wie warm darf ein Netztrafo werden

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Rema2080
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wie warm darf ein Netztrafo werden

Beitrag von Rema2080 »

Hallo,

wie warm darf ein Netztrafo werden?

Ja ich weiß wenns anfängt zu stinken ist er zu heiß.


Ich habe jetzt meinen MV3 etwa 3 Stunden am Stück in Betrieb Trafotemperatur beträgt 48°C.

Was hält der Lackdraht aus bevor er die Wicklung kurzschließt?

mfg Rema
Zuletzt geändert von Rema2080 am Mo Apr 09, 2012 22:46, insgesamt 1-mal geändert.
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eabc
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Re: Wärmeentwicklung bei Netztransformatoren

Beitrag von eabc »

Hallo Rema,
in vielen neuzeitigen Trafos sind Temperatursicherungen eingebaut die bei einer Wicklungstemperatur von ca. 125 Grad Celsius schmelzen
M.f.G
eabc
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harry

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- Es ist keine Schande, nichts zu wissen, wohl aber, nichts lernen zu wollen.
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Re: Wärmeentwicklung bei Netztransformatoren

Beitrag von nordmender »

Rema2080 hat geschrieben:Hallo,

wie warm darf ein Netztrafo werden?

Ja ich weiß wenns anfängt zu stinken ist er zu heiß.


Ich habe jetzt meinen MV3 etwa 3 Stunden am Stück in Betrieb Trafotemperatur beträgt 48°C.

Was hält der Lackdraht aus bevor er die Wicklung kurzschließt?

mfg Rema
Hallo Rema2080,
in meiner Lehrzeit 1962 ff wurde gelernt,bzw. gelehrt:
der Netztrafo,der Selen-Gleichrichter dürfen ( sollen) so um die 50 Grad Celsius haben.
Ich kann mich an keine "Erbsenzähler" mit einem Thermometer erinnern,der das anzweifeifeln mußte.
Alles aus der Zeit war bei den meisten renommierten Herstellern nicht ausgereizt,wie heute!!!
Persönlich kann ich mich z.B. an kein Gerät von Sachsenwerk oder Rochlitz aus 50/60er erinnern,die so mickrig gewesen wären.
Vielleicht war der Techniker noch in der glücklichen Lage,dem Kaufmann den Wert von geistiger Werkbank zu vermitteln?
Alle Firmen hatten auch noch nicht mit dem alles niedermachdem " Geschäftsprozess-Optimierung" um jeden Preis zu kämpfen.
Der Kaufmann brauchte noch den Produzent seiner Verkaufsaktivitäten.
Danach mußten ( wollten) viele Verkäufer nichts mehr von dem Produkt,mit dem die " hausierten" wissen.
Sie verkauften die "eierlegendenwollmilchsäue" und waren fast immer finanziell gut raus.
Der Techniker hatte die A-Karte und mußte ausbügeln.
Mein Resume:
Ein ordentlich duchgesehenes Gerät aus der Zeit von vor 40-60 Jahren darf mit der Einstellung 220Volt Dauerbetrieb zur Freude des Nutzers machen.
Alle meine Geräte tun das ohne Probleme.
Das heißt aber auch,alle miesen Bauteile fliegen raus.
Sicherheit geht kompromißlos vor Design oder Originalität!!!
Nach der Devise möchte ich noch viele alte Geräte zu meiner Zufriedenheit wiederbeleben und erhalten.

Gruß
Claus
Wer mit der Röhre hört,der hört,wie es richtig röhrt :D
Rema2080
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Re: Wärmeentwicklung bei Netztransformatoren

Beitrag von Rema2080 »

Hallo,

@nordmender

alle kritischen Bauteile sind gewechselt.
Ich bin deiner Meinung Sicherheit und Funktionalität gehen vor Optik und Originalität.

Ich war mir eben nicht ganz sicher was der Lack so aushält.

