Grundig Einbauchassis 18 8041-3401

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Tannhäuser 61
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Grundig Einbauchassis 18 8041-3401

Beitrag von Tannhäuser 61 »

Hallo allerseits,

ich habe seit heute abend einen Reparaturfall bei mir stehen. Es handelt sich um oben genanntes Einbauchassis, welches in einem kleinen Rosita-Musikschrank mitsamt einem Dual-Plattenspieler (1010) eingebaut ist. Das Chassis ist vom November 1966 und tönt mittels einer ECL 86 in Mono.

Mein Problem:
Der Lastwiderstand Nähe AÜ hat mit einem Knall sein Leben ausgehaucht. Er ist nicht mehr an einem Stück und komplett verkohlt, somit ist auch kein Wert mehr ablesbar. Schaltplan habe ich natürlich auch keinen. Ich brauche also den ursprünglichen Wert (Ohm und Watt) des kleinen Kameraden. Ich hoffe, es ist nicht noch mehr kaputt. Könnte ja sein, denn warum zerreisst es ansonsten den Widerstand ?

Leider finde ich mittels Tante Google nichts Brauchbares, eine andere Bezeichnung habe ich am Gerät nicht finden können.

Kann jemand mit Rat oder sogar einem Schaltplan helfen ?

:danke: und Gruß
Thomas
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saarfranzose
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Re: Grundig Einbauchassis 18 8041-3401

Beitrag von saarfranzose »

Hallo Thomas,
ohne Bilder komme ich da nicht weiter. Die rm.org Suche nach allen Teilen der Bezeichnung hat auch nichts gebracht.
Gruß,
Jupp
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Tannhäuser 61
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Re: Grundig Einbauchassis 18 8041-3401

Beitrag von Tannhäuser 61 »

Hallo Franz-Josef,

Bilder habe ich gerade extra gemacht, mit dem Hochladen hat es jedoch nicht geklappt. Nach einer Ewigkeit des Wartens bekomme ich die Meldung "Datei zu groß". Ich versuche es weiter.

Mit dem Bilder hochladen habe ich es nicht so :oops:

Gruß
Thomas
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Re: Grundig Einbauchassis 18 8041-3401

Beitrag von Tannhäuser 61 »

Versuche doch mal dies:
http://www.radiomuseum-bocket.de/museum ... heiben.php

Dort unter "8041" sieht man schon mal die Vorderseite des Apparillos. Ich hoffe, man sieht mir die Verlinkung nach....

Gruß
Thomas
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saarfranzose
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Re: Grundig Einbauchassis 18 8041-3401

Beitrag von saarfranzose »

könnte es das Chassis CS100 sein? Vergleiche mal hier die Bilder:

Musikgerät RF145
Gruß,
Jupp
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Re: Grundig Einbauchassis 18 8041-3401

Beitrag von Tannhäuser 61 »

Ja, das dürfte der richtige Apparat sein. Ist ein Schaltbild vorhanden ?

Gruß
Thomas
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Re: Grundig Einbauchassis 18 8041-3401

Beitrag von saarfranzose »

das kann ich dir leider erst heute abend sagen..
Gruß,
Jupp
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Re: Grundig Einbauchassis 18 8041-3401

Beitrag von saarfranzose »

hier kommen alle Unterlagen dazu:

Grundig_CS100_RF145_KS700_Como_d.zip
Gruß,
Jupp
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Re: Grundig Einbauchassis 18 8041-3401

Beitrag von Tannhäuser 61 »

Franz-Josef, :danke:

Bingo !!!
Übeltäter gefunden und enttarnt: R59 ist ein 1 kOhm mit 3 Watt. Dann kann es ja losgehen !

Ich danke dir sehr, du hast wie immer einen Super-Service geleistet. Vielen Dank. :super:

Gruß
Thomas
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Re: Grundig Einbauchassis 18 8041-3401

Beitrag von röhrenradiofreak »

So, wie Du das Ableben dieses Widerstandes beschreibst, ist zu vermuten, dass dahinter ein Kurzschluss vorliegt. In Frage kommen z.B.:
- der Siebelko C55
- die ECL86 oder ihre Fassung (Schluss zwischen Gitter 2 und einem der Massepotential führenden Anschlüsse)
- ein Kurzschluss in der Verdrahtung oder an der Fassung der EM87

Lutz
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Re: Grundig Einbauchassis 18 8041-3401

Beitrag von Radiowerkstatt »

Hallo Lutz.

Sehr oft ist bei vielen GRUNDIGS der Kondensator 4,7nf C31 defekt.
Wenn der einen inneren Defekt bekommt, schiesst in der 50µF Siebelko ab.
Bei 90% ist das so. Dieser Kondensator muss die +Leitung sauber halten und hat keinen Vorwiderstand
nach dem 50µf Elko.

Gruss: johann
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Re: Grundig Einbauchassis 18 8041-3401

Beitrag von Tannhäuser 61 »

Hallo ihr Beiden,

alles klar, bevor einfach nur ausgetauscht wird, stehen entsprechende Messungen auf dem Programm. Dank dem Schaltbild von Franz-Josef ist das ja nun kein Problem mehr.

