Welches Gerät ist das?

Fragen, Berichte und Tipps zu Reparatur und Technik.

Für Einsteiger: Erste Inbetriebnahme eines Röhrenradios
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GeorgK
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Welches Gerät ist das?

Beitrag von GeorgK »

Welches Gerät ist das?


Der Röhrensatz:von links nach rechts

EM34 / EF42 / ECH 42 / EAF42 (2x) EB41 / EL41
Chassis Nummer 82112
Lautsprecher : Magnetfabrik Dortmund.

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Der Arbeitsplatz
http://up.picr.de/9757217ajq.jpg
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"Sag nicht alles, was du weißt, aber wisse immer, was du sagst.“

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GeorgK
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Re: Welches Gerät ist das?

Beitrag von GeorgK »

Hallo Georg,
das ist ein Südfunk W82.

Viel Spaß?

Claus
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Re: Welches Gerät ist das?

Beitrag von EQ80 »

Hallo Gerorg,
viel Zeit zum Raten hast du uns ja nicht gegeben! :mrgreen: Auf Südfunk wäre ich aber nicht gekommen, hab so ein Gerät noch nie gesehen! Die Optik finde ich recht gelungen - keine störenden Tasten! :P Gibt es überhaupt einen Klangregler?
Stell uns das Gerät ruhig mal etwas näher vor. Spielt es schon wieder? UKW wahrscheinlich sehr schwach, oder? Gibt es ein Schaltbild?

Grüße
Frank
Viele Grüße

Frank
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Re: Welches Gerät ist das?

Beitrag von saarfranzose »

fragt mich doch:

Suedfunk_W80_W81_W82.zip

Schaltungsbeschreibung ist inklusive.
Gruß,
Jupp
------------------------------
Der Sammler "an sich" wird einfach nie ethisch oder moralisch sein. Liegt in der Sache der Natur... Sonst wären wir ja keine "Sammler & Jäger", sondern biedere Heimchen (Marek)
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Re: Welches Gerät ist das?

Beitrag von EQ80 »

Danke Franz-Josef fürs Hochladen! :super:

Da zeigt sich ganz gut, welche Kompromisse so ein kleinerer Hersteller offenbar finden musste, um einen gewissen Kostenrahmen nicht zu sprengen: immerhin vollwertiger UKW-Teil mit Vorstufe und Ratio-Detetektor. Dann zweimal KW.
Aber die EM35 gleichzeitig als NF-Vorröhre zu verwenden, ist schon der Hammer. :mauge: Ob da nicht auch die Anzeige leicht mit NF moduliert wird (kapazitive Kopplung)?
Und dann natürlich wieder mal der "unechte" Netztrafo, also Vorsicht bei Reparatur und Betrieb! :wut:

Grüße
Frank
Viele Grüße

Frank
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Re: Welches Gerät ist das?

Beitrag von holger66 »

Die hätten wirklich statt der EL41 eine ECL113 nehmen können und dann diesen Unsinn mit der EM35 lassen können. Die gab´s doch schon...solche Sachen werde ich nie verstehen....

H.
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solaris
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Re: Welches Gerät ist das?

Beitrag von solaris »

Warum Unsinn? Mir macht Elektrotechnik Spass dank solcher Finessen; Standardstufen hinzufügen bis es taugt kann "jeder Bastler", geschickt genutzte Ressourcen hingegen legen Zeugnis ab vom Fachwissen und Einfallsreichtum des Entwicklers.
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radiobastler
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Re: Welches Gerät ist das?

Beitrag von radiobastler »

Magisches Auge als NF Vorstufe, sieht im Plan etwas merkwürdig aus.
Das wurde doch aber bestimmt öfter gemacht. Ich könnte mir vorstellen, dass die ECL113 damals teurer gewesen wäre. Die EM35 wäre sowieso verbaut worden.
Gruß Stephan

Röhre gut, alles gut
Ein Wunder ist das elektrisch Licht, manchmal geht es, manchmal nicht. :idea:

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Re: Welches Gerät ist das?

Beitrag von holger66 »

Also, eine EFM11 hätte ich ja noch verstanden, die hat ja immerhin ein Pentodensystem für genau den Zweck extra eingebaut. Aber eine EM35 doppelt ausnutzen, das ist schon skurril. Noch absonderlicher, als die Dreifachausnutzung einer EF42, die ich mal bei einem Blaupunkt gesehen hatte.

