Hilfe bei SABA-Villingen W III

Fragen, Berichte und Tipps zu Reparatur und Technik.

Für Einsteiger: Erste Inbetriebnahme eines Röhrenradios
Forumsregeln
Regeln
Impressum
Christian S.
Philetta
Philetta
Beiträge: 15
Registriert: So Feb 12, 2012 22:33
Wohnort: Osterholz-Scharmbeck

Hilfe bei SABA-Villingen W III

Beitrag von Christian S. »

Moin Moin,
Ich habe heute das SABA-Villingen W III versucht zu reaktivieren. Leider nur Stille im Orbit.

Hat jemand eine Idee woran das liegen könnte?
Das original Stromkabel war durchgeschmort, die Sicherung im Radio aber intakt. Schaltet man das Radio ein, geht die Beleuchtung an und das Magische Auge leuchtet auch, aber nur schwach. Wenn man am Lautstärkeregler dreht ist manchmal ein knacken zu hören. Mehr nicht!

gruß
Christian
IMG_3223.JPG
Sie haben keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.
Benutzeravatar
eabc
Geographik
Geographik
Beiträge: 8346
Registriert: Di Nov 22, 2011 16:49
Kenntnisstand: Weitergehende Kenntnisse (Hobby)
Wohnort: Müritzkreis

Re: Hilfe bei SABA-Villingen W III

Beitrag von eabc »

Hallo Christian, das schwache leuchten der Abstimmröhre hat meist zwei Ursachen, die wahrscheinlichste wäre das sie verbraucht ist, wenn aber die Betriebsgleichspannung
unter dem Sollwert ist aufgrund zusätzliche Belastung durch Isolationsschwache Kondensatoren oder auch durch eine Emissionsschwache Gleichrichterröhre, ist schwaches Leuchten der Abstimmröhre auch damit erklärbar.
Vor dem Eingriff in das Gerät, Erde das Chassis um einen Stromschlag beim berühren von Masseflächen bei defekter Isolation von Bauteilen zu vermeiden
Eine Messung der Spannungen an den Röhrenpins bringt da Aufschluß.
Ziehe den Netzstecker und Schalte das Gerät mehrmals zwischen AM,FM und TA um, damit reinigst du die Kontakte des Wellenschalters etwas. dannach das Gerät auf TA -Stellung schalten und durch Fingerberührung der TA-Buchse bei Betriebsbereitem Gerät und aufgedrehtem Lautstärkeregler sollte ein starkes Brummen aus dem Lautsprecher vernehmbar sein.
M.f.G
eabc
Zuletzt geändert von eabc am Sa Feb 18, 2012 17:24, insgesamt 1-mal geändert.
M.f.G.
harry

--------------------------------------------------------------------
- Es ist keine Schande, nichts zu wissen, wohl aber, nichts lernen zu wollen.
--------------------------------------------------------------------
Benutzeravatar
JohnD
Royal Syntektor
Royal Syntektor
Beiträge: 417
Registriert: Do Aug 19, 2010 21:51
Wohnort: Barsinghausen

Re: Hilfe bei SABA-Villingen W III

Beitrag von JohnD »

Hallo, Christian,

besorge Dir bitte unbedingt einen Schaltplan. Ohne speziell dieses Modell zu kennen:

Vor Einschalten des Gerätes bitte ohmmäßig den Trafo durchmessen (Windungsschluss ausschließen).
Insgesamt --> Stromversorgung / Netzteil genau überprüfen. Siebwiderstand messen.

Wenn ok, Spannungen laut Schaltplan kontrollieren.

Werden Trafo, Gleichrichter oder Lade/ Siebelko warm oder gar heiss? Alles, was in deren Dunstkreis liegt, muss kontrolliert werden.

Leider keine Ahnung, wie fit Du bist in Sachen Elektronik, daher die übliche Warnung vor wirklich gefählich beißenden Elektronen und so weiter. Trau den alten Dingern nicht!

Das Saba Forum hat haufenweise Tips für die Radios, Du kannst auch auf Berichte zu anderen WIII - Modellen und ihren Verwandten aus den Modelljahrgängen zurückgreifen, da gibt es schon etliche Ähnlichkeiten, auch bei den Fehlern. Verweise auf rm.org sind oft hilfreich. Die Sabas sind grundsätzlich sehr beliebt, ergo gibt es auch viel dazu zum Lesen.

