Gegensatz zu einem Tonband eine lose und nicht unter Zugspannung arbeitende Bandschleife ist. Die gummierte und angetrieben Umlenkrolle am Abtastkopf sorgt zusammenmit der/den Andruckrolle/n, je nach Ausführung, für die konstante Geschwindigkeit und Spurlage am Abtastkopf. Dabei transportiert sie das Band natürlich weiter, das danach, aber auch nur lose geführt, buchstäblich wieder in die Kassette "zurückgestopft" wird. Das antreibende Moment dabei ist aber, trotz des Schlupfes, der innere Teller, der das Band auswärts schiebt. Das bischen Druck von der Andruckrolle in Verbindung mit der Andruck"kraft" des TA könnte diese Arbeitsleistung nicht aufbringen.
Oder liege ich mit meiner Betrachtung falsch?
Gruß Ralph
Und klingt der Netzbrumm schauerlich, das Radio spricht: NOCH LEBE ICH!
ich werde mich hüten Deine Betrachtung als falsch einzustufen, denn schließlich hast DU die geöffnete Tefi-Cassette samt Tefi-Abspielgerät vorliegen, und nicht ich.
Grundsätzlich hätte ich angenommen, daß der eigentliche Zug von den Andruckrollen kommt. Denn nur durch Drehung des Spulenkerns allein schiebt sich das Band kaum unter den anderen Bandlagen heraus. Dadurch, daß sich der Kern aber dreht, wird diese "Herauszieharbeit" natürlich sehr erleichtert. Gleichzeitig wird am äußeren Umfang das abgearbeitete Band wieder aufgewickelt. Hierbei muß wohl sehr mit rutschkupplungsähnlichen Vorrichtungen gearbeitet werden, da ja die Umfangsgeschwindigkeiten stark voneinander abweichen.
Es ist zu lesen, daß es auch 4-Stunden-Bänder gab. Also mit 240 Minuten das Zehnfache wie die Eingangs erwähnten 24-Minuten Bänder. In so einem Fall muß man dann die von mir errechnete Bandlänge entsprechend multiplizieren. Man käme dann auf etwa 48 Meter. Ganz schön viel.
Ralphs Fotos nach zu urteilen, sieht das Band in der Kassette also folgendermaßen aus (Prinzipskizze):
So eine spiralig in sich verdrehte Folie nahtlos und "aus einem Guss" herzustellen, scheint mir völlig unmöglich. Es muss also irgendwo eine Verbindungsstelle geben! Oder täusche ich mich?
daß das Band mehrfach, also spiralig, verdreht in der Kassette liegt, kann ich so erst einmal nicht bestätigen. Aber, das Wochenende kommt ja bald, s.o., dann werde ich es einmal genauer ansehen und auch abwickeln. Sobald ich dann neues weiß, wird's auch hier zu lesen sein.
Gruß Ralph
Und klingt der Netzbrumm schauerlich, das Radio spricht: NOCH LEBE ICH!
für unsere netten E-Mail- und Telefongespräche während des Serverausfalls vielen Dank! Hier erstmal noch eine Ergänzung bzgl. der Topologie des Tefibandes:
Das ganze hat mir keine Ruhe gelassen, und ich habe mal ein Stück altes Tonband "tefi-mäßig-endlos" zusammengeklebt:
Das ganze ist dann - abgerollt - tatsächlich völlig verdrillt:
Mir wird immer rätselhafter, wie man eine solche Schleife nahtlos herstellen kann, und insbesondere, wie man da die Schallrillen draufgeprägt bekommt...
Vorsicht!! Der Versuch, den auseinandergezogenen Tonbandring wieder zu dem ursprünglichen "Tefi-Wickel" zusammenzulegen, endet in blanker Verzweiflung! Obwohl das Tonband nur 50 Mikrometer dick ist und entsprechend flexibel und auch nur ca. einen Meter lang, klappt das nicht! Lasse also die Original-Tefi-Schleife lieber eingerollt! (Das sie verdrillt ist, wissen wir ja jetzt.)
Gruß Ben
Zuletzt geändert von Ben am Do Jun 26, 2008 13:15, insgesamt 3-mal geändert.
der "Nachbau" war eine richtig gute Idee. So sieht das Tefi-Band aus, wenn es der Spule entnommen ist. Allerdings, so richtig der Lösung einen entscheidenden Schritt näher gekommen sind wird dabei auch nicht. Viel mehr sieht es für mich im Moment so aus, mit jeder neuen Betrachtung oder Erkenntnis, die wir drei hier erzeugen, wächst die Zahl der Fragen, oder, was meint ihr?
Gruß Ralph
PS.: Nein, die Warnung kam nicht zu spät. Habe mir das aber auch selbst so gedacht, wobei sich das Band etwas genügsamer und "quälbarer" verhält als so ein dünnes und eher fluderiges Tonband. Dafür kann es folgenschwer knicken, das wäre dann das Ende. Aber, ich hatte ohnehin gesagt, daß ich dieses eine "opfere". Mal sehen, was man damit alles sinnvolles anstellen kann.
Zuletzt geändert von Ralph am Do Jun 26, 2008 13:33, insgesamt 1-mal geändert.
Und klingt der Netzbrumm schauerlich, das Radio spricht: NOCH LEBE ICH!
Das Ganze erinnert zunehmend an die Welte-"Mignon"-Reproduktionsklaviere. Abspielen kann man diese Rollen noch, aber das Aufnahmeverfahren dazu hat der süddeutsche Erfinder Edwin Welte konsequenterweise so lange geheimgehalten, bis er es mit ins Grab genommen hat