Ich denke auch, dass es einen Grund geben muss, dass sich einfach so der Widerstand verabschiedet hat. Ein blinder Tausch könnte ebenfalls mit Knall und Rauch enden.

Danke und Gruß
Thomas
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Re: Grundig Einbauchassis 18 8041-3401

Beitrag von Tannhäuser 61 »

Hallo Johann,

meine Hochachtung ! Es war tatsächlich C31 defekt, dein Tipp war ein Volltreffer.

Eines steht fest: Ohne deinen Hinweis hätte ich das Gerät im Leben nicht mehr zum Laufen gebracht, auf dieses Bauteil wäre ich nie gekommen. Ich hätte bestenfalls im direkten Umfeld des Widerstandes gesucht, nicht jedoch im Umfeld der EAF-Röhre.

Ich hatte zunächst nur den geplatzten Drahtwiderstand getauscht, wohl ahnend, dass damit der wahre Fehler noch nicht behoben ist. Und so war es auch: nach fünf Sekunden Betrieb fing der Widerstand wieder zu qualmen an. Also schnell wieder aus und den C31 ausgelötet. Interessant war, dass das Radio auch o h n e diesen C spielt ! Wie kann das sein ? Das würde mich noch brennend interssieren, kannst du mir das kurz erklären ?

Jedenfalls läuft das Chassis nun wieder einwandfrei, natürlich m i t einem frischen 4,7nF-Teil, und kann am heutigen Vormittag wieder in den Rosita-Schrank Einzug halten.

Ich danke allen Mithelfern, vor allem unserem Jupp und natürlich Johann für die wertvolle Hilfe !

Gruß
Thomas
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Re: Grundig Einbauchassis 18 8041-3401

Beitrag von paulchen »

Hallo Thomas!

Wenn Du Dir den Plan anschaust, wirst Du feststellen, daß Du im TA Betrieb dem R59 wahrscheinlich das ewige Leben geschenkt hättest. Schaltest Du dann aber auf Radio um (K12-13), wird er kochen, so C31 defekt ist (Schluß hat). Johann hat das logischerweise richtig erklärt. Wer sollte das hier besser wissen als er. Kommt ja aus seinem Mutterhaus (oder sogar aus seiner Feder??) :hello: .

C31 sitzt auf der Betriebsspannungsschiene für das HF Teil. Er soll auf der Spannung die HF abblocken (sauber halten - siehe Johann). Natürlich geht das bei einer richtig dimensionierten Schaltung (davon wollen wir mal hier ausgehen :wink: ) auch ohne C31. Aber man will natürlich auch kritische Situationen meistern. Daher hat eigentlich jede Schaltung so eine HF-Abblocker. In der Regel sogar mehrmals.
Schau Dir mal irgendeine Schaltung dieser Zeit an. Du findest dort immer Kondensatoren zwischen der Betriebsspannung und Masse im nF-Bereich.
Solche Kondensatoren sollten heute immer kritisch betrachtet werden, so sie von der Bauform her das zulassen.
Sie liegen an der vollen Anodenspannung gegen Masse. Hier immer auf ausreichende Spannungsfestigkeit beim Austausch achten (heute nach meiner Empfehlung 630V).

paulchen

PS.: Warum es hier nun immer C31 erwischt (KT, 1000V) kann ich allerdings auch nicht erklären. Eventuell war die Bauform dieses Typs nicht gerade optimal?
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Re: Grundig Einbauchassis 18 8041-3401

Beitrag von Radiowerkstatt »

Hallo Paulchen und Leser.

Schoen hast Du das gemacht. Warum es den C31 immer erwischt?
Schon den ERO 100 an gleicher Stelle auch immer.
Daher war es fuer mich klar, dass er es sein wird. Dass ich meine "Hinterlassenschaft" auch gut kenne hat seine Ursache in den Foren. Dort kommt der Fehler garantiert vorbei.
Meine Begruendung dazu ist, in den UKW-Boxen liegt sehr oft, ein Kondensator wie auch der C31 hier,
ohne einen Widerstand der den Strom oder Restrom im Kondensator in Falle der immer auftretenden Isolationsfehler, so rapid ansteigen laesst, dass die Folien verschweisst werden. Die Energie dazu wie schon oben von mir bekauptet, der 50- oder gar 100uF Elko. Der Siebwiderstand ( 1 bis 3 Kohm) ist dabei unwirksam.
Das ist aber auch nicht belegbar. Bei Z-Dioden mit einem Elko parallel aber ganz sicher.

Das Bonding in der DIODE setzt aus, der Elko faehrt auf die Ur-Spannung vor dem Vorwiderstand hoch,
das Bonding wird bei zunehmender Spannung wieder aktiv und der Elko zerschiesst die Z-Diode,
das ist verbuergt. Bei Folien kann es eben auch so sein, nur brechen die vorher spurios durch und werden dann auch verschweisst. Hm?

Dann Frohe Pfingsten an Alle. Johann