Vielen Dank für die Antworten.

mfg Rema
Zuletzt geändert von Rema2080 am Sa Feb 11, 2012 6:20, insgesamt 1-mal geändert.
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Gery
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Re: Wärmeentwicklung bei Netztransformatoren

Beitrag von Gery »

Hi,
keine Angst die alten Dinger halten schon ein bisschen was aus.
Isol. Klasse und Temp. bei Nennlast
E 120 °C
B 130 °C
F 155 °C
H 180 °C

Gehen wir mal von E aus haste immer noch jede Menge Platz :wink:

Schönes Wochenende
Gery
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Re: Wärmeentwicklung bei Netztransformatoren

Beitrag von Gery »

@Fabian, ich meinte ja auch die Wicklungstemperatur und nicht die vom Blechpaket. Die Temperaturfühler zur Absicherung von Elektromotoren werden ja auch in die Wicklung gesteckt, also bei der Produktion. Dann kommt hinzu, das die Temperatur nach einer gewissen Betriebszeit gemessen wird. Das heißt nach einer gewissen Zeit darf die Erwärmung nicht mehr zu nehmen.
Ein heißes Thema die Netztransformatoren :lol:

Gruß Gery
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Re: Wärmeentwicklung bei Netztransformatoren

Beitrag von captain.confusion »

Hallo!

Ich kenne das mit der Temperatur des Trafos ähnlich, er darf "gut handwarm" werden und nach einer gewissen Zeit nicht mehr wärmer. Die Zeit würde ich mit mindestens 30 Minuten angeben.
Wegen dem Lack brauchst du dir keine Sorgen zu machen, da die Endröhre wesentlich heißer wird (gut 100 grad). Lass mal eine Dampfradio eine Stunde laufen und taste dann die Oberseite ab. Du wirst die Position der Endröhre schnell finden.

Grüße: Frank
Viele Grüße aus der Pfalz!

Nicht nur alte Radios klingen schön, sondern auch alte Flugzeuge klick
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Re: Wärmeentwicklung bei Netztransformatoren

Beitrag von hoeberlin »

Hallo, Frank,

bei "Lack" ging es sicher um den Lack auf dem Kupferdraht.....

VG Henning
Schlau ist, wer weiss, wo er nachlesen kann, was er nicht weiss
Nur Messungen liefern Fakten, alles andere ist Kaffeesatz
edi
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Re: Wärmeentwicklung bei Netztransformatoren

Beitrag von edi »

Ich erlaube mir mal, ein Blatt von @Radiowerkstatt, Johann, aus diesem anderem Thread, hierher zu verlinken.

Ich kann bestätigen, daß einige Röhrenradio- Netztrafos einer unentgeltlichen Nebentätigkeit als Hilfsheizgerät nachgehen- Anfassen geht gerade noch, die Hand drauflassen... eher nicht.
:mrgreen:

Edi

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Re: Wärmeentwicklung bei Netztransformatoren

Beitrag von Radiowerkstatt »

Hallo Edi.

Ich bin froh, dass Du das machst.

johann
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Re: Wärmeentwicklung bei Netztransformatoren

Beitrag von Gery »

Nach heutigen VDE Bestimmungen dürfte so manches Dampfradio gar nicht mehr betrieben werden :lol:
Folgende Faktoren dürfen nicht vernachlässigt werden:
P Leistung
PV Elektrische Verluste
ı Temperatur
ımax Höchste Temperatur
ıref Temperatur mit Referenzlast entsprechend Betriebsart S1
t Zeit
ti Zeit der Belastung mit Pi
Δıi Differenz zwischen der Übertemperatur der Wicklung bei jeder der verschiedenen Belastungen
innerhalb eines Spiels und der Übertemperatur für Betriebsart S1 bei Referenzleistung
TC Spieldauer
ΔtP Betriebszeit mit konstanter Belastung
ΔtR Stillstandszeit mit stromloser Wicklung
ΔtD Anlaufzeit
ΔtF Zeit mit elektrischer Bremsung
ΔtV Leerlaufzeit
ΔtS Zeit mit Überlastung

In der VDE-Dampfradiobetriebsvorschrift 01932 steht: "Solange es nicht komisch riecht, solange ist alles in Ordnung!" :lol: :hello:
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Re: Wärmeentwicklung bei Netztransformatoren

Beitrag von GeorgK »

Rema2080 hat geschrieben:Hallo,

@nordmender


Ich war mir eben nicht ganz sicher was der Lack so aushält.



