Grundig Einbauchassis 18 8041-3401

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paulchen
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Re: Grundig Einbauchassis 18 8041-3401

Beitrag von paulchen »

Hallo Johann!

Interessante Betrachtung.

Das Bonding´s aussetzen können und bei bestimmten Spannungen wieder da sind kann ich aus meiner Ausbildung/Tätigkeit bestätigen. Das hatten wir in der Fertigung von Leistungsbauelementen auch. Der Fehler dort war eindeutig im Prozess des Bondigs zu suchen. Nachdem dort von den Fertigungsingenieuren Anpassungen getätigt wurden hat man das Problem in den Griff bekommen. Allerdings war das keine Sache von Minuten sondern langwieriges Testen. Bis dahin haben Millionen Bauelemente die Produktion verlassen und sind in Schalungen verschwunden.
Lange her.

Auf jeden Fall wieder so ein Ding wie es in vielen anderen Geräten auch auftreten kann.
Sollte man festhalten.

paulchen
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röhrenradiofreak
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Re: Grundig Einbauchassis 18 8041-3401

Beitrag von röhrenradiofreak »

Ich denke, die Belastung von C31 beim Umschalten von TA auf Radiobetrieb wird hierbei auch eine Rolle spielen. Denn dann wird er direkt, ohne Vorwiderstand, dem aufgeladenen Siebelko C55 parallel geschaltet. Das heißt, für einen sehr kurzen Moment fließt ein sehr großer Strom, der nur durch den Innenwiderstand der beiden Kondensatoren und die Induktivität und den Widerstand der Verbindung dazwischen begrenzt wird. Ich schätze eine Anfangsstromstärke im zweistelligen A-Bereich mit einer Dauer im ns-Bereich.

Das würde ein Widerstand in der Größenordnung von 100 Ohm in Reihe mit dem genannten Schaltkontakt verhindern.

Ähnliches habe ich bei Radiorecordern der 80er Jahre oft gesehen. Da wurde beim Einschalten dem voll aufgeladenen Siebelko im Netzteil die Schaltung mit ihren noch leeren Abblockkondensatoren parallel geschaltet. In diesem Fall erwischte es den Einschaltkontakt, der sehr häufig verbrannt war. Ein Widerstand von 1 Ohm in Reihe bescherte diesem dann ein fast ewiges Leben.

Lutz
Tannhäuser 61
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Re: Grundig Einbauchassis 18 8041-3401

Beitrag von Tannhäuser 61 »

Sehr interessante und aufschlussreiche Ausführungen, vielen Dank, wieder etwas gelernt.

Nun kann ich jedoch ein Ableben des C31 durch Drücken der TA-Taste ausschließen, da das Gerät seit einigen Jahren zwar täglich mehrere Stunden spielt, jedoch nur und ausschließlich auf UKW und hier immer auf der Frequenz des hiesigen HR4.
Mit anderen Worten: es werden nur die Tasten "Aus" und "UKW" gedrückt.

Das Radio versüßt sozusagen einer Hausfrau die tägliche Arbeitsleistung im Haushalt. Um so froher ist sie, dass sie nun wieder mit "ihrem" Röhren-Grundig ihre Sendungen hören kann und den kurzfristig aufgebauten Ghetto-Blaster ihres Sohnes wieder dorthin stellen kann, wo er hingehört: in den Schrank.

Gruß
Thomas