Aktuell habe ich hier einen Meersburg 7 in der Mache, den habe ich mal gleich gar nicht ans Netz gelegt, es gibt praktisch Standardkandidaten unter den Bauteilen, die mit größter Wahrscheinlichkeit verbraucht bzw. kaputt sind. Gewechselt werden Gleichrichter, Elkobecher, Siebwiderstand (definitiv hin), die Entstörkondensatoren, natürlich die bekannten Gammel - Kondensatoren und die der Automatik. Usw.,usw..

Frühestens dann lege ich die Kiste an den Saft. Nicht aus Schiß wird die Neugier auf das Einschalten besiegt, sondern aus Vorsicht. Wäre zu ärgerlich, wenn unnötige Folgeschäden auftreten würden.


VG Jochen
ECH81 im Eimer? Mischen impossibel.
Christian S.
Philetta
Philetta
Beiträge: 15
Registriert: So Feb 12, 2012 22:33
Wohnort: Osterholz-Scharmbeck

Re: Hilfe bei SABA-Villingen W III

Beitrag von Christian S. »

Schaltplan hab ich vorliegen. Nur weiß ich nicht genau wo ich was messen soll. Das teil brummt schon wenn ich nur den Lautstärkeregeler berühre.
Die Röhren glimmen alle vor sich hin.
Auf L,M,K, und UK alles still.

Ich hab den Schaltplan und eine Abgleichanleitung zum Trimmerplan Nr.64 für das SABA, kann ich den als Messhilfe nehmen?
IMG_3225.JPG

und dann ist mir aufgefallen das hinten wo der Antennenanschluss und die Erde ist, ein braunes Kabel mit Stecker rauskommt das glaube ich an den Dipol anschluss gehört. Liege ich da richtig?
IMG_3224.JPG
gruß
Christian
Sie haben keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.
Christian S.
Philetta
Philetta
Beiträge: 15
Registriert: So Feb 12, 2012 22:33
Wohnort: Osterholz-Scharmbeck

Re: Hilfe bei SABA-Villingen W III

Beitrag von Christian S. »

Im TA Betrieb brummt es sehr laut wenn man die Buchse berührt. Ist das gut oder schlecht?

gruß
Christian


Tut mir leid wenn ich hier mit soviel Unwissenheit nerven muss.
Benutzeravatar
JohnD
Royal Syntektor
Royal Syntektor
Beiträge: 417
Registriert: Do Aug 19, 2010 21:51
Wohnort: Barsinghausen

Re: Hilfe bei SABA-Villingen W III

Beitrag von JohnD »

Erstmal gut, das mit dem "heißen" Anschluss vom TA, der soll so reagieren.

Aber wenn's schon nach dem Einschalten brummt, ist wahrscheinlich mindestens der Lade / Siebelko platt.
Schalt man nicht mehr so oft an.

Schaltplan: Z.B. Spannungen an den Siebelkos 2x 50µF prüfen: 225 und 262 V an der EZ80. 250 V~ an den Anoden?
Ist die Gleichrichterröhre EZ80 i.O.???

VG Jochen
Zuletzt geändert von JohnD am Sa Feb 18, 2012 19:09, insgesamt 1-mal geändert.
ECH81 im Eimer? Mischen impossibel.
Christian S.
Philetta
Philetta
Beiträge: 15
Registriert: So Feb 12, 2012 22:33
Wohnort: Osterholz-Scharmbeck

Re: Hilfe bei SABA-Villingen W III

Beitrag von Christian S. »

Ok, das ist ja schonmal etwas.

Weißt du wie ich das prüfen kann ob der Lade/Siebelko platt ist?
Hab nur ein Multimeter, ditgital u. analog zur verfügung.

gruß
Christian
Benutzeravatar
JohnD
Royal Syntektor
Royal Syntektor
Beiträge: 417
Registriert: Do Aug 19, 2010 21:51
Wohnort: Barsinghausen

Re: Hilfe bei SABA-Villingen W III

Beitrag von JohnD »