Na Ja, dann halt den da nehmen..... http://www.dampfradioforum.de/viewtopic ... ack+ist+ab
Da geht der Lack ab........... :roll: :lol:

Vielen Dank für die Antworten.

mfg Rema
Der Arbeitsplatz
http://up.picr.de/9757217ajq.jpg
Die Homepage
http://www.oldradio.de.tl/Home.htm

"Sag nicht alles, was du weißt, aber wisse immer, was du sagst.“

Matthias Claudius
Grüsse Georg
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Re: Wärmeentwicklung bei Netztransformatoren

Beitrag von amiga3000 »

Gery hat geschrieben:Nach heutigen VDE Bestimmungen dürfte so manches Dampfradio gar nicht mehr betrieben werden :lol:
Ich denke,Allströmer gehören zu dieser Gattung :mrgreen: . Meine Optabella heizt sich mit dem Netztrafo auch stark auf. Leider kann man nicht auf 240V umstellen,nur 120V und 220V.
Mfg.
Mario
edi
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Re: Wärmeentwicklung bei Netztransformatoren

Beitrag von edi »

Ich denke mal, wir brauchen hier nicht "Krümel zu kacken"... :D
Klar haben sich in 50- 60 Jahren Vorschriften geändert, sind verfeinert, präzisiert, usw.

Wir haben jedenfalls Anhaltspunkte, z. B. Johanns Tabelle- es können durchaus Trafos so heiß werden, daß man sie nicht anfassen kann, und sooo weit ist diese Tabelle ja (vom Jahr her) nicht von der Röhrenära entfernt.

Und- Leute... seid doch mal pfiffig !
Wie ermittelt, prüft und berechnet man den Stromverbrauch eines Radios, und kann so abschätzen, ob der Trafo wegen Überlast zu heiß wird ???


Alle Leistungsverbräuche im Radio = Gesamtleistungsverbrauch.
(Na, was gehört dazu, und wie berechnet man dies ???)
Schummeln geht auch: Manchmal steht eine Leistungsangabe auf der Rückwand.


Bei Geräten mit Trafos sollte die Kerngröße des Trafos natürlich der Leistung entsprechen. Dafür gibt es Tabellen, z. B. in diesem PDF bei Jogi.

Wenn das Gerät nun möglicherweise mehr zieht ???
Zu der Gesamtleistung gehört... Richtig- ein Strom. (Wie berechnet man den ?)
Und den errechneten Strom kann man messen- wer sich mit Reparaturen auseinandersetzt, sollte das können, oder gleich einen Trennstelltrafo mit Amperemeter haben.
Höherer Strom, als errechnet -> Verdächtig !

Einfach eben Pi mal Daumen x Fensterkreuz/ Schaufel:
Ein Gerät mit 110 Watt Gesamtleistungsaufnahme kann 0,5 A beanspruchen. Ein Kern M102 wäre die richtige Wahl, M102A... schon zu wenig.
Bei 50 Watt... 0,25 A.
Da wäre ein M85- Kern ok, und ist in meinen Geräten, die diese Leistung haben, auch drin.

Und weil hier Allströmer genannt wurden: Allstromgeräte- heute zulässig oder nicht ?
Wenn die Berührungssicherheit gegeben ist: Ja.

Edi

(Wäre schön, wenn sich die weniger Erfahrenen mal Gedanken um die grün gekennzeichneten Fragen machen... das ist gaaaanz wenig Mathe, und kinderleicht, aber gehört zum Reparatur- Alltag :D )

Und für ganz Genaue: Die Addition der verbratenen Leistungen (finden muß man sie allerdings schon...), die Netzspannung, sowie der Effektivwert, den ein einfaches Drehspulmeßwerk anzeigt, wie das in einem Stelltrafo... reicht für die grobe Abschätzung.
Zuletzt geändert von edi am Sa Feb 11, 2012 16:27, insgesamt 1-mal geändert.
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amiga3000
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Re: Wärmeentwicklung bei Netztransformatoren

Beitrag von amiga3000 »

Ein Kern M102 wäre die richtige Wahl, M102A... schon zu wenig.
Mal ne Zwichenfrage: Die Kernbezeichnungen,da blick ich nicht drüber. Wie unterscheidet man die,b.z.w. woran erkennt man,welcher Kern welcher ist?
Mfg.
Mario