Nebenbei glaube ich auch nicht, daß das beim rmorg für das Radio gegebene Baujahr stimmt, die Röhrenbestückung spricht dagegen. Eher ist der Zeitraum 1951 bis 1953 realistisch.

H.
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Re: Welches Gerät ist das?

Beitrag von edi »

Magisches Auge als NF Vorstufe, sieht im Plan etwas merkwürdig aus.
Wenn's ordentlich gezeichnet wurde... eigentlich nicht.
Das wurde doch aber bestimmt öfter gemacht.
Ja. Z. B. bei Graetz 48 GW, meinem letzten Restaurationsgerät. Als irgendwann mal das Magische Auge kaputtging, war Ruhe, weil das Magische Auge ja auch NF- Vorverstärker ist. Erst Jahrzehnte später, als ich die Röhre bekam -das war letzten Dezember-, konnte ich ihn wieder zum Leben erwecken.

Edi
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Re: Welches Gerät ist das?

Beitrag von GeorgK »

Ja, Radiofreunde,

der Claus ist halt ein schneller. Kaum war er bei mir, hat er schon das Gerät Identifiziert, und so nebenbei, wohlgemerkt...ohne Schaltplan schon alles über das Technische Innenleben erzählt.
Nachdem der Schaltplan nun verfügbar ist, geht es an das Austauschen der alten Kondensatoren usw.

Mit einer noch halbwegs gängigen EM konnte das Gerät im Betrieb genommen werden. Natürlich am Regeltrenntrafo. Außerdem war Claus ja da. :super:

Interessant ist der Bereich im 2.KW Teil. Da ist Das 80m Band zu finden sowie der Bereich Schiffsfunk.
Wahrscheinlich wurde das Gerät für den Export gebaut.
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Re: Welches Gerät ist das?

Beitrag von nordmender »

Hallo an die Sammler dieser alten Schätze!
Bin eigentlich etwas befremdet,was hier über die Schaltungstechniken geäußert wird.
Es gab nicht nur Alteisengesellschaft,GFrundig,Schwarzwälder-Schmiede_Technik,nederländische Gloelampen & Co, sondern auch viele andere Könner!
Die Ingenieure in den vielen kleinen Firmen waren groß mit Schaltungskniffs. :super:
Da mußte eben eine Röhre aus Kostengründen mehrere Funktionen, technisch korrekt gelößt,bewältigen.
Das hatten die "Superentwickler" z.B. bei Philips mit eigener Produktion unter Label Valvo nicht nöitig.
Man mußte nicht geizen,Röhren konnte man wie Skalenbirnen in Menge verbauen. :mrgreen:
Für viele in diesem Forum als Anregung:
Mal schlau machen,was es an Radioherstellern so alles allein zw. 1950 und 1960 in Deutschland ( West+Ost ) gab!!!
Mir machen eben auch diese " Kleinen Hersteller" unserer Schätzchen Spaß.
Und das wegen der oft von der Norm abwegig gelösten Umsetzung der technischen Kompromisse mit entsprechendem Erfolg.
Wurde nicht immer erkannt,weil die geeinte Gesellschaft der Marktdominierer das vor der technisch nicht vorbelasteteten Kundschaft herabwürdigen konnten.
Aber das kommt aus einer Zeit,als man noch glaubte,ganz allein der Erfinder des Rades zu sein. ( siehe Autohersteller mit Zieleinrichtung auf Motorhaube).

Gruß
Wer mit der Röhre hört,der hört,wie es richtig röhrt :D
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holger66
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Re: Welches Gerät ist das?

Beitrag von holger66 »

nordmender hat geschrieben: Die Ingenieure in den vielen kleinen Firmen waren groß mit Schaltungskniffs.
(...)
Da mußte eben eine Röhre aus Kostengründen mehrere Funktionen, technisch korrekt gelößt,bewältigen.
(...)
Und das wegen der oft von der Norm abwegig gelösten Umsetzung der technischen Kompromisse mit entsprechendem Erfolg.
(...)
Aber das kommt aus einer Zeit,als man noch glaubte,ganz allein der Erfinder des Rades zu sein. ( siehe Autohersteller mit Zieleinrichtung auf Motorhaube).
Hallo Claus,