Am einfachsten ist der probeweise Wechsel der Kondis. 2 hochspannungsfeste Kondis a 47µF ( 450V ) von Volker z.B.. Die Leitungen der Pluspole vom Becher ablöten und an die neuen anlöten, diese dann mit dem anderen Ende an einen benachbarten Massestützpunkt löten. Sorgfalt! Polung beachten, ggf. Isoschlauch über Plusdrähte ziehen.
Die Netzteile sind nicht ohne. Hohe Spannungen, Lebensgefahr!
Wenn Du da nicht sicher bist, lass das jemanden machen, der das garantiert beherrscht. Ich will Deine Fähigkeiten nicht anzweifeln, nur sind für das Fortbestehen des Forums lebende Mitglieder unabdingbar.
So eine EZ80 hat auch nicht jeder rumliegen. Die kann natürlich auch schon jenseits von gut und böse sein. Die Bauteile des Netzteiles können sich praktisch gegenseitig beschädigen, daher gehe ich immer auf Nummer Sicher und hole alle infrage kommenden Komponenten rücksichtslos heraus - und zwar als eine der ersten Maßnahmen. Es sei denn, diese Teile sollten wirklich prima funktionieren und das Gerät ist nicht für den Alltagsbetrieb vorgesehen.

Aber, wie gesagt, Du bist für Deine Gesundheit selbst verantwortlich, ich kann soweit für die hier gemachten Aussagen keine Gewähr übernehmen, zumal sie naturgemäß nicht wie ein Unterricht funktionieren können.

VG Jochen
ECH81 im Eimer? Mischen impossibel.
Christian S.
Philetta
Philetta
Beiträge: 15
Registriert: So Feb 12, 2012 22:33
Wohnort: Osterholz-Scharmbeck

Re: Hilfe bei SABA-Villingen W III

Beitrag von Christian S. »

Ohoh :(

Ich glaube das übersteigt meine Fähigkeiten doch ein wenig. Wenn ich da jetzt drann rumbastel mache ich wahrscheinlich noch mehr kaputt.
Ich kenne leider auch niemanden der sowas reparieren kann.

Gruß
Christian
Benutzeravatar
röhrenradiofreak
Geographik
Geographik
Beiträge: 10228
Registriert: Do Dez 27, 2007 23:19
Kenntnisstand: Sehr gute Kenntnisse (Hobby)
Wohnort: östliches Niedersachsen

Re: Hilfe bei SABA-Villingen W III

Beitrag von röhrenradiofreak »

Das Kabel mit dem Stecker, das auf dem einen Bild zu sehen ist, ist eine sogenannte Netzantenne für UKW, eine Spezialität von Saba. Es ist mit einem dritten Leiter im Netzkabel verbunden und somit kapazitiv an die Netzleitung angekoppelt. Als die Stromversorgung noch mittels Freileitungen erfolgte, hatte man damit sicher einen recht guten Empfang. Heute, wo alle Kabel unter der Erde liegen und das Stromnetz durch Schaltnetzteile u.a. stark störverseucht ist, eher weniger.

Lutz
Christian S.
Philetta
Philetta
Beiträge: 15
Registriert: So Feb 12, 2012 22:33
Wohnort: Osterholz-Scharmbeck

Re: Hilfe bei SABA-Villingen W III

Beitrag von Christian S. »

Danke für die Info.
Ich werde jetzt erstmal alle bösen Kondensatoren tauschen und dann mal sehen was das Radio sagt. Eventuell hilft das ja schon.
Ich habe mich auch schon im SABA Forum umgehört, mit eher mäßigem Erfolg.

Habe dieses Buch bestellt.
http://www.amazon.de/dp/383300357X/ref= ... 383300357X

Das kann ja nichts schaden, dann muss ich euch nicht immer mit blöden Fragen löchern :)



Grüße
Christian
Benutzeravatar
deltamike55
Capella
Capella
Beiträge: 23
Registriert: Di Jul 03, 2007 12:58
Wohnort: Spelle

Re: Hilfe bei SABA-Villingen W III

Beitrag von deltamike55 »

Interessierten empfehle ich den thread GANZ zu lesen, damit klar wird, wieso der Erfolg nur "mäßig" sein kann.

Dafür die Leute verantwortlich zu machen, die helfen wollen finde ich ganz schön unverschämt!!

Wenn rund um den Gleichrichter ständig irgendwelche Wechselspannungen gemessen werden und nicht einmal das eigene Vielfachinstrument richtig abgelesen werden wird, kann das Radio auch nichts dafür !!

http://saba.magnetofon.de/showtopic.php ... b15a4393fc

Gruß, Dieter