Hallo, Dampfradiofreunde,
Hier eine Idee, die mir einfiel, als ich eine große Menge Leuchtstofflampen demontierte, von denen etliche verschrottet wurden.
Da sind nämlich Metall/ Folienkondensatoren ("MK", "HMF") drin, da fragte ich mich, ob die nicht evtl. für Restaurationen nütze sein könnten.
Und dann bekam ich ein Philips- Schlachtchassis von REMA 2080, da war ein weiteres Detail der Idee drin, eine Halterung für Elkos, die genau auch für diese Kondis paßt.
Die MK- und HMF- Kondis haben 5,3 µF, 7 µF und 8 µF, das dürfte sich bestens als Lade- und Siebkondi von direktgeheizten Röhren, wie AZ 1, RGN- Typen, usw., eignen. Spannungsfestigkeit 450 V- ist doch genau richtig. Die Abweichung von früher üblichen 4 und 8 µF... Elkos hatten noch größere Toleranzen... passt schon.
An den Dingern aus Leuchtstofflampen ist ein Stecker mit Kabelklemmen dran, außerdem ein Parallelwiderstand im Steckteil. Das Steckteil kann ab, oder der Widerstand raus.
Den ersten Einsatz hatte ein solcher Kondi im "Erfurt 4", als Lautsprecher- Elko- Ersatz, der Original- Elko ("Frolyt", DDR, 8 µF, 250 V) funktionierte, aber als ich das Gerät bekam, waren die hochohmigen Seitenlautsprecher (200 Ohm !) unreparabel kaputt, glücklicherweisde hatte ich ein Schlachtgerät.
Möglicherweise hatte der Original- Elko mal einen Durchschlag, der "verheilt" ist ? Die Seitenlautsprecher scheinen sehr empfindlich zu sein, öfter zu lesen, daß Restaurateure solche defekten Hochohmer vorfanden- das sollte bei den superdünnen Drähtchen der Schwingspulen nicht verwundern.
Um die wertvollen Lautsprecher nicht zu opfern, entschloß ich mich, so einen Metallfoliekondi zu verwenden.
Nun ist so ein Lampenkondi -ohne diese Halterung, die hatte ich da noch nicht- drin, und der "Erfurt 4" funktioniert.
Nach einer Einspielzeit von ca. 100 Stunden, um sich auf die eisenlose Allstrom- Endstufe mit 2 x UL 84 einzustimmen, erblühten sie zur vollen Wiedergabequalität, brillante Höhen und ein luftiger Sound mit einem starken Fundament, aufgrund des resonanzoptimierten Gehäusebechers, sind Balsam für die Ohren, das Gesamt- Klangbild ist gleichbleibend entspannt und entgratet, die blanke Oberfläche des Kondensators bündelt die Schallenergie förmlich, um den geringsten Einbruch im Amplitudenverlauf aufzufangen.
Die Metallfolienkondis... ist so eine Idee. Muß sich niemand antun- schreibe ich als Anregung.
Für Hartpapier- Rohr (VE's, DKE`s, u. ä.) sind die Kondis wohl zu groß- oder man fertigt größere Imitate an, dann könnten die als stilechter Ersatz durchgehen.
Prüfen muß man die Kondis allerdings- es gibt öfter kaputte Exemplare, die Belastung in der Leuchte ist nicht ohne.
Ich habe übrigens recht viel solche Lampenkondis, wenn jemand mal probieren möchte, gebe ich gern welche ab.
Edi
(Das in italic geschriebene.. ich hoffe, das nimmt mir keiner ab... das ist reiner Unfug !


Ein Lampenkondi mit Stecker, einer ohne, rechts
ein DDR- Elko mit Halteschelle und Aufstellwinkel, aus
dem Philips- ich weiß nicht, auf wessen Mist das gewachsen ist.
Jedenfalls eine gute Idee für Kondensatoren im Metallmantel,
die kein Elkogewinde haben.

So war der Elko im Philips befestigt. Sieht nicht schlecht aus,
fiel mir nicht sofort auf, daß ein Elko unkonventionell eingebaut wurde.