Du beschreibst exakt die Ursachen, warum die einen kleinen Hersteller klein blieben und irgendwann eingingen und die anderen kleinen sich hocharbeiten konnten (Grundig) bzw. aus Trümmern (Saba) oder eben auch Ruinen :oops: auferstehen konnten.
Jetzt mal ehrlich: wenn DU Radiohändler in den 50ern gewesen wärest, hättest Du Dir ein Gerät wie das obige oder den von mir angesprochenen Blaupunkt mit der "Triplex"-Schaltung hingestellt und es Deinen Kunden empfohlen ? Wohl kaum. Du hättest es schon im Interesse der Servicefreundlichkeit, der guten Empfangsergebnisse oder was weiß ich sonst so gemacht, wie Dein Kollege im Nachbarort: Du hättest Dir AEG, Graetz, Grundig, Loewe, Nordmende und vielleicht noch Saba, Siemens und Philips ins Schaufenster gestellt. Anerkannte Qualität, sonst wären Deine Kunden ganz schnell zu besagtem Kollegen gelaufen.

Sicher sind solch exotische Geräte für den Sammler von heute interessant, aber das ist ja nicht der Punkt. Die einen Hersteller sind schon in den 50ern Pleite gegangen, andere haben bis in die 80er überlebt, einige gibt es sogar bis heute. Der Markt funktionierte damals nicht anders als heute, da gibt es keine Zufälle.

Daß auch führende Hersteller machmal eine schlechte Servicefreundlichkeit und / oder Verarbeitung an den Tag legten, ist, bspw. in Gestalt der frühen Philips Capella, eine Tatsache, das bestreite ich auch gar nicht.

Die wenigen Geräte, die ich so von einigen kleinen Herstellern hier hatte, hatten aber die Probleme entweder in Gestalt mäßiger Servicefreundlichkeit oder Verarbeitung (Kaiser, Weltfunk, Körting, TeKaDe), bei manchen kamen auch noch unterdurchschnittliche Werte bei Empfang und Klang dazu.

Der Seitenhieb gegen die Automarke mit dem Stern ist in diesem Forum ja fast schon an der Tagesordnung. :? Die ersten, wirklich praxistauglichen Autos kamen bekanntermaßen aber schon von dort, den Hinweis kann ich mir nicht verkneifen. Außerdem fürchte ich, daß diese Seitenhiebe immer von Leuten kommen, die keine Zieleinrichtung auf der Motohaube haben... :lol:

H.
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paulchen
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Re: Welches Gerät ist das?

Beitrag von paulchen »

:super: :danke: :super:

Claus, Du sprichst mir aus der Seele.
Das lag mir auch schon ein paar Stunden auf der Zunge (Tastatur).
Selbst etablierte Hersteller (zB. Blaupunkt) hatten keine Skrupel, eine Röhre zweimal oder dreimal zu nutzen (Reflex).
Und eine Röhre kostete damals richtig Geld. Einmal in der Herstellung (Verarbeitung) und dann logischerweise auch dem Endabnehmer. Um am Markt attraktiv zu sein (Preis) mußte man sich was einfallen lassen. Und dabei kamen dann die interessanten Radios raus.

Dieses Thema taucht alle paar Jahre immer wieder auf.

paulchen
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Re: Welches Gerät ist das?

Beitrag von paulchen »

Hallo Holger!

Welches TEKADE ist den schlecht verarbeitet oder hat eine schlechte Servicefreundlichkeit?

Wenn es durch eine gute Schaltungstechnik möglich ist, eine oder mehr Röhren einzusparen - was spricht dagegen? Blaupunkt hat auch kein Blatt vor dem Mund genommen und sagte dies selber. Da wird es wohl weniger an den Möglichkeiten gemangelt haben, eine Röhre mehr zu verarbeiten. (wir reden vom Bosch-Konzern)
So etwas muß man sich erstmal ausdenken und dann noch Serientauglich machen.

http://www.radiomuseum.org/r/blaupunkt_ ... 52_wp.html

Und eine EM... als Vorstufenröhre war nun wirklich nichts neues. Das gab es, wie Edi schon sagte, bereits vor dem Krieg. Das einzig nervige dabei war eigentlich die lange Zuführung der NF ans MA, so dieses nicht unter dem Chassis lag. Ansonsten war dies gut machbar. Lediglich die Schaltung mußte genau angepasst werden (Verstärkung).
Selbst später war dies immer noch vorgekommen (EM85).